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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

137 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

21.02.2024 um 08:51
Zitat von sören42sören42 schrieb:Melmoth schrieb:
Frau Dörrier hatte ja zum Zeitpunkt der Tat tatsächlich einen Gärtner.
Nein, hatte sie nicht. Der Gärtner war bereits ein halbes Jahr vor der Tat von ihr entlassen worden.
Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Wie aus dem XY-Filmfall und verschiedenen Zeitungsberichten hervorgeht, beschäftigte Frau Dörrier zum Tatzeitpunkt sehr wohl einen Gärtner, nur war es eben nicht derjenige, der ihr angeblich Avancen gemacht hatte. Ich gehe zumindest davon aus, dass mit dem im XY-Filmfall erwähnten und gezeigten "guten Bekannten, der seit Kurzem Frau Dörriers Garten in Schuss hält" nicht der verdächtige Gärtner gemeint sein kann, denn dieser wurde ja bereits ein halbes Jahr vor der Tat von Ella Dörrier entlassen.

@Melmoth ging es aber, wie ich glaube, viel mehr um die Frage, ob Frau Dörriers Haushaltshilfe hinsichtlich des Gärtners die Wahrheit sagte, oder ob sie die Geschichte vom zudringlichen Gärtner möglicherweise erfand um eine falsche Spur zu legen.
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Die Polizei hat sicher überprüft, wie lange dieser bei ihr beschäftigt war. Hätte ED diesen erst maximal ein halbes Jahr angestellt, jedoch schon über Jahre Hilfe für den Garten Inanspruch genommen, müsste eigentlich davon ausgegangen werden, dass die Aussage der Putzfrau mit dem Gärtner, welcher "rausgeschmissen" wurde, stimmt.
Wenn es im Filmfall heißt, dass der Mann, der sich zum Tatzeitpunkt um Frau Dörriers Garten kümmerte, erst "seit Kurzem" für sie tätig war, ist anzunehmen, dass er tatsächlich höchstens ein halbes Jahr für sie gearbeitet hat. Also scheint die Aussage der Haushaltshilfe zumindest in dieser Hinsicht plausibel.

Man müsste wissen, ob Ella Dörrier auch anderen Personen von dem Vorfall mit dem Gärtner erzählt hatte. Es wäre schon etwas merkwürdig, wenn sie außer ihrer Haushaltshilfe niemandem davon berichtet hätte. Vielleicht fühlte sich Ella Dörrier aber mit ihrer Haushaltshilfe besonders verbunden, weil diese wie sie selbst aus Polen stammte. Frau Dörrier wurde in Belgard an der Persante geboren. Bis zum Zweiten Weltkrieg lebten dort vor allem Deutsche, die dann nach Kriegsende aus Polen vertrieben wurden. Gut möglich, dass Ella Dörrier aus diesem Grund nach Deutschland kam, was bedeuten würde, dass die 1913 geborene Frau Dörrier mehr als 30 Jahre lang in Polen gelebt hatte.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

21.02.2024 um 09:16
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:Frau Dörrier wurde in Belgard an der Persante geboren. Bis zum Zweiten Weltkrieg lebten dort vor allem Deutsche, die dann nach Kriegsende aus Polen vertrieben wurden. Gut möglich, dass Ella Dörrier aus diesem Grund nach Deutschland kam, was bedeuten würde, dass die 1913 geborene Frau Dörrier mehr als 30 Jahre lang in Polen gelebt hatte.
Sollte Frau Dörrier direkt nach Kriegsende aus ihrer Heimat vertrieben worden sein, hat sie nie in Polen gelebt. Sondern ihre Heimat, die zum Deutschen Reich gehörte, wurde nach dem Krieg unter polnische Verwaltung gestellt. Das ist in Bezug auf die Identität/Identifizierung mit einer Region/Nation ein Unterschied.

