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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 00:26
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das spräche ja sehr für einen (wodurch auch immer traumatisierten) Täter mit einer entsprechenden Persönlichkeitsstörung und ggf stärker psychischen Beeinträchtigung.
Auch dafür gibt es keine Anhaltspunkte, zumindest im Bereich einer -wie auch immer gelagerten- Beziehung zwischen Täter und Opfer, die auch die EB derzeit nicht sieht bzw. für unwahrscheinlich hält. Anders ist es natürlich im Bezug auf einen Raubüberfall. Denn wenn der Täter tatsächlich ein Drogi war, dann können solche Faktoren zum tragen gekommen sein. Das würde uns aber auch nicht weiterbringen.


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27.03.2023 um 00:51
@Slaterator
Nein, dafür gibt es keine konkreten Anhaltspunkte (deswegen der Konjunktiv), es sei denn die Ehekrise und die Wahrnehmung von Geräuschen usw hätten einen Zusammenhang. Immerhin wollte man diese unbedingt zeigen. Zu einem Raubüberfall hätten diese keinerlei Zusammenhang.
Zu einem Raubüberfall mit Zufallstreffen und GS als Zufallsopfer hätten aber 98 % des FF keinen Zusammenhang. Auch die im Vorfeld und noch während der Sendung sowie Teile der anschließend gestellten Fragen und Apelle nicht.

Im Falle eines Raubüberfalles mit Zufallstreffen ohne jegliche vorherige Bekanntschaft von GS und Täter, hätte eine Darstellung ab der Post bis in den Forst gereicht und dann hätte man nach Kunden der Post, etc sowie Fußgängern, Gassigehern, Joggern und Radfahrern usw dort am Tatort fragen können. Ggf hätte man noch etwas Familie gezeigt, wie GS und der Sohn sich verabschieden, usw. Hat man aber nicht.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 01:12
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Im Falle eines Raubüberfalles mit Zufallstreffen ohne jegliche vorherige Bekanntschaft von GS und Täter, hätte eine Darstellung ab der Post bis in den Forst gereicht und dann hätte man nach Kunden der Post, etc sowie Fußgängern, Gassigehern, Joggern und Radfahrern usw dort am Tatort fragen können. Ggf hätte man noch etwas Familie gezeigt, wie GS und der Sohn sich verabschieden, usw. Hat man aber nicht.
Man muß ja auch bedenken das zwei Aspekte bei der Filmproduktion i.d.R. berücksichtigt werden:

Erstens soll der Zuschauer und potenzielle Zeuge zu einer Aussage animiert werden, was natürlich besser gelingt, je besser der sich erinnern kann und je sympathischer ihm das Opfer ist bzw. Schrecklicher ihm die Tat erscheint. Deshalb werden viele Facetten beleuchtet und auch das Umfeld vorgestellt, selbst wenn es für die Tat keine Rolle spielt.

Zweitens muß der Film auch eine gewisse Solllänge haben und muß auch dramaturgisch mit rotem Faden versehen werden. So können dann auch Dinge gezeigt werden, die nur als Pausenfüller dienen oder einen Gesamtzusammenhang herstellen. Ich schätze, die Geräusche sind genau das.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 02:43
Der zitierte Beitrag von Slaterator wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Es ist wohl dieser Artikel vom NDR gemeint, der am 24.03. hier eingestellt wurde:
Beim Durchkämmen der Waldfläche entdeckte das Suchteam aus rund 60 Personen laut Ermittlern auch Goldschmuck, alte Münzen sowie eine Phosphorgranate aus dem Zweiten Weltkrieg.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Fall-Gitta-Schnieder-Rund-50-Hinweise-nach-Aktenzeichen-XY,coldcase240.html

Nach dem Filmbeitrag bei XY sagte auch der Kommissar im Studio, daß tatrelevante Gegenstände im Wald gefunden worden seien, er aber aus ermittlungstaktischen Gründen dazu keine weiteren Angaben machen könne.

