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The Fort Worth Three

155 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisstenfall, 1974, Privatermittler ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

The Fort Worth Three

18.12.2024 um 19:27
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:War das nicht Rachel? Man hat doch Rachels Hose im Fahrzeug gefunden, weil sie zu der abgeholten neuen Hose noch ein Top in der Mall kaufen wollte. Oder war das Renee? Habe ich da etwas falsch verstanden?
Nein, Du hast da nichts falsch verstanden. Es existieren schlichtweg dazu leider unterschiedliche Angaben in den Berichten. In den alten Berichten wurde daa meist Rachel zugeschrieben und ihre Schwester Debra dazu zitiert. Die neueren Artikel sprechen häufiger von Renee und berufen sich auf Terry. Also: keine Ahnung wer nun ganz genau die Jeans abgeholt hat.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Zwei zu töten und ein Mädchen laufen zu lassen erscheint mir genauso wenig realistisch, wie alle drei Mädchen laufen zu lassen.
Ja, das stimmt, da hast Du recht - wenn man realistisch denkt. Aber nicht jeder Täter denkt vielleicht gleich realistisch - wenn z.B. die Intention war, eines der Mädchen zu "überzeugen" "freiwillig" bei ihm zu bleiben. Verzerrte Wahrnehmung der tatsächlichen Umstände natürlich vorausgesetzt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Oh man. Aber egal wie man es nun dreht und wendet, es wird vielleicht manches klarer, aber man kommt in der Sache nicht weiter. Es ist leider so ein wenig wie das berüchtigte Motto: Alles kann, nichts muss.
Dem schließe ich mich an. Man kann sich kaum vorstellen, wie frustrierend das über all die Jahre für die Angehörigen gewesen sein muss.

Vor diesem Hintergrund kann ich erst recht nicht verstehen, warum Kuvert und Briefmarke nicht an das Labor geschickt wurden.
Hielt man das nicht für nötig, weil man ja bereits anderweitig DNA-Spuren vom Brief sichern konnte?


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The Fort Worth Three

18.12.2024 um 19:37
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Andererseits habe ich überlegt wie oft so etwas vorkommt, dass sich Zeugen melden und angeben angesprochen worden zu sein. Wenn man sich mal die öffentlich bekannten Fälle von Kindesentführung zum Zwecke des Missbrauchs oder Fälle von Vergewaltigung von minderjährigen in unmittelbarer Nähe anschaut, ist es erschreckend selten vorgekommen, dass Zeugen sowas ausgesagt haben. Ich meine jetzt bewusst nicht die Fälle, wo sich im Nachhinein Zeugen meldeten, die irgendwo und irgendwann angesprochen wurden.
@Slaterator
Ich habe das - ganz im Gegenteil- schon sehr oft gelesen!

Konkret im Fall Claudia Wilbert
Nur 30 Minuten bevor die Getötete (Claudia Wilbert) am Stadtpark von Rheinbach zum letzten Mal von Zeugen gesehen wurde, bemerkte eine Mitschülerin einen verdächtigen Mann. Er habe ihr nachgestellt, sei mehrmals an ihr vorbeigefahren und ihr sogar bis an die Haustür gefolgt. Andere Zeugen bestätigen das. War der Mann auf der Suche nach einem Opfer?
Quelle: https://www.stern.de/panorama/verbrechen/-aktenzeichen-xy---mord-an-claudia-wilbert-neu-aufgerollt-35038758.html

Ich erinnere mich an einen Pädokriminellen, der ein Mädchen entführt und umgebracht hat (auch weitere Missbrauchsopfer).
Zuvor hat er versucht, ein anderes Mädchen an sich zu reissen. Die Eltern haben ihre Tochter festgehalten.
Das ist ein Fall, der hier auch einen thread hat. Mir ist leider der Name des Opfers entfallen.

Du gehst davon aus, dass die Täter schlau und gesund im Kopf sind und eine Risikoabwägung vornehmen.
(Wenn ich hierauffalle, muss ich danach in einem anderen Bundesland aktiv werden. ..Muss ich mein Aussehen verändern)
Die Täter sind aber oft ungebildet und dazu auch noch doof. Leider haben sie oftmals das Glück auf ihrer Seite.
Und ich könnte mir vorstellen, dass Täter, die sexuell motiviert sind, wenig rational agieren)
Sie setzen darauf, dass sich Zeugen nicht melden, dass Zeugen keine genauen Beschreibungen abgeben.
Oder denken sich gar nichts.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Im Falle eines Misserfolges versuchen sie es an anderer Stelle und/oder zu anderer Zeit. Aber nicht wie ein Losverkäufer über Stunden an der gleichen Stelle.
Ich denke für "zu anderer Zeit" ist der Trieb zu stark.


