Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 21:47
Ich könnte mir vorstellen, dass das Geräusch im Haus von einer Wasserpumpe war. Wir haben eine Grundwasserwärmepumpe neu installiert. Diese macht derzeit Geräusche, wie sie bei AZ XY gezeigt wurden. Man hört es im Haus vom Keller bis zum Dachboden. Bei uns fehlen noch Teile, wenn diese eingebaut sind, sollten die Geräusche weg sein.


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 21:54
Zitat von sören42sören42 schrieb:Und auch hier wurden Geräusche wahrgenommen. Was nun nicht heißen soll, das Einfamilienhaus der Schnieders sei mit Mikrowellen von außen bestrahlt worden.
Also das mit einer Mikrowellenwaffe agiert wurde, schließe ich jetzt mal klar aus. Erstens gab es dazu keinen erkennbaren Grund, zweitens bezweifle ich stark, dass diese Technologie zu diesem Zeitpung überhaupt schon als Waffe zum Einsatz kam und drittens fehlt generell jeder Hinweis. Das ist für mich klar zu weit hergeholt.


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 22:02
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Aber Butter bei die Fische: Was kann am hellichten Tag so ein Geräusch machen, das im Haus in der Lautstärke zu hören ist?
Die Geräusche scheinen ja neu gewesen zu sein und nicht durchgehend und nicht üblich, klangen irgendwie technisch und haben Ängste ausgelöst.

Aber definitiv müssen sie dagewesen sein. Ob sie nach dem Mord auch noch vorkamen und/oder man ihren Ursprung fand? Weshalb aber hat man das dann heutzutage wieder aufgewärmt?


1x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

25.03.2023 um 22:10
Auf die Sache mit den Geräuschen kann ich mir auch keinen Reim machen


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 01:55
Ehrlich gesagt wundere ich mich immernoch darüber woher die Fallanalytiker diese Sicherheit nehmen. Ich möchte diesen Emittlern keinesfalles ihre Expertise/Kompetenz absprechen. Aber auf welchen Indizien könnte diese Analyse beruhen ? Sie haben eine Leiche mit nur einem, dafür tödlichen Halsstich, aber kaum Abwehrverletzungen. Sie haben eine vollständige Handtasche und das Wissen, dass lediglich das Geld fehlt und kein Sexualdelikt vorliegt.

Und daraus wollten diese Menschen erkannt haben, aus welcher sozialen Schicht dieser Mensch kommt, welches Geschlecht er hat, dass er allein handelte, ein Problem mit Authoritäten hat, mit Stress nicht umgehen kann und es auf keinen Fall eine Verbindung zwischen Täter und Opfer gab.

Für mich persönlich gibt es da nur eine Möglichkeit:

Die Ermittler wissen mehr als kommuniziert wurde (z.B. durch Spuren, gefundene Gegenstände oder Aussagen).

Die Fund- und Lebenssituation gibt das nämlich mMn nicht her. Nicht in diesen Details.

Ich möchte auch davor warnen, an dieser Stelle losgelöst von Fakten ins Blaue zu spekulieren. Das wilde Spekulation in dieser Rubrik nicht gestattet ist, hat den Sinn, dass wir hier keinen Kontest für die schönsten Krimigeschichten veranstalten, sondern ernsthaft diskutieren möchten. Wilde Geschichten blähen den Thread auf, zerstören die Diskussion und machen alles unübersichtlich. Also bitte bleibt bei den Fakten.


1x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 03:07
Ich habe eine Weile überlegt ob ich es schreiben soll und wenn ja wie, damit es richtig ankommt.

Als ich die Episode mit den Geräuschen sah, musste ich sofort an das Buch "Effi Briest" von Fontane denken.

In dem Buch zieht Effi nach der Hochzeit in das große Haus ihres viel älteren Mannes. Plötzlich beginnt sie, aus dem leerstehenden Dachgeschoss, in dem früher ein Ballsaal war, Geräusche zu hören. Bald erfährt sie, dass dies die Schritte des chinesischen Geistes seien, der zu Lebzeiten dort tanzte.
Blöderweise sind die Geräusche nur zu hören, wenn ihr Mann außer Haus ist, sodass sie niemanden hat, der sie trösten oder mal nachsehen kann. Glücklicherweise glaubt ihr Mann ihr und versucht sie zu beruhigen, trotzdem macht es sie ganz kirre.