Das beflügelt natürlich nun wirklich die Phantasie, ob sich darunter evtl. auch etwas vom bei GS vermißten Schmuck befinden könnte.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 03:34
Zitat von saborsabor schrieb:Das beflügelt natürlich nun wirklich die Phantasie, ob sich darunter evtl. auch etwas vom bei GS vermißten Schmuck befinden könnte.
Ja, aber tatsächlich hat der im Wald gefundene Goldschmuck offenbar nichts mit Frau Schnieder zu tun. Anscheinend wurden hier im Nachhinein verschiedene Informationen der Ermittler bzw. der Medien miteinander vermischt, obwohl sie in gar keiner Verbindung stehen. Das wird aus dem Film bei XY ersichtlich: Nachdem Frau Schnieder tot aufgefunden wurde, heißt es aus dem Off: „Die Polizei findet die Sachen, die Gitta Schnieder bei sich hatte. […] Später stellt sich heraus: Nichts fehlt, außer den vorher abgehobenen 400 DM.“ (1)

Auch ihr Schmuck fehlte demnach nicht, sondern sie muss ihn noch getragen haben. Später wurde er von der Polizei an den Ehemann ausgehändigt: „Herr Schnieder, Sie haben doch damals den Schmuck Ihrer verstorbenen Frau von der Polizei wiederbekommen: die Uhr, den Ehering und eine Halskette.“ (2)

Doch als Herr Schnieder dann die Schatulle öffnet, ist sie leer. Im Film verdächtigt er eine frühere Beziehung, aber warum hätte seine Freundin auf dem Dachboden seines Hauses in Schubladen herumwühlen und alten Schmuck wegnehmen sollen, und noch dazu unbemerkt? Dabei gibt es jemanden, der jede Gelegenheit gehabt hätte, den Schmuck verschwinden zu lassen: Yuri.

Und noch ein sehr interessanter Hinweis, der mir jetzt beim nochmaligen Ansehen des Films aufgefallen ist: Bei der Befragung durch die Polizei sagt Herr Schnieder, seine Frau sei entweder allein in den Wald gegangen oder „manchmal auch mit Yuri, einem Freund aus dem Urlaub“. (3)

Yuri kannte Frau Schnieders üblichen Spazierweg im Wald also nicht nur vom Hörensagen, sondern er war anscheinend auch schon selbst mit ihr dort entlanggelaufen. Er wusste also, wo der Weg lag, wie man dort hinkam und auch, wie der Hund sich im Wald verhielt.

„Yuri“ scheint wirklich eine zentrale Rolle in dem Fall zu spielen.
____________________

(1) https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-ungeloest-vom-22-maerz-2023-100.html (Archiv-Version vom 28.03.2023) (Min. 49:55)
(2) Min. 57:45
(3) Min. 51:04


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 09:52
Wenn die Getötete ihren Schmuck noch getragen hat, bevor sie starb, gibt es doch eigentlich nur wenige Möglichkeiten für den Verlust desselben:

a) jemand aus ihrem nahen Umfeld hat diesen an sich genommen und eventuell weiterverkauft oder verschenkt o. ä.;
b) ein Mitarbeiter der Ermittlungsbehörden könnte etwas übersehen haben o. ä.;
c) ein Umstand, der keinen Bezug zur Tat oder direkt zum Opfer hat, eine Art Zufall oder Banalität, führte zu dessen Verlust.

Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit der Lüge - m. a. W.: Angaben zum Verbleib des Schmuckes o. ä. müssen nicht der Wahrheit entsprechen.

Sorry, meine Sichtweise ist eben vielschichtig und komplex, daher vielleicht meine gelegentlich ausschweifend oder umständlich wirkenden Antworten.
Natürlich möchte ich niemanden mit langen Texten überfordern.

Für eine Beziehungstat spricht aus diversen Gründen m. M. n. einiges, zumindest für ein Sichkennen von Täter und Opfer.

