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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

02.04.2023 um 23:51
Zitat von WüstensonneWüstensonne schrieb:Weshalb sollte ein Junkie in den Wald gehen um Waldbesucher zu berauben und zu ermorden? Sie sind in die Großstädte gegangen; da auf den Dörfer und kleineren Städte ihre Sucht kaum bis gar nicht gestillt werden konnte.
Ich habe ja nicht behauptet, dass der Täter ein Junkie war. Aber es wurde darüber nachgedacht, ob der Täter damit rechnen konnte, dass GS 400 DM in ihrer Tasche hatte.
Der mutmassliche Täter wurde ja eher als jung, schwächlich und wahrscheinlich weniger gut situiert geschildert.
Zitat von WüstensonneWüstensonne schrieb:Ich stamme aus dem LK LG und die gesamte Gegend in der Ostheide und drum herum, war landschaftlich kaum ein Unterschied; und ein bekanntes Merkmal war, egal wo du hin wolltest, man brauchte ein Fahrzeug. Die paar Linien, die die ÖPNV anbot, da biste morgens raus aus dem Ort und abends wieder rein.
Du stammst aus LK Lüneburg, Du verwechselst aber gerade das Gebiet der Nordheide, mit der Ostheide. Die Ostheide hat nichts mit der Tatörtlichkeit der GS zu tun.

GS wurde im Lohberger Forst/ Dreimänner Kiefer ermordet, auf einem Waldweg zwischen Holm- Seppensen und Sprötze im Landkreis Harburg.
Die Region im Nordwesten der Lüneburger Heide südlich von Hamburg, wird als Nordheide bezeichnet.

Die Ostheide dagegen umfasst die östlichen Teile des Landkreises Lüneburg, den Landkreis Lüchow Dannenberg, den Hohen Drawehn, die Göhrde und den Landkreis Uelzen.

Nach meiner Erfahrung, allerdings aus der Ostheide, waren die Busverbindungen in 1989 noch deutlich viel besser ausgebaut, als heute.

Das mag aber in der Nordheide anders gewesen sein. Du hast natürlich Recht, dass man oftmals auf ein Auto angewiesen war, aber damals meiner Erfahrung nach noch weniger als heute.

Ich weiß nicht, welche Optionen es 1989 gegeben hätte, für den Täter, den Lohberger Forst per ÖPNV zu erreichen. Ich selbst bin dort bisher nicht unterwegs gewesen und kenne die Ecke dort nicht.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 09:43
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich möchte davor warnen, Aktenzeichen XY für bare Münze zu nehmen. Ob es diese Schublade in einem vollgestellten Dachboden gab, dass kann, muß aber nicht sein. Es geht um die Aquise von Zeugen und Mitwissern, nicht um die 100%ige Nachstellung des Sachverhaltes. Die Drehorte waren auch sicherlich nicht die Häuser von Ehemann und Opfer. Ergo sollte man sich nicht in Details dieser Beiträge verlieren.
Sicher wurden im Film nicht die originalen Örtlichkeiten gezeigt. Es geht auch nicht um speziell diese Schublade auf speziell diesem Dachboden, sondern darum, dass der Schmuck für Fremde praktisch unzugänglich war – und trotzdem offenbar unbemerkt aus dem Haus des Ehemanns verschwand.

Auch ob es genau diesen Schmuckdiebstahl gegeben hat oder ggf. andere Dinge aus dem Haus der Schnieders abhandenkamen, ist sicher nicht entscheidend. So etwas muss aber vorgefallen sein, denn warum hätten die Ermittler bzw. die Redaktion von XY einen Diebstahl erfinden sollen? Damit hätten sie den Zuschauer doch nur sinnlos abgelenkt, denn natürlich stellt sich jeder bei der Szene mit der leeren Schatulle sofort die Frage, wie denn der Schmuck verschwinden konnte, ohne dass der Ehemann etwas davon weiß? Und denkt darüber nach, wie das gelaufen sein könnte. Genau das wird hier das Ziel der Ermittler gewesen sein.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 10:08
Zitat von rattichrattich schrieb:Auch ob es genau diesen Schmuckdiebstahl gegeben hat oder ggf. andere Dinge aus dem Haus der Schnieders abhandenkamen, ist sicher nicht entscheidend. So etwas muss aber vorgefallen sein, denn warum hätten die Ermittler bzw. die Redaktion von XY einen Diebstahl erfinden sollen?
Aber man darf auch nicht vergessen, das war rund 30 Jahre später, als man feststellte, dass der Schmuck fehlte.

