Dating & Offenheit: Muss man sagen, dass man trans ist?

locutus schrieb:Finde ich schon. Eine Transperson, hat sich das selbst ausgesucht und kann nicht erwarten, das jeder etwas unnatürliches akzeptiert oder Sie als Person als potenziellen Partner sieht.

Ich meine mal ehrlich, wie würdest du dich fühlen, wenn du die Person bist die getäuscht wird? Wie verletzt? wie missbraucht?

Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich meinte damit, dass wenn man das von anfang an Offen anspricht für BEIDE Partien direkt klar wird ob es passt oder nicht und es meiner Meinung nach für die Transperson ebenso vorteilhaft ist das direkt klarzustellen.

Missbraucht würde ich mich jetzt bei sowas nicht fühlen aber es wäre ärgerlich wenn das bis zum letzten punkt vorenthalten wurde.

Shurke schrieb:Dann ist es ja aber keine heterosexualität sondern pansexualität/ Transexualität.

Es gibt durchaus auch Heteros die Transpersonen vollständig als ihr ausgewähltes Geschlecht annerkennen und auf das Stehen, weil sie sie als gleichwertig mit Cis Männern oder Frauen stellen. Es gibt nichts was es nicht gibt. Desswegen ist man auch nicht krank, soll doch jeder lieben was er will. Wird ja keiner dazu gezwungen was mit ner Transperson anzufangen.

Pusemuckel schrieb:Nach allem, was ich gehört habe, ist das Gegenteil der Fall. Ist auch ziemlich logisch, das würden die Krankenkassen nämlich nicht so einfach mitmachen. Die meisten legen Betroffenen eher möglichst viele Steine in den Weg, zumindest heutzutage.

Wo hast du das denn gehört? Betroffene können das problemlos bei der KK einreichen. Und außerdem kann man sich auch ohne OP in bspw. Frauenkleider schmeißen... Da wird keinem eine Therapie empfohlen...

Pusemuckel schrieb:Deine Behauptung kenne ich eher als Narrativ aus politisch rechten Kreisen,

*gähn*

Shurke schrieb:Dann ist es ja aber keine heterosexualität sondern pansexualität/ Transexualität.

Da irrst du dich. Deine "Schubladen quietschen"...

Aniara schrieb:Wo hast du das denn gehört? Betroffene können das problemlos bei der KK einreichen.

Von Betroffenen. Ich kenne ein paar. Laut deren Aussagen sollten sich Betroffene grundsätzlich darauf einstellen, dass die Krankenkassen so einen Antrag beim ersten Mal fast schon aus Prinzip ablehnen, selbst wenn alle nötigen Voraussetzungen gegeben sind. Man braucht wohl einen sehr langen Atem. "Problemlos" ist da gar nichts.

Vampirella schrieb:Missbraucht würde ich mich jetzt bei sowas nicht fühlen aber es wäre ärgerlich wenn das bis zum letzten punkt vorenthalten wurde.

Das, und mir ginge es da auch darum, dass jemand etwas wahrscheinlich auch für denjenigen wichtiges lange verschweigt.
Nicht um denjenigen abzlehnen und auszusortieren, sondern schlichtweg weil es beim Zusammenleben eine Rolle spielen kann:
verwendete Medikamente, mögliche medizinische Notfälle, welche Verhütung (nicht) nötig etwa besteht sowieso kein Kinderwunsch.


Allerdings (m.E.) gehören da auch zwei dazu: Wenn jemand Kinderwunsch (kann auch für die weitere Zukunft sein) hat, kann man m.E. nicht automatisch erwarten dass "der andere den schon auch haben wird", auch nicht unter der Annahme das Gegenüber sei, und ist, cis.
Auch bei anderen dringenden Wünschen an einen Beziehungspartner gehört das m.E. kommuniziert - egal ob das ist, (nur) einen Partner haben zu wollen mit dem man Motorradtouren unternehmen kann, man schon fest die Aufnahme von Pflegekindern geplant hat die mit demjenigen in der Familie betreut werden sollen, oder... auch das gehört m.E. in der Kennenlernphase (erstes oder erste paar Treffen, während der man sich evl. noch umüberlegen könnte ob man nicht doch eine Beziehung in der obiges nicht vorkommt eingehen möchte) kommuniziert.
Da wäre also in dem Fall auch derjenige mit Kinderwunsch gefragt, mit der Sprache rauszurücken. Und eben nicht zu hoffen "mag jeder, kann jeder, macht jeder".