Zwischen den Zeilen dieser Erzählung jedoch wird angedeutet, dass die Tatsache, dass die Geräusche immer nur in Abweseheit des Mannes auftauchen, kein Zufall sei, sondern er sie inszeniert UM seine Frau ein bisschen kirre zu machen.

Ich will damit niemanden bestimmten verdächtigen, definitiv nicht den Mann!

Aber übertragen auf unseren Fall würde das bedeuten: Jemand inszeniert etwas, um emotional etwas zu erreichen. Wahrscheinlich durchaus losgelöst von dem Verbrechen. Jemand, der vielleicht von diesem "bösen Streich" danach nichts mehr erzählte, weil er nicht in einen falschen Fokus geraten wollte.

Ich glaube, dass die Geräusche, wie Frau Schnieder annahm, von einer beliebigen Person inszeniert und kein Laubbläser vom Nachbargarten waren. Ich glaube aber nicht, dass sie etwas mit der Tat zu tun hatten oder mehr, als ein böser Streich waren. Trotzdem müsste es auch für einen Streich einen Auslöser gegeben haben.

Die Frage ist: Wem wäre ein solcher Streich zuzutrauen, warum und mit welchem Ziel? (Das deckt sich mit der Frage nach allen Bekanntschaften von Frau S. bei XY)

Und: warum wird der "Streich" uns dann so präsentiert. Messen die Ermittler ihm doch mehr Bedeutung bei? Gab es menschliche Konflikte? (Auch das deckt sich mit der Frage nach allen Bekanntschaften von Frau S. bei XY)


6x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 06:45
@Nala-Nyna

Meine Sichtweise ist da eine andere.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Blöderweise sind die Geräusche nur zu hören, wenn ihr Mann außer Haus ist, sodass sie niemanden hat, der sie trösten oder mal nachsehen kann
Das wird im Filmbeitrag anders dargestellt. Die Geräusche treten ja auch auf, als der zeitweilig im Haushalt der Schnieders weilende Gast aus Polen, mit ihr am Tisch sitzt. Im Film lässt man ihn die Tür zur Terrasse öffnen, um zu prüfen ob die Geräusche eventuell von draußen kommen.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Aber übertragen auf unseren Fall würde das bedeuten: Jemand inszeniert etwas, um emotional etwas zu erreichen.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Zwischen den Zeilen dieser Erzählung jedoch wird angedeutet, dass die Tatsache, dass die Geräusche immer nur in Abweseheit des Mannes auftauchen, kein Zufall sei, sondern er sie inszeniert UM seine Frau ein bisschen kirre zu machen.
Um einen Menschen durch mysteriöse Geräusche kirre zu machen, müsste der Verursacher dafür sorgen, dass sie diese nur hört wenn sie allein ist.

Nur dadurch wäre sichergestellt, dass sie emotional verunsichert werden könnte. Nur dann entsteht in der Psyche ein Spannungsbogen und der/die Betroffene stellt die eigene Wahrnehmung in Frage. Wenn aber, wie in diesem Fall, die Geräusche auch von einer anderen Person gehört werden, sind die Geräusche ja ohne Wenn und Aber real.



Edit

Den ersten Teil meines Beitrages, bitte nicht beachten. Du beziehst dich da ja nicht auf den Beitrag in XY, sondern auf die Romanvorlage.


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 07:59
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Als ich die Episode mit den Geräuschen sah, musste ich sofort an das Buch "Effi Briest" von Fontane denken.
Ich finde Bezüge zur Literatur bzw. Hinweise darauf einen sehr guten Ansatz, da man dort in der Tat überzeitliche, allgemein-menschliche Gegebenheiten vorfindet, deren Schilderung oft über den konkreten Zusammenhang der jeweiligen Geschichte hinaus weist.

Allerdings enden die Gemeinsamkeiten mit der literarischen Figur hier auch schon, da ja im realen Fall Schnieder nicht bekannt ist, dass etwa der Ehemann das gemeinsame Kind der Mutter entfremden, sie gar für einen Moment der Untreue bestrafen und vernichten wollte. Selbiges passiert nämlich auch noch in der Geschichte von Fontane. Aber das ist ein weites Feld.

Wir erfahren über das Eheleben der Ermordeten nur wenig; nur, dass der Mann oft nicht vor Ort war und sie ihren Sohn quasi "alleinerziehend" aufzog.


