hopkirk schrieb:In dieser Schuld möchte niemand eine Person aus der eigenen Familie wissen.
@hopkirkDas kann man generell nicht sagen. Man möchte ganz bestimmt, dass in der eigenen Familie
keine Verbrechen vorgekommen sind,- aber wenn man zu einem Angehörigen ein ganz merkwürdiges Verhältnis hatte.
Wenn man das Gefühl hat, jemand verschweigt etwas, meidet bestimmte Themen. Oder jemand möchte über eine bestimmte Zeit nichts
erzählen, dann ist so eine Wahrheit - oder Nachricht- vielleicht sogar eine Erleichterung für die Jüngeren.
weil zumindest das Gefühl- da wird etwas verborgen- bestätigt wird.
Von drei Geschwistern ist eins vielleicht froh, die Wahrheit zu kennen, eines wünschte, das wäre nicht ans Licht gekommen
und einem Geschwister ist es vollkommen egal.
Und was heisst Wahrheit? Die schmückt doch jeder auf seine Weise aus.
Wenn ein Kind schwer misshandelt und getötet wurde, und bewiesen werden kann, dass der
neue Partner der Mutter der Täter ist, kann immer noch gefragt werden, welche Verantwortung die Mutter trug,
auch wenn sie juristisch als unschuldig gelten muss.
Warum war sie mit dem Mann zusammen?
Warum hat sie sich nicht von ihm getrennt?
Hat sie wirklich nichts bemerkt?
Hat er sie bedroht und hatte sie Angst vor ihm?
etc.
Und die gleichen Fragen stellen sich, wenn ein Säugling ausgesetzt wurde.
Die Fragen in der Familie fangen doch erst an - Wer ist moralisch mitschuldig?
(vorausgesetzt, man ist nicht gleichgültig und die Fragen werden gestellt.)