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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 13:34
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Aus dem angenommenen Nachtatverhalten werde ich nicht wirklich schlau. Woraus kann die EB schließen, dass der Täter längere Zeit am Tatort verbrachte ? Das im Bericht gezeigte Foto der Handtasche zeigt mMn ausgekippten Inhalt an. Ein länger andauerndes, sorgsames Durchsuchen, kann ich da nicht erkennen.
Ich vermute weiterhin, dass aufgrund verschiedener Zeugenaussagen und Indizien am Tatort (oder im Wald ?) eine Rekonstruktion erfolgen konnte, wann der Täter wo nicht war und welchen Weg er wann gegangen sein könnte. Daraus folgt ein möglicher Fluchtweg, ein mögliches Bewegungsprofil und ein mögliches Zeitraster.

Ich hadere auch mit dem Auskippen der Handtasche weiterhin. Offenbar wurde diese ja recht offen und für jeden ersichtlich nahe am Tatort ausgekippt. Ein erschrockener Täter, der schnell flüchten will, der es rein ausschließlich auf Geld abgesehen hatte, hätte sich die Tasche aber wohl eher geschnappt und wäre damit in den Wald geflohen und hätte sie dort durchsucht? Oder, falls er tatsächlich nicht zu Fuß sondern mit Rad oder Auto unterwegs war, irgendwo ganz wo anders entsorgt? Er nahm sich aber die Zeit am Tatort, um die Tasche und Inhalt dort zu belassen, und ging ein weiteres Risiko ein.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 13:45
Zitat von MevsimMevsim schrieb:Ich denke das es eine Beziehungstat war, begangen von einem der nicht in einer Beziehung stand. Auftragsmord hört sich immer so Mafiaartig an. Es wird tatsächlich ein Kleinkrimineller mit Bezug zum Tatort sein. Im Fall Tunahan Keser, war der Auftragskiller Maler gewesen und hat nebenbei Überfälle begangen.

Da Juri und der Ehemann nicht verdächtigt sind, bleibt der, im Filmfall angesprochene Arbeitgeber oder eine Frau die in den Ehemann verliebt war und so an ihn rankommen wollte, Kollegin/ Freundin.
Mit Auftragskiller tu ich mich schwer. Aber sollte es eine Beziehungstat gewesen sein, stand sicherlich irgendein Konflikt zwischen beiden. Das kann dann eine Person aus dem gesamten Bekanntenkreis der Familie sein. Da der Aspekt Ehekrise betont wurde und diese zudem bewältigt zu sein schien, können Kränkungen anderer dahinter stecken. Und ja, wir hatten schon mal kurz diskutiert, es muss nicht unbedingt ein Mann gewesen sein. Es wurde allerdings mehrfach betont, dass GS Bekanntschaften hatte, die sonst niemandem bekannt gewesen zu sein scheinen. Auch diese können männlich oder weiblich sein. Was Bekanntschaft hier genau heißt, wurde ja auch kaum eingegrenzt.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 14:11
Zitat von MevsimMevsim schrieb:Welcher Handtaschendieb, der gerade einen Mord begangen hat, bleibt stehen und kippt den Inhalt aus, holt sich Portmanie raus, um sich das Geld zunehmen.
Gerade bei einem Mord zählt jede Sekunde, sie ist die Trennlinie zwischen Freiheit und Haft, meistens entleeren sie es beim Laufen und schmeissen es dann weg.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich hadere auch mit dem Auskippen der Handtasche weiterhin. Offenbar wurde diese ja recht offen und für jeden ersichtlich nahe am Tatort ausgekippt. Ein erschrockener Täter, der schnell flüchten will, der es rein ausschließlich auf Geld abgesehen hatte, hätte sich die Tasche aber wohl eher geschnappt und wäre damit in den Wald geflohen und hätte sie dort durchsucht?
Auch das Auskippen und Liegenlassen der Tasche direkt am Tatort könnte ein Anzeichen dafür sein, dass der Täter mit dem Mord nichts zu tun haben wollte. Dementsprechend hätte er dann, vielleicht in einer Art Automatismus, nur das Geld genommen. Dass er nicht einfach alles liegen ließ, auch das Geld, könnte wiederum dafür sprechen, dass es ihm eigentlich um (dieses) Geld gegangen war. Es könnte aber sicher auch einen anderen, evtl. persönlicheren Konflikt zwischen Täter und Opfer gegeben haben.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 14:22
Zitat von rattichrattich schrieb:Dementsprechend hätte er dann, vielleicht in einer Art Automatismus, nur das Geld genommen.
Ja, das alles könnte durchaus dafür sprechen, dass es ein desorganisierter Täter war. Es bleibt aber schon merkwürdig, dass er dann so organisiert war und das Messer mitnahm und sich dann die Zeit nahm, sich noch im Wald aufzuhalten und evtl das Messer sogar zu entsorgen. (Oder gar auch blutige Kleidung?)