Gruß
Rotdrossel


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 10:40
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Für eine Beziehungstat spricht aus diversen Gründen m. M. n. einiges, zumindest für ein Sichkennen von Täter und Opfer.
Irgendeine Verbindung zwischen Täter und Opfer kann sicher bestehen. Es ist anscheinend auch nichts darüber bekannt, dass es in dem Wald öfter zu solchen Raubdelikten gekommen wäre, und davon könnte man doch ausgehen, wenn es eine reine Zufallstat „auf gut Glück“ gewesen wäre.

Der Täter hat aber speziell Frau Schnieder angegriffen, und zwar gerade dann, als sie von der Bank kam und eine größere Geldsumme bei sich hatte. Das könnte z.B. den Grund haben, dass er um dieses Geld in ihrer Handtasche wusste. Dass sie sich aber persönlich kannten, ist nicht sehr wahrscheinlich, denn es macht für den Täter keinen Sinn, eine Bekannte zu überfallen, die ihn sofort identifiziert hätte. Dann hätte er sie zur Verdeckung des Raubs vermutlich vorsätzlich getötet, aber die Ermittler gehen von keinem Tötungsvorsatz aus, sondern von einer ungewollten Eskalation.

Daher liegt es näher, dass der Täter selbst Frau Schnieder nicht kannte, aber einen Tipp von jemandem bekommen hat, der wusste, dass sie an diesem Tag Geld abheben und dann in den Wald gehen würde.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 11:23
Zitat von rattichrattich schrieb:Daher liegt es näher, dass der Täter selbst Frau Schnieder nicht kannte, aber einen Tipp von jemandem bekommen hat, der wusste, dass sie an diesem Tag Geld abheben und dann in den Wald gehen würde.
Es ist aus meiner Sicht unwahrscheinlich, dass jemand mit so viel Bargeld in der Tasche in den Wald geht, ohne damit einen bestimmten Zweck zu verfolgen.
Für ein kurzes Gassigehen hätte zumindest ich das Geld im Auto gelassen.
Eine Handtasche im Wald mitzuführen ist sowieso eher selten. Ein Rucksack oder eine legere Umhängetasche würden für so einen Gang eher geeignet sein. Die meisten Hundebesitzer, die ich beobachte, tragen gar keine Tasche bei sich.
Die Eskalation des Streits könnte vorgetäuscht sein, ist natürlich spekulativ.
Der 10.04.1989 war wohl ein Montag, also ein Tag nach dem Wochenende.
Der Stich von vorne und das Beherrschen des doch recht großen Hundes sprechen für mich hauptsächlich dafür, dass es zwischen Täter und Opfer irgendeine Beziehung gegeben haben konnte.
Vielleicht waren dem Täter die 400 DM zu wenig für irgendetwas, das er gefordert hatte, vielleicht erfuhr er, dass die Frühpensionärin sogar mit seiner Anzeige drohte. Ihm wurde diese Verbindung zu heikel, und er beseitigte die Frau.
Dass der Täter überhaupt ein Messer bei sich trug, könnte auf einen Vorsatz hinweisen, allerdings auch auf das Abwarten einer Gelegenheit für einen Überfall auf diesem Weg.

Eine unterstellte Eskalation spricht jedoch auch für die bereits diskutierte mangelnde Frustrationstoleranz und Stressresilienz des mutmaßlichen Mannes.

Zur Tötungsart: Eventuell wusste er, dass die Frau einen einzigen so gesetzten Stich/Schnitt in den Hals nicht überleben würde und war sich sicher, unentdeckt zu bleiben.

Gruß
Rotdrossel

PS: Meine Fantasie lässt noch einen Gedanken frei: vielleicht erpresste der Täter die Frühpensionärin mit der Drohung, eine Affäre zwischen ihm und der einstigen Lehrerin ihrem Ehemann zu offenbaren ...