1x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 08:42
Verzichtet bitte auf wilde Spekulationen und zu viel Phantasie.

Auch unterschwellige Verdächtigungen sind unerwünscht.


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 09:32
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ehrlich gesagt wundere ich mich immernoch darüber woher die Fallanalytiker diese Sicherheit nehmen. Ich möchte diesen Emittlern keinesfalles ihre Expertise/Kompetenz absprechen. Aber auf welchen Indizien könnte diese Analyse beruhen ?
Als "Sicherheit" würde ich das nicht bezeichnen, die Ermittler selbst sprechen von einem "wahrscheinlichen Täterprofil".

Es hat ja schon vergleichbare Mordfälle gegeben, bei denen der Täter später überführt werden konnte. Dementsprechend dürften die Fallanalytiker unter Einbeziehung von statistischen Daten und ihres kriminalistischen Erfahrungsschatzes auf dieses Täterprofil gekommen sein, was keinesfalls in Stein gemeißelt ist, kleine Abwandlungen sind durchaus denkbar.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Die Frage ist: Wem wäre ein solcher Streich zuzutrauen, warum und mit welchem Ziel? (Das deckt sich mit der Frage nach allen Bekanntschaften von Frau S. bei XY)
Sollen diese drei von Dir gestellten Fragen denn überhaupt beantwortet werden? Wäre das wichtig hätte Rudi Cerne doch in der Nachbesprechung sagen können:"Im Film wurde gezeigt, dass Gitta Schnieder sich bedroht fühlte und seltsame Geräusche im Haus wahrgenommen hat. Was haben die Ermittlungen dahingehend ergeben?" Das wurde aber nicht gemacht, dementsprechend scheint das nicht sooooo wichtig zu sein, wie von Dir anscheinend vermutet.


1x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 10:02
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Sollen diese drei von Dir gestellten Fragen denn überhaupt beantwortet werden? Wäre das wichtig hätte Rudi Cerne doch in der Nachbesprechung sagen können:"Im Film wurde gezeigt, dass Gitta Schnieder sich bedroht fühlte und seltsame Geräusche im Haus wahrgenommen hat. Was haben die Ermittlungen dahingehend ergeben?" Das wurde aber nicht gemacht, dementsprechend scheint das nicht sooooo wichtig zu sein, wie von Dir anscheinend vermutet.
Stimmt. Habe ich ja auch geschrieben, dass ich diese Episode als losgelöst von dem Endergebnis, also dem Fall sehe, Es wäre einfach ein "loses Ende", das beantwortet wäre.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber das ist ein weites Feld.
Wir vestehen uns!


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 10:35
Ich habe mir Teile des XY Beitrages nochmal in der Mediathek angeschaut. Der Beitrag Film ist m.E. sehr gut und differenziert. GSs Mann war Chemiker; im Film erkenne ich zu den Details dazu, dass er so eine Art Wissenschaftler war, der an der Entwicklung von Dingen beteiligt war. Mir erklärt sich damit ganz klar, dass er sehr wenig zu Hause war. Solche Menschen, die "forschen" sind im allgemeinen sehr wenig zu Hause, weil sie ja für ihren Beruf "brennen". Der XY Beitrag trägt m.E. auch gut dazu bei, das Leben GS besser zu verstehen u einzuordnen. Dies alles Wissen wir ja erst seit dem Beitrag.