Würde ein desorganisierter Täter nicht evtl doch eher, die Tasche schnappen, Messer und blutige Kleidung mitnehmen, möglichst schnell und ungesehen weit weg kommen und sich dann sammeln und ordnen und organisieren?


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 14:42
@rattich
Zitat von rattichrattich schrieb:Auch das Auskippen und Liegenlassen der Tasche direkt am Tatort könnte ein Anzeichen dafür sein, dass der Täter mit dem Mord nichts zu tun haben wollte. Dementsprechend hätte er dann, vielleicht in einer Art Automatismus, nur das Geld genommen. Dass er nicht einfach alles liegen ließ, auch das Geld, könnte wiederum dafür sprechen, dass es ihm eigentlich um (dieses) Geld gegangen war. Es könnte aber sicher auch einen anderen, evtl. persönlicheren Konflikt zwischen Täter und Opfer gegeben haben.
1. Jogger und Gassigänger sind für Raubmorde mitten in der Natur, nicht die gängisten Opferprofile.
2. musste mit anderen Spaziergängern, Gassigängern und Joggern rechnen.
3. der Tatort wurde nicht wie üblich, sofort mit der Beute verlassen. Flucht ist immer Automatismus, es ist ein Instinkt, somit widerspricht sein Verhalten, dem üblichen. Die Beute ist in diesem Fall nicht das Geld, sondern die Tasche in dem er das Geld vermutet.
Er war entspannt, hatte alles unter Kontrolle. Warum?
Er wird die Gegend beobachtet haben, er wusste das ihm weder eine Gefahr vor Entdeckung droht, noch der Hund gefährlich werden kann.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 14:57
Zitat von MevsimMevsim schrieb:Jogger und Gassigänger sind für Raubmorde mitten in der Natur, nicht die gängisten Opferprofile.
Was sind denn für Raubmorde in der Natur die gängigsten Opferprofile?
Zitat von MevsimMevsim schrieb:der Tatort wurde nicht wie üblich, sofort mit der Beute verlassen.
Nur weil der Täter im Mordfall Gitta Schnieder nicht "wie üblich" vorgegangen ist, kann ein Raubmord trotzdem nicht ausgeschlossen werden. Ausnahmen bestätigen die Regel...


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30.04.2023 um 14:58
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Würde ein desorganisierter Täter nicht evtl doch eher, die Tasche schnappen, Messer und blutige Kleidung mitnehmen, möglichst schnell und ungesehen weit weg kommen und sich dann sammeln und ordnen und organisieren?
Zitat von MevsimMevsim schrieb:2. musste mit anderen Spaziergängern, Gassigängern und Joggern rechnen.
3. der Tatort wurde nicht wie üblich, sofort mit der Beute verlassen. Flucht ist immer Automatismus, es ist ein Instinkt, somit widerspricht sein Verhalten, dem üblichen. Die Beute ist in diesem Fall nicht das Geld, sondern die Tasche in dem er das Geld vermutet.
Dass der Täter in diesem Fall so irrational handelte, spricht m.E. dafür, dass er vermutlich etwas viel „Harmloseres“ geplant hatte (Raub/Konfliktlösung?), als es dann passierte (Mord), und er unter Schock stand. Er war vermutlich so schnell nicht in der Lage, die Tat zu realisieren und sein Handeln anzupassen.

