Schaut ihr lineares Fernsehen?

Ciela schrieb:Wie lange sind Sie mittlerweile? :D

Keine Ahnung, ich schaue zu selten RTL etc. Und falls es mal vorkommt, bin ich spätestens zum Beginn eines Werbeblocks weg.

Ciela schrieb:aber mich stört auch, dass man sich da an einen Zeitplan halten muss.

Als jemand, der auch gern ins Kino, ins Theater oder ins Konzert geht, bin ich es durchaus gewöhnt, mich an einen Zeitplan zu halten. Insofern stört es mich weniger, wobei es natürlich sein kann, dass ich Sendungen nicht anschauen kann, weil ich zu dem entsprechenden Zeitpunkt nicht zuhause bin.

martenot schrieb:Als jemand, der auch gern ins Kino, ins Theater oder ins Konzert geht, bin ich es durchaus gewöhnt, mich an einen Zeitplan zu halten. Insofern stört es mich weniger, wobei es natürlich sein kann, dass ich Sendungen nicht anschauen kann, weil ich zu dem entsprechenden Zeitpunkt nicht zuhause bin.

Das sind andere Dinge. Ich habe auch Meetings, Verabredungen etc wo man Termine einhält. Aber wenn ich etwas sehen will finde ich gerade die Option erst um 20.25 anzufangen, weil meine Pasta nicht schnell genug fertig war (so als Beispiel) reizvoll, genauso wie das jederzeitige pausieren und Vor-oder zurücksetzen um 10 oder mehr Sekunden, weil ich kurz nicht aufmerksam war.
Aber ich bin bei Dir, ich mag Dokus und selbst manche Serien auf dem ZDF, aber ich nutze das ZDF eben hauptsächlich über die Mediathek. Selbst "Liveprogramm" sehe ich lieber über die Mediathek aus genannten Gründen.

martenot schrieb:Ich nutze es auch zum Sprachenlernen, denn es gibt zahlreiche Sprachlernvideos für viele Sprachen.

Das, aber auch (ab einem fortgeschrittenen Niveau) die Nutzung fremdsprachlicher, für Muttersprachler genutzter Videos. Das kann sehr hilfreich sein, möchte man seinen Wortschatz und allgemein das Verständnis in Bereichen ausbauen die in Sprachkursen oft fehlen, z.B. betreffend des eigenen Berufs.

Als Wissenschaftler, der zukünftig in einer Fremdsprache die ich erst spezifisch für diese Stelle angefangen habe zu lernen (Spanisch; meine Muttersprache ist Deutsch, beherrsche Englisch auf Muttersprachlerniveau) unterrichten muss (Vorlesungen, Studenten betreuen) sowie Öffentlichkeitsarbeit verschiedener Art machen wird (z.B. Tag der offenen Tür, Aktion für Schulklassen, Teilnahme an Diskussionsrunden) ist es mir sehr hilfreich mir z.B. aufgezeichnete Vorlesungen auf Spanisch anzusehen, wie auch populärwissenschaftliche Beiträge, z.B. das (auf youtube verfügbare) Uni-Radio oder auch spanischsprachige Beiträge die sich an Kinder richten.
Einen direkten Sprachkurs, weder vor Ort noch als Onlinekurs, habe ich für meinen Beruf nicht gefunden. (Für andere Berufe mitunter.)
(Wer sich fragt wie das aktuell in der Arbeit läuft: Noch überwiegend auf Englisch, sowie Nutzung für Übersetzungsprogramme für alles Geschriebene. Damit ist aber nicht alles abdeckbar.)

@Raspelbeere
@martenot

ich arbeite in einem US-Unternehmen und meine tägliche Sprache in Wort und Schrift ist Englisch, ich arbeite in der Strategie und 4 von 5 Teams-Calls am Tag sind auf Englisch (also nur prozentuale Verteilung, meist habe ich mehr)

Neben der täglichen Praxis hat mir am meisten meine Vorliebe für US-Amerikanische Comics geholfen meinen Wortschatz auszubauen, und im Gegensatz zu Literatur auf English sind Comics sehr "Straßensprachnah". Ich sammle Marvel und DC Comics auf Englisch seitdem ich 16 bin (vorher deutsch) und früher dann so Comic in der Hand zum lesen, Dictionary neben mir falls nicht verstanden. Mittlerweile schreibe und rede ich Englisch genauso wie deutsch, also ich muss nicht "konstruieren", ich rede einfach.