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 10:50
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Warum, wenn ich Seltsames in meinem Haus bemerke, gehe ich der Sache nicht auf den Grund und finde z.B. heraus, wo das Geräusch herkommt?
Würde ich auch definitiv tun.
Allerdings sieht man im "Aktenzeichen XY ungelöst" Filmfall ja, dass sowohl Gitta Schnieder als auch "Yuri" versuchen, der Ursache für die Geräusche auf den Grund zu gehen, offenbar war dies jedoch nicht von Erfolg gekrönt.
Zitat von YlviYlvi schrieb:Das meine ich. Sicher war es ein zeitraubendes Hobby, oder aber er hat es sogar "hauptberuflich" ausgeführt, oder?
Einen einzelnen Hund hat man damals nicht so häufig gefördert/gefordert.
Es war Hobby, Hauptberuflich hat er immer etwas anderes gemacht, aber ja, dieses Hobby nahm schön ziemlich viel Zeit in Anspruch, denn um die Hunde muss man sich natürlich täglich intensiv kümmern und sich mit ihnen beschäftigen, auch an Tagen, an denen man nicht mit ihnen auf dem Hundeplatz trainiert.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:au Schnieder hielt das Vertrauensverhältnis wohl aufrecht, ignorierte jedoch die Möglichkeit, dass ein anderer, fremder Mensch Vertrauen missbräuchlich zu seinen Gunsten ausnutzen kann. Ein Mann mit eigener Missbrauchserfahrung wird eine vertrauliche Situation mit größerer Wahrscheinlichkeit brechen, als eine Person, die gute kindliche Beziehungserfahrungen sammelte.
Wie meinst Du das bzw. was für eine Person / Mann stellst Du Dir da vor?
Von einem "Mann mit eigener Missbrauchserfahrung" wird doch nirgends etwas erwähnt?!
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber definitiv müssen sie dagewesen sein. Ob sie nach dem Mord auch noch vorkamen und/oder man ihren Ursprung fand? Weshalb aber hat man das dann heutzutage wieder aufgewärmt?
Denke eher nicht, dass der Ursprung der Geräusche gefunden worden ist, sonst hätte man das sicherlich im "Aktenzeichen XY" Filmfall erwähnt - z B durch die Stimme aus dem Off.
Mich würde insgesamt interessieren, wann genau die Geräusche zum ersten Mal aufgetreten sind und wann zum letzten Mal?


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 10:53
Man merkt dem Beitrag auch an, wieviel Details sorgsam gewählt sind. Auch die Schauspielerin, die GS darstellt, sieht der echten GS wie sie von Fotos bekannt ist u bei XY ja auch gezeigt wurden, doch sehr ähnlich. Ich konnte mir ein gutes Bild machen. Nochmals mag ich betonen, der Schwerpunkt der Sendung liegt auf Raubmord.
Es hieß, es wurden bei einer erneuten Untersuchung des Waldstückes auch Schmuckstücke gefunden, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Für mich stellt sich dann schon die Frage Modeschmuck o eher teurere Schmuckstücke. Ich kann mir persönlich schon vorstellen, dass man, wenn man Waldstücke absucht auch das ein oder andere Modestück findet, ohne größeren Wert. Dies hätte m.E. dann eher wenig mit dem Fall zu tun; es wären zufällige Funde von Sachen, denen nicht wirklich jemand groß nachtrauert.


1x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 11:16
@ThoFra:
au Schnieder hielt das Vertrauensverhältnis wohl aufrecht, ignorierte jedoch die Möglichkeit, dass ein anderer, fremder Mensch Vertrauen missbräuchlich zu seinen Gunsten ausnutzen kann. Ein Mann mit eigener Missbrauchserfahrung wird eine vertrauliche Situation mit größerer Wahrscheinlichkeit brechen, als eine Person, die gute kindliche Beziehungserfahrungen sammelte.

Wie meinst Du das bzw. was für eine Person / Mann stellst Du Dir da vor?
Von einem "Mann mit eigener Missbrauchserfahrung" wird doch nirgends etwas erwähnt?!
Hallo,
die Intention dieses Forums verstehe ich auch so, dass nach dem gesucht wird oder das diskutiert wird, was noch nirgendwo erwähnt wird.

Allerdings wirkte auf mich die filmische Inszenierung bei "XY" so, als wenn der Täter z. B. ein Junkie sein könnte, der aus Gründen der Beschaffungskriminalität die Frau umbrachte. Damit ist das Thema "Missbrauch" indirekt angeschnitten worden. Der Film ist nur ein Beispiel. Ob es wirklich so war und nicht doch eine Beziehungstat dahinter steckt, soll ja gerade erst herausgefunden werden. Dennoch kann auch bei einer Beziehungstat der dem Opfer vertraute, bekannte Täter selbst sowohl z. B. Junkie sein und/oder Missbrauchserfahrungen gemacht haben.
Außerdem kommt es nicht selten vor, dass Täter selbst Gewalt, sprich Missbrauch (Dabei verwende ich den Begriff weit gefasst - es gibt diverse Missbrauchsarten, sexueller Missbrauch ist nicht die einzige.), erfahren haben.