Weshalb sollte der Ehemann ständig den Schmuck aus der Schatulle nehmen, um zu sehen, ob er noch da war? Theoretisch hätte er ihn ja auch veräußert haben können während dieser Zeit. Ihm genügte es, zu wissen, der Schmuck sei darin (war leider nicht so).


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03.04.2023 um 15:28
Zitat von rattichrattich schrieb:(...) natürlich stellt sich jeder bei der Szene mit der leeren Schatulle sofort die Frage, wie denn der Schmuck verschwinden konnte, ohne dass der Ehemann etwas davon weiß?
Das ist richtig. Aber ist es fallrelevant ? Für mich eher nicht, da der Schmuck ganz offensichtlich erst geraume Zeit nach der Tat aus dem neuen Wohnort des Witwers verschwand. Es kann also mMn nicht unmittelbar mit dem Tatgeschehen zusammenhängen.

Geräusche, Stasi und Schmuckverlust sind für mich rätselhafte Nebenschauplätze, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Rätselhaft auch, warum diese Punkte in der Nachbereitung vernachlässigt wurden und zumindest zum "aktuallisierten" Täterprofil des kränglichen Drogi, dem ein Handtaschenraum außer Kontrolle gerät, nicht passen mögen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 16:59
Zitat von sören42sören42 schrieb:Weshalb sollte der Ehemann ständig den Schmuck aus der Schatulle nehmen, um zu sehen, ob er noch da war? Theoretisch hätte er ihn ja auch veräußert haben können während dieser Zeit. Ihm genügte es, zu wissen, der Schmuck sei darin (war leider nicht so).
Ja, natürlich, das sollte auch gar kein Vorwurf in Richtung Ehemann sein. Die Szene wird im Film so dargestellt, als hätte der Ehemann die Schatulle seit damals nie mehr geöffnet, und das kann ja durchaus sein.

Oder meinst Du, der Ehemann könnte den Schmuck irgendwann in der langen Zeit verkauft haben und sich jetzt nicht mehr daran erinnern? Die Darstellung im Film spricht aber gegen ein solches Szenario. Herr Schnieder war Chemiker und entwickelte Biofarben und -lacke (siehe XY, Min. 47:25). Im Film erscheint er als Wissenschaftler, der für seine Forschung lebt und für den Geld eher unwichtig ist.

„Bio“ war damals sicher die Zukunftstechnologie, und ein Experte wie Herr Schnieder dürfte auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt gewesen sein. Auf Geld legte er aber offenbar keinen Wert, denn er war z.B. ohne Weiteres bereit, auf die ihm zustehenden mehreren Tausend DM aus seiner letzten Firma, die Insolvenz angemeldet hatte, zu verzichten: „Ich denke, es hat keinen Sinn, jetzt mit Anwälten zu kommen. Die Firma ist pleite." (Min. 52:10). Seine Frau dagegen wollte um das Geld kämpfen: „Der wird mich kennenlernen! Schuldet uns Geld und will nicht bezahlen. Dem schick ich einen Anwalt auf den Hals!“ (Min. 44:18). (Wobei dieser Kampfgeist Frau Schnieders u.U. vielleicht auch ein Tatmotiv liefern könnte.)

