@chainedKnee Wenn sich irgendein vereinsamtes Muttchen im 24. Stock des Wohnsilos mit ein paar aufgesparten Tabletten das Leben nimmt, dann schleicht sie sich so still aus ihrem Leben, wie sie es gelebt hat. Den Nachbarn fällt es höchstens auf, wenn's im Treppenhaus nicht nach Pisse, sondern nach Leiche riecht.
Hängt sich der Arbeitslose auf dem Dachboden auf, nimmt die Depressive den Fön mit in die Wanne, dann ist das höchstens ein Fünfzeiler in der Lokalzeitung.
Um Aufmerksamkeit zu erreichen, muss man schon so prominent sein wie Robert Enke, der den Zug nahm oder eben seinen Suizid bzw. gern auch Amoklauf vorher im Internet ankündigen, statt sich therapeutische Hilfe zu suchen. Dann kennt einen jeder, man hat Millonen Klicks auf You Tube oder Facebook (Hannes bringt sich um - Das gefällt 145.632 Usern).
Natürlich geht es solchen "öffentlichen" Suizidalen auch um Aufmerksamkeit. Sonst würden sie ohne viel Gewese aus der Welt scheiden wie das eingangs beschriebene Muttchen.
Ohne Facebook oder YouTube wüssten wir nämlich von ihnen sowenig wie von den 20.000 Kindern, die täglich aufgrund ihrer elenden "Lebens"bedingungen verrecken. Die haben ja nicht mal ein I-Phone.