Dass viele Täter an Geheimhaltung interessiert sind, unterstelle ich mal. Dass sie dann diese gewonnene Geheimhaltung für sich ausnutzen, um im Geheimen sozusagen, ihre Tat zu verüben, ist doch eigentlich unmissverständlich, oder? Der Bruch eines aufgebauten Vertrauensverhältnisses geht nicht vom Opfer, sondern vom Täter aus.

Mehr kann und möchte ich dazu nicht mitteilen.

Schönen Sonntag noch!

Gruß
Rotdrossel


1x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 19:45
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Es hieß, es wurden bei einer erneuten Untersuchung des Waldstückes auch Schmuckstücke gefunden, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
Wow ! In der XY-Sendung sagte der leitende Ermittler, man könne aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben zu den aufgefundenen Gegenständen machen. Hast du eine Quelle für den angeblichen Schmuckfund ? Hast du das aus der Presse ?
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:die Intention dieses Forums verstehe ich auch so, dass nach dem gesucht wird oder das diskutiert wird, was noch nirgendwo erwähnt wird.
Im Krimibereich haben wir ein strengeres Regelwerk, als in anderen Bereichen des Forums. Klar kann und soll man sich über alles austauschen, sofern es eben nicht gegen die Regeln verstösst, was bei allzu phantasievollen und/oder postfaktischen Spekulationen der Fall sein kann. Aber es ist schon vieles möglich.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Damit ist das Thema "Missbrauch" indirekt angeschnitten worden.
Das Thema wurde sogar direkt angesprochen, nämlich möglicher Alkohol-/Drogenmissbrauch. Auf andere Formen des Missbrauchs wurde nicht eingegangen.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Dass viele Täter an Geheimhaltung interessiert sind, unterstelle ich mal. Dass sie dann diese gewonnene Geheimhaltung für sich ausnutzen, um im Geheimen sozusagen, ihre Tat zu verüben, ist doch eigentlich unmissverständlich, oder? Der Bruch eines aufgebauten Vertrauensverhältnisses geht nicht vom Opfer, sondern vom Täter aus.
In Klartext übersetzt vetstehe ich das so, dass hier zwischen Opfer und Täter eine von beiden geheimgehaltene (Liebes-?)Beziehung geführt wurde, die der Partner selbst missbraucht und drogenabhängig für 400 DM durch Tötung des Opfers beendete. So richtig ?


2x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 20:50
@Slaterator:

Quelle:
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Rotdrossel schrieb:
Dass viele Täter an Geheimhaltung interessiert sind, unterstelle ich mal. Dass sie dann diese gewonnene Geheimhaltung für sich ausnutzen, um im Geheimen sozusagen, ihre Tat zu verüben, ist doch eigentlich unmissverständlich, oder? Der Bruch eines aufgebauten Vertrauensverhältnisses geht nicht vom Opfer, sondern vom Täter aus.

In Klartext übersetzt vetstehe ich das so, dass hier zwischen Opfer und Täter eine von beiden geheimgehaltene (Liebes-?)Beziehung geführt wurde, die der Partner selbst missbraucht und drogenabhängig für 400 DM durch Tötung des Opfers beendete. So richtig ?
Guten Abend Slaterator,

Danke für das Zitat!

Zu Deiner Frage: hm, von einer Liebesbeziehung gehe ich nicht unbedingt aus, jedenfalls noch nicht von einer forcierten. Möglicherweise könnte es sich aus meiner Sicht um die Anbahnung einer solchen, vielleicht um eine Affäre aus der Perspektive des Täters, vielleicht um den Beginn einer tiefgehenderen Beziehung nach den Wünschen des Opfers handeln. Natürlich weiß ich es nicht genau.

