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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 16:11
Zitat von rattichrattich schrieb:Außer Yuri wusste doch anscheinend gar niemand von Frau Schnieders Bankbesuch und anschließendem Spaziergang im Wald am Tattag.
Das mag sein, sicher ist es nicht. Wenn sie immer zu einem bestimmten Tag das Monatsbudget abholte, könnte diese Routine auch anderen Personen bekannt gewesen sein. Nichts desto trotz spricht mMn nach einiges dafür, dass GS ein Zufallsopfer wurde und der Täter nicht wußte, dass sie einen höheren Betrag mitführte.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:(...) es gab plötzlich ein neues Täterprofil, das so konkret mit der Altersbegrenzung und körperlichen Einschätzung usw in der Sendung auch nicht gesagt wurde
Es erstaunt mich schon ein wenig, dass hier derart konkrete Angaben gemacht werden. Woher sollten die Ermittler das wissen ? Es gab keine Zeugen. Es gab auch keine anderen Taten die damit in Verbindung gebracht wurden. Hat es ggf. etwas mit den gefundenen Gegenständen zu tun ? Man weiß es nicht.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:(...) Denn erst suchte sie nur nach den Ort und der Herkunft der Geräusche und später sprach sie gezielt von Tonband. Woher sollte sie wissen, das es ein Tonband ist, wenn sie es nicht gefunden hat?
Sie kann kein Tonband gefunden haben. Kein Tonband der Welt macht so laute Geräusche, dass es durch das ganze Haus zu hören ist. Schon garnicht, wenn es von einem Geheimdienst stammt. Davon mal abgesehen: Warum sollte jemand ein Tonband installieten ? Das müßte ständig gewechselt und ausgewertet werden, da es nichts nach außen überträgt. Also für einen Geheimdienst und sonstige Hobbyspione ist das mal komplett nutzlos. Die würden das Haus verwanzen. Wanzen machen kein Geräusch.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 16:36
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Mit Verlaub, aber Juri wurde in der Sendung absolut positiv dargestellt. Er war quasi der "gute Geist" im Haus, der nicht nur Reperaturen ausführte, sondern auch auf die Kinder aufpasste. Er leistete auch Frau Schnieder Gesellschaft und hatte ein offenes Ohr für sie.
Ungeachtet dessen, dass ich Juri nicht verdächtige (und er auch nicht zu verdächtigen ist) sollte man sich generell von der Vorstellung lösen, dass Verdächtige in XY auch als verdächtig dargestellt werden.

Das geht schon deshalb nicht, weil das bei einer späteren Gerichtsverhandlung problematisch wäre, wenn man vorher einen Verdacht "suggeriert" hat.

Die Zeugen sind dann nicht mehr unbeeinflusst. Jeder hat ein Recht auf ein faires Verfahren und wenn unterschwellig irgendwas suggeriert würde, wäre das nicht in Ordnung.

Cleverer ist da schon, jemanden, den man, sagen wir mal, "auf dem Radar hat", sympathisch darzustellen. Damit sich vielleicht Zeugen melden, die dieses Bild korrigieren. Dann hat so eine Aussage ein ganz anderes Gewicht.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 16:39
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das ist nicht mehr breit aufgestellt.
Danke dir, das ist irgendwie an mir vorbei gerauscht.

Dann frage ich mich aber, warum man es in der Sendung selber noch eher offen angegangen ist. Irgendeine Veränderung muss es ja zwischen den beiden, zeitlich sehr naheliegenden, Darstellungen gegeben haben.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Cleverer ist da schon, jemanden, den man, sagen wir mal, "auf dem Radar hat", sympathisch darzustellen. Damit sich vielleicht Zeugen melden, die dieses Bild korrigieren. Dann hat so eine Aussage ein ganz anderes Gewicht.
Ich verstehe deinen Gedankengang. Ich meine mich aber zu erinnern, dass (grade in älteren Sendungen) schon gewisse Winke gegeben wurden.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 17:36
Zitat von rattichrattich schrieb:Nach meiner These war Frau Schnieder ein ausgesuchtes Opfer, und es ging ausschließlich um ihr Geld.
Erstmal danke, dass Du deine Theorie so detailliert zur Diskussion eingebracht hast.