Vampirella schrieb:Wird ja keiner dazu gezwungen was mit ner Transperson anzufangen.

Das ist schon richtig, doch im allgemeinen wird das von der Debatte her oft so ausgelegt als ob es so sein soll.
Was nicht der Fall ist. Aber es geht auch einigen Gruppen nicht darum, was wirklich der Fall ist sondern eher darum ein Feindbild aufzubauen. Die Transfrau will mir das Frausein wegnehmen, der Transmann will mir das Mannsein wegnehmen usw.
Am Ende geht es nur darum die allgemeine Frustration in der Gesellschaft auf entsprechende Randgruppen zu lenken, damit von den wahren Problemen abgelenkt wird.

Yotokonyx schrieb:Das ist schon richtig, doch im allgemeinen wird das von der Debatte her oft so ausgelegt als ob es so sein soll.
Was nicht der Fall ist. Aber es geht auch einigen Gruppen nicht darum, was wirklich der Fall ist sondern eher darum ein Feindbild aufzubauen. Die Transfrau will mir das Frausein wegnehmen, der Transmann will mir das Mannsein wegnehmen usw.
Am Ende geht es nur darum die allgemeine Frustration in der Gesellschaft auf entsprechende Randgruppen zu lenken, damit von den wahren Problemen abgelenkt wird

Gut gesagt. Leben und Leben lassen sag ich da nur, verstehe wirklich nicht warum das für viele so schwer ist.

Vampirella schrieb:soll doch jeder lieben was er will. Wird ja keiner dazu gezwungen was mit ner Transperson anzufangen.

Absolut!! Nur kann man auch hier im Thread schön sehen was passiert wenn man das sagt. Oder noch schlimmer, wenn man es sich nicht vorstellen kann, abturnend findet oder es einfach „eklig“ findet oder sonstwas. Da gehöre ich übrigens auch dazu. Ich stehe eben auf Frauen die biologisch solche sind. Was anderes kommt mir nicht in die Kiste.

Aber wenn jemand drauf abfährt, geht mich das ja nen feuchten an. Jeder soll leben und lieben mit wem er will. Einfach leben und leben lassen und glücklich sein.

@Deep-Purple
Sehe ich auch so.

@Vampirella
Ich glaub eh, dass sich die die nicht betroffen sind viel mehr nen Kopf machen. Wie so oft. Da wird vieles heißer gekocht als die, die es angeht dann essen.

Raspelbeere schrieb:Da wäre also in dem Fall auch derjenige mit Kinderwunsch gefragt, mit der Sprache rauszurücken. Und eben nicht zu hoffen "mag jeder, kann jeder, macht jeder".

Bevor jemand soetwas aber ausgesprochen haben muss, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ein transmensch sich schon lange zuvor offenbart hat.

In der Realität merkt es aber sowieso jeder Mann sehr schnell, ob er es mit einer richtigen Frau zu tun hat.

Deep-Purple schrieb:Ich glaub eh, dass sich die die nicht betroffen sind viel mehr nen Kopf machen. Wie so oft. Da wird vieles heißer gekocht als die, die es angeht dann essen.

Das sehe ich auch so.

Deep-Purple schrieb:Ich glaub eh, dass sich die die nicht betroffen sind viel mehr nen Kopf machen. Wie so oft. Da wird vieles heißer gekocht als die, die es angeht dann essen.