Ich hatte über 20 Jahre keinen Fernseher, also immer dort, wo ich alleine gewohnt habe, und habe ihn auch nicht vermisst. Eine Fernsehsimulation auf dem Computer oder ähnliches hatte ich auch nie, nur ein olles analoges Radio für ab und zu.
Die Glotze trat erst wieder mit der aktuellen Freundin in mein Leben, und manchmal mag ich es dann doch, zusammen oder seltener alleine halt auch wirklich mal zu glotzen.
Dabei sind beide Varianten okay, linear mit aktuellem Angebot zum vorsätzlichen "Abblöden" nach einem anstrengenden und langen Tag oder mit zielgerichteter Auswahl aus einem Mediapool oder bei einem Streamingdienst.
Es gibt Filme, Dokus und Serien, die ich wirklich mag, und da finde ich auch ab und zu neue. Auch dabei sind beide Varianten reizvoll: Viele Episoden oder mehrere Filme direkt am Stück durchglotzen, oder einmal in der Woche zum bestimmten Termin die neue Folge.

Würde ich wieder alleine wohnen, wäre der Fernseher allerdings auch gleich wieder Geschichte und ich hätte wohl auch schlagartig wieder gar keine Zeit mehr zum Glotzen. Das ist die andere Seite der Sache: In den Jahren ohne Glotze habe ich im Bereich meiner Privatinteressen doch irgendwie mehr hinbekommen, oder hatte mehr Zeit für vorsätzliche Ruhetage (Computer, Telefon und Klingel aus), oder beides.

Interessanter als das Fernsehen fände ich ehrlich gesagt ein nichtlineares Leben:
Ganz ohne Arbeitengehen mal ein paar Monate ununterbrochen Fahrräder bauen, Autos vernünftig durchreparieren, am Haus was umbauen oder zielgerichtet trainieren, das hätte schon was.
Das komplette Lebensgeld müsste dabei natürlich im Stream über den Financepool abrufbar sein. Arbeiten würde ich vorher und nachher mit Sicherheit genug.

Dobie schrieb:Ganz ohne Arbeitengehen mal ein paar Monate ununterbrochen Fahrräder bauen, Autos vernünftig durchreparieren, am Haus was umbauen oder zielgerichtet trainieren, das hätte schon was.
Das komplette Lebensgeld müsste dabei natürlich im Stream über den Financepool abrufbar sein. Arbeiten würde ich vorher und nachher mit Sicherheit genug.

Ich bin jetzt 3 Wochen krank und diese Woche auch noch KZH geschrieben, ich hasse alles daran :)

cejar schrieb:Ich bin jetzt 3 Wochen krank und diese Woche auch noch KZH geschrieben, ich hasse alles daran

Wäre denn ein Sicknesspool was für Dich, wo Du Krankheiten aller Art nach aktuellem Bedarf streamen könntest?

cejar schrieb:ich arbeite in einem US-Unternehmen und meine tägliche Sprache in Wort und Schrift ist Englisch, ich arbeite in der Strategie und 4 von 5 Teams-Calls am Tag sind auf Englisch (also nur prozentuale Verteilung, meist habe ich mehr)

Es verhält sich bei mir sehr ähnlich, bzw. war (zuvor knapp 10 Jahre rein englischsprachiges Arbeitsumfeld, davon 7 Jahre USA).

Neben der täglichen Praxis hat mir am meisten meine Vorliebe für US-Amerikanische Comics geholfen meinen Wortschatz auszubauen, und im Gegensatz zu Literatur auf English sind Comics sehr "Straßensprachnah". Ich sammle Marvel und DC Comics auf Englisch seitdem ich 16 bin (vorher deutsch) und früher dann so Comic in der Hand zum lesen, Dictionary neben mir falls nicht verstanden.

Für die Alltagssprache ist das in der Tat sehr hilfreich (fand ich auch, ausgehend von normalem Schulenglisch, sinnvoll). Gerade für den Arbeitsplatz aktuell (nur noch teils englischsprachig, nun v.a. spanischsprachig) wende ich jedoch andere Strategien an, da mir Comics inhaltlich nicht helfen werden, um z.B. innerhalb von 2, 3 Jahren von "keine Spanischkenntnisse" auf "Vorlesungen halten, Mitarbeit in Kommittees" zu kommen.

Tätigkeit: Assistenzprofessor in einem MINT-Fach, mittelfristig wird Teilnahme an spanischsprachigen Kommittees, Besprechungen mit Firmenvertretern, sowie auch Mitarbeit an Öffentlichkeitsarbeit wie Unterrichtsbesuche (auch in Schulstufen in denen noch kein Englischunterricht erfolgt) verlangt.

Mittlerweile schreibe und rede ich Englisch genauso wie deutsch, also ich muss nicht "konstruieren", ich rede einfach.