Eine gewisse Nähe zur Haushaltshilfe ist eher damit zu erklären, dass diese vermutlich als einzige sehr oft bei ED zuhause war und diese somit möglicherweise die Einzige war, die den Gärtner tatsächlich auch mal gesehen hat. Also der Person ein Gesicht zuordnen konnte. Vielmehr wusste die Damen aber vermutlich auch nicht. Soweit bekannt wurde die Haushaltshilfe selbst nie verdächtigt. Somit gibt es an sich auch keinen Anhaltspunkt dafür, dass sie Grund zur Lüge in Bezug auf den Gärtner gehabt haben könnte.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

21.02.2024 um 12:54
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nein, denn dann hätte er wohl kaum so dumme Fehler begangen wie das Kellerfenster von innen zu öffnen.
Ein Meister durchschaubarer Finten dann eben. Der Punkt ist ja, dass er sich für - aus seiner Sicht - clever (genug) hält. Wenn man schlau ist, kann man sich dumm stellen, aber wenn es umgekehrt ist, fällt es auf. Ich denke, er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte. Leider ist das aber zu wenig, um allein daraus auf seine Person schließen zu können. Davon gibt es leider (zu) viele, auf die das zutrifft.
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:Man müsste wissen, ob Ella Dörrier auch anderen Personen von dem Vorfall mit dem Gärtner erzählt hatte. Es wäre schon etwas merkwürdig, wenn sie außer ihrer Haushaltshilfe niemandem davon berichtet hätte.
Ja, das wäre interessant, wer alles von dem übergriffigen Gärtner erfahren hat und von wem: Zum ein wäre es interessant, ob es nur die Haushaltshilfe war, die davon wusste, und dann wäre weiter interessant, wem die Haushaltshilfe darüber berichtet hat.
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:Wenn es im Filmfall heißt, dass der Mann, der sich zum Tatzeitpunkt um Frau Dörriers Garten kümmerte, erst "seit Kurzem" für sie tätig war, ist anzunehmen, dass er tatsächlich höchstens ein halbes Jahr für sie gearbeitet hat.
Ich finde, das ist, ich denke unbeabsichtigt, von dir sehr missverständlich formuliert. Genau darauf bezieht sich das, auf den Tatzeitpunkt und den dort vorgestellten Gärtner. Der Filmfall "erzählt" es zum Zeitpunkt der Tat.

Der "in Rede stehende Gärtner" (der mit den Avancen) hatte zuletzt vor ca. einem halben Jahr bei ED gearbeitet, bevor sie ihn rauswarf. Die Haushaltshilfe berichtet das im XY Beitrag.

@PallorMortis: Könntest du bitte mal den Beitrag heraussuchen, dass zum Tatzeitpunkt überhaupt ein (anderer) Gärtner bei ED beschäftigt war? Dazu habe ich nichts finden können.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

21.02.2024 um 14:12
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Das ist in Bezug auf die Identität/Identifizierung mit einer Region/Nation ein Unterschied.
Da hast du recht, das leuchtet mir ein. Es wäre aber vielleicht dennoch möglich, dass die Haushaltshilfe aus der Region kam, in der Ella Dörrier ihre Jugend verbrachte, und deshalb einen besonderen Draht zu ihr hatte.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Könntest du bitte mal den Beitrag heraussuchen, dass zum Tatzeitpunkt überhaupt ein (anderer) Gärtner bei ED beschäftigt war? Dazu habe ich nichts finden können.
Explizit erwähnt wird das nirgends, aber es erschließt sich meiner Ansicht nach aus dem XY-Filmfall. Die Szene mit dem Gärtner zeigt, wie anfangs eingeblendet wird, den August 1990, einen Zeitpunkt kurz vor der Tat. Dann kann der gezeigte Gärtner doch nicht derjenige sein, der Frau Dörrier Avancen gemacht haben soll, denn dieser wurde ja etwa ein halbes Jahr vor der Tat, also im Frühjahr 1990, entlassen. Sie muss folglich nach der Entlassung des Gärtners, der verdächtigt wird, einen anderen Gärtner beschäftigt haben.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