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The Fort Worth Three

18.12.2024 um 20:51
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:In den alten Berichten wurde daa meist Rachel zugeschrieben und ihre Schwester Debra dazu zitiert. Die neueren Artikel sprechen häufiger von Renee und berufen sich auf Terry.
Okay, das ist blöde. Wieder mal ein "nichts genaues weiß man nicht."
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ja, das stimmt, da hast Du recht - wenn man realistisch denkt. Aber nicht jeder Täter denkt vielleicht gleich realistisch - wenn z.B. die Intention war, eines der Mädchen zu "überzeugen" "freiwillig" bei ihm zu bleiben. Verzerrte Wahrnehmung der tatsächlichen Umstände natürlich vorausgesetzt.
Wir sollten vielleicht nicht den Fehler begehen und zu viele Optionen offenhalten, denn der Fall ist von der Faktenlage her ohnehin schon viel zu schwammig. Wenn wir noch die unterschiedlichen Denkweisen zig verschiedener Tätertypen als Varianten mit einbeziehen, ergeben sich daraus viel zu viele Möglichkeiten. Ich denke es ist vielleicht besser überhaupt mal eine nicht ganz unwahrscheinliche Option abzuarbeiten bzw. zu durchdenken. Präzisieren oder vergleichen kann man ja jederzeit.

Also wenn wir jetzt zumindest zunächst mal davon ausgehen, dass der Täter einigermaßen realistisch dachte, war die Option alle Mädchen freizulassen für ihn zu viel zu riskant. In diesem Fall könnte die im Brief genannte Woche einfach als ein bewusst überschaubarer Zeitraum gewählt worden sein, kurz genug, damit der Empfänger ggf. glaubt, es würde sich alsbald alles aufklären und daher wäre es nicht nötig alle Hebel der Suche in Bewegung zu setzen. Gleichzeitig aber auch lang genug, um den Brief an sich zu rechtfertigen. Gleichzeitig war das alles sicher nicht "einfach so" verschickt worden. Ich nehme stark an, der Täter brauchte auch noch Zeit, in der er eine verstärkte Suche verhindern wollte. Vielleicht weil er die Mädchen noch einmal transportieren musste oder weil er möglicherweise diesen Zeitraum als ausreichend ansah, das Verbrechen zu verüben und alle Spuren zu vernichten.

Zu der Vorstellung, eines der Mädchen davon überzeugen zu können, freiwillig zu bleiben, kam mir folgender Gedanke: Wenn er diese Vorstellung hatte, was ja aus der Sicht eines psychisch gestörten nicht unwahrscheinlich ist, hätte er sich mit der Entführung von gleich drei Mädchen zum gleichen Zeitpunkt eigentlich keinen Gefallen getan, sondern konträr gehandelt. Ich denke auch, mit dieser Vorstellung hätte er eher versucht ein Mädchen allein zu erwischen und wenn es eines der drei tatsächlich entführten Mädchen war, auf das er es dabei abgesehen hatte, bestand dazu sicherlich auch die Möglichkeit. Nur eben nicht an diesem Tag.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Du gehst davon aus, dass die Täter schlau und gesund im Kopf sind und eine Risikoabwägung vornehmen.
Der Grund dafür ist einfach. Je mehr geistige Perversion/Fehlleitung mit in die Überlegung einfließt, desto mehr Varianten ergeben sich. Dann ist prinzipiell alles denkbar...
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich denke für "zu anderer Zeit" ist der Trieb zu stark.
Na ja, sowas kommt ja nicht über Nacht. Vielleicht mal stärker, mal schwächer aber nicht plötzlich an nur einem Tag ein jetzt oder nie wieder.


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The Fort Worth Three

18.12.2024 um 22:40
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Im Falle eines Misserfolges versuchen sie es an anderer Stelle und/oder zu anderer Zeit. Aber nicht wie ein Losverkäufer über Stunden an der gleichen Stelle.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich denke für "zu anderer Zeit" ist der Trieb zu stark.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Na ja, sowas kommt ja nicht über Nacht. Vielleicht mal stärker, mal schwächer aber nicht plötzlich an nur einem Tag ein jetzt oder nie wieder.
@Slaterator
Darüber denke ich anders.
Das ist nicht wie:
Ach heute klappt es nicht. Na, gut, dann versuche ich es nächste Woche wieder.

Es geht um Triebbefriedigung, um Täter, die sich nicht unter Kontrolle haben.
Ein Sexualstraftäter, der mit kühlem Kopf agiert, wird eher selten vorkommt.

Dass sie oft nicht gefasst werden, liegt auch daran, dass ihre Taten oft unentdeckt bkleiben.
Die Opfer schämen sich, gehen nicht zur Polizei.(Das als Ergänzung zum "Glück", das Täter
scheinbar oft haben)


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The Fort Worth Three

18.12.2024 um 23:08
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es geht um Triebbefriedigung, um Täter, die sich nicht unter Kontrolle haben.
Ein Sexualstraftäter, der mit kühlem Kopf agiert, wird eher selten vorkommt.
Sprechen wir da über den Täter der das alles vorbereitet und geplant hat oder den Täter der loszog um akut seinen Trieb zu befriedigen? Das ist ein großer Unterschied.