Ebenso :) In Spanisch wird das realistischerweise noch dauern; bin noch auf der Stufe "immer konstruieren, viel vorbereiten" und Termine laufen oft noch mit Übersetzungsapp auf dem Handy um auch die Gegenseite zu verstehen (man sitzt z.B. beim Arzt, oder bei Behörden und kennt natürlich Begriffe nicht und versteht auch Umschreibungen nicht sicher).

martenot schrieb:Die Formulierung war anders gemeint (eher im Sinne von "warum werden solche Sendungen produziert?") und ich hatte nicht angenommen, dass sie wörtlich verstanden werden.

Habe ich genauso verstanden wie du sie gemeint hast, deswegen hast du von mir auch zwei ganze Absätze mit Zuschauerintuition und der restlichen Beantwortung deiner Fragen bekommen. Hoffe dir damit auch weiter geholfen zu haben. Aber wie schon angedeutet, finde ich die Frage generell schwierig für jemanden zu beantworten, der schon von Grund auf kein Interesse an dem Konzept solcher Formate hat, egal ob du sie in Ich-Form stellst oder es sachlicher formulierst.

gurkentruppe schrieb:Frage generell schwierig für jemanden zu beantworten, der schon von Grund auf kein Interesse an dem Konzept solcher Formate hat, egal ob du sie in Ich-Form stellst oder es sachlicher formulierst.

Deswegen war die Frage auch so formuliert, dass sie von Menschen ggf. beantwortet werden kann, die Interesse an diesen Sendeformaten haben. Ich kann mich da nur schwer reindenken und weiß nicht, was ich daran reizvoll finden könnte, lasse es mir aber gern von jemandem schildern, der es gern schaut.

martenot schrieb:Deswegen war die Frage auch so formuliert, dass sie von Menschen ggf. beantwortet werden kann, die Interesse an diesen Sendeformaten haben.

Ich kann da eigentlich nur den Aussagen im RND-Artikel zustimmen; zumindest war es bei den Gesprächen in den Hofpausen so.

So vielfältig wie die Angebote dürften auch die Motive des Publikums sein, meint Lemke. Da wäre etwa eine Lust auf Voyeurismus, Skandalisierung, Provokation, die in Menschen schon immer Neugierde geweckt haben. Die Sehnsucht, sich über andere lustig zu machen, lebt durch das klischeehafte Überzeichnen von Körpern und Charakteren und die stereotypen Geschlechterrollen.

Quelle: https://www.rnd.de/medien/bachelor-und-co-warum-schauen-wir-dating-shows-7D2FGMFS5JACXNXBVFU3FJJKH4.html

Wenn ich da mal First Dates (VOX) als Beispiel nehme, was ich damals selbst recht lange geschaut habe, kann ich auch dem zustimmen:

Bei Datingshows lassen sich Situationen beobachten, die wir selbst erlebt haben. Das peinliche Schweigen beim Essen, das sehnsüchtige Warten, bis ein schlechtes Date ein Ende hat, das völlige Drübersein, wenn das Blind Date sich als richtig toll erweist, die eigene Unbeholfenheit. „Das knüpft an Dinge an, die wir alle schon erlebt haben, damit arbeiten wir viel auf“, sagt Lemke.

Quelle: s.o.

Als ich im Studium mit Kommilitonen den Bachelor geschaut habe, gab es durchaus auch interessante Debatten in der Runde, vgl. dazu

So lassen sich alte Wertestandards überprüfen: Wo fängt Betrug für mich an? Wie viel Lust gestehe ich mir, gestehe ich dem Partner oder der Partnerin zu?

Quelle: s.o.

Ich bin 40 und schaue kein fern mehr. Meinen Fernseher habe ich vor 3 Monaten weggeschmissen. Viele meiner Freunde die jünger sind schauen alle kein fern mehr und die Kollegen die älter sind schauen auch kaum noch fern. Stefan raab und dsds waren bei denen die letzten 2 Spektakel

Einige wenige unserer Kollegen alle über 55 schauen noch Tatort

Orangecrush2 schrieb:Meinen Fernseher habe ich vor 3 Monaten weggeschmissen.

Warum das? Selbst wenn man kein lineares Fernsehen schaut, kann man mit dem Gerät doch streamen. Ich nutze meinen Fernseher zwar auch nicht regelmäßig, aber es ist eben ein weiteres Gerät, das man nutzen kann, um ÖPNV, private Sender, YT und Streamingdienste anzuschauen.

