Begriff "Mobbing" - wird er zu inflationär benutzt?
08.08.2022 um 17:51
Eine Schande, dass Menschen anderen Menschen ihr Leid absprechen und sogar behaupten, dass sie dies nicht erfahren. Dieses Verhalten trifft Mobbingopfer , Missbrauchsopfer, Frauenopfer häuslicher Gewalt, Vergewaltigungsopfer.
Ich bin selbst Mobbing und Missbrauchsopfer, ich habe als Kind und jugendlicher nicht sagen können,was mit mir gemacht wurde, ich habe mich geschämt und dachte, dass meine Eltern mich dann nichtmehr lieben werden, was vollkommener Unsinn ist aber solche Taten verursachen immer einen Gedankenstrudel,dass das eigene Verhalten oder das Aussehen mich schuldig daran macht.
Sogar im Krankenhaus gab es einen ehemaligen Arzt, der diese Täter-Opferumkehr(Victimblaiming) betrieb. Er konnte mich von anfang an nicht leiden, er kritisierte mich in meiner Psychose und schweren Depression. Sogar meine Eltern haben dies erlebt , bei einemGespräch der Biografieaufarbeitung sagte er, dass meine psychische Erkankung schon im Jugendalter ausbrach und das die Mitschüler mitbekommen haben und ihnen deswegen nichts anderes übrig bliebt, mich zu mobben und auszugrenzen. Ich weiß garnicht ob das überhaupt ein richtiger Arzt war, denn meine Eltern erinnern sich an eine Begebenheit, als er mir während einer Wahnepisode sagte, ich solle einfach an eine schöne Zeit in meinem Leben denken, allerdings weiß ich davon nichts mehr aber der Arzt war so schlimm, er wurde auch wenig später aus Psychiatrie entlassen, da im Fehlverhalten wohl einiges angerichtet hat.
Viele Opfer von Gewalt, ob psychisch oder physisch müssen sich heute noch sagen lassen,dass sie den Täter doch gereizt oder annimiert haben, also eine Mitschuld tragen aber ich habe während vieler Therapie gelernt und wenn du auch sowas erlebt hast kann ich dir sagen, dass du NIEMALS Schuld bist, wenn dich ein Erwachsener anfasst und dich vergewaltigt ist er ein Monster aber du niemals.
Ich habe in der Therapie auch andere Suizide mitbekommen, die sogar nach Therapie immernoch diese Gedanken hatten und es irgendwann aufgegeben haben, wenn du verstehst was ich meine, einige haben irgendwann keine Kraft mehr, dann nützt auch gutes Zureden nicht mehr aber das müssen sich die Leute im Kopf verdeutlichen, die Victimblaiming betreiben, ihr könnt das Quäntchen Energie sein, dass manche zu schlimmsten Reaktionen verleitet.
Das schlimme an Mobbing ist auch, dass es in den meisten Fällen psychisch bleibt und keine physischen Spuren gibt, das Opfer steht immer in der Beweispflicht und viele getrauen sich auch nicht sich an irgendjemanden zu wenden, sie kapseln sich dann immer weiter ab, die Eltern, die den ganzen Tag arbeiten sind und nur Abends paar Minuten das Kind erleben schauen da auch garnicht gezielt danach, wie es dem Kind geht, Warnzeichen werden lange ignoriert und manchmal sogar mit "Pupertät" abgetan aber ich habe diese Folgen auch schon auf amerikanischen Youtubevideokommentarsektionen von Eltern entdeckt, die sich jetzt extreme Vorwürfe machen, dass sie den Suizid ihres Kindes nicht kommen sehen haben, dass sie die vielen Warnzeichen nicht ernst genommen haben.
Mobbing muss man IMMER ernst nehmen, es kann verherrende Auswirkung auf die Psyche haben, gerade Kinder und Jugendliche haben noch kein fertig entwickeltes Gehirn, in dieser Phase kann soviel falsch laufen und der Mensch muss das ganze Leben darunter leiden.
Mobbing kann nicht inflationär verwendet werden, jedes beleidigen, herabwürdigen, verunglimpfen, beschimpfen ist ein Angriff auf ein fühlendes Wesen, ein Versuch diesem Schaden zuzufügen, ein Versuch es Leiden zu lassen und sich darüber zu erfreuen.
Wenn sich Schüler so verhalten müssen sie ohne Duskussion sanktioniert werden und wenn es garnicht anders geht die Klasse verlassen, zum Opferschutz. Es kann nicht sein, dass sich eine Gruppe in der Schulklasse etabliert, die es sich zur Aufgabe macht, einer bestimmten Person das Leben zur Hölle zu machen, ohne Angst, ohne Skrupel davor irgendeine Reaktion von einem Erwachsenen zu erwarten. Erwachsene oder Arbeitgeber in einem Beschäftigungsverhältniss müssen für eine gute Situatiion der Schüler und Arbeitnehmer sorgen.
Ist der Arbeiter eine Grippe oder Corona dann geht er zum Arzt und lässt sich Krank schreiben aber an wen wendet sich der Arbeiter wenn er auf der Arbeit gemobbt wird? Vielleicht sogar vom eigenen Chef? Das ist natürlich viel schwieriger aber nichtstun und ertragen ist niemals der richtige Weg, am Ende bleibt nur sich an eine gute Vertrauensperson( als Schüler : ein Vertrauenslehrer ; als Arbeitnehmer : einen guten Freund oder wenn es garnicht geht einen Anwalt der den Täter zur Unterlassung auffordert ).