Triebtäter die sich spontan Opfer zur Triebbefriedigung suchen, die keine echte Kontrolle über sich haben, belassen es nur sehr selten bei einer einzigen Tat. Vielleicht hat der Entführer der drei Mädchen auch andere -ähnliche oder gleiche- Verbrechen begangen und man hat das nur nie herausgefunden. Aber bislang wurde hier keine "Serie" vermutet. Oder aber er hat nur diese drei Mädchen verschwinden lassen (also höchstwahrscheinlich ermordet) aber alle anderen Opfer laufen lassen. Theoretisch auch möglich. Zumal die Polizei damals in den USA auch noch nicht besonders gut war.

Wenn der Täter die Tat jedoch gut vorbereitete, die Mädchen vielleicht auch eine Zeit überleben ließ, würde ich von Selbstkontrolle ausgehen. Er brauchte Zeit zur Vorbereitung und er wollte dann auch sicher die Erfüllung seiner Phantasie. Da hat er bestimmt nicht alles durch unkontrolliertes Verhalten gefährdet.


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The Fort Worth Three

29.12.2024 um 21:57
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb am 18.12.2024:Wir sollten vielleicht nicht den Fehler begehen und zu viele Optionen offenhalten, denn der Fall ist von der Faktenlage her ohnehin schon viel zu schwammig.
Da hast Du natürlich recht, aber leider gibt es einfach so wenig Anhaltspunkte, dass man bei einer Theorie auch schnell wieder gegen Wände stößt.

Nun ist der 50. Jahrestag verstrichen und damit auch das 50. Weihnachtsfest, dass die Hinterbliebenen ohne die drei Mädchen feiern mussten.

Vor kurzem wurde anonym eine Belohnung von 50.000 $ ausgelobt, für Hinweise die zu einer Verhaftung und Verurteilung führen.

Die DailyMail hat vor wenigen Tagen auch nochmal einen Bericht veröffentlicht. Zunächst dachte ich, die meisten Infos seien dem Star Telegram - Artikel entnommen, aber er enthält doch auch nochmal ein paar "neue" Infos und sehr viele Fotos, die mir bis dahin nicht bekannt waren.

Der Artikel ist zu finden unter:

https://www.dailymail.co.uk/news/article-14202669/three-girls-vanished-fort-worth-texas-shopping-mall-letter.html#


In dem Artikel werden die Jeans aus dem Army-Shop auch wieder Rachel zugeschrieben.
they stopped off at a local Army/Navy surplus store to pick up two pairs of jeans for Rachel -
Und es wird sich auf die "frühere" Timeline bezogen:
Rachel, 17, Renee Wilson, 14 and nine-year-old Julie Ann Moseley had left home at about 10:45am to go Christmas shopping in the eldest girl’s 1972 Oldsmobile.
(...)
They had said they would be home by 2pm. But by 3pm, with no sign of the trio, Julie Ann’s brother, Terry, became concerned and began checking with the other families.

By 4pm family members were frantic and a search party had arrived at the mall where loud public announcements were made seeking the girls but to no avail.
In dem Artikel werden die Zeugen im Shopping Center auch zum ersten Mal als eindeutig glaubwürdig beschrieben, unter anderem auch von Rusty.
Credible eyewitnesses say the girls were seen together inside the mall and had waved to a friend as they exited the building via Sears.
(...)
‘Several credible witnesses saw them at the mall, so they did actually make it there,’ he said.
‘After they walked out the back door of Sears, something happened to them.’
Es wird außerdem erwähnt, dass Rachels Familie immer noch vermeintliche Hinweise erhält. Vergangenes Jahr hat sich eine Frau gemeldet, die behauptet hat, sie hätte den Brief geschrieben. Ihr Vater hätte sie dazu gezwungen und sie glaubt, er habe mit dem Verschwinden zu tun. Die Familie der Frau lebte in der Nähe von Renees Familie. Ein Handschriftensbgleich ergab jedoch, dass sie den Brief nicht geschrieben hat.
‘A woman came forward to me a year ago and told me she's the one that wrote the letter,’ Rusty Arnold, 61, Rachel’s younger brother, told DailyMail.com.

He was aged just 11 when the girls vanished into thin air and has been on a never-ending quest to solve the mystery since, doggedly chasing every lead.

‘She said that she lived two doors down from Renee's family and, sure enough, that was true,’ he said.

‘She said her daddy forced her to write the letter and he told her what to say to cover something up. She thinks her daddy did this.

‘We pursued it as far as we could go. It got turned over to the police and I believe they got her DNA. I think they’re going to compare it to the DNA on the letter.

‘We went to my lawyer's office and had her rewrite the letter. I told her exactly what to say. Our handwriting expert says that, you know, she didn't write the (original) letter.

‘She said she