Wenn jedoch jemand vorhat, eine Person, der man sich angenähert, die man "umgarnt" hat und deren Vertrauen man gewonnen hat, umzubringen, um a) Geld abzugreifen (Das Geld könnte auch symbolisch eine Form der Bereicherung darstellen, seine Zahlungsfunktion sekundär sein, gleich anderen Kostbarkeiten, oder symbolisch ein Inbesitznehmen von etwas Wertvollem und damit symbolisch quasi ein Besitzen des Opfers bedeuten.) und b) möglicherweise eine traumatische Erfahrung zu mütterlichen Frauen auszuleben (Erniedrigung, Dominanz, Machtausübung, Quälen von Frauen als Folge einer irgendwie gearteten kindlichen Missbrauchserfahrung), genügt es zu konstruieren, dass die Beziehung zwischen Täter und Opfer absolut privat, besonders und vertraulich ist. Dieses könnte dadurch eben untermauert werden, dass die Frühpensionärin vermutete, abgehört zu werden. Durch dieses ungute Gefühl müsste der Geheimhaltungsdruck wachsen, um die Privatheit zu dem Täter nicht zu gefährden, weil dieser dem Opfer möglicherweise suggerierte, selbst bespitzelt zu werden o. ä. und deshalb absolute Vertraulichkeit zur Bedingung des Verhältnisses zwischen Täter und Opfer machte. Als dem Täter mutmaßlich klar wurde, dass er die Zweisamkeit zwischen seinem anvisierten Opfer und sich beherrschte und nach seinen Vorstellungen kontrollierte, missbrauchte er dieses Vertrauensverhältnis und brachte die einstige Lehrerin um. Hier könnte psychologisch eine Parallele zu einem Missbrauch in der Kindheit zu sehen sein. Eine dominante, erwachsene Person brach das kindliche Vertrauen, traumatisierte es und schädigte es für ein Leben lang. Erwachsene, die so etwas tun, machen das Schweigen des Opfers Dritten gegenüber ebenfalls zur Grundbedingung für das Verhältnis und drohen sogar mit Strafe, sollte das Opfer irgendetwas von dem Missbrauch an andere weitergeben. Die Folge solcher Missbrauchserfahrungen können Wiederholungen des Traumas in Form von schrecklichen Straftaten sein, ohne dass dem Täter die Ursache für sein Verhalten bewusst ist. Er hat den Täter möglicherweise, der ihn schädigte, möglicherweise nie als einen solchen gesehen, sondern im Gegenteil sogar glorifiziert. Das ist natürlich alles Spekulation und beruht allein auf meinem Versuch, Deine Frage zu beantworten, Slaterator.

Des Täters erstes Ziel war das perfekte Beherrschen der Privatheit ohne Mitwisser zwischen Frau Schnieder und sich selbst. So spielt es sich leider auch immer wieder in einigen Missbrauchssituationen in Kinderzimmern ab.
Eine Liebesbeziehung dieser Zweisamkeit unter Erwachsenen könnte die Folge davon sein, muss es aber nicht, zumal die Liebesfähigkeit eines so garteten Täters wahrscheinlich fraglich ist, denn er kennt nur pervertierte Beziehungen - daher kann es sich auch bloß um eine freundschaftliche, auf geistigen und emotionalen Austausch beziehende Verbindung handeln. Sexualität scheidet aus.

Es könnte sich aber möglicherweise ebenso um eine Art Geschäftsbeziehung handeln, bei der private und geschäftliche Grenzen ineinander übergehen, sich vermischen - die 400 DM fungierten dann eventuell als Bezahlung für irgendeine Art von Dienstleistung. Damit endete dann aber für den Täter das Verhältnis - er brachte seine Geldgeberin um.

Ein anderer Gedanke ist der, dass es im Grunde um Mord ging, und der Raubmord nur vorgetäuscht wurde, um den Mord zu verdecken.

I don't know!

Guats Nächtle!

Gruß
Rotdrossel


2x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

26.03.2023 um 23:55
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Danke für das Zitat!
Ich danke für die umfangreiche Antwort. Diese Textwand wäre garnicht nötig gewesen. Ich fasse mich auch etwas kürzer in meiner Antwort.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Zu Deiner Frage: hm, von einer Liebesbeziehung gehe ich nicht unbedingt aus, jedenfalls noch nicht von einer forcierten. Möglicherweise könnte es sich aus meiner Sicht um die Anbahnung einer solchen, vielleicht um eine Affäre aus der Perspektive des Täters, vielleicht um den Beginn einer tiefgehenderen Beziehung nach den Wünschen des Opfers handeln. Natürlich weiß ich es nicht genau
Also generell um (nahezu) jedwede Art von Beziehung, die von Freundschaft über Affäre bis hin zur Liebesbeziehung reicht. Dafür sehe ich keinerlei Anzeichen. Natürlich war das Opfer oft allein und mag sich nach Gesellschaft gesehnt haben. Aber weder im Film, noch in der Nachbesprechung gab es auch nur kleine Anspielungen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie ein kleines Kind und einen Mitbewohner hatte. Da war es schon schwer mit der Geheimhaltung und vor allem dem Zeitmanagement. Haushalt kommt auch noch oben drauf. Also eher nicht.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Dieses könnte dadurch eben untermauert werden, dass die Frühpensionärin vermutete, abgehört zu werden. Durch dieses ungute Gefühl müsste der Geheimhaltungsdruck wachsen, um die Privatheit zu dem Täter nicht zu gefährden, weil dieser dem Opfer möglicherweise suggerierte, selbst bespitzelt zu werden
Sehr phantasirvoll ausgestaltet aber leider nicht durch Indizien zu erhärten. Es scheitert an anderen Dingen. Zudem glaube ich auch nicht an eine Geldübergabe. Auch da gibt es nichts das diese Annahme stützt.