Herr Schnieder war also weder an Geld interessiert, noch wird er finanziell auf einen Schmuckverkauf angewiesen gewesen sein. Deshalb, und auch aus Pietätsgründen, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass er den Schmuck seiner verstorbenen Frau verkauft haben könnte.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Aber ist es fallrelevant ? Für mich eher nicht, da der Schmuck ganz offensichtlich erst geraume Zeit nach der Tat aus dem neuen Wohnort des Witwers verschwand. Es kann also mMn nicht unmittelbar mit dem Tatgeschehen zusammenhängen.
Der Umzug Herrn Schnieders ist natürlich ein wichtiger Punkt. Aber wenn er die Schmuckschatulle nie mehr geöffnet hat, seit er damals nach dem Tod seiner Frau den Schmuck hineingelegt hatte, kann es auch gut sein, dass er unwissentlich mit der leeren Schatulle ins neue Haus gezogen ist. Dann wäre der Schmuck möglicherweise doch schon bald nach der Tat verschwunden, also zu der Zeit, als Yuri noch bei den Schnieders wohnte.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 17:42
Zitat von rattichrattich schrieb:Der Umzug Herrn Schnieders ist natürlich ein wichtiger Punkt. Aber wenn er die Schmuckschatulle nie mehr geöffnet hat, seit er damals nach dem Tod seiner Frau den Schmuck hineingelegt hatte, kann es auch gut sein, dass er unwissentlich mit der leeren Schatulle ins neue Haus gezogen ist. Dann wäre der Schmuck möglicherweise doch schon bald nach der Tat verschwunden, also zu der Zeit, als Yuri noch bei den Schnieders wohnte.
Es wäre schon ein sehr seltsames Vorgehen, wenn er die Schatulle nach dem Tod der Ehefrau nie wieder geöffnet haben sollte. Nach Beerdigung und Trauerzeit kommt irgendwann der Neuanfang. Persönliche Dinge wie Kleidung usw. werden ausgeräumt und Wertgegenstände gesichtet. Für gewöhnlich bewahrt man nicht alles auf, sondern nur besondere Stücke mit hohem ideellen und/oder materiellem Wert. Gerade wenn man auszieht, nimmt man doch eine Auswahl vor und nimmt nicht wahllos alles an Hausstand mit. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 18:00
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Nach Beerdigung und Trauerzeit kommt irgendwann der Neuanfang. Persönliche Dinge wie Kleidung usw. werden ausgeräumt und Wertgegenstände gesichtet. Für gewöhnlich bewahrt man nicht alles auf, sondern nur besondere Stücke mit hohem ideellen und/oder materiellem Wert.
Ich denke, dass ist sehr individuell, wie man das handhabt. Vielleicht hat er auch ungesehen und unsortiert die Schatulle, in der der Schmuck aufbewahrt wurde, beim Umzug eingepackt und weg gelegt, um die Schatulle irgendwann seinem Sohn als Erinnerungsstücke an die Mutter zu geben.
Das sind hier alles nur Vermutungen und Spekulationen, was mit dem Schmuck passiert sein könnte und was "man" tut, oder tue würde. Ich halte das auch nicht für zielführend.
Der Mörder hat den Schmuck bei der Tat auf jeden Fall nicht mitgenommen, sondern nur das Geld. Das ist Fakt und nur damit können wir hier arbeiten und Überlegungen anstellen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 18:07
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich weiß nicht, welche Optionen es 1989 gegeben hätte, für den Täter, den Lohberger Forst per ÖPNV zu erreichen. Ich selbst bin dort bisher nicht unterwegs gewesen und kenne die Ecke dort nicht.
In ca 1-1,5 km Entfernung in Richtung Siedlung gibt es eine Überlandbus-Haltestelle. Ob es die damals schon gab, wird aus der Karte nicht ersichtlich. Und es gab den Bahnhof Sprötze. Wenn man nach Buchholz oder Holm Seppensen oder zu den anderen Siedlungen möchte, kommt man dann aber nicht über diesen Waldweg vorbei.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Geräusche, Stasi und Schmuckverlust sind für mich rätselhafte Nebenschauplätze, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Rätselhaft auch, warum diese Punkte in der Nachbereitung vernachlässigt wurden und zumindest zum "aktuallisierten" Täterprofil des kränglichen Drogi, dem ein Handtaschenraum außer Kontrolle gerät, nicht passen mögen.
Ich vermute, dass die Ausrichtung des Films eher anders war, als die öffentliche Kommunikation später. Die ersten Veröffentlichungen vor der Sendung waren auch noch ganz anders ausgerichtet, da wurde sich sehr breit aufgestellt. In der Sendung Sendung wurde das zwar auch noch gesagt, aber es ging schon in Richtung Mitwisser und Raubmotiv. Nach der Sendung ging es ja nur noch in Richtung Raubmotiv. Daher wird es kurz vor der Sendung und nach der Sendung irgendeinen Anlass gegeben haben, die Veröffentlichungen anzupassen. Anonyme Hinweisgeber?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Für gewöhnlich bewahrt man nicht alles auf, sondern nur besondere Stücke mit hohem ideellen und/oder materiellem Wert. Gerade wenn man auszieht, nimmt man doch eine Auswahl vor und nimmt nicht wahllos alles an Hausstand mit. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Wenn Hr Sch. tatsächlich sehr auf Beruf ausgerichtet war, hat er sich für Geld und Schmuck und Status und schnöden Mammon vielleicht wenig interessiert. Dann wollte er diese persönlichen Sachen vielleicht zwar nicht weggeben, aber hat sich eben auch gar nicht gekümmert, also auch nicht aussortiert. Und ob er Schmuck seiner ermordeten Ehefrau, Krise hin oder her, weggeben wollte, ist ja auch fraglich. Vielleicht hat er auch einfach alles für den Sohn aufgehoben, der sich aber ja offenbar auch nicht interessiert hat.