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 11:49
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Für ein kurzes Gassigehen hätte zumindest ich das Geld im Auto gelassen.
Eine Handtasche im Wald mitzuführen ist sowieso eher selten. Ein Rucksack oder eine legere Umhängetasche würden für so einen Gang eher geeignet sein. Die meisten Hundebesitzer, die ich beobachte, tragen gar keine Tasche bei sich.
Ja, das ist auch meine Erfahrung. Bei Frau Schnieder vermute ich aber, dass es ihr nicht „sicher“ genug erschien, das Geld im Auto zu lassen, denn ein Auto am Waldrand könnte natürlich auch aufgebrochen werden. Vermutlich war es ihr lieber, das Geld bei sich zu tragen, weil sie dann immer die Kontrolle darüber hatte und „wusste, wo es war“. Vielleicht hätte ihr beim Spaziergang der Gedanke, dass das Geld die ganze Zeit unbeaufsichtigt im Auto lag, keine Ruhe gelassen.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Es ist aus meiner Sicht unwahrscheinlich, dass jemand mit so viel Bargeld in der Tasche in den Wald geht, ohne damit einen bestimmten Zweck zu verfolgen.
Im Fall von Frau Schnieder hatte das Mitnehmen der Handtasche in den Wald wahrscheinlich einfach den Zweck, das Geld so immer „im Blick“ zu haben.


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27.03.2023 um 12:25
@rattich: wie auch immer Frau Schnieder es mit ihrem Geld hielt, glaube ich dennoch, dass es zwischen Täter und Opfer keine Zufallsbegegnung war.

Der Tattag an einem Montag könnte auf eine Affäre der Frau hindeuten oder auf jemanden, der zumindest damit drohte, behaupten zu können, er hätte mit der Getöteten eine Affäre, denn das Wochenende ist ja zumeist für den Ehepartner reserviert. Das nächste mögliche Treffen mit der "Affäre" findet am besten in der Woche statt, wenn der Ehemann aushäusig ist.

Welche Rolle nun gemeinsame Wochenenden bei den Schnieders hatten, weiß ich natürlich nicht ...

Wenn die Frau also ihr Geld aus Sicherheitsgründen bei sich getragen haben könnte, würde das dennoch nicht gegen eine Affäre sprechen oder das zielgerichtete Mitführen des Betrages zur Übergabe an einen der Getöteten bekannten Mann.
Allerdings könnte das Motiv des Bekannten auch tatsächlich das Geld gewesen sein, aber weshalb hatte er dann bereits vorher das Messer dabei gehabt, was gegen eine Eskalation, sondern für einen Vorsatz sprechen würde?
Dieser Mann müsste also gewusst haben, dass sie die Tasche mit dem Geld bei bald beginnender Dämmerung im Wald bei sich führen würde, weil die Frau dies für am sichersten hielt.
Wenn sie den Mann kannte, und das Entwenden des Geldes geschah für sie überraschend, musste sie eigentlich in Gegenwart dieser Person keinen Argwohn empfunden haben ...

Gruß
Rotdrossel

PS: Meine Fantasie lässt noch einen weiteren Gedanken frei: vielleicht wollte der Täter Frau Schnieder im Wald irgendetwas verkaufen, gab diese Dinge dann aber doch nicht her und kassierte noch zusätzlich - natürlich gegen den Willen des Opfers - das für den Kauf von der Frühpensionärin mitgebrachte Bargeld.
Oder er hatte sein Opfer mit der Täuschung in den Wald gelockt, dort bestimmte Dinge an es verkaufen zu wollen, hatte diese dann aber wider Erwarten nicht dabei, weil er es lediglich auf die 400 DM abgesehen hatte. In diesem Fall konnte er sich ziemlich sicher sein, dass die Frau mit Geld in der Tasche zum Treffen erscheinen würde.


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27.03.2023 um 12:40
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Für eine Beziehungstat spricht aus diversen Gründen m. M. n. einiges, zumindest für ein Sichkennen von Täter und Opfer.
Es wurde hier schon ausgeführt, dass der nur eine Stich, den der Täter auf das Opfer ausgeübt hat, gegen eine Beziehungstat, zumindest gegen eine Verdeckungsabsicht spricht, weil der Täter sich nicht sicher sein konnte, ob der Stich tödlich ist oder das Opfer lebensgefährlich oder schwer verletzt überleben würde und den Täter dann benennen oder beschreiben kann.