Dass es dem Täter nur um das Geld ging, sehe ich genauso wie Du, bei der Auswahl des Opfers trennen sich unsere Ansichten jedoch.

Du siehst es als möglich an, dass der Täter über Personen, die zum näheren Umfeld des Opfers gehören, an Informationen über ihre Tagesroutine gekommen sein könnte. Müsste zu den Informationen dann aber auch nicht gehören, dass sie einen Schäferhund-Mischling besessen hat, der Fremden gegenüber durchaus aggressiv auftreten könnte? Der Umstand, dass der Hund zum Zeitpunkt des Angriffs außer Reichweite gewesen ist, scheint eigentlich pures Glück für den Täter gewesen zu sein und ist so sicherlich nicht planbar gewesen. Unter Berücksichtigung des Wissens über den Hund hätte ein Angriff meiner Meinung nach schon beim Verlassen Gitta Schnieders aus dem Auto erfolgen müssen, geparkt wird sie sicherlich immer an ein und derselben Stelle haben. Vorteil wäre hier nämlich gewesen, dass der Hund nicht ins Geschehen hätte eingreifen können, da er im Kofferraum untergebracht gewesen ist.

Ich bin somit bei der Theorie der Kripo. Ein armer Schlucker ist mit einem Messer bewaffnet durch den Lohberger Forst gewandert und hat ein x-beliebiges Opfer ausrauben wollen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 17:48
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:spannend diese These ist, gebe ich dir doch recht, dass sie leider die traurige Wahrheit ist: Die allermeisten von uns sind so "unwichtig", dass uns wirklich niemand abhören will.
Wie habe ich das denn bitte zu verstehen? Wäre es Dir lieber so wichtig zu sein, dass Dich jemand abhören will? Zumindest höre ich da etwas bedauern raus, dass der Großteil unserer Gesellschaft nicht abgehört wird.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber jetzt im Ernst: Ich wollte es auch nicht überdrehen und glaube da schon zu erkennen, dass es von dir womöglich nicht so ganz ernst gemeint war mit der Phosphorgranate.
Richtig erkannt. Obwohl ich es nie wagen würde eine von Dir aufgestellte These in Frage zu stellen, schließe ich es nahezu aus, dass der Schmuck und die Münzen Gitta Schnieder zugeordnet werden konnten.