Wann und wie und wohin weshalb dieser Schmuck wegkam, wissen wir also nicht. Relevant ist, er kam weg. Sonst hätte XY das nicht gebracht. Wofür es relevant ist, können wir wiederum nur spekulieren.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 18:41
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Der Mörder hat den Schmuck bei der Tat auf jeden Fall nicht mitgenommen, sondern nur das Geld. Das ist Fakt und nur damit können wir hier arbeiten und Überlegungen anstellen.
Natürlich wird dann wieder die Frage kommen, warum es dann im Film vorkam. Das frage ich mich genauso bei den Geräuschen und dieser ominösen Stasiandeutung. Für mich hat alles drei -wie gesagt- keine Tatrelevanz und wirkt höchstens wie ein Nebenschauplatz. Von daher bin ich bei Dir, dass wir uns auf die aktuellen Fakten konzentrieren sollten. Auch wenn diese drei Komponenten wirklich merkwürdig und deplatziert wirken, was natürlich zu Spekulationen anregt.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Nach der Sendung ging es ja nur noch in Richtung Raubmotiv. Daher wird es kurz vor der Sendung und nach der Sendung irgendeinen Anlass gegeben haben, die Veröffentlichungen anzupassen. Anonyme Hinweisgeber?
Das es während/nach der Sendung Hinweise gab, denen in so kurzer Zeit nachgegangen wurde und zu einem so konkreten Täterprofil führten, finde ich sehr spektakulär. Hätte es vor der Ausstrahlung einen neuen Tipp gegeben, hätte man das während der Sendung wohl auch so gesagt, um Irreführungen zu vermeiden. Es kann gut sein das Du Recht hast, weil sich die Änderung des Profils kaum anders erklären lässt.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 18:45
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Hätte es vor der Ausstrahlung einen neuen Tipp gegeben, hätte man das während der Sendung wohl auch so gesagt, um Irreführungen zu vermeiden.
Ich kann mir vorstellen, dass man nicht so direkt darauf hinweisen wollte und auch nicht ablenken wollte. Man frug aber ja nach einem Hinweisgeber, der sich zu erkennen geben solle.
Vielleicht werden wir in den kommenden Wochen was hören, weil die Hinweise sich erhärten konnten. Anderenfalls sollte die Polizei nochmal neu an die Öffentlichkeit gehen und die Fragen gänzlich neu stellen


