Füchschen schrieb:Für mich ist der Gärtner nach wie vor am Verdächtigsten.
Bei dem Gärtner scheint der Tatverdacht nahezuliegen, weil er sexuelles Interesse an Frau Dörrier gezeigt hatte und sie später nackt aufgefunden wurde. Außerdem hatte er sich nach der Tat nicht bei der Polizei gemeldet.
Trotzdem muss er kein Dieb oder gar Mörder gewesen sein, auch kein Sadist. Er war anscheinend sehr direkt und hatte vielleicht eine Vorliebe für ältere Frauen. Wenn er allerdings eine ihm praktisch fremde Frau, für die er erst wenige Male gearbeitet hatte, unvermittelt anfasst und mit ihr intim werden möchte, wird er gewusst haben, dass er mit Zurückweisung rechnen muss, und wird auch darauf vorbereitet gewesen sein.
Auch hat Frau Dörrier auf seinen Annäherungsversuch ja nicht mit Herabwürdigung oder Ablehnung seiner Person reagiert. Sondern sie hat sich bei der Zurückweisung seines „Antrags“ auf die Erinnerung an ihre 40-jährige glückliche Ehe bezogen und gesagt, sie fühle sich jetzt zu alt für eine sexuelle Beziehung. Diese Begründung kann für ihn doch akzeptabel gewesen sein.
Es ist ja auch nichts darüber bekannt, dass der Gärtner in dem halben Jahr zwischen seinem „Rausschmiss“ bei Frau Dörrier und ihrem Tod irgendwelche Racheaktionen unternommen hätte, sie z.B. gestalkt oder anderweitig belästigt hätte oder ihr auf irgendeine Weise hätte schaden wollen. Vielleicht war die Angelegenheit für ihn längst erledigt.
Die Ermittler fragen inzwischen ja auch gar nicht mehr nach dem Gärtner, obwohl seine Identität bis heute wohl nicht bekannt ist, sondern konzentrieren sich jetzt auf Frau Dörriers Verwandte in Brandenburg. Vielleicht waren sie es ja, die einige Zeit vor der Tat bei Frau Dörrier zu Besuch waren. Dass es bei diesem Aufenthalt Konflikte gegeben hat, hat der Nachbar mit dem Schlüssel ausgesagt. Sicher wollen die Ermittler hierzu auch gern die Sicht der Verwandten erfahren.