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25.03.2023 um 17:53
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:So verbreitet wie heute wohl definitiv nicht, mein Ex z B jedoch begann mit dem Hundesport bereits Ende der 70er-Jahre, er hat dt. Schäferhunde gezüchtet und verkauft, u a einen Rüden auchmal an die Polizei, aber das trägt hier nichts zum Fall bei, nur mal nebenbei erwähnt.
Das meine ich. Sicher war es ein zeitraubendes Hobby, oder aber er hat es sogar "hauptberuflich" ausgeführt, oder?
Einen einzelnen Hund hat man damals nicht so häufig gefördert/gefordert.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Auch die polizeilichen Aussagen in den Tagen vor Sendung des FF stehen ja doch auch etwas im Widerspruch zu dem was in der Sendung und anschließend geäußert wurde. Ist das einfach schlechte Öffentlichkeitsarbeit, hat man seine Meinung plötzlich kurz vor der Sendung doch derart geändert oder ist auch das Taktik?
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Diese Apelle der Ermittler aus der Sendung stehen für mich nicht im Kontext einer einmaligen Zufallsbegegnung mit ungeplantem tödlichen Ausgang.
Ich vermute schlicht dahinter, dass man von einer Aufklärung noch meilenweit entfernt ist.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Gut, wenn wir den -in einem stark besuchten Waldstück- gefundenen Schmuck Gitta Schnieder zuordnen wollen, würde ich auch eine Verbindung zwischen ihr und der Phosphorgranate nicht ausschließen wollen. Das könnte den im Film dargestellten Verfolgungswahn erklären.
*schmunzel*
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das war schon akzentuiert herausgearbeitet. Vor allem machte es wenig Sinn (meiner Meinung nach) - warum sollte z.B. ein Geheimdienst die Frau ausspionieren? Warum, wenn ich Seltsames in meinem Haus bemerke, gehe ich der Sache nicht auf den Grund und finde z.B. heraus, wo das Geräusch herkommt?
Unbedingt! Zumal das Opfer ja in dieser Sache auch sehr misstrauisch dargestellt wurde.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Und eben die besagte "beste Freundin", die entweder wirklich gefühlt gar nichts über ihre beste Freundin wusste (Moment: beruhte die "beste" Freundschaft auf Gegenseitigkeit? Oder war sie nur aus Sicht von Frau Schnieder für diese so wichtig?) oder sich gegenüber der Polizei verschlossen gab.
Ähnlich habe ich das auch empfunden. Sie druckst herum, als es um die Frage nach der Gesundheit der Ehe geht. Aber vielleicht habe ich da auch zuviel herausgelesen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 18:13
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb: So spannend diese These ist, gebe ich dir doch recht, dass sie leider die traurige Wahrheit ist: Die allermeisten von uns sind so "unwichtig", dass uns wirklich niemand abhören will.
Wenn dich jemand professionell abhören will, macht er das doch so, dass man es nicht im gesamten Haus hört. Daher ist das eventuell als Schrulle oder auch als "Wahnvorstellung" zu werten. Aber die Frau schien ja psychologisch sonst nicht auffällig zu sein.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Juri hätte eben mal fragen müssen: "Was denkst du denn, wer "DIE" sind?" Und vielleicht hätte Frau Schnieder dann wirklich einen konkreten Verdacht geäußert. Vielleicht wäre es aber auch bei dem verschwommenen "DIE" geblieben.
Er war ja in einem Abhängigkeitsverhältnis - da hält man so was lieber aus und denkt sich seinen Teil. Was verwunderlich ist: Sie bewohnte das Haus ja mit meinem Mann. Würde ich mich sorgen wegen seltsamer Geräusche, würde mein Göttergatte das Haus durchsuchen, mal unabhängig davon, ob er besorgt wäre oder nicht. Würde ich ernsthaft davon ausgehen, dass mich jemand abhört, würde ich auch Aktionen treffen - zur Not die Polizei rufen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber derart lange und ausführlich? Das ist ja ein deutlich überlanger FF. Ich finde auch, dass da zwischen den Zeilen sehr viel dargestellt wurde. wurde ja schon diskutiert.
Da stimme ich dir zu - es stellte einerseits das bei XY übliche Familienleben - Kind wird nach harmonischem gemeinsamen Frühstück (ohne Vater) sicher zur Schule gebracht dar, andererseits wurde das Opfer schon etwas skurril dargestellt, gerade mit dem Abhören. Das wird die Kripo ja hoffentlich nach ihrem Ableben überprüft haben, woher die Geräusche kamen (dies es gegeben haben muss, zumindest hörte Yuri sie auch). Ansonsten würde man ja nicht von einem Zufallsopfer ausgehen.
Zitat von rattichrattich schrieb:Nach meiner These war Frau Schnieder ein ausgesuchtes Opfer, und es ging ausschließlich um ihr Geld. Eine „Vorgeschichte“ im Sinn irgendeiner „Beziehung“ zwischen Täter und Opfer gibt es nicht.
Das glaube ich irgendwie nicht. Erst mal glaube ich, dass Leute im Wald überfallen einen nicht reich macht. Die meisten Leute nehmen halt einen Notgroschen und ein Handy mit (heute) und tragen nicht 100te von Euro durch den Wald. Dann der Hund - so ein Hundebiss ist echt fies und kann sich so entzünden, dass man Antibiotika und eine ärzliche Behandlung braucht. Dann noch ein paar Abwehrspuren und ein Arzt, der kombiniert .... Gerade der Hund - ich glaube nicht, dass man den Hund so ewig weit rennen lässt - da gibt es ja auch des Risikos der Abschusses - und so ein großer Hund ist ja in ein paar Sekunden 100m gerannt. Daher ....
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es erstaunt mich schon ein wenig, dass hier derart konkrete Angaben gemacht werden. Woher sollten die Ermittler das wissen ? Es gab keine Zeugen. Es gab auch keine anderen Taten die damit in Verbindung gebracht wurden. Hat es ggf. etwas mit den gefundenen Gegenständen zu tun ? Man weiß es nicht.
Vielleicht ein Profiler? Oder es wird doch nicht so ergebnisoffen ermittelt, wie man anlässt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Sie kann kein Tonband gefunden haben. Kein Tonband der Welt macht so laute Geräusche, dass es durch das ganze Haus zu hören ist. Schon garnicht, wenn es von einem Geheimdienst stammt. Davon mal abgesehen: Warum sollte jemand ein Tonband installieten ? Das müßte ständig gewechselt und ausgewertet werden, da es nichts nach außen überträgt.
Ja ... zudem wäre es ja nicht so laut.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 18:18
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vielleicht ein Profiler?
Das "vielleicht" kannst Du streichen, das wahrscheinliche Täterprofil entstammt der Arbeit der operativen Fallanalyse:
33 Jahre später, im Mai 2022, stellen Spezialisten der neu hinzugezogenen Operativen Fallanalyse ihre Ergebnisse vor. Sie bewerten das Tatgeschehen ausschließlich nach objektiven Kriterien und kommen zum Schluss: Gitta Schneider ist von einem Mann erstochen worden, der es ausschließlich auf ihr Geld abgesehen hatte. Eine Vorgeschichte der Tat ist extrem unwahrscheinlich
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy588-fall5-messer-mord-im-forst-100.html (Archiv-Version vom 24.03.2023)