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 18:57
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Man frug aber ja nach einem Hinweisgeber, der sich zu erkennen geben solle.
Könnte es vlt. einen anonymen Tipp vor der Sendung gegeben haben und man wollte auf diese Weise mit dem Hinweisgeber in Kontakt treten, damit der Hinweis konkretisiert werden kann ? Dann wäre es theoretisch gelungen und der Hinweis führte zur Änderung des Profils. Dann würden wir wohl nichts mehr hören, es sei denn, es würde nach einer konkreten Person gefahndet oder der Fall geklärt.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 19:23
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Könnte es vlt. einen anonymen Tipp vor der Sendung gegeben haben
Aber man würde doch nicht auf einen anonymen Tipp hin den Schwerpunkt der Fahndung nach dem Täter verändern. Anonym heißt ja, so ein "Tipp" könnte auch aus Richtung des Täters gekommen sein, um von ihm abzulenken.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Gerade wenn man auszieht, nimmt man doch eine Auswahl vor und nimmt nicht wahllos alles an Hausstand mit.
Schmuck würde ich nicht unter Hausstand fassen, da findet sich schon Platz für.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es wäre schon ein sehr seltsames Vorgehen, wenn er die Schatulle nach dem Tod der Ehefrau nie wieder geöffnet haben sollte.
Finde ich nicht. Er weiß doch, wie der Schmuck aussieht und ihn im Nachhinein zu betrachten, löst vielleicht Erinnerungen an den schmerzlichen Verlust seiner Frau und die grausamen Umstände ihres Todes aus.
Zitat von rattichrattich schrieb:Oder meinst Du, der Ehemann könnte den Schmuck irgendwann in der langen Zeit verkauft haben und sich jetzt nicht mehr daran erinnern?
Nein, so meinte ich das nicht. Ich meine, es hätte theoretisch auch sein können, dass er ihn veräußert hat. Hat er aber nicht. Wenn er gewusst hätte, dass der Schmuck fehlt, hätte er das zum Beispiel sagen können. Das wäre zumindest insgesamt weniger erklärungsbedürftig als ein verwunderter Blick in eine leere Schatulle. Was ich damit sagen will, ist, dass in 30 Jahren viel passieren kann.
Zitat von rattichrattich schrieb:Der Umzug Herrn Schnieders ist natürlich ein wichtiger Punkt. Aber wenn er die Schmuckschatulle nie mehr geöffnet hat, seit er damals nach dem Tod seiner Frau den Schmuck hineingelegt hatte, kann es auch gut sein, dass er unwissentlich mit der leeren Schatulle ins neue Haus gezogen ist.
Genau, das ist ein interessanter Punkt. Das halte ich durchaus für möglich.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

03.04.2023 um 19:37
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber man würde doch nicht auf einen anonymen Tipp hin den Schwerpunkt der Fahndung nach dem Täter verändern.
Das passierte ja auch nicht in vollem Umfang. Erst nach der Sendung wurde das Fahndungsprofil sehr verengt, weil mutmaßlich entweder ein älterer Hinweis verifiziert werden konnte oder neue in dieser Richtung hinzukamen. So in der Art.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Schmuck würde ich nicht unter Hausstand fassen, da findet sich schon Platz für.
Egal wie man es nennt, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schatulle durch einen Täter oder Mitwisser geleert wurde und das individuelle Trauerverhalten des Witwers dazu führte, dass es erst nach Jahrzehnten bemerkt wurde. Der Dieb konnte das auch vorher nicht wissen. Wenn der Witwer nach der Tat in die Schatulle geschaut hätte aber kein Einbruch stattgefunden hat, wäre der Verdacht direkt auf Juri gefallen. Also für mich klingt das ziemlich wild.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

04.04.2023 um 04:49
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Geräusche, Stasi und Schmuckverlust sind für mich rätselhafte Nebenschauplätze, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Rätselhaft auch, warum diese Punkte in der Nachbereitung vernachlässigt wurden und zumindest zum "aktuallisierten" Täterprofil des kränglichen Drogi, dem ein Handtaschenraum außer Kontrolle gerät, nicht passen mögen.
Dem schliesse ich mich an. Der Löwenanteil der in diesem Filmfall verbrauchten Zeit verbrachte man mit der Darstellung von Dingen, die sich bei Beachtung der nachfolgenden Diskussion mit dem Ermittler als komplett irrelevant darstellen.
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Ich denke, dass ist sehr individuell, wie man das handhabt. Vielleicht hat er auch ungesehen und unsortiert die Schatulle, in der der Schmuck aufbewahrt wurde, beim Umzug eingepackt und weg gelegt, um die Schatulle irgendwann seinem Sohn als Erinnerungsstücke an die Mutter zu geben.
Das sind hier alles nur Vermutungen und Spekulationen, was mit dem Schmuck passiert sein könnte und was "man" tut, oder tue würde. Ich halte das auch nicht für zielführend.
Der Mörder hat den Schmuck bei der Tat auf jeden Fall nicht mitgenommen, sondern nur das Geld. Das ist Fakt und nur damit können wir hier arbeiten und Überlegungen anstellen.
Das sehe ich auch so, Schmuck würde ich als Witwer in diesem Fall wohl auch aufbewahren. Das einzige, was man aus dieser Darstellung mitnehmen kann ist, dass wenn der Schmuck bei irgendjemandem auftauchen sollte, das offensichtlich nicht als Indiz einer Täterschaft desjenigen gewertet werden kann.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