Der nur eine Stich passt also eher zu dem bei Aktenzeichen filmisch dargestellten Szenario, dass ein dem Opfer unbekannter Täter in Raubabsicht zusticht, weil das Opfer die Handtasche nicht freiwillig herausgibt. Ich meine, in der Sendung wurde auch gesagt, dass der Täter sein Opfer möglicherweise gar nicht töten wollte.


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27.03.2023 um 13:04
Zitat von sören42sören42 schrieb:In der Schatulle aus GSs Nachlass fehlte Schmuck, im Wald fand man welchen.
Wie soll Frau Schnieders Schmuck denn von der Schatulle auf dem Dachboden ihres Ehemanns in den Wald gekommen sein, und dort ausgerechnet in die Nähe des Tatorts? Angenommen, Yuri (oder wer auch immer) hat den Schmuck aus der Schatulle genommen: Warum sollte er ihn an den Tatort im Wald zurückbringen und dort verstecken? Würde der Schmuck dann dort gefunden, wäre klar, dass ihn nur jemand hingebracht haben kann, der Zugang zum Haus des Ehemanns hatte und wusste, wo der Schmuck lag. Und da kommen sicher nicht viele Personen in Frage. Da ist es doch wahrscheinlicher, dass der Entwender ihn heimlich zu Geld gemacht hat.


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27.03.2023 um 13:14
Der zitierte Beitrag von Füchschen wurde gelöscht. Begründung: Chat
Der zitierte Beitrag von Füchschen wurde gelöscht. Begründung: Chat
In diesem Fall wäre eine Art roter Faden möglicherweise bereits sichtbar ...

Meine Fantasie brachte nun aber noch folgenden "Erguss" hervor: gesetzt den Fall Frau Schnieder hätte in dem Wald mit 400 DM ein Kaufgeschäft mit dem ihr noch nicht als solchen bewussten Täter abwickeln wollen, dieser hätte aber die Dinge, die er ihr anbieten wollte - entegen der Erwartung der Frühpensionärin - nicht dabei gehabt und sie um Vorkasse gebeten, was die Getötete ablehnte, weil sie dem Mann so weit nicht traute, könnte diese Verweigerung der Vorkasse des Opfers zur Streiteskalation geführt haben. Der "Verkäufer" brachte die Frau um. Später verstreute er die Dinge, die er vielleicht tatsächlich zu einem späteren Zeitpunkt der Frau übereignet hätte, an dem Leichenfundort.
Falls da ein Fünkchen Wahrheit dran sein könnte, könnte der Täter möglicherweise einen Bezug zu Antiquariaten oder zum Trödel gehabt haben oder zu Nachlassverwaltungen o. ä.

Welchen Wert mögen denn die dort gefundenen Schmuckstücke und Münzen in etwa gehabt haben? Könnten dieses circa 400 DM gewesen sein?
Oder ist der Schmuck im Wald identisch mit dem aus der Schatulle des Opfers?

Gruß
Rotdrossel


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27.03.2023 um 13:27
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der nur eine Stich passt also eher zu dem bei Aktenzeichen filmisch dargestellten Szenario, dass ein dem Opfer unbekannter Täter in Raubabsicht zusticht, weil das Opfer die Handtasche nicht freiwillig herausgibt. Ich meine, in der Sendung wurde auch gesagt, dass der Täter sein Opfer möglicherweise gar nicht töten wollte.
Danke für diese Interpretation!

Aus meiner Sicht spricht der eine Stich, der vielleicht unbeabsichtigt zum Tod führte und von vorne verübt wurde, durchaus für eine Streiteskalation unter Menschen, die sich kennen. Es wurde bereits mehrfach ein Typ mit geringer Frustrationstoleranz erwähnt.
Was bereits gesagt und vermutet wird, muss nicht stimmen, es sei denn, es ist absolut abgesichert.