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25.03.2023 um 18:43
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das wird die Kripo ja hoffentlich nach ihrem Ableben überprüft haben, woher die Geräusche kamen
Ja, das denke ich auch. Vielleicht sollte tatsächlich nur dargestellt werden, dass GS dieser abstrakten Gefahr ggü. sensibel war.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:(dies es gegeben haben muss, zumindest hörte Yuri sie auch)
Anmerkung: gemeint sind die Geräusche

Na ja, GS hat man dazu nicht mehr befragen können. Ihr Mann war die Woche über nicht da. Also wird es genau nur von der Person geäußert worden sein, die im Filmfall "Juri" genannt wurde, dass GS sich diesbezüglich ängstigte.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 19:12
@sören42: Noch mal zu den seltsamen Funden am mutmaßlichen Tatort um die Leiche herum - vielleicht verehrt der Mörder seine Opfer symbolisch auf sehr individuelle Weise und bringt ihnen posthum Gaben dar. Er entschuldigt sich quasi für seine Tat, hält diese aber wohl dennoch für gerechtfertigt, weil er möglicherweise aus seiner Sicht das Recht dazu hat, andere zu berauben und sich an ihnen zu bereichern. Letztlich ernennt er sich zum Entscheider über Leben und Tod und erlebt sich als allmächtig. Unter pragmatischen Gesichtspunkten könnte der Täter damit auch signalisieren, dass es leider nicht anders ginge als zu töten, aber das "leider" bleibt eben doch bestehen, was ein Stück weit für ihn spricht. Er schenkt den Toten etwas Materielles und gedenkt ihrer möglicherweise. Auf Außenstehende kann ein so gestalteter Leichenfundort wie eine Inszenierung wirken. Vielleicht liebt er das Morbide, hält sich gerne auf Friedhöfen auf und dergleichen.

Gleichzeitig sehe ich darin aber auch eine infantile Art des Umgangs mit eigener Skrupellosigkeit, eine Art Verharmlosung des Tötungsaktes, denn eine Wiedergutmachung kann es auch durch noch so viel Gold und Silber nicht geben.

Zu einer möglichen technischen Manipulation des Hauses von Frau Schnieder: ein Geheimhaltungsdruck aus Furcht vor dem Abgehörtwerden erzeugt Intimität. Ein geheimer Bund zwischen Täter und Opfer entsteht.
Frau Schnieder hielt das Vertrauensverhältnis wohl aufrecht, ignorierte jedoch die Möglichkeit, dass ein anderer, fremder Mensch Vertrauen missbräuchlich zu seinen Gunsten ausnutzen kann. Ein Mann mit eigener Missbrauchserfahrung wird eine vertrauliche Situation mit größerer Wahrscheinlichkeit brechen, als eine Person, die gute kindliche Beziehungserfahrungen sammelte.