21.02.2024 um 15:34
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ein Meister durchschaubarer Finten dann eben.
Entschuldigung, aber dafür muss man kein Meister sein. Dazu reicht gesunder Menschenverstand.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

21.02.2024 um 19:15
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:es erschließt sich meiner Ansicht nach aus dem XY-Filmfall. Die Szene mit dem Gärtner zeigt, wie anfangs eingeblendet wird, den August 1990, einen Zeitpunkt kurz vor der Tat. Dann kann der gezeigte Gärtner doch nicht derjenige sein, der Frau Dörrier Avancen gemacht haben soll, denn dieser wurde ja etwa ein halbes Jahr vor der Tat, also im Frühjahr 1990, entlassen. Sie muss folglich nach der Entlassung des Gärtners, der verdächtigt wird, einen anderen Gärtner beschäftigt haben
So habe auch ich es verstanden. Ich will mich jedoch keinesfalls auf den Gärtner fixieren. Für mich kommt, sollte ein Einbruch nur vorgetäuscht sein, der Mord eines Psychopathen mit sexueller Motivation, oder Mord aus Habgier in Betracht. Da bei letzterem die Diskussionsgrundlage sehr eingeschränkt ist, versuche ich in diesem Thread Aspekte zu finden, welche eine psychisch gestörte Person aus Frau Dörriers Umfeld eher bestätigen oder dementieren.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

21.02.2024 um 22:53
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ein Meister durchschaubarer Finten dann eben. Der Punkt ist ja, dass er sich für - aus seiner Sicht - clever (genug) hält. Wenn man schlau ist, kann man sich dumm stellen, aber wenn es umgekehrt ist, fällt es auf. Ich denke, er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte. Leider ist das aber zu wenig, um allein daraus auf seine Person schließen zu können. Davon gibt es leider (zu) viele, auf die das zutrifft.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Entschuldigung, aber dafür muss man kein Meister sein. Dazu reicht gesunder Menschenverstand.
Es geht eben darum, dass der Täter hier allerlei vorgetäuscht hat (Einbruch, Sexualdelikt, Raubmord). Letztlich wenig erfolgreich, weil die Spusi das rausgefunden hat. Daraus schließe ich, dass er wohl nicht der Hellste war, sich selbst aber vielleicht für besonders schlau hielt, weil er sich dachte, da würde man nicht drauf kommen.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter auch sonst, in Situationen in seinem persönlichen Alltag, Dinge vortäuscht (oder es zumindest versucht), die nicht der Wahrheit oder den Tatsachen entsprechen.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

22.02.2024 um 00:10
Zitat von sören42sören42 schrieb:Es geht eben darum, dass der Täter hier allerlei vorgetäuscht hat (Einbruch, Sexualdelikt, Raubmord). Letztlich wenig erfolgreich, weil die Spusi das rausgefunden hat. Daraus schließe ich, dass er wohl nicht der Hellste war, sich selbst aber vielleicht für besonders schlau hielt, weil er sich dachte, da würde man nicht drauf kommen.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter auch sonst, in Situationen in seinem persönlichen Alltag, Dinge vortäuscht (oder es zumindest versucht), die nicht der Wahrheit oder den Tatsachen entsprechen.
Das sehe ich auch so.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass der Gärtner auch während seiner Arbeit mit Andeutungen sich in ein gutes Licht stellt. Dabei wirkt er in dieser Szene, wo er an dem Busch schneidet und Frau Dörrier ihn begrüßt, irgendwie künstlich.

Frau Dörrier grüßt ihn, man sieht es in diesem Bild:
Drrier1

Er grüßt kurz zurück, sieht sie kaum an; er guckt sie nur ganz kurz an, obwohl sie sich ihm voll zugewendet hat. Dann wendet er sich sofort wieder dem Busch zu.