Die Ermittler sind nach eigener Aussage sogar überzeugt davon, dass der Täter mit dem Mord nur schwer fertig geworden ist (siehe das vermutete Nachtatverhalten, das der Ermittler in XY schildert, Beitrag von rattich (Seite 35)).


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 17:05
@rattich
Weshalb die OFA und die Ermittler auf dieses Nachtatverhalten schließen, wissen wir ja leider nicht. Dieses Verhalten war ja durchaus auch auf das in der xy-Sendung genannte Täterprofil ausgerichtet, welches eher vom Raubmotiv ausging. Gilt das so auch für eine Beziehungstat?

Ich finde das Tatverhalten nicht unbedingt desorganisiert. Man kann auch darauf schließen, dass der Täter recht organisiert vorgegangen ist. Deswegen schrieb ich im Konjunktiv. Man könnte eben auch sagen, er hatte die Ruhe weg, blieb am Tatort und schüttete dort für alle sichtbar erstmal die Tasche aus und schnappte sich das Geld oder was auch immer er suchte. Er hatte den Hund im Griff. Er hatte Zeit und Ruhe, um im Wald die Tatwaffe (und ggf blutige Kleidung?) zu entsorgen oder zu organisieren. Er hat es offenbar hervorragend geschafft, ungesehen in den Wald, an den Tatort, und aus den Wald zu kommen. Er hatte die Situation ja durchaus auch im Griff. Und er ging damit sehr viele unnötige Risiken ein. Weshalb das, wenn er der erschrockene und wenig stressresistente und überforderte und belastete und desorganisierte Täter war?

Ich sehe da zwei mögliche Seiten. Wobei ich schon sagen muss, wenn er wirklich noch eine Zeit lang nicht nur am Tatort sondern auch im Wald blieb (wir wissen auch hier nicht, woraus die Ermittler das wirklich schließen), dann erscheint mir das eher weniger desorganisiert und unruhig und gestresst.

