@M11Hallo M11,
der folgende Artikel liefert recht viele Infos, interessant vor allem, dass Täter und Frauke tagsüber unterwegs gewesen sein sollen. Aber lies selbst.
Auch dafür muss es einen Grund geben: Warum verlasse ich regelmässig spätabends mit einer "Entführten" laufend mein "Versteck"?
Die Fahrten führten von Nieheim nach: (siehe google earth):
-Borchen (evtl. Fraukes Wohnung in der angrenzenden Borchener Strasse?)
-Sennelager (britischer Armeestützpunkt?)
-Dören (Industriegebiet)
Aber nun der Text:
Paderborn (ots) - (mb) In den letzten Wochen haben Spezialisten
des Landeskriminalamts NRW in Düsseldorf den Mordfall Frauke Liebs
untersucht. Ein erstes Ergebnis der operativen Fallanalyse
(profiling) hat der Mordkommission unter der Leitung von
Kriminalhauptkommissar Ralf Östermann einen konkreten Fahndungsaspekt
gebracht.
Demnach wurde Frauke Liebs nach ihrem Verschwinden im Juni 2006 für
etwa eine Woche im Großraum Nieheim (Kreis Höxter) gegen ihren Willen
festgehalten.
Ralf Östermann: "Die Profiler haben Fakten erarbeitet, die den
Festhalteort weiter eingrenzen, sodass wir jetzt noch intensiver in
diesem Bereich nach dem Täter und seiner Unterkunft zur Tatzeit
suchen müssen. " Östermann weiter: "Dabei setzen wir auch auf die
Mithilfe der Bewohner des Fahndungsraums."
Am 20. Juni 2006 verschwand die 21-jährige Frauke Liebs aus
Paderborn. Aufgrund der Vermisstenanzeige ihrer Eltern startete die
Polizei eine groß angelegte Öffentlichkeitsfahndung. Die Vermisste
meldete sich noch eine Woche lang per Handy bei einem Bekannten. Ende
Juni rissen die Kontakte ab. Anfang Oktober wurde die Leiche der
jungen Frau bei Herbram-Wald nahe Lichtenau gefunden. Seit dem
ermittelt die Mordkommission: "MK Lichtenau". Über 300 Spurenakten
haben die Ermittler bislang angelegt. Etwa die Hälfte der Spuren sind
mittlerweile abgearbeitet. Parallel zu den Ermittlungen untersuchten
Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle
Laboranten die am Tatort gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich
sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können.
Die Profiler des LKA NRW haben sämtliche Informationen, die ihnen
die Mordkommission zur Verfügung gestellt hatte, in die Analyse
eingeschlossen. Technische und psychologisch-forensische
Begutachtungen, sowie vor Ort im Raum Nieheim geführte Ermittlungen
haben das Ergebnis untermauert. Die Auswertungen der
Telekommunikationsdaten haben die Ermittlungen bereits kurz nach dem
Verschwinden der jungen Frau aus Paderborn in den Raum Nieheim
geführt. Beim ersten Handykontakt war das Handy von Frauke Liebs in
einem Mobilfunkmasten bei Nieheim-Entrup eingebucht. "Diese
Erkenntnis war für die Ermittlungen von Anfang an wichtig", erklärt
Ralf Östermann mit dem Hinweis, dass schon damals auch die
Öffentlichkeitsfahndung in den Bereich gelenkt wurde. Da aber die
nachfolgenden Handykontakte aus dem Raum Paderborn kamen, konnte der
Fahndungsraum bis zum Ergebnis der Fallanalyse nicht weiter
eingegrenzt werden.
Jetzt steht nahezu fest, dass Frauke Liebs im Großraum Nieheim
gefangen gehalten wurde. Wo, das versucht die Mordkommission jetzt
heraus zu finden. Als Versteck könnte eine Wohnung oder ein Haus
gedient haben. Ebenso denkbar ist auch ein Ferienhaus, eine
Jagdhütte, ein anderes abgelegenes Gebäude oder ein Wohnwagen bzw.
Wohnmobil.
Auch ein erstes Täterprofil kann bei der Fahndung helfen.
Staatsanwalt Ralf Vetter: "Der Täter hat einen Bezug in den Großraum
Nieheim. Es kann sein, dass er dort wohnhaft ist, dort einmal gewohnt
oder auf irgendeine andere Art die Möglichkeit hatte, Frauke Liebs in
dem Bereich festzuhalten."
Nach erster Einschätzung der Profiler handelt es sich wahrscheinlich
um einen männlichen Einzeltäter. Es können aber auch mehrere Täter
oder ein Täterpärchen nicht ausgeschlossen werden.
Vetter: "Der oder die Täter können völlig normal und unauffällig
erscheinen."
Gegenwärtig engen Fallanalytiker und Mordkommission den Festhalteort
und den Kreis der potentiellen Verdächtigen weiter ein. Beim
Vorliegen von Verdachtsmomenten sind die Wissenschaftler beim
Landeskriminalamt in der Lage, durch Auswertung objektiver Spuren
einen Beweis zu führen.
Die Haushalte im fahndungsrelevanten Bereich werden in den
nächsten Tagen per Postwurfsendung über die aktuelle
Öffentlichkeitsfahndung informiert. Weil die fragliche Tatzeit
bereits über ein halbes Jahr zurück liegt, erinnert die Polizei in
dem Faltblatt an einige Ereignisse, um möglichen Zeugen eine
Erinnerung zu erleichtern:
Es war Fußballweltmeisterschaft. Deutschland spielte am Dienstag, 20.
Juni, dem Tag des Verschwindens von Frauke Liebs, gegen Ecuador und
im Achtelfinale am Samstag, 24. Juni, gegen Schweden. Es war brütend
warm. Es waren Schützenfeste in Vörden, Höxter, Brakel, Steinheim und
Lüchtringen.
Frauke Liebs war vermutlich die gesamte Zeit ihres Festhaltens
zwischen dem 20. Juni und Ende Juni 2006 mit einem roten
Kragen-Shirt, sowie einer verwaschenen Blue-Jeans mit
Strassapplikationen und weißen Turnschuhen bekleidet.
Die Fragen der Mordkommission:
- Haben Sie Frauke Liebs in Begleitung zwischen dem 20. Juni und
Ende Juni 2006 im Großraum Nieheim gesehen?
Täter und Opfer sind fast täglich in den späten Abendstunden in einem
Fahrzeug weggefahren und später zurückgekehrt.- Wo könnte das Opfer festgehalten worden sein?
- Hat ein Nachbar oder Bekannter in der Zeit seine
Lebensgewohnheiten, seinen Tagesablauf geändert?
- Haben sich Feriengäste oder andere Reisende verdächtig benommen?
Möglicherweise haben Sie Täter und Opfer als Urlauber eingeschätzt.
MK-Leiter Östermann macht deutlich: "Jedes noch so kleine Detail
kann für die Mordkommission den entscheidenden Durchbruch bedeuten."
Für Hinweise, die zur Aufklärung des Tötungsdeliktes führen, ist
eine Belohnung in Höhe von 7500,-- Euro ausgesetzt. Die
Mordkommission sichert zu, dass Zeugeninformationen auf Wunsch
vertraulich behandelt werden.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
Die in Paderborn eingerichtete Mordkommission ist unter der Rufnummer
05251/3060 erreichbar.