@Arouet @Arouet "Höllenleben", der Dokumentationsfilm von Liz Wieskerstrauch, wurde von der ARD 2001 ausgestrahlt und seit dem verschiedentlich in öffentlich-rechtlichen Kanälen wiederholt. , Laufzeit ca. 90min. -
Er entstand zur "Hochzeit" der "Multiplen Persönlichkeit"-Debatte.
Pressetext: Protagonistin Nicki ist eine multiple Persönlichkeit, aufgespalten in zahlreiche Personen. Es gibt Männer, Frauen, Kinder in ihr. Eine Person alleine hätte die unermessliche Gewalt, die ihr seit frühester Kindheit angetan wurde, nicht ertragen. Nach mehr als zehn Jahren Therapie fasst sie mit vierzig einen mutigen Entschluss: Sie will den Teufelskreis aus Gewalt, Angst und Ohnmacht durchbrechen und begibt sich auf Spurensuche nach Tatorten und Tätern. Gemeinsam mit der Autorin Liz Wieskerstrauch und dem Filmteam reist sie an die Orte ihrer Kindheit - Tatorte in Wäldern, Burgen und Ruinen, auf Friedhöfen, an Flüssen, in Häusern. Orte der Qual. Präzise schildern verschiedene Innenpersonen, was ihnen angetan wurde - Dinge, die man nicht glauben möchte: seelische Grausamkeiten, ritueller Kindesmissbrauch, Folter und Kindstötungen - ein Höllenleben. All das deutet auf eine satanistische Sekte hin. Bis heute ist es nicht gelungen, einen Täterkreis mit satanistischem Hintergrund aufzudecken. Deshalb ist Nicki der letzte wichtige Schritt nicht leichtgefallen: bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Sie riskiert viel: Wird man ihr glauben? Werden sich die Täter an ihr rächen? Liz Wieskerstrauch ist für ihr erstes Porträt einer multiplen Frau "Die Seele brennt" mit dem Film- und Fernsehpreis des deutschen Hartmannbundes ausgezeichnet worden. Auch mit "Höllenleben" ist ihr ein bewegender, eindringlicher Film gelungen, der über ein Porträt weit hinaus geht.
Da fiel eigentlich nichts "unter den Teppich" - nur hat sich die Wissenschaft vom Konstrukt "Multipler Persönlichkeiten" inzwischen etwas distanziert - in etwa so wie von der weiblichen Hysterie, die durch Klitorismassage zu therapieren war. Auch die Psychobranche hat ihre Modewellen.