Jedenfalls glaube ich nicht an eine Zufallstat ...

Einen guten Sonntag wünscht endlich

Rotdrossel!


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 19:31
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Wäre es Dir lieber so wichtig zu sein, dass Dich jemand abhören will? Zumindest höre ich da etwas bedauern raus, dass der Großteil unserer Gesellschaft nicht abgehört wird.
Absolut nicht. Ich glaube das kam einfach falsch an. Das Bedauern gilt der Tatsache, dass die Menschen sich oft selber für wichtiger halten, als sie realistisch sind, bzw. der Tatsache, dass eben viele Menschen ihre Bedeutung überschätzen.

Subjektiv ist man für sich der wichtigste Mensch, am Ende ist man aber nur ein kleines Rädchen. Was übrigens auch tröstlich ist, wenn man sich mal blamiert hat: Die meisten haben es entweder nicht mitbekommen oder schon fünf Minuten später vergessen.

Für den Fall heisst das: Leider hat die Frau Schnieder aus dem Filmfall sich in dem Moment, als sie dachte, man habe in ihr Haus eingebrochen um eine Abhöranlage zu installieren, sich selber für interessanter gehalten als... nun ja.
Die einzige Person, bei der ich mir vorstellen könnte, dass sie eine pensionierte Lehrerin in den besten Jahren abhören wollen würde, wäre ein misstrauischer Partner und das können wir hier ja wohl auch streichen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn dich jemand professionell abhören will, macht er das doch so, dass man es nicht im gesamten Haus hört. Daher ist das eventuell als Schrulle oder auch als "Wahnvorstellung" zu werten. Aber die Frau schien ja psychologisch sonst nicht auffällig zu sein.
Genau. Nennen wir es, wenn es denn wirklich so war, eine Schrulle. Eine Schrulle, die Juri durch Logik und Bedacht relativiert hat. Und die ich auch als relativiert sehe.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 20:01
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn dich jemand professionell abhören will, macht er das doch so, dass man es nicht im gesamten Haus hört. Daher ist das eventuell als Schrulle oder auch als "Wahnvorstellung" zu werten. Aber die Frau schien ja psychologisch sonst nicht auffällig zu sein.
Wenn es professionell ist, vielleicht nicht, aber wenn es eben kein Profi war...
Ob sie nun abgehört wurde oder tatsächlich sehr stark von ihrer Vergangenheit geprägt wurde, wissen wir nicht. Nur, was soll dieser Part dann für die Ermittlung?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Kein Tonband der Welt macht so laute Geräusche, dass es durch das ganze Haus zu hören ist. Schon garnicht, wenn es von einem Geheimdienst stammt. Davon mal abgesehen: Warum sollte jemand ein Tonband installieten ? Das müßte ständig gewechselt und ausgewertet werden, da es nichts nach außen überträgt. Also für einen Geheimdienst und sonstige Hobbyspione ist das mal komplett nutzlos. Die würden das Haus verwanzen. Wanzen machen kein Geräusch.
Ein Profi würde vielleicht Wanzen nehmen. Ein Nicht-Profi wohl nicht. Und wenn jemand im Haus war, oder gar mehrfach, wie GS vermutete? Ein ehemaliger Liebhaber während der Ehekrise, über die wir wenig wissen, oder ein anderer Bekannter, der irgendwie eine Störung hat, evtl schon. Ich will gar nicht darauf rumreiten, aber KWW hat genau das nachweislich getan. Das könnten er oder ein anderer hier dann theoretisch auch gemacht haben.

Möglicherweise wollte die Polizei zunächst breit aufgestellt ermitteln und das Thema weit darstellen, als der Film gedreht wurde. Dann hat sie aufgrund der Veröffentlichungen im Vorfeld der Sendung ggf Hinweise erhalten und hat schon in der Sendung das Vorgehen etwas geändert und anschließend mglw weitere Hinweise bekommen und nach der Sendung die Veröffentlichung noch weiter eingeschränkt bzw konkretisiert. Das kann ich mir vorstellen.

Dann haben diese detaillierten Hinweise und das ganze Vorspiel nicht mehr diese Bedeutung, wie anfangs eingeplant.


