Ylvi schrieb:Da sich diese aber auf der rechten Halsseite befindet, müsste der Täter eher Linkshänder sein?
Das ist nicht korrekt. Die Carotis verläuft auf beiden Seiten (1). Von daher kann man daraus nicht ableiten, in welcher Hand der Täter das Messer hielt.
Coconut19 schrieb:Aber wie kommen die Ermittler dazu, dass der Täter sich nach der Tat noch im Wald aufgehalten hat, so wurde das zumindest im podcast mitgeteilt. Wäre das eine Spontantat mit unvorhergesehener Eskalation gewesen, wäre er doch genauso ruck-zuck einfach verschwunden.
Genau das frage ich mich ja auch. Wie kommen die Ermittler zu solch präzisen Angaben ? Woher konnten sie das wissen ? Ich persönlich vermute hier keinen Nachweis. Wahrscheinlich vermuten sie, dass der Täter einer Person X wahrscheinlich begegnet wäre, wenn er direkt geflohen wäre. So in der Art. Aber für mich gibt es in dieser Rechnung zu viele unbekannte Größen, als das ich es als Fakt ansehen könnte. Ich bezweifle, dass hier auf die Minute genau rekonstruiert werden konnte.
Mevsim schrieb:Da Juri und der Ehemann nicht verdächtigt sind, bleibt der, im Filmfall angesprochene Arbeitgeber oder eine Frau die in den Ehemann verliebt war und so an ihn rankommen wollte, Kollegin/ Freundin.
Das ist jetzt mMn eine ziemlich wilde Spekulation, zu der es keine Anhaltspunkte gibt. Der Logik folgend könnte es jeder gewesen sein, der in irgendeiner Form ein Problem mit GS hatte. Das ist viel zu allgemein.
darkstar69 schrieb:Daraus folgt ein möglicher Fluchtweg, ein mögliches Bewegungsprofil und ein mögliches Zeitraster.
Das Zeitraster kann nicht so präzise gewesen sein, da es am Tatort mutmaßlich nicht so viel Publikumsverkehr gab, wie dafür nötig wäre. Das er nicht gesehen wurde heißt außerdem nicht, dass er nicht trotzdem da war. Zwischen Bäumen kann man sich gut verstecken/ducken etc.
darkstar69 schrieb:Er nahm sich aber die Zeit am Tatort, um die Tasche und Inhalt dort zu belassen, und ging ein weiteres Risiko ein.
Das Risiko halte ich für eher gering. Ein Handtasche auszukippen dauert 1 Sekunde. So muß er nicht wühlen, hat alles im Blick. Er greift das Geld und hat was er will. Das war eine Sache von Sekunden.
darkstar69 schrieb:Mit Auftragskiller tu ich mich schwer.
Ich auch. Dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Nichts. Da kann man genausogut das MfS wieder ins Spiel bringen. Ich denke, es war viel banaler. Einfach ein Täter, der ein Zufallsopfer bestehlen wollte und dann zum Raubmörder wurde.
Aber OK. Mal angenommen, es war eine Beziehungstat. Dann würde ich im Umfeld dieser merkwürdigen "Bekanntschaften" suchen. Wenn es eine Person aus dem direkten Umfeld gewesen wäre, hätten die Ermittler nicht dieses Täterprofil in die Welt gesetzt. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass jene Personen sorgsam und genauestens überprüft wurden. Mich wundert, wie vage die Ermittler damit bleiben. Waren das Liebhaber/Hausfreunde während und ggf. nach der Ehekrise gegen die Einsamkeit, die mit GS Umgang pflegten ? Oder waren es rein platonische Bekanntschaften zum Zeitvertreib und/oder gemeinsame Interessen ? Fragen über Fragen.
darkstar69 schrieb:Er hatte Zeit und Ruhe, um im Wald die Tatwaffe (und ggf blutige Kleidung?) zu entsorgen oder zu organisieren.
Mal langsam. Wir wissen nicht, wie lange sich der Täter am Tatort aufhielt oder ob er die Tatwaffe ggf. sogar Kleidung "entsorgt" hat. Die EB hat ja nichts zu den Fundstücken der neuerlichen Suche gesagt.
darkstar69 schrieb:Er hatte den Hund im Griff.
Das hängt davon ab, ob Moritz in der Nähe war. Wenn ja, könnte er einfach Hundeerfahrung ausgespielt haben. Der polizeiliche Hundeführer hat Moritz später ja auch in den Griff bekommen. Das ist jetzt keine Raketenphysik, wenngleich das sicherlich nicht jeder kann. Aber einem Jäger/Züchter traue ich sowas durchaus zu.
(1) Quelle:
https://www.klinikum-esslingen.de/kliniken-und-zentren/gefaess-und-thoraxchirurgie/medizinische-schwerpunkte/gefaess-und-endovaskularchirurgie/verengung-der-halsschlagader-carotisstenose/