Frau Dörrier versucht ein kleinen Small Talk, indem sie sagt: "Ziemlich schwül heute.", wie man auf dem Screenshot unten sieht:
Drrier2

Er guckt nur den Busch an. Irgendwie wirkt das unlocker. Er will andeuten, dass er ein guter Gärtner ist, wirkt dabei aber gehemmt.

Als sie vorübergegangen ist, macht er für sich selbst ein paar kleine Faxen, schaut auf, nickt freundlich grinsend oder lächelnd, schaut wieder auf den Busch, schüttelt den Kopf mit lächelnd-grinsendem Gesicht, als ob er damit ein "Nein, es ist nicht schwül" andeuten wollte.

Es ist interessant, was die Regisseure dieses Filmfalls in den 5 Sekunden zeigen, in denen es eine Interaktion Gärtner / Frau Dörrier gibt. Vielleicht fußen diese Informationen ja auch auf dem Wissen der Reinigungkraft. Ich nehme an, Frau Dörrier hat der Reinigungskraft erzählt, wie sie den Gärtner im Garten wahrnahm. Und danach oder davor, wir wissen es nicht, in welcher Reihenfolge sie es der Reinigungskraft sagte, hat Frau Dörrier über den Vorschlag des Gärtners bzgl. einer Beziehung zu Frau Dörrier gesprochen. Die Polizei hat sicherlich ein paar mehr Informationen von der Reinigungskraft, als sich in so einem Filmfall darstellen lässt.

Insoweit sehen wir alles, was in Frau Dörriers Sichtbereich geschieht: Der Gärtner grüßt zurück. Er nimmt das Gesprächsangebot über das Wetter nicht an. Er deutet an, dass er den Busch ernster nimmt als Frau Dörrier. Das hat Frau Dörrier bemerkt. Sie geht zügig weiter.

Hinter ihrem Rücken macht er Andeutungen in lächelnd-grinsender Art, von denen Frau Dörrier nichts wusste. Das, was hinter dem Rücken von Frau Dörrier geschieht, wird wohl auf Anweisung der Polizei so ausgearbeitet worden sein vom Drehbuchschreiber oder Regisseur. Die Polizei weiß ja, dass er Andeutungen machte bei der Tat und hat sich gedacht, wer so viel andeutet, der deutet auch im Alltag vieles an.

Ich würde es mal spannend finden, die Anweisungen der Polizei für dieses Drehbuch zu lesen und dann das daraus entstandene xy-Drehbuch!


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

22.02.2024 um 00:34
Nachtrag zu dem obigen Beitrag: Die Quelle ist:
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb am 17.02.2024:Quelle: https://www.dailymotion.com/video/x8sbtle



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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

22.02.2024 um 00:56
Achso, einmal schaut der Gärtner hinter Fr.Dörrier hinterher weil er Interesse an ihr hat
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb am 17.02.2024:als sie ihn begrüßt. Dann, nachdem sie ihm den Rücken zukehrt, weil sie vorübergegangen ist, schaut er ihr lächelnd hinterher. Sie interessiert ihn also mehr, als er ihr gegenüber in dem Moment zugibt
und dann wieder interessiert er sich nur für den Busch und macht Faxen
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Als sie vorübergegangen ist, macht er für sich selbst ein paar kleine Faxen, schaut auf, nickt freundlich grinsend oder lächelnd, schaut wieder auf den Busch, sch
Kann jetzt verstehen wer will.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

22.02.2024 um 01:01
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich würde es mal spannend finden, die Anweisungen der Polizei für dieses Drehbuch zu lesen und dann das daraus entstandene xy-Drehbuch!
Ja, das passiert immer wieder, dass der Kreativität ihren Lauf gelassen wird. Das eher oberflächliche Verhältnis soll dargestellt werden, was ja auch gelungen ist, und der Altersunterschied zwischen dem Gärtner und Frau Dörrier, wobei dieser ja gar nicht klar sein dürfte.