Und wenn er tatsächlich so wenig gestresst und desorganisiert und unruhig war, dann sehe ich da auch eher einen Beziehungsaspekt. Aber das ist selbstverständlich alles spekulativ.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 17:56
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und er ging damit sehr viele unnötige Risiken ein. Weshalb das, wenn er der erschrockene und wenig stressresistente und überforderte und belastete und desorganisierte Täter war?
Meine Vermutung ist, dass er diese Risiken gerade deshalb eingegangen ist, weil er von seiner Tat geschockt war, und ihm gar nicht bewusst war, dass er gesehen werden könnte. Dass er so unvorsichtig war, spricht doch eher dafür, dass er nicht ruhig überlegen konnte. Sonst hätte er sich doch wahrscheinlich anders verhalten, z.B. erst mal die Tasche mitgenommen und in Ruhe geöffnet und auch das Messer irgendwo weit weg entsorgt, aber nicht in Tatortnähe.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Dieses Verhalten war ja durchaus auch auf das in der xy-Sendung genannte Täterprofil ausgerichtet, welches eher vom Raubmotiv ausging. Gilt das so auch für eine Beziehungstat?
MMn. gilt das Täterprofil (also die Beschreibung der Täterpersönlichkeit) grundsätzlich, weil es auf dem Tatablauf beruht, also auf dem Vorgehen des Täters bei der Tat, das die Ermittler rekonstruiert haben. Unabhängig davon, ob der Täter von vornherein die Handtasche rauben wollte oder etwas anderes Auslöser für die Eskalation war.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 18:17
Zitat von rattichrattich schrieb:Dass er so unvorsichtig war, spricht doch eher dafür, dass er nicht ruhig überlegen konnte. Sonst hätte er sich doch wahrscheinlich anders verhalten, z.B. erst mal die Tasche mitgenommen und in Ruhe geöffnet und auch das Messer irgendwo weit weg entsorgt, aber nicht in Tatortnähe.
Genau das würde ich eben doch anders herum deuten und vermuten. Wenn ich über mich und mein Handeln und eine schlimme Situation erschrocken bin und unsicher und gestresst, würde ich schnell weglaufen und gucken, dass mich niemand sieht. Wenn ich mich aber sicher fühle und meine, alles weitgehend im Griff zu haben, würde ich mir Zeit und Ruhe nehmen. Dann gehe ich auch kalkulierte Risiken ein.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 18:26
Zitat von YlviYlvi schrieb:Da sich diese aber auf der rechten Halsseite befindet, müsste der Täter eher Linkshänder sein?
Das ist nicht korrekt. Die Carotis verläuft auf beiden Seiten (1). Von daher kann man daraus nicht ableiten, in welcher Hand der Täter das Messer hielt.
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Aber wie kommen die Ermittler dazu, dass der Täter sich nach der Tat noch im Wald aufgehalten hat, so wurde das zumindest im podcast mitgeteilt. Wäre das eine Spontantat mit unvorhergesehener Eskalation gewesen, wäre er doch genauso ruck-zuck einfach verschwunden.
Genau das frage ich mich ja auch. Wie kommen die Ermittler zu solch präzisen Angaben ? Woher konnten sie das wissen ? Ich persönlich vermute hier keinen Nachweis. Wahrscheinlich vermuten sie, dass der Täter einer Person X wahrscheinlich begegnet wäre, wenn er direkt geflohen wäre. So in der Art. Aber für mich gibt es in dieser Rechnung zu viele unbekannte Größen, als das ich es als Fakt ansehen könnte. Ich bezweifle, dass hier auf die Minute genau rekonstruiert werden konnte.
Zitat von MevsimMevsim schrieb:Da Juri und der Ehemann nicht verdächtigt sind, bleibt der, im Filmfall angesprochene Arbeitgeber oder eine Frau die in den Ehemann verliebt war und so an ihn rankommen wollte, Kollegin/ Freundin.
Das ist jetzt mMn eine ziemlich wilde Spekulation, zu der es keine Anhaltspunkte gibt. Der Logik folgend könnte es jeder gewesen sein, der in irgendeiner Form ein Problem mit GS hatte. Das ist viel zu allgemein.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Daraus folgt ein möglicher Fluchtweg, ein mögliches Bewegungsprofil und ein mögliches Zeitraster.
Das Zeitraster kann nicht so präzise gewesen sein, da es am Tatort mutmaßlich nicht so viel Publikumsverkehr gab, wie dafür nötig wäre. Das er nicht gesehen wurde heißt außerdem nicht, dass er nicht trotzdem da war. Zwischen Bäumen kann man sich gut verstecken/ducken etc.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Er nahm sich aber die Zeit am Tatort, um die Tasche und Inhalt dort zu belassen, und ging ein weiteres Risiko ein.
Das Risiko halte ich für eher gering. Ein Handtasche auszukippen dauert 1 Sekunde. So muß er nicht wühlen, hat alles im Blick. Er greift das Geld und hat was er will. Das war eine Sache von Sekunden.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Mit Auftragskiller tu ich mich schwer.
Ich auch. Dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Nichts. Da kann man genausogut das MfS wieder ins Spiel bringen. Ich denke, es war viel banaler. Einfach ein Täter, der ein Zufallsopfer bestehlen wollte und dann zum Raubmörder wurde.

