xoxalb schrieb:Normalerweise suchen sich Einbrecher immer die einfachsten Schwachstellen im Haus, um ohne viel Aufwand ins Haus zu kommen. Gittestäbe aufbiegen oder wegflexen bedeutet Kraftakt, Lärm und großen Aufwand.
Im XY-Filmfall wird auch gezeigt, dass das Haus anscheinend keinerlei Einbruchsicherungen hatte (außer den Gittern vor den Kellerfenstern). Wäre es anders gewesen, hätte man das im Film sicher berücksichtigt. Auch aus den Originalfotos vom Haus kann man es erahnen (
https://www.allmystery.de/bilder/km170953-2). Die Villa wurde vermutlich irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und befand sich zum Zeitpunkt der Tat anscheinend noch weitgehend im Originalzustand. Man sieht keine Bewegungsmelder, Kameras, Alarmanlage, Fenster- oder Türsicherungen o.a. Dabei bewohnte Frau Dörrier seit dem Tod ihres Mannes das Haus allein. Sie scheint kein ängstlicher Mensch gewesen zu sein und wird bei XY ja auch als recht energisch dargestellt. Tatsächlich war sie als alleinstehende und wohlhabende ältere Dame aber durchaus ein potenzielles Kriminalitätsopfer. Vielleicht hat sie diese Gefahr unterschätzt.
Meinem Eindruck nach halten die Ermittler es für gut möglich, dass der Täter durch die Haustür kam, vielleicht mit einem Nachschlüssel. Bei XY sagt der Spurensicherer ausdrücklich, dass der Täter auch durch die Haustür gekommen sein könnte (Min. 13:40). Bevor Frau Dörrier am Tatabend schlafen geht, schließt sie nur die Haustür (mit einfachem Schloss) von innen ab, die darauffolgende Wohnungstür macht sie nur zu, ohne abzuschließen (Min. 2:38). Es wäre demnach für den Täter gar kein Problem gewesen, in der Nacht mit einem Nachschlüssel ins Haus zu gelangen.
Sicher sind die Ermittler der Frage nachgegangen, wer die Möglichkeit gehabt haben könnte, einen Nachschlüssel anfertigen zu lassen. Allzu viele Personen dürfte es da nicht geben. Gäste empfing Frau Dörrier „so gut wie nie“ (Min. 2:20). Eine Ausnahme waren wohl nur die Verwandten aus der DDR, die für einige Tage bei ihr gewohnt hatten. Regelmäßig im Haus war anscheinend nur die Putzhilfe, aber sie scheint eine Vertrauensperson gewesen zu sein. Ob der zudringliche Gärtner auch ins Haus gekommen war, ist nicht bekannt. Allerdings soll er laut der Putzhilfe nur ein- oder zweimal für Frau Dörrier gearbeitet haben, so dass er wohl kaum Gelegenheit gehabt hätte, sich einen Nachschlüssel zu besorgen.
Eine der wesentlichen Fragen für die Ermittler ist wohl, wer eigenständig ins Haus gelangen konnte, Brass auf Frau Dörrier hatte und hinter ihrem Schmuck her war.
Auf dem Bild unten sieht man das Originalfenster, das nach der Tat geöffnet war und vor dem der Täter eine Gitterstange herausgebrochen hat. Kraft muss er schon gehabt haben. Aber hätte ein Einbrecher die herausgebrochene Gitterstange so am Fenstersims querstehen lassen, wie man es auf dem Bild sieht? Hätte die beim Einsteigen durch die schmale Öffnung nicht gestört oder auch Lärm verursachen können? Würde man sie daher nicht eher ganz vom Fenster wegnehmen und z.B. flach auf die Erde legen?
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https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.1404924.phpDie Brosche mit der großen Biberperle, die zu dem gestohlenen Schmuck gehört. Sie ist sicher schon antik, vielleicht ein Familienerbstück:
Original anzeigen (0,3 MB)Bildquelle: (wie oben)