04.04.2023 um 06:53
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Egal wie man es nennt, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schatulle durch einen Täter oder Mitwisser geleert wurde und das individuelle Trauerverhalten des Witwers dazu führte, dass es erst nach Jahrzehnten bemerkt wurde. Der Dieb konnte das auch vorher nicht wissen. Wenn der Witwer nach der Tat in die Schatulle geschaut hätte aber kein Einbruch stattgefunden hat, wäre der Verdacht direkt auf Juri gefallen. Also für mich klingt das ziemlich wild.
Ich denke, es ist ein weiterer merkwürdiger Punkt in diesem Fall. In irgendeiner Weise wird es eben der Polizei wert gewesen sein, es zu erwähnen. In jedem Fall zeigt es, dass man dadurch keine DNA vom Täter erhält. Ob man anderweitig seine DNA finden konnte, zB an der Tasche oder dem Portemonnaie , wurde nicht gesagt. Eigentlich fragt Rudi das immer, hier nicht.
Wenn der Täter GS "nur" ein Messer an den Hals hielt und zustach, kann ja eigentlich auch keine Täter-DNA daran sein, es sei denn, er hat zudem auch gewürgt oder sie wurde im Kampf abgerissen. Davon wurde nichts gesagt.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Dem schliesse ich mich an. Der Löwenanteil der in diesem Filmfall verbrauchten Zeit verbrachte man mit der Darstellung von Dingen, die sich bei Beachtung der nachfolgenden Diskussion mit dem Ermittler als komplett irrelevant darstellen.
Die nachfolgende Diskussion appellierte aber noch recht breit aufgestellt und auch an berufliche und private Kontakte usw. Das wäre für eine Zufallstat mit Zufallsopfer aus reinem Raubmotiv nicht notwendig. Später geriet das auch in den Hintergrund. Ich denke, dieses spätere Täterprofil hat sich in dieser Weise so konkret erst dann ergeben.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

04.04.2023 um 15:47
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich denke, es ist ein weiterer merkwürdiger Punkt in diesem Fall. In irgendeiner Weise wird es eben der Polizei wert gewesen sein, es zu erwähnen.
Genauso wie die ominösen Geräusche und die Stasi, denen ich in diesem Fall ebenso keinen Bezug einräumen würde. Warum diese Sachverhalte in den Beitrag eingebaut wurden, kann ich mir nicht wirklich erklären. Ich hatte hier schoneinmal die Vermutung geäußert, dass diese Dinge zwar keinen direkten Tatbezug haben, aber ggf. die Persönlichkeit des Opfers verdeutlichen sollten.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

04.04.2023 um 16:10
Ich habe mich heute Morgen mal am damaligen Fundort (ist mir auf den Meter genau natürlich nicht bekannt) umgesehen. Das abgesuchte Gebiet beginnt jedenfalls gleich an der Drei Männer Kiefer bis etwa 300 m in den Wald hinein, am Verbindungsweg zwischen Waldheim und Kreisstraße.
Es wurden auch an den Stichwegen vorn an ebenfalls Randbereinigungen für die Absuche vorgenommen. Alles gleich relativ im Anfangsbereich des Hauptweges.

Wenn ich alles bislang bekannte und die örtlichen Gegebenheiten berücksichtige, scheint mir folgende
Theorie des Hergangs am wahrscheinlichsten:

1. Der Täter hat die Geldabhebung von Frau Schnieder
im Ortskern von Sprötze beobachtet.

2. Daraufhin ein kurzes, belangloses Gespräch, vielleicht am gegenüber liegenden Spar Markt, sonst gab es da nichts außer noch einer Bäckerei und einer Gststätte (der Hund war ja dabei z.B. so als Thema). Hier könnte das Opfer mitgeteilt haben, dass noch ein Gassigang an der Drei Männer Kiefer geplant war. Der Täter kannte die Örtlichkeiten. Der Ort ist in 20 min zu Fuß vom Ortskern entweder über den Osterberg! oder entlang der Kreisstraße zu erreichen. Sie fuhr mit dem Auto (zumindest laut Filmfall), er kam dann etwas später dort an.

3. Direkt von der Kiefer, wo der PKW Subaru geparkt gewesen sein könnte, ist der Reiterweg gut einsehbar. Er hat im Bereich vorn an hinter Büschen abgewartet, bis Frau Schnieder wieder auf dem Rückweg kurz vor ihrem Wagen war. Tatausführung überraschend und plötzlich für das Opfer.