@martenot
Weggeworfen hätte ich ihn auch nicht (hätte ich verkauft oder verschenkt), aber ich kann es sehr wohl verstehen dass man sich in der Wohnung kein weniggenutztes Gerät hinstellen will.
Wir schauen auch z.B. ab und zu DVDs, mal etwas auf youtube - all das geht auch am Computer (als Computervielnutzer die auch z.B. CAD, Bildbearbeitung... nutzen sind eher größere Displays im Einsatz). Deshalb besaßen wir nie einen separaten Fernseher, der evl. einmal im Monat eingeschaltet wird, und eine kleine Wohnung (so war das bei uns anfangs) echt massiv zugestellt hätte sofern man nicht einen winzigen "Augenverderber" nimmt, und auch in einer größeren Wohnung anders genutzt werden kann. Kleines Beispiel: In unserer Wohnung (eher größer) war eine Fernsehhalterung an die Wand geschraubt, die haben wir abgenommen, dort steht eine große Pflanze an einem Rankgitter, ein Aquarium. Computer mit größeren Displays sind im Fernsehzimmer, und so technikaffin wir auch sind, ein displayfreier Raum, viel heller mit Pflanze und Aquarium statt noch einem schwarzen Rechteck an der Wand, ist schon schön.

Auch bei anderen Geräten halten wir es so, zu schauen ob man wenig genutzte nicht gleich sein lassen kann, insbesondere wenn die Nutzung mit einem anderen Gerät zusammengelegt werden kann. So steht weniger rum.
Dafür, um z.B. ein, zwei Filme im Monat zu schauen, möchten wir keinen extra Fernseher.
Genauso wie wir dafür, ab und zu mal einen Tisch abzusaugen, keinen extra Tischsauger kaufen, sondern den Staubsauger auf die niedrigste Stufe stellen und der Schlauch reicht bis auf den Tisch.
Wir hatten mal einen Instapot (wer's nicht kennt: eine Art elektrischer Topf, irgendwie schnellkochtopfähnlich, mit Kochprogrammen) geschenkt bekommen, welchen wir (für die von uns zubereiteten Gerichte) als keinen echten Mehrwert gegenüber Töpfen empfanden und der durch seine Größe eher in der Küche störte - somit vor Umzug verkauft und danach nicht mehr ersetzt.

Schaut euch bitte mal die Werbung auf zdf und ard an und ihr wisst wer noch fern schaut

Haftcreme Rheuma Salben und Lifta wenn man bei Sturm der Liebe und anderen Formaten Pause schaut

Habe diese Sendungen vor 18 Jahren mit Familie geschaut und war Zielgruppe noch anders

martenot schrieb am 05.11.2024:Deswegen war die Frage auch so formuliert, dass sie von Menschen ggf. beantwortet werden kann, die Interesse an diesen Sendeformaten haben.

Du hast nirgends diesbezüglich eine Frage an andere gestellt oder formuliert, sondern von dir selbst erzählt, dass du an sowas kein Interesse hast.

martenot schrieb am 31.10.2024:Ich habe nur zufällig hin und wieder einige wenige Minuten gesehen, kann aber das Konzept nicht ganz verstehen, bzw. ich weiß nicht genau, warum ich anderen Leuten beim Daten und Kennenlernen zuschauen soll.

Trotzdem habe ich dir erklärt, wieso andere Menschen und ich ggf. Interesse an solchen Formaten haben könnten. Da du überhaupt nicht darauf eingegangen bist, auch nicht auf die ausführlichen Beiträge an dich von Vespasian, liegt meine Vermutung eher darin, dass du einfach erzählen wolltest, dass du an sowas kein Interesse hast.

gurkentruppe schrieb:liegt meine Vermutung eher darin, dass du einfach erzählen wolltest, dass du an sowas kein Interesse hast.

Sowie dass mich interessiert, warum andere Menschen sich solche Formate ansehen. Ich finde das wissenswert, zumal ich das aus meiner eigenen Wahrnehmung nur schwer nachvollziehen kann.

heute abend gibt's wieder linear Versailles!

Wir: Eltern (leicht ältere Generation) mit 4 Kids von 8-20 Jahren haben weder Kabel noch Satellit. Prime deckt Programme ab, wenn lineares Fernsehen doch mal gewünscht ist. Netflix und Disney+ sorgen für Unterhaltung und Mediatheken für interessiertes Fernsehen. Wir vermissen nichts und ist unser Fernsehverhalten auf diese Art und Weise auf uns eingestellt.

Meiner Frau (69) fehlt irgendwie was wenn der Fernseher nicht läuft und so ist die Kiste von morgens sieben bis nachts um zehn am laufen. Und das schon seit zehn Jahren. Was dazu geführt hat dass ich die Programme im linearen Fernsehen wirklich sehr gut kenne.
So gut wie alles was dort zu sehen ist, ist ein "Format". Es folgt bestimmten Regeln. Und die werden endlos in nur geringen Abweichungen wiederholt. Egal was. Doku, Krimi, Kochsendung, Talkshow, Rateshow.
Irgendwann hat man alles fünfzigmal gesehen, kennt die Abmischung und es nervt nur noch.