Aber OK. Mal angenommen, es war eine Beziehungstat. Dann würde ich im Umfeld dieser merkwürdigen "Bekanntschaften" suchen. Wenn es eine Person aus dem direkten Umfeld gewesen wäre, hätten die Ermittler nicht dieses Täterprofil in die Welt gesetzt. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass jene Personen sorgsam und genauestens überprüft wurden. Mich wundert, wie vage die Ermittler damit bleiben. Waren das Liebhaber/Hausfreunde während und ggf. nach der Ehekrise gegen die Einsamkeit, die mit GS Umgang pflegten ? Oder waren es rein platonische Bekanntschaften zum Zeitvertreib und/oder gemeinsame Interessen ? Fragen über Fragen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Er hatte Zeit und Ruhe, um im Wald die Tatwaffe (und ggf blutige Kleidung?) zu entsorgen oder zu organisieren.
Mal langsam. Wir wissen nicht, wie lange sich der Täter am Tatort aufhielt oder ob er die Tatwaffe ggf. sogar Kleidung "entsorgt" hat. Die EB hat ja nichts zu den Fundstücken der neuerlichen Suche gesagt.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Er hatte den Hund im Griff.
Das hängt davon ab, ob Moritz in der Nähe war. Wenn ja, könnte er einfach Hundeerfahrung ausgespielt haben. Der polizeiliche Hundeführer hat Moritz später ja auch in den Griff bekommen. Das ist jetzt keine Raketenphysik, wenngleich das sicherlich nicht jeder kann. Aber einem Jäger/Züchter traue ich sowas durchaus zu.

(1) Quelle: https://www.klinikum-esslingen.de/kliniken-und-zentren/gefaess-und-thoraxchirurgie/medizinische-schwerpunkte/gefaess-und-endovaskularchirurgie/verengung-der-halsschlagader-carotisstenose/


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 19:38
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das er nicht gesehen wurde heißt außerdem nicht, dass er nicht trotzdem da war. Zwischen Bäumen kann man sich gut verstecken/ducken etc.
Aber vielleicht wissen die Ermittler, wo man ihn hätte sehen müssen, wenn er da entlang den Wald verlassen hätte und wissen somit, dass er noch im Wald gewesen sein muss.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das Risiko halte ich für eher gering.
Dennoch ein höheres Risiko, als das im Wald oder so zu machen. Abgesehen davon müsste hoffentlich seine DNA dran sein.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Mich wundert, wie vage die Ermittler damit bleiben. Waren das Liebhaber/Hausfreunde während und ggf. nach der Ehekrise gegen die Einsamkeit, die mit GS Umgang pflegten ? Oder waren es rein platonische Bekanntschaften zum Zeitvertreib und/oder gemeinsame Interessen ?
Was mit Bekanntschaft nun konkret gemeint ist, wissen wir ja nicht, aber das Wort Affäre haben sie ja umschifft. In jedem Fall scheint das übliche soziale Umfeld einige Bekanntschaften der GS nicht zu kennen (weshalb?), gesagt wurde mMn sogar "viele". Und das, obwohl sie als introvertiert beschrieben wurde. Es ging aber um den Kontext Einsamkeit. Man weiß ja auch nicht, weswegen konkret es die Krise gab.
Genau deswegen wird sicherlich gefragt, wer weiß, welche Bekanntschaften es gab oder Bekanntschaft war. Denn wenn man die Bekanntschaften nicht kennt, dann kann man sie ja auch nicht befragen oder überprüfen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wir wissen nicht, wie lange sich der Täter am Tatort aufhielt oder ob er die Tatwaffe ggf. sogar Kleidung "entsorgt" hat. Die EB hat ja nichts zu den Fundstücken der neuerlichen Suche gesagt.
Richtig, wir wissen nur, dass sie die Tatwaffe suchen und schließen daraus, dass er sich der Tatwaffe dort entledigt hat. Ich habe weiterhin gemutmaßt, ob der Täter, da er eigentlich nicht ohne Blutanhaften davon gekommen sein kann, sich nicht auch der Kleidung gleich iwie mit entledigt haben könnte. Aber da meine ich nicht den Tatort direkt sondern den Wald drumrum iwo, wo er sich ja offenbar lt Ermittler noch aufgehalten haben müsse. Dazu hatte er dann aber ja die entsprechende Muße.