Wenn es aber nun ein einsamer junger, instabiler Mann im Wald war, wie kann man ihn ohne Zeugen finden? Dann könnte ein Mitwisser dahingehend Sinn machen, dass sie entweder zu zweit waren oder aber der junge Waldwanderer sich jemanden offenbarte. Hoffen wir, dass der Mitwisser sich zu erkennen gab und sein Wissen mit der Polizei teilte. In der Veröffentlichung nach der Sendung steht so nichts mehr von diesen Apellen.
Wem hat sich der Täter damals möglicherweise offenbart?
Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy588-fall5-messer-mord-im-forst-100.html (Archiv-Version vom 24.03.2023)


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25.03.2023 um 20:05
@Rotdrossel
Du hast dir da sehr viele Gedanken gemacht.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:vielleicht verehrt der Mörder seine Opfer symbolisch auf sehr individuelle Weise und bringt ihnen posthum Gaben dar
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Er schenkt den Toten etwas Materielles und gedenkt ihrer möglicherweise.
Man darf aber nicht vergessen: Erstmal raubte er etwas Materielles, nämlich 400 Mark, und tötete sie. Da fällt es dann schon schwer zu glauben, dass er posthum Gaben wie Gold und Münzen darbringt und diesbezüglich der Toten gedenkt.


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25.03.2023 um 20:16
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wenn es aber nun ein einsamer junger, instabiler Mann im Wald war, wie kann man ihn ohne Zeugen finden? Dann könnte ein Mitwisser dahingehend Sinn machen, dass sie entweder zu zweit waren oder aber der junge Waldwanderer sich jemanden offenbarte
Der im XY-Studio anwesende Kommissar äußerte die Vermutung, dass die Tat einen nachhaltigen Eindruck auf den Täter gehabt haben könnte. Als Beispiele wurden Fehlzeiten im beruflichen Bereich oder Rückzugsverhalten im privaten Umfeld genannt. Dementsprechend könnten Hinweise zu Personen, die ein nach der Tat verändertes Alltagsverhalten an den Tag gelegt haben, von Zeugen eingehen.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Absolut nicht.
Das dachte ich mir schon. Meine Frage war auch nicht ganz ernst gemeint, musste aber sehr schmunzeln, dass Du es als "traurige Wahrheit" bezeichnet hast, wenn Menschen nicht abgehört werden, weil sie uninteressant zu sein scheinen.

Trotzdem danke, dass Du dir die Zeit genommen und so ausführlich geantwortet hast!


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25.03.2023 um 20:21
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ein Profi würde vielleicht Wanzen nehmen. Ein Nicht-Profi wohl nicht. Und wenn jemand im Haus war, oder gar mehrfach, wie GS vermutete?
Ein Tonbandgerät ist kein Stromgenerator. Es kann keine Geräuschkulisse erzeugen, die im gesamten Haus wahrnehmbar ist und trotzdem nicht geortet werden kann. Ein Tonbandgerät würde dann auch ständig diese Geräusche entwickeln wenn es läuft, nicht nur zeitweise. Darüber hinaus sollte die Laufzeit durch die Bandlänge begrenzt sein. Da müßte man sich für eine lückenlose Überwachung ständig Zutritt verschaffen. Also da sehe ich ehrlich jetzt keine Grundlage.


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25.03.2023 um 20:30
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es kann keine Geräuschkulisse erzeugen, die im gesamten Haus wahrnehmbar ist und trotzdem nicht geortet werden kann.
So, dann hak ich aber noch mal nach: Was kann denn solche Geräusche machen?

Oben hatten wir das Beispiel der Industriespülmaschinen an der Wand. Das können wir aber ausschließen. Das Haus war doch ein Einfamilienhaus in ruhiger Wohngegend: Kein Wohnblock, keine Gastronomie, nichts.

Juri vermutete eine Microwelle oder eine Eieruhr (war das nicht sowas?) und das kann ich mir beides ja gar nicht vorstellen. Microwellen surren im Betrieb und auch die "alten" (meine Eltern haben noch eine) waren nicht abstrus laut.
Und ich kenne keine Uhr die komische Geräusche dieser Art macht.

