@rechtsfreak So, jetzt aber
;) Also, ich teile Deine Ansicht absolut, dass der Mord an Daniela nicht zufällig war. Vielleicht nicht wirklich geplant, sondern nur "in Kauf genommen", aber sicher nicht zufällig. Es gab das Raum-Zeit-Diagramm der Polizei mit ihren letzten Wegen, daraus ist ganz klar hervorgegangen, dass sie nicht ohne Grund dort an der Telefonzelle war. Für mich ist das in dem Gebiet der perfekte Treffpunkt - "treffen wir uns im Rapoldipark" wäre zu ungenau für den großen Bereich, dort ist auch sonst nicht wirklich etwas, wo man sich konkreter verabreden könnte - außer die Telefonzellen. "Treffen wir uns dort um 4.30 Uhr" - was hätte sie sonst dort tun sollen? Ich hab vorher im Thread schon beschrieben, dass sie in der entgegengesetzten Richtung wohnte, und zum Telefonieren hätte sie eine der näherliegenden Telefonzellen nehmen können - zumal ihr Handy aber scheinbar noch aufgeladen und voll intakt war.
Die Handydaten wurden einige Monate nach dem Mord (wieso erst so spät?) von der Kripo überprüft, die müssen also wissen, wer sich dort zu dem Zeitpunkt eingeloggt hat - wurde aber nix bekannt gegeben.
Jetzt, wo der Fall neu aufgerollt wird, stand was interessantes in der Zeitung: Nach dem damals verdächtigen und kurz inhaftierten Bosnier wäre auch ein Ex-Freund unter Verdacht gestanden, dem konnte aber nix nachgewiesen werden. Dann wurde ja auch noch die Leiche exhumiert wegen irgendwelcher dubioser Briefe, die sich hätten im Sarg befinden können - finde ich bis heute noch höchst eigenartig!
Wegen dem Messer: Lebst Du in Innsbruck? Wenn ja, kennst Du die Szene in den "Bogen"-Lokalen vielleicht, dort, wo sich auch Daniela vor dem Mord noch aufgehalten hat. Ein 17jähriger hat mir mal gesagt, wir würden alle erschrecken, wenn wir wüssten, wieviele Menschen bewaffnet rumlaufen. Früher, so vor 25 Jahren, wurden Messer hauptsächlich mit der türkischen und jugoslawischen Szene in Verbindung gebracht - heute gibt es da, glaub ich, keinen Unterschied mehr zwischen Nationen oder Alter oder so... Allerdings war das Tatmesser, wenn ich das recht verstanden hab, keines dieser Spring- oder Klappmesser, die man ungesehen transportieren kann, sondern ein mindestens 16 cm langes in der Art eines Brotmessers. Ob damit nun so viele rumlaufen, wage ich zu bezweifeln - zumal das damals eine extrem warme Frühsommernacht war, wo sicher niemand mehr als eine leichte Jacke dabei hatte - wo bringt man da ein so langes, großes Messer unter?
Gestorben ist Daniela offenbar an diesem ersten Stich, der mitten ins Herz ging. War das nun Zufall, oder war da jemand am Werk, der sich damit auskannte?? Damals gab es Tatortfotos mit Leiche in den Zeitungen, worauf gut zu erkennen war, dass Danielas T-Shirt vorne blutgetränkt war, am Rücken aber kaum mehr Blut um den Einstich war - wenn eine Wunde nicht mehr blutet, war sie dann also schon tot, oder?
Wegen diesen "nur" zwei Stichen wurde eine Beziehungstat von der Kripo immer bezweifelt - dem kann ich so jetzt nicht zustimmen, Du/Ihr schon? Es kann doch auch trotz Emotionen sein, dass jemand eben nicht -zigmal zusticht, sondern nur kurz und bewusst?
Dass Daniela in die Telefonzelle gelegt wurde, glaube ich nicht - in der Zelle befand sich viel Blut, was damals auf Zeitungsfotos gut ersichtlich war. ich hab das im Thread hier schon beschrieben, links vom Telefonapparat, dessen Hörer runterhing, war viel Blut und ein blutiger Handabdruck an der Innenscheibe der Zelle, als ob sie, tödlich verletzt, noch hätte telefonieren wollen, und unter dem Apparat, da, wo der Hörer runterbaumelte, an der hinteren Wand, war auch einiges an Blut. Aufgrund der Zeitungsfotos konnte man nicht erkennen, ob das nun Spritzer waren oder Tropfen, auf jeden Fall war es nicht so verschmiert wie im oberen Teil. Zudem lag Daniela so da, wie sie es auch müsste, wenn sie zusammengebrochen ist, also irgendwie "natürlich", nicht arrangiert oder hingelegt.
Was mich an der "Emotionen-Beziehungstheorie" so irritiert, ist die offensichtliche extreme Kaltblütigkeit des Täters - nach dem Herzstich scheint noch einiges an Zeit vergangen zu sein, bis Daniela zusammenbrach (siehe Blut), und so lange hat der Täter offenbar gewartet, um ihr dann noch den zweiten, eigentlich nicht mehr "nötigen" Stich zu verpassen. Da hat er ihr also beim Sterben zugeschaut, nebenbei noch an einer Stelle, wo er keine Sekunde lang sicher sein konnte, dass nicht jemand vorbeikommt oder er von den gegenüberliegenden fenstern aus gesehen wird (hier im Thread gibts viele Links zu Fotos der Umgebung, Wohngebiet, große Straße...) Das find ich total heftig, nicht der typische Mörder, der mordet und sofort das Weite sucht, sondern einer, der mehr oder weniger "gelassen" schaut, ob er auch alles "richtig" gemacht hat.
So, das waren jetzt auch mehr Fragen als Antworten - ich hoffe zutiefst, dass bei dem erneuten Aufrollen des Falles was rauskommt und vielleicht die Familie von Daniela endlich Klarheit und Ruhe findet!