Spirit2015 schrieb:Ich möchte gern mal wissen wie ihr das ganze seht. Was kauft ihr online, was kauft ihr im Laden.
Ist das gut für die Umwelt (spart Kraftstoff, belastet aber durch Verpackungsmaterial) oder nich. Schlecht für die Wirtschaft oder nicht.
Das ist mal ein ganz interessanter Thread und ich habe schon lange daran gedacht, dass es doch mal sinnvoll wäre, die Problematik "Online- vs. Einzelhandel" zu diskutieren.
Ich selbst kaufe so gut wie alle Non-Food-Artikel, die ich bzw. wir benötigen, inzwischen online. Außer die meisten Drogerieartikel, da gehe ich zu dm oder Rossmann. Warum ich das tue? Weil es deutlich günstiger ist, Waren über Internet zu beziehen. Man spart sich die ganzen Zwischenhändler, zumindestens so einige und bekommt die Ware auch noch bequem nach Hause geliefert. Gerade wenn man so wie wir nicht mobil ist und nur ein Fahhrad zur Verfügung hat, ist es klasse, nicht auf Verwandte und Bekannte angewiesen zu sein, sondern schwere Dinge von bezahlten Dienstleistern geliefert bekommen zu können.
Gerade bei einem Low-Budget bietet sich da der Onlinehandel an, weil man so viel einsparen kann. Oftmals ist Versand und Rückversand sogar kostenlos, wodurch man in der Lage ist, sich (mehrere) Dinge auch mal zur Ansicht zu bestellen.
Problematisch ist es natürlich für die Einzelhändler. Aber seien wir mal ehrlich - ich war bisher noch nie in der Lage, bei denen regelmäßig einkaufen zu können. Dafür fehlt mir das Einkommen. Wenn dann kaufen mein Partner und ich bei Aldi (max. Real, wenn wir besondere Dinge suchen, die ein Discounter nicht anbietet) ein. Diese Kette gehört wohl nicht zu den Einzelhändlern...
Wenn aber jeder nur noch online bestellen würde, dann fehlten bald eine Menge Arbeitsplätze in Deutschland. Dabei sind wir jetzt schon zuviele Menschen.
Problematisch ist der Onlinehandel auch für die Post- und Paketdienstleister, die unter der "Gratis-Versand"-Mentalität der Onlinehändler leiden müssen, denn deren Lohn wird dadurch immer weiter nach unten gedrückt, obwohl die Auftragsmenge immer mehr wird (und keine neuen Mitarbeiter eingestellt werden). Ich weiß wovon ich spreche, da ich zurzeit selbst temporär in dieser Branche arbeiten muss. Und Trinkgeld darf auch nicht angenommen werden, weil die Unternehmen nicht wollen, dass die Mitarbeiter dadurch bestechlich und evtl. "Unloyal" werden.
Für die Umwelt ist der Onlinehandel in dem Sinne schlecht, dass zu viel Papiermüll produziert wird, wegen der ganzen Kartons etc. Den Pakettransport sehe ich gar nicht mal als so kritisch an, da die Pakete ja in Massen transportiert werden und nicht nur ein Lieferwagen pro Paket. Beim Einzelhändler besteht doch das Problem, dass jeder Hans und Franz mit eigenem Auto anreisen muss und nur die wenigsten Menschen Massenbeförderungsmittel nutzen. Allgemein sind dies auch eher ältere Leute, die bei Einzelhändlern einkaufen (weil die es sich wohl leisten können, dort einzukaufen).
Ich selbst würde nur außergewöhnliche Einzelhändler vermissen, wenn es so weit käme. Naja, Blumenversand muss auch nicht sein. Aber die meisten Geschäfte in den deutschen Innenstädten sind große Ketten, die ebenfalls schon Onlinehandel anbieten. Ich glaube nicht, dass es Läden wie "h&m" oder "c&a" wirklich treffen würde, wenn der Onlineversand überhand nähme.