Ich weiß ja nun auch nicht, ob man für den Filmfall Ohrenzeugen von damals befragt hat, wie die Geräusche klangen (wobei das sinvoll wäre, wenn jemand erknennen soll, was das ist) oder einfach irgendein dubioses Geräusch eingespielt hat...

Aber Butter bei die Fische: Was kann am hellichten Tag so ein Geräusch machen, das im Haus in der Lautstärke zu hören ist?

(Ich bin für Frau Schnieder nebenbei froh, dass auch andere das hörten. Und mich würde mal interessieren, ob außer Juri und ihr auch ihr Mann das mal mitbekam.)


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 21:05
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Was kann denn solche Geräusche machen?
Wir werden das anhand der vorliegenden Informationen wohl nicht herleiten können, da jenes Geräusch wohl nicht aufgezeichnet wurde und somit auf den Beschreibungen/dem subjektiven Eindruck von Yuri, ggf. dem Ehemann beruhen dürfte. Generall würde ich sagen, dass vor allem tiefe Frequenzen größere Reichweite haben und Vibrationen, die direkt ins Mauerwerk eingegeben werden auch eine Ortung schwer machen.

Das können dann z.B. Rohre sein, die Heizung an sich, Bauarbeiten in der Umgebung, Punpen, Generatoren....Die Lste potenzieller Kandidaten ist lang.


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25.03.2023 um 21:07
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ein Tonbandgerät ist kein Stromgenerator. Es kann keine Geräuschkulisse erzeugen, die im gesamten Haus wahrnehmbar ist und trotzdem nicht geortet werden kann. Ein Tonbandgerät würde dann auch ständig diese Geräusche entwickeln wenn es läuft, nicht nur zeitweise. Darüber hinaus sollte die Laufzeit durch die Bandlänge begrenzt sein.
Ja ein Tonband hat man schnell gefunden, aber eine Endlosschleife ist kein Problem. Kriegt man in der Preisklasse von 100-150€ (Autoreverse). Das weiß die Stasi sowieso schon lange. Der Juri sagte es wäre etwas technisches, da würd ich zuerst nach einer Pumpe schauen. Im eigenen Haus, im alten Bergwerk, im Wasserwerk...


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25.03.2023 um 21:18
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Juri vermutete eine Microwelle oder eine Eieruhr (war das nicht sowas?) und das kann ich mir beides ja gar nicht vorstellen. Microwellen surren im Betrieb und auch die "alten" (meine Eltern haben noch eine) waren nicht abstrus laut.
Der Begriff "Mikrowellen" könnte sich evtl. nicht nur auf das Küchengerät bezogen haben, auch beim sogenannten Havanna-Syndrom sind als Ursache Mikrowellen diskutiert worden, denn es heisst dort unter "Ursachen":
Andere Theorien favorisieren Mikrowellen als wahrscheinlichste Ursache der Geräusche und der neurologischen Phänomene. Demnach handelt es sich nicht um reale Töne, sondern um Druckänderungen im Gehirn, die von den Mikrowellen durch Erhitzung der Hirnmasse verursacht und vom Hirn als Geräusch fehlinterpretiert werden. Versuche, die dieses Phänomen zeigten, hatte es bereits in den 1970er Jahren gegeben, darunter ein Selbstversuch von James Lin, einem Professor an der University of Illinois. Zu dieser Zeit war auch die US-Botschaft in Moskau regelmäßig von Mikrowellen überflutet worden, wenngleich unbekannt ist, aus welchem Grund. (...)Im Januar 2022 erklärte die CIA, sie habe in Ermittlungen keine Hinweise finden können, dass ein Staat für die Vorfälle verantwortlich sei, und sie halte es für unwahrscheinlich, dass ein ausländischer Akteur die Havanna-Syndrome verursache.
Quelle: Wikipedia: Havanna-Syndrom

Und auch hier wurden Geräusche wahrgenommen. Was nun nicht heißen soll, das Einfamilienhaus der Schnieders sei mit Mikrowellen von außen bestrahlt worden. Aber aus der Quelle geht ja hervor, dass es dieses Wissen, dass es so etwas gibt oder daran gearbeitet wird, bereits seit den 1970er Jahren bekannt war. Es könnte also einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und deshalb als Quelle der Geräusche vermutet worden sein.


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