Deine restlichen Ausführungen sind zwar qualitativ sehr hochwertig, sehr schön ausgearbeitet und phantasievoll, haben aber keinen nachvollziehbaren Bezug mehr zu diesem Fall, weswegen ich sie jetzt mal pauschal als reine Spekulation ohne Diskussionsbedarf im Raum stehen lasse. Nehme mir das bitte nicht persönlich. Ich danke aber für deine werte Mühe !


1x zitiertmelden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 00:13
Ich finde es eigentlich interessant, dass irgendwie von uns allen die Info aus dem Filmbeitrag übernommen wurde, dass Frau Schnieder „allein“ oder sogar „einsam“ gewesen sei. Dafür wurde ja nie eine direkte Erklärung geliefert. Also ja, ihr Mann hat viel gearbeitet und war wohl nicht oft zuhause und sie hat nicht mehr gearbeitet. Aber sie hatte ein kleines Kind, sicher darüber auch einiges zu tun und Bekanntschaften, den neuen Gast und ja immerhin einen Ehemann, auch wenn man sich nicht oft sah, und einen Hund sowie Haus usw. Da gäbe es im Vergleich viele Menschen, die eigentlich einsamer wären.

Die Frage wäre, ob Frau Schnieder das selber geäußert hat, ob ihr Umfeld das im Rahmen der Ermittlungen geäußert hatte (hatte die eine Freundin das gesagt?) oder ob es irgendwie eine Interpretation der Ermittler oder erst jetzt von Xy war.

Falls Frau Schnieder das selbst so geäußert hatte, könnte das schon eher den Verdacht in eine Richtung „unbekannte Bekanntschaften“ lenken.


melden

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

27.03.2023 um 00:15
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Also generell um (nahezu) jedwede Art von Beziehung, die von Freundschaft über Affäre bis hin zur Liebesbeziehung reicht. Dafür sehe ich keinerlei Anzeichen. Natürlich war das Opfer oft allein und mag sich nach Gesellschaft gesehnt haben. Aber weder im Film, noch in der Nachbesprechung gab es auch nur kleine Anspielungen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie ein kleines Kind und einen Mitbewohner hatte. Da war es schon schwer mit der Geheimhaltung und vor allem dem Zeitmanagement. Haushalt kommt auch noch oben drauf. Also eher nicht.
Wenn es denn tatsächlich irgendetwas wie eine potentielle oder reale Affäre gab, dann mMn eher zuvor, während der bewältigten Ehekrise. Dazu wissen wir wenig, nur dass es sie gab. Und die Polizei im FF frug dazu auch konkret nach Liebhabern. Mehr wissen wir aber nicht.

Sollte es tatsächlich in dieser Phase zu einer irgendwie gearteten Anbandelung mit irgendwem gekommen sein, könnte dieser nun weiter oder mehr wollen oder ist gekränkt oder ein Stalker oder was.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Die Folge solcher Missbrauchserfahrungen können Wiederholungen des Traumas in Form von schrecklichen Straftaten sein, ohne dass dem Täter die Ursache für sein Verhalten bewusst ist. Er hat den Täter möglicherweise, der ihn schädigte, möglicherweise nie als einen solchen gesehen, sondern im Gegenteil sogar glorifiziert. Das ist natürlich alles Spekulation
Das spräche ja sehr für einen (wodurch auch immer traumatisierten) Täter mit einer entsprechenden Persönlichkeitsstörung und ggf stärker psychischen Beeinträchtigung.


1x zitiertmelden