Das Visuelle prägt sich schneller ein, als die Schriftsprache. Deswegen hat man dann diese Bilder vor Augen. Ich erinnere mich an Jane Fränzke, die in tiefer Finsternis im Filmbeitrag in die Schule geschickt wurde, obwohl es schon hell war. Die Eltern wurden beschimpft, warum sie denn ein kleines Kind bei solchen Lichtverhältnissen alleine zur Schule schicken. Bei Gabriele Schmidt lag hoher Schnee. Sie trug eine Mütze und einen dicken Schal, obwohl das Kind im Sommer bei hohen Temperaturen verschwand.

Anweisungen der Polizei wird es gar keine geben. Die reichen die Einzelheiten rüber, xy dreht dann daraus einen einprägsamen Film. Für mein Empfinden sollte man sich aber so nah wie möglich an der Realität bewegen. Die Hauptmerkmale in diesem Fall waren: vermögende ältere Dame, lebt zurückgezogen, es gibt einen Neffen, der weiter weg wohnt, es gibt Verwandte des verstorbenen Mannes aus der ehemaligen DDR, es gibt eine Haushaltshilfe und einen Gärtner, der nur wenige Male da war, der ihr aber eindeutige Angebote machte, und dann gab es einen Zweitschlüssel bei einem Nachbarn. Dazu kommen dann die Besonderheiten am Tatort (entkleidete Leiche, von innen aufgebrochenes Gitter, ...). Aus diesen Parametern wird dann ein Film gedreht, auch mit dem Wunsch, dass sich die erwähnten, aber unbekannten Leute melden.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

22.02.2024 um 08:27
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ja, das passiert immer wieder, dass der Kreativität ihren Lauf gelassen wird. Das eher oberflächliche Verhältnis soll dargestellt werden, was ja auch gelungen ist, und der Altersunterschied zwischen dem Gärtner und Frau Dörrier, wobei dieser ja gar nicht klar sein dürfte.
@Füchschen hat es etwas ausführlicher dargestellt. Aber wenn wir davon ausgehen, dass das sexuelle Interesse nur vorgespielt war und es in Wahrheit um das Vermögen der älteren Dame ging, dann passt es schon: Es wird einmal mehr etwas vorgespielt, was nicht der Wahrheit entspricht.

So wie ein Einbruch, ein Raubmord und ein Sexualdelikt vorgetäuscht wird, was jeweils alles nicht zutrifft.

Nur gibt es an dieser Stelle etwas, das nicht passt: Der Gärtner, wäre er der Täter, wäre ja schön blöd, ein Sexualdelikt vorzutäuschen, weil es den Verdacht auf ihn lenkt. Dass er die 14.000 DM liegen lässt, die laut Ermittler ziemlich offensichtlich in der Küche herumlagen (auch im Filmbeitrag nachgestellt bei 02"45' (Quelle: https://www.dailymotion.com/video/x8sbtle ), passt auch nicht ins Bild.

Und der größte Ärger über seine Entlassung bzw. Zurückweisung, sollte hier das Motiv zu suchen sein, könnte nach rund 6 Monaten auch schon verraucht sein. Wenn es dem Gärtner mehr um Geld ging als um den Erwerb von Einkommen aus gärtnerischer Tätigkeit könnte er wieder eine neue, ähnlich motivierte, Anstellung gefunden haben.

Kurz nach der Entlassung des Gärtners traf der Neffe aus Niedersachsen sich mit seiner Tante, ED. Das war im März 1990, zu sehen bei 08"05' (Quelle: https://www.dailymotion.com/video/x8sbtle ). Sie könnte ihm bei der Gelegenheit von der Begebenheit mit dem Gärtner berichtet haben.