4. Danach Rückweg zu Fuß.

Das kann alles innerhalb einer Stunde etwa so passiert sein. Kann und könnte. Es sollte sich jeder sein eigenes Bild machen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

04.04.2023 um 16:47
Zitat von calavadellacalavadella schrieb:Direkt von der Kiefer, wo der PKW Subaru geparkt gewesen sein könnte, ist der Reiterweg gut einsehbar.
Bei der Nennung des Autos bin ich darüber gestolpert, dass es sich um einen Subaru handelt. Ich habe mir den Fall auf

https://www.e110.de/messer-mord-im-forst/ (Archiv-Version vom 04.04.2023)

noch einmal durchgelesen, dort findet man auch die Abbildung des Wagens von Gitta Schnieder.

Die Marke Subaru gehört zu den kleineren japanischen Automarken, Fahrzeuge dieser Marke waren und sind in Deutschland relativ selten. Mir würde zu dieser Marke auf die Schnelle nur einfallen, dass diese Autos Allradantrieb und Boxermotoren haben.

Worauf ich hinaus will: Jemand, der Gitta Schnieder und ihr Auto kannte, konnte quasi im Vorbeifahren, auf die Schnelle, an ihrem geparkten Auto erkennen, dass sie in diesem Waldstück unterwegs war. Es könnte sich also auch um eine Art von Beziehungstat gehandelt haben in dem Sinne, dass der Täter das Opfer vor der Tat bereits kannte.
Zitat von calavadellacalavadella schrieb:Das kann alles innerhalb einer Stunde etwa so passiert sein. Kann und könnte. Es sollte sich jeder sein eigenes Bild machen.
Deine Hypothese ist ebenso plausibel. Aber auch dann hätte das markante Auto dem Täter die Tat erleichtert.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

04.04.2023 um 18:16
@calavadella

Vielen Dank für die Info !
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Jemand, der Gitta Schnieder und ihr Auto kannte, konnte quasi im Vorbeifahren, auf die Schnelle, an ihrem geparkten Auto erkennen, dass sie in diesem Waldstück unterwegs war.
Du hast Recht, dass ein Subaru zu jener Zeit ein Exot war. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand quasi im Vorbeifahren das Auto auf dem Parkplatz erkannte und sich daraufhin spontan dazu entschloss, dass Opfer zu überfallen und/oder zu töten. Das leuchtet mir nicht ein.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

04.04.2023 um 18:55
@calavadella
Danke für Deine Schilderungen. Bilder hast du nicht zufällig gemacht?
Zitat von calavadellacalavadella schrieb:2. Daraufhin ein kurzes, belangloses Gespräch, vielleicht am gegenüber liegenden Spar Markt, sonst gab es da nichts außer noch einer Bäckerei und einer Gststätte (der Hund war ja dabei z.B. so als Thema). Hier könnte das Opfer mitgeteilt haben, dass noch ein Gassigang an der Drei Männer Kiefer geplant war. Der Täter kannte die Örtlichkeiten. Der Ort ist in 20 min zu Fuß vom Ortskern entweder über den Osterberg! oder entlang der Kreisstraße zu erreichen. Sie fuhr mit dem Auto (zumindest laut Filmfall), er kam dann etwas später dort an.
GS wollte wohl erst nach dem Gassigang einkaufen gehen. Was sie konkret getan und geplant hat, wissen wir aber nicht. Von daher wäre ein Gespräch in oder an der Post denkbar. Allerdings hätte das ja sicherlich jemand gesehen. Zeugen dazu scheinen sich nicht gemeldet zu haben. Allerdings wissen wir ebenso wenig, was ein potentieller Hinweisgeber ausgesagt haben könnte.
Zitat von calavadellacalavadella schrieb:4. Danach Rückweg zu Fuß.
Müsste der Täter dann nicht blutverschmiert gewesen sein?

Ein Täter müsste aber nicht unbedingt zu Fuß gewesen sein, wenn es eben doch eine Bekanntschaft gab, dann wäre ja auch Rad oder Auto denkbar. Dann müsste er aber auch im Ort bekannt sein? Oder es war eben doch reiner Zufall, dass sie Geld geholt hat und sie ist einfach so beobachtet worden. Wenn der Täter sie denn schon zuvor gesehen hatte.


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