Ich vermute aber sowieso, dass die Ermittler eine oder mehrere Personen im Blick haben und nur auf weitere Hinweise und DNA warten. Vielleicht gibts dann ja in einigen Wochen und Monaten entsprechende Neuigkeiten. Genau deswegen finde ich es so spannend, dass im Podcast und besonders im Beitrag von Brisant andere Schwerpunkte gesetzt wurden, bestimmte Begriffe und Themen nicht gesagt wurden.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

30.04.2023 um 22:58
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:In jedem Fall scheint das übliche soziale Umfeld einige Bekanntschaften der GS nicht zu kennen (weshalb?), gesagt wurde mMn sogar "viele".
In „Brisant“ sagt der Ermittler, sie sei viel mit ihrem Hund unterwegs gewesen und „ansonsten aber eher etwas zurückgezogen und nicht ganz so extrovertiert“. Evtl. waren nach der XY-Sendung entsprechende Hinweise eingegangen? Die Aussage des Ermittlers könnte man so verstehen, dass Frau Schnieder vielleicht eher (oberflächliche) Kontakte pflegte als nähere Bekanntschaften. Möglicherweise scheute sie sich vor engeren Beziehungen, aus Angst, es könnte sie jemand ausspionieren? Sie hatte ja offenbar Befürchtungen, die Stasi könnte sie sogar im Westen verfolgen und irgendwelche Abhörgeräte in ihrem Haus installieren.

Ihr Hausgast Yuri könnte hier eine Ausnahme gewesen sein, ihm schien sie schon sehr zu vertrauen. Vielleicht sah sie in ihm eine Art Schicksalsverwandten, da auch er aus Osteuropa kam und in den Westen übersiedeln wollte, so dass sie ihm gegenüber keinen Argwohn hatte?
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich vermute aber sowieso, dass die Ermittler eine oder mehrere Personen im Blick haben und nur auf weitere Hinweise und DNA warten.
Ja, das nehme ich auch an.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

01.05.2023 um 00:31
Mich würde mal interessieren wie lange Fr. Schnieder schon am Wegrand lag, bevor die beiden Jogger sie fanden. Da Moritz zu dem Zeitpunkt noch nicht neben ihr saß, könnte man dann ungefähr einschätzen wie lange er abwesend war, bis er dann wieder bei ihr auftauchte.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

01.05.2023 um 01:57
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Mich würde mal interessieren wie lange Fr. Schnieder schon am Wegrand lag, bevor die beiden Jogger sie fanden.
Einmal das, aber auch die Zeit, in der die beiden Jogger die Polizei riefen. Dazu mussten sie ja vermutlich erstmal nach Sprötze und zurück. Wir wissen nicht, ob einer von beiden alleine dort blieb. Zumindest wird keiner direkt am Tatort geblieben sein, denn sonst wüsste die Polizei, wann Moritz woher kam. Oder weiß sie es und macht es nicht öffentlich?


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

01.05.2023 um 09:18
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wenn ich über mich und mein Handeln und eine schlimme Situation erschrocken bin und unsicher und gestresst, würde ich schnell weglaufen und gucken, dass mich niemand sieht.
Genau, ... weglaufen, um sich gucken, auf Geräusche achten, und ... ggf. sich erstmal verstecken.

Dann warten bis man sich etwas beruhigt hat, und wenn man sicher ist, das Versteck verlassen und seine Wege gehen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

01.05.2023 um 19:12
@darkstar69
Also vom Fundort bis zum Waldheim Sprötze, das damals noch täglich bewirtschaftet war, braucht ein Jogger normal unter 5 min. Das ist nur 1 km entfernt. Und auch die ersten Häuser in Sprötze nur geringfügig mehr. Da ist die Polizei fix herbeigerufen.

Was das ausgeleerte Portemonnaie betrifft, vermute ich hier schon eher, dass der Täter genau gewusst hat, was darin war. Spricht für Beobachtung der Abhebung durch einen Gelegenheitstäter oder aber genauso für eine Verabredung mit einer irgendwie gearteten Beziehungstat.

Spontan wäre das Portemonnaie doch eher ungeöffnet mitgenommen worden, ggfls. nach einem kurzen Blick hinein.

Für einen noch geplanten Einkauf mit dieser Summe war die Tatzeit eher zu spät. Und ein Einkauf in dieser Höhe hätte auch nicht mehr in Sprötze oder Holm Seppensen erfolgen können.
Da wäre man nach Buchholz oder Tostedt gefahren.