Der Neffe scheint allein zu leben, aber ein Kind zu haben, das nicht bei ihm lebt. In der Küche seiner Wohnung ist eine Kinderzeichnung aufgehängt, das ein Kind mit seiner Mutter zeigt. Auch ein Foto, das im Haus von Frau Dörrier neben dem Telefon steht, zeigt den Neffen allein, während ein Bild von Frau Dörrier, das sie selbst und ihren verstorbenen Ehemann zeigt, daneben steht.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

22.02.2024 um 15:10
Da es sich hier ja nicht um einen Raubmord handelt, was könnte das Motiv sein Fr. Dörrier zu ermorden? Rache, Wut oder Hass, Habgier, Streit oder Eifersucht, wobei man Letzteres wohl ausschließen kann. Wer hatte noch davon Kenntnis das der Nachbar einen Hausschlüssel besaß? Und ist der Täter überhaupt mit einem Schlüssel ins Haus gekommen? Theoretisch könnte er auch über ein offenes Fenster eingestiegen sein.

Der Angriff fand in der Küche statt in der er anscheinend nichts suchte, sonst hätte er doch das Geld mitgenommen wenn er schon einen Raub vortäuschen will . Und wieso lässt er sie dort nicht liegen und zieht sie noch ins Wohnzimmer. Das macht doch keinen Sinn, ebenso wenig wie die Putzaktion falls er sich nicht selbst verletzt hatte und seine eigenen Blutspuren beseitigen wollte.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

23.02.2024 um 00:01
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Neffe scheint allein zu leben, aber ein Kind zu haben, das nicht bei ihm lebt. In der Küche seiner Wohnung ist eine Kinderzeichnung aufgehängt, das ein Kind mit seiner Mutter zeigt.
Gut beobachtet, im Filmfall heißt es allerdings, dass er mit seiner Familie in Niedersachsen lebt. Die Kinderzeichnung könnte auch zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, darstellen.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

23.02.2024 um 09:40
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:Gut beobachtet, im Filmfall heißt es allerdings, dass er mit seiner Familie in Niedersachsen lebt. Die Kinderzeichnung könnte auch zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, darstellen.
Oh, das mit "mit seiner Familie", habe ich dann überhört. Tatsächlich könnte die Kinderzeichnung dann eher bedeuten: "Hier wohnt eine Familie." Ich gehe nur deshalb darauf ein, weil diese Kinderzeichnung im Filmbeitrag nochmal extra "herangezoomt" wurde. Bevor hier wieder "Experten" auf den Plan gerufen werden, die argumentieren, die Kinderzeichnung hätte eben bei der leer stehenden Wohnung, wo das gefilmt wurde, zufällig am Küchenschrank gehangen und ein vermeintlich oder tatsächlich "schlecht bezahlter Praktikant" der Produktionsfirma hätte die eben vergessen, abzuhängen.


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23.02.2024 um 12:43
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:was könnte das Motiv sein Fr. Dörrier zu ermorden? Rache, Wut oder Hass, Habgier, Streit oder Eifersucht
Ich finde diese versuchte Ablenkung auch etwas chaotisch. Ich stelle mir vor, es war kein geplanter Mord. Es gab einen Streit und sie kam zu Tode, in der Panik, versuchte der Täter, Spuren zu legen, die von ihm ablenken sollten. Da es keine Einbruchspuren gibt, muss es jemand gewesen sein, dem sie auch zu Nachthemd- Zeiten noch die Tür öffnete. Da kommen ja nicht allzu viele in Frage.

Weniger wahrscheinlich: Sie war in der Dusche und währenddessen kam ein Einschleichdieb durch ein offenes Fenster. Sie kam nackt aus der Dusche, überraschte ihn, er erschlägt sie in Panik und rennt raus ohne noch etwas zu stehlen. Aber ich denke, das könnte man anhand der Spuren widerlegen.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

23.02.2024 um 14:01
@FritzPhantom
Ich denke, es war ein geplanter Mord, denn der Ermittler fragt im Filmfall:

"Warum diese ungeheure Brutalität?"
Mord an Ella Dörrier | Aktenzeichen XY vom 17. Januar 2024
Quelle: https://www.dailymotion.com/video/x8sbtle

Es ging um Brutalität ausleben. Ein gewöhnlicher „Einbrecher“ hätte sich nicht so sehr mit Ella Dörrier beschäftigt.