Ich war schon mal auf einer queer Party, auf der auch viele Transgender waren.
Zuerst gingen mir auch die üblichen Vorurteile durch den Kopf, die machen alle wild rum, springen einen einfach an, versuchen einen Mann von sich zu überzeugen das sie die besseren Frauen sind und der gleichen.
Von meinen Befürchtungen ist keine eingetreten, war ein ganz lustiger Abend, wurde auch kein einziges mal dumm angemacht oder sonst was.

Yotokonyx schrieb:Ich war schon mal auf einer queer Party, auf der auch viele Transgender waren.
Zuerst gingen mir auch die üblichen Vorurteile durch den Kopf, die machen alle wild rum, springen einen einfach an, versuchen einen Mann von sich zu überzeugen das sie die besseren Frauen sind und der gleichen.
Von meinen Befürchtungen ist keine eingetreten, war ein ganz lustiger Abend, wurde auch kein einziges mal dumm angemacht oder sonst was.

Glaub ich dir aufs Wort, das sind letztendlich ja auch nur Menschen die ihren Spaß haben wollen am Leben.
Ich denke die Horrorgeschichten von Schwulen die jedem Kerl an den arsch wollen oder Lesben mit nem Nacken wie der Bob Cicherillo sind mittlerweile auch überholt, oder sollten es zumindest sein.

Ich hab auch schon Schwule Männer gekorbt. Das war total entspannt, da reagiert manche heterofrau zickiger. Mit denen konnte man danach nämlich nicht noch einen Trinken und quatschen. Mit den Kerlen schon.

Deep-Purple schrieb:Aber wenn jemand drauf abfährt, geht mich das ja nen feuchten an. Jeder soll leben und lieben mit wem er will. Einfach leben und leben lassen und glücklich sein.

Manchen Menschen kann es auch schlichtweg egal sein. Man muss nicht zwingend auf jede Eigenschaft, die einem an potenziellen Partnern nicht stört, "abfahren".
(Betrifft trans aber auch andere Eigenschaften wie Größe, Körperbehaarung etc. Für manche Menschen ist die Ausprägung dahingehend wirklich irrelevant. Dafür sind dann evl. andere Eigenschaften wichtig, die manch anderer bei der Partnerwahl nicht einmal als ausschlaggebend in Erwägung zieht.)

Aniara schrieb:Was soll ich dir denn jetzt belegen?

Die Behauptung, die Du getätigt hast.

interrodings schrieb:Tja.

das belegt nur die Behauptung nicht. Tja.

Raspelbeere schrieb:Manchen Menschen kann es auch schlichtweg egal sein. Man muss nicht zwingend auf jede Eigenschaft, die einem an potenziellen Partnern nicht stört, "abfahren".

Ich hab gemeint wenn jemand auf die Person abfährt. Nicht auf die Tatsache dass die Person Trans ist. Das würd ja schon eher Richtung Fetisch gehen.
Wir meinen also das gleiche.

Shurke schrieb:Dann sind deine Bekannten aber keine normalen Heteromenschen.

Es gibt ja die verschiedensten Neigungen und Orientierungen, das fängt ja schon mit Homosexualität an.

Deine Bekannten sind dann eben keine Heteromenschen im klassischen Sinne.

was ein bullshit aber schön zu wissen, dass Du festlegst, welche sexuelle Orientierung wer hat......

Tussinelda schrieb:was ein bullshit aber schön zu wissen, dass Du festlegst, welche sexuelle Orientierung wer hat......

Was jedem zusteht im Kontext des Themas.
Ist ne persönliche Sache wo man zwar drüber diskutieren kann, aber es nichts bringt weil am Ende des Tages jeder das präferiert was er eben präferiert.
Und darum sollte man so ein sensibles, umstrittenes und auch neues Thema möglichst schnell offenlegen wenn nicht eh schon offensichtlich.
Wobei, den Transformierten die ich so kenne sieht man ihr natürliches Geschlecht eh noch an.
Also bewegt man sich in der grundsätzlichen Frage sowieso in einem hypothetischen Bereich.