Wenn es sich nicht um eine Beziehungstat handelte, müsste das Opfer aus meiner Sicht halt relativ unvernünftig gewesen sein, denn wer geht mit so viel Bargeld bei bald einsetzendem Dunkel in den Wald?

Die Schmuckstücke und Münzen, die am Leichenfund verstreut waren, werfen einige Rätsel auf, die auf eine irgendwie geartete Beziehung hindeuten könnten.
Falls dem Täter die Tötung der Frau "unterlaufen" war, könnte es quasi "für ihn" sprechen, dass er im nachhinein dort an der Leichenfundstelle noch Wervolles ablegte und damit eine gewisse "Reue" über seinen Affekt zum Ausdruck bringt.

Gruß
Rotdrossel


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 13:35
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Zur Tötungsart: Eventuell wusste er, dass die Frau einen einzigen so gesetzten Stich/Schnitt in den Hals nicht überleben würde und war sich sicher, unentdeckt zu bleiben.
Ich sehe das genauso. Es wurde im FF gesagt, dass der Täter nicht stressresilient ist und immer in Konfliktsituationen gerät.

Aus diesen beiden Informationen schließe ich auf folgende Möglichkeit: Aufgrund von mangelnder Stressresilienz und ständiger Konfliktsituationen trägt der Täter wahrscheinlich grundsätzlich immer ein Messer bei sich. So kann er auf diese Weise Konflikte immer positiv für sich entscheiden. Allein das Gefühl, nicht auf der Verliererseite stehen zu müssen, kann schon ausreichen, ständig ein Messer mit sich zu führen, auch wenn er nun doch nicht sooo impulsiv ist, dass er der stadt- und landbekannte Messerkämpfer ist.

Wenn man diesem Gedankengang folgt, dann entsteht vor dem geistigen Auge ein sehr versierter Messerkämpfer, der genau weiß, wo er welche Verletzungen, die zum Tode führen, oder einfach nur qualvoll sind, oder, oder, herbeiführen kann. Dann wusste dieser Täter sehr genau, was er tat. Rechtsmediziner werden wissen, wie lange er beim Opfer verweilen musste, damit er sicher sein konnte, dass Gitta Schnieder wirklich tot ist.


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27.03.2023 um 13:50
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Die Schmuckstücke und Münzen, die am Leichenfund verstreut waren, werfen einige Rätsel auf, die auf eine irgendwie geartete Beziehung hindeuten könnten.
Diese Fundstücke stammen doch aus mindestens mehreren Jahrzehnten. Unter anderem war bei der Suchaktion ja auch die Phosphorgranate aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden, die also mindestens 78 Jahre lang (seit Kriegsende 1945) dort gelegen haben muss. Der Bereich um den Tatort war sicher noch nie zuvor so gründlich abgesucht worden, bzw. das wäre früher auch gar nicht durchführbar gewesen, da erst die heutige Technik eine solche Suche ermöglicht hatte, wie auch der Ermittler im Studio sagte.