Wir sehen im Filmfall nur die Beine und den Kopf von Frau Dörrier. Was mit ihrem restlichen Körper war, findet keine Erwähnung.

Allein, dass zuerst Frau Dörrier zuerst bewusstlos geschlagen, danach noch erstickt wurde, lässt auf viel Brutalität schließen.

Es war ja kein Einbruch. Falls es der Gärtner war, hatte er während der Gartenarbeit vielleicht mitbekommen, dass Frau Dörrier gerne die Fenster offen lässt. Wenn er sich auf diese Weise Opfer suchte, kann er das Haus von Frau Dörrier auch nachts beobachtet haben, ob sie bei offenem Fenster im ersten Stock schläft.

Auf dem Bild ihres Hauses ist zu erkennen, dass es einen kleinen Balkon gibt vor den Fenstern zur Straße hin. Wenn das Haus noch weitere Balkone hat, ist es leicht, mit einer Leiter durch ein offenes Fenster nachts ins Haus zu gelangen.

Auch heute noch schlafen alte Leute bei geöffnetem Schlafzimmerfenster, weil sie die Hitze im Sommer nicht aushalten können.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

23.02.2024 um 14:11
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Achso, einmal schaut der Gärtner hinter Fr.Dörrier hinterher weil er Interesse an ihr hat …. und dann wieder interessiert er sich nur für den Busch und macht Faxen
…,
Kann jetzt verstehen wer will.
@Retsiemfoh
Es ging mir um das Interesse eines Mörders an seinem Opfer. Deshalb schaut er ihr hinterher, ohne dass sie es merkt. Frau Dörrier interessiert ihn nicht als Subjekt, sondern nur als Objekt für seine Befriedigung. Dass er an keinem echten Austausch interessiert ist, zeigt er dann mit seiner „Verarschung“ von Frau Dörrier bzw. seinem geheimgehaltenen, aber angedeuteten Widerspruch hinter ihrem Rücken.


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23.02.2024 um 20:19
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Da es keine Einbruchspuren gibt, muss es jemand gewesen sein, dem sie auch zu Nachthemd- Zeiten noch die Tür öffnete.
Der Täter könnte auch einen Schlüssel gehabt haben! Der Filmbeitrag erwähnt ausdrücklich diese Möglichkeit. Insofern kann man das auch nicht außer Acht lassen.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich finde diese versuchte Ablenkung auch etwas chaotisch.
Ja genau, es stellt sich die Frage: Worum geht es hier überhaupt? Das Geld in der Tüte, in der Küche, fiel dem Täter förmlich entgegen, die Scheine schauten schon raus (wenn der Filmbeitrag hier mit der Spurenlage übereinstimmt). Das Geld lässt er zurück. Also kein Raubmord.

ED ist nackt, aber es gab kein Sexualdelikt. Einbruch wird vorgetäuscht, es ist aber keiner.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

24.02.2024 um 01:42
Angenommen, Frau Dörrier hatte in der Tatnacht einen Übernachtungsgast, welcher dann evtl im Wohnzimmer schlafen sollte. Warum jedoch hätte dieser mit der Tat warten sollen, bis ED sich ihr Nachthemd angezogen hat? Sie wäre dann ja sicher kurz darauf zu Bett gegangen. Wobei es möglich ist, dass der Täter sie im Schlaf ermorden wollte. Fakt scheint jedoch, dass die Tat nachts um ca 2.00 Uhr in der Küche stattfand. Das Opfer muss also noch einmal aufgestanden sein.
Seltsam mutet mich in einem so gedachten Szenario auch an, dass ED in der Nacht vor ihrer geplanten Dampferfahrt noch einen Gast haben sollte. Und Kopfzerbrechen macht mir auch, warum der Täter sie ins Wohnzimmer schleifte. Hatte er sich vielleicht selbst verletzt und sie lag im Weg, als er sein Blut wegwischen wollte? Immerhin reinigte er ja auch die vermutete Tatwaffe.


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