frauZimt schrieb:Ich habe diese Textstelle dazu gefunden. Ich denke, ob der Anwalt gegen Regeln verstoßen hat, müssten
auf dem Gebiet Sachkundige diskutieren. Die anwaltliche Verschwiegenheitspflicht, ist nicht so einfach zu verstehen.
Ich finde, in dem entsprechenden Wikipedia-Artikel ist das sehr gut erklärt, v.a. der Abschnitt
Was fällt unter die Schweigepflicht?führt das ziemlich umfassend aus.
Und darunter fallen auch "alle übrigen Informationen, die dem Helfer während des Behandlungsverhältnisses bekannt wurden (z. B. Wohn- und Lebenssituation, Sucht, sexuelle Orientierung, Vermögenslage, körperliche Hygiene)." (In dem Artikel wird als Beispiel die ärztliche Schweigepflicht aufgeführt, aber für einen Anwalt gilt das genauso.)
Das ist gesetzlich und in den Brufsordnungen so geregelt, weil es bestimmte Berufe gibt, in denen zwischen dem Berufsangehörigen (also Arzt, Anwalt, Psychologe, Sozialarbeiter etc.) und dem Klienten (/Patienten/Mandanten) ein besonderes Vertrauensverhältnis notwendig ist, da der Klient dem Berufangehörigen bestimmte Dinge offenbaren muss, damit überhaupt einen entsprechende Beratung oder Behandlung durchgeführt werden kann.
Ich würde vor einem Arzt, Anwalt oder Psychologen sicher auch einige Dinge lieber verschweigen, wenn ich davon ausgehen müsste, dass er darüber danach beim nächsten Patienten oder Mandanten, in der Dorfkneipe oder gar im Fernsehn ablästern würde. Die Verschwiegensheitspflicht geht ja sogar soweit, dass es diesen Berufsgruppen sogar untersagt ist, bestimmte Informationen der Polizei mitzuteilen, obwohl es sich dabei um Straftaten handelt.
Ich gehe deshalb sehr davon aus, dass Rick J. seinen Anwalt von der Verschwiegenheitsplficht entbunden hat. Und das es dafür aber auch entsprechend entlohnt wurde. Ansonsten wären solche Äußerungen im Fernsehen wirklich undenkbar.
Ob er aber dabei aber erwartet hat, dass der Anwalt derart über ihn herzieht, kann ich mir fast nicht vorstellen.