Wahrscheinlich haben über so viele Jahre immer mal wieder Spaziergänger oder Waldarbeiter oder Förster/Jäger Schmuckstücke oder Münzen dort im Wald verloren, also sehr kleine Gegenstände, die schnell unbemerkt herunterfallen und dann im Gras verschwinden oder von Laub bedeckt werden. Und bei der großen Suchaktion in diesem Jahr wurde dann alles gefunden. Ich denke nicht, dass zwischen den einzelnen Funden ein Zusammenhang besteht oder dass Schmuckstücke davon Frau Schnieder zuzuordnen sind.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 14:29
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Wenn man diesem Gedankengang folgt, dann entsteht vor dem geistigen Auge ein sehr versierter Messerkämpfer, der genau weiß, wo er welche Verletzungen, die zum Tode führen, oder einfach nur qualvoll sind, oder, oder, herbeiführen kann.
Vor meinem geistigen Auge entsteht angesichts der Charakterisierung des Täters als möglicherweise "nicht stressresilient" das Bild eines Täters, der gerade keinen (!) überlegten und gezielten Stich setzt, weil er sich eben "unter erheblichem Stress" befindet, sich "nicht unter Kontrolle" hat und er in Stresssituationen schnell "austickt". Deshalb gerät er vermutlich auch sonst immer wieder in Konflikte. Das spricht doch für eine Tat im Affekt und so würde ich die Äußerung der Ermittler bei Aktenzeichen verstehen, dass der Täter das Opfer möglicherweise nicht töten wollte, sondern dass er mit dem Messereinsatz nur die Herausgabe der Tasche erzwingen wollte, die das Opfer zunächst nicht hergab.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 14:42
Zitat von KieliusKielius schrieb:Vor meinem geistigen Auge entsteht angesichts der Charakterisierung des Täters als möglicherweise "nicht stressresilient" das Bild eines Täters, der gerade keinen (!) überlegten und gezielten Stich setzt, weil er sich eben "unter erheblichem Stress" befindet, sich "nicht unter Kontrolle" hat und er in Stresssituationen schnell "austickt". Deshalb gerät er vermutlich auch sonst immer wieder in Konflikte. Das spricht doch für eine Tat im Affekt und so würde ich die Äußerung der Ermittler bei Aktenzeichen verstehen, dass der Täter das Opfer möglicherweise nicht töten wollte, sondern dass er mit dem Messereinsatz nur die Herausgabe der Tasche erzwingen wollte, die das Opfer zunächst nicht hergab.
Diesem Gedankengang würde ich allerdings auch folgen. Jedoch könnte der Täter auch zufällig im Affekt einen Stich so platziert haben, weil er eben irgendwie geübt bzw. trainiert ist, dass dieser eine Stich effektiv tötete.
Zitat von rattichrattich schrieb:Wahrscheinlich haben über so viele Jahre immer mal wieder Spaziergänger oder Waldarbeiter oder Förster/Jäger Schmuckstücke oder Münzen dort im Wald verloren, also sehr kleine Gegenstände, die schnell unbemerkt herunterfallen und dann im Gras verschwinden oder von Laub bedeckt werden. Und bei der großen Suchaktion in diesem Jahr wurde dann alles gefunden. Ich denke nicht, dass zwischen den einzelnen Funden ein Zusammenhang besteht oder dass Schmuckstücke davon Frau Schnieder zuzuordnen sind.
Weil sich wohl aber speziell am Leichenfundort diverse wertvolle Stücke gehäuft anfanden, könnte da m. M. n. doch ein Zusammenhang mit den Deliktumständen bestehen. Der Film thematisierte dieses ja auch. Von daher vermute ich einen Kontext.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, ein Trödelhändler o. ä. könnte in die Angelegenheit verstrickt sein. Hat Herr Schnieder den Nachlass seiner Frau von einem solchen ordnen lassen?
Gab es jemanden, der außer dieser Idee mit dem Nachlass der Getöteten zu tun hatte?
Wer befasste sich mit den hinterbliebenen Sachen?
Wie reagierte damals der Hund möglicherweise auf diese Person?

Gruß
Rotdrossel


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27.03.2023 um 14:47
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Was bereits gesagt und vermutet wird, muss nicht stimmen, es sei denn, es ist absolut abgesichert.
Da hast natürlich Recht.
Dass die Tatausführung eher nicht auf eine Beziehungstat schließen lässt, halte ich selbst auch nur für das wahrscheinlichste Szenario (Raub mit Todesfolge durch einen dem Opfer nicht bekannten Täter).
Aus der Darstellung bei Aktenzeichen schließe ich aber, wie andere hier im Forum auch, dass sich die Ermittler selbst nicht sehr sicher sind, ob Beziehungstat oder nicht, und dass deshalb auch dem persönlichen Umfeld des Opfers im Filmfall sehr viel Raum gegeben wurde.


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