Das Verhältnis "Angehörige-Ermittler" ist häufig problembelastet. In größeren Mordkommissionen oder Sokos gibt es deshalb "Familienbullen", die den Kontakt zu den Angehörigen pflegen, sie informieren, als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und zugleich verhindern, dass die Angehörigen sich zu sehr in die Ermittlungsarbeit einmischen.
Wie weit Ermittler und Angehörige einer Vermissten/eines Opfers sich entzweien können, sieht man am Fall "Rebecca R." in Berlin, der wohl so einmalig ist.
Kritik am Verhalten der Polizei bei Vermisstenfällen, die sich als Kriminalfälle erweisen, sind sehr häufig, weil die Polizei bei Erwachsenen ohne unmittelbare Hinweise auf ein Verbrechen erst einmal abwartet.
Hintergrundinfos:
https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/BearbeitungVermisstenfaelle/bearbeitungVermisstenfaelle_node.htmlDie Angehörigen der von einem LKW-Fahrer getöteten "Sophia L." aus Amberg mussten dies auch schmerzlich erfahren. Obwohl schon am ersten Abend, als Sophia nicht mit dem Zug aus Nürnberg kam, annehmen mussten, ihr sei etwas zugestoßen, begannen die zuständigen Polizeien erst am Montag, um die Zuständigkeit zu streiten.
Zum Zugriff auf Betäubungsmittel: Im Fall "Maria B." aus Regensburg war ihr Verlobter und Mörder Fachpfleger in der Psychiatrie. Er konnte dort relativ große Mengen "Tavor" (Lorazepam) entwenden, ein verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Damit betäubte er nicht nur mutmaßlich Maria B., bevor er sie tötete, sondern auch danach ein anderes Opfer. Im Gerichtsprozess erfuhr die Öffentlichkeit, dass es auf den Stationen einfach zu viel Aufwand wäre, jede einzelne Tablette zu registrieren und den Bestand entsprechend zu überprüfen.
Beide Fälle waren Threads hier in der Rubrik.
Die Idee, der Täter könnte Zugang zu solchen Medikamenten haben und im weitesten Sinne dem medizinisch/pflegerischen Bereich angehören, halte ich nicht für fernliegend. Es kann in diesem Bereich zwischen Täter und Opfer eine Art "Beziehung" gegeben haben, die weder nach Außen offenbar wurde noch Frauke selbst wirklich bewusst war, der Täter sie aber "besitzen" wollte und sie in seinen Besitz brachte, als sie Annäherungsversuche zurück gewiesen hat.
Das ist aber reine Spekulation.