In kleineren Orten hat man nur das notwendigste eingekauft.

Mir kam noch ein Gedanke, von dem ich nicht weiß, ob man so etwas hier überhaupt äußern darf. Ansonsten bitte ich um Löschung.

Es ist allerdings in heutigen Zeiten fast nichts verwerfliches mehr. Frau Schnieder hatte aufgrund ihrer Erkrankung, die zur Frühpensionierung führte, körperliche Schmerzen. Könnte es eine Verabredung für die Übergabe schmerzstillender Rauschmittel am Wald bei der 3 MK gegeben haben?

Und der Täter als Überbringer es dann nur auf das Geld abgesehen haben?


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

01.05.2023 um 19:39
Zitat von calavadellacalavadella schrieb:Also vom Fundort bis zum Waldheim Sprötze, das damals noch täglich bewirtschaftet war, braucht ein Jogger normal unter 5 min. Das ist nur 1 km entfernt. Und auch die ersten Häuser in Sprötze nur geringfügig mehr. Da ist die Polizei fix herbeigerufen.
Ich wollte nur ausdrücken, dass man damals eben nicht einfach in die Hosentasche greifen konnte und dann die Polizei anruft. Sondern, dass das mit etwas Aufwand verbunden war und in dieser Zeit die Leiche bzw der Tatort womöglich völlig unbeobachtet war. Bis man zu irgendeinem Telefon ist, mit der Polizei telefoniert hat, dann wieder zurück ist und sich mit der Polizei getroffen hat und dann zum Fundortort, das dauert dann ja schon 20-30 Minuten, je nachdem. In dieser Zeit hat evtl niemand gesehen, was in der Nähe passierte und wo Moritz plötzlich her kam. Falls doch iwas gesehen wurde, wird dies offenbar als Täterwissen eingestuft.
Zitat von calavadellacalavadella schrieb:Frau Schnieder hatte aufgrund ihrer Erkrankung, die zur Frühpensionierung führte, körperliche Schmerzen. Könnte es eine Verabredung für die Übergabe schmerzstillender Rauschmittel am Wald bei der 3 MK gegeben haben?
Zur damaligen Zeit waren die Ärzte eigentlich noch sehr großzügig mit Analgetika und BTM, weshalb eigentlich kein Bedarf an Schwarzmarkt bestanden haben dürfte. Süchtig können solche Mittel dennoch machen. Das dürften der Ehemann und der behandelnde Orthopäde aber ja schon nachvollziehen können.
Zitat von WüstensonneWüstensonne schrieb:Dann warten bis man sich etwas beruhigt hat, und wenn man sicher ist, das Versteck verlassen und seine Wege gehen.
Bei einem ängstlichen Täter würde ich vermuten, dass er nicht allzulange in der Nähe bleiben wollte, weil er sich ja denken konnte, dass die Polizei bald kommt und sucht. Und dann würde er wohl eher schnell aus der Nähe verschwunden sein wollen?

Bei einem nicht so ängstlichen Täter könnte es sein, dass er dann abwartete, bis es dunkel wurde und sich dann, obwohl die Polizei am Tatort war, in der Dunkelheit verschwand?


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

01.05.2023 um 23:22
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Bis man zu irgendeinem Telefon ist, mit der Polizei telefoniert hat, dann wieder zurück ist und sich mit der Polizei getroffen hat und dann zum Fundortort, das dauert dann ja schon 20-30 Minuten, je nachdem.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich wollte nur ausdrücken, dass man damals eben nicht einfach in die Hosentasche greifen konnte und dann die Polizei anruft.
Zwar hatte die Polizei auch schon Funkgeräte im Einsatzfahrzeug, allerdings ist es richtig, dass man ja schon etwas Zeit "bis zum nächsten Telefon" benötigt von der Stelle aus. Selbst wenn also eine Streife in der Nähe gewesen wäre, hätte der Täter schon mal locker einen Vorsprung von 10 bis 15 Minuten: Denn das nächste Telefon musste erreicht und die Information musste vom Auffinder formuliert, von der Polizei entgegengenommen sowie von dieser an das Einsatzfahrzeug weiter gegeben werden. Da konnte es für den Täter clever sein, sich erst mal vor Ort im Unterholz zu verstecken, sofern der Jogger GS zeitnah zur Tat entdeckt hatte.

Sobald der Jogger sich entfernt hatte, um Hilfe zu holen (Polizei, Sanitäter), konnte er zunächst prüfen, ob "die Luft rein" war - also niemand in der Nähe - und sich vom Tatort entfernen, womöglich auch die Tatwaffe im Wald verschwinden lassen.


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06.05.2023 um 11:19
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 01.04.2023:Aber woher wusste der Täter dann, dass sie in den Wald fährt? Hat sie das jemandem berichtet und er hat zugehört? Dann muss er ein Auto gehabt haben. Vielleicht hat er dann sein Opfer schon in Sprötze ausgespäht und dann verfolgt. Dann muss er ihr geplant in den Wald gefolgt sein und hatte den Hund im Blick.
Halte ich für durchaus vorstellbar.
Allerdings, wie Du schon schriebst, müsste der Täter dann motorisiert (Kfz, 2-Rad) unterwegs gewesen sein oder zumindest über ein Fahrrad verfügt haben.
Gitta Schnieder war ja bereits schon fast wieder zurück an ihrem Auto, als der Angriff/Überfall/die Tötung erfolgte, d.h. rein zeitlich wäre es wahrscheinlich möglich gewesen, dass der Täter die Strecke in der Zwischenzeit auch via Fahrrad zurückgelegt haben könnte?!
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 26.04.2023:Ich meine, dass bei xy gesagt wurde, dass extra Moritz eine besondere Ausbildung hatte. Ich meine Schutzhundausbildung oä?
Nein, "offiziell" wurde mWn nie eine Schutzhundausbildung von Moritz erwähnt, das hatte ich seinerzeit lediglich in einem meiner früheren Postings hier im Thread als Überlegung in den Raum geworfen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb am 30.04.2023:Das hängt davon ab, ob Moritz in der Nähe war. Wenn ja, könnte er einfach Hundeerfahrung ausgespielt haben. Der polizeiliche Hundeführer hat Moritz später ja auch in den Griff bekommen. Das ist jetzt keine Raketenphysik, wenngleich das sicherlich nicht jeder kann. Aber einem Jäger/Züchter traue ich sowas durchaus zu.
Halte ich ebenfalls durchaus für möglich, würde mir selbst z B auch zutrauen - je nach Situation und Charakter des Tieres - einen aufgeregten Hund zu beruhigen.
Zitat von calavadellacalavadella schrieb am 01.05.2023:Und ein Einkauf in dieser Höhe hätte auch nicht mehr in Sprötze oder Holm Seppensen erfolgen können.
Da wäre man nach Buchholz oder Tostedt gefahren.

In kleineren Orten hat man nur das notwendigste eingekauft.
Evtl wäre ein Einkauf in solch einer Höhe kurz nach der Tat auch aufgefallen bzw. hätte vll im Rahmen der (damaligen) Ermittlungen den EB auffallen müssen, kann mir auch eher nicht vorstellen, dass der Täter (sofort) im Anschluss an die Tat erstmal einen Großeinkauf erledigte.
Zitat von calavadellacalavadella schrieb am 01.05.2023:Es ist allerdings in heutigen Zeiten fast nichts verwerfliches mehr. Frau Schnieder hatte aufgrund ihrer Erkrankung, die zur Frühpensionierung führte, körperliche Schmerzen. Könnte es eine Verabredung für die Übergabe schmerzstillender Rauschmittel am Wald bei der 3 MK gegeben haben?
Frau Schnieder hätte sicherlich gerade in der damaligen Zeit als chronische Schmerzpatientin ohne größere Probleme entsprechende Medikamente von ihrem Arzt / ihren Ärzten erhalten.
Wie auch @darkstar69 schon schrieb, war die Verschreibungspraxis damals eher laxer als heutzutage, daher sehe ich diese Hypothese als eher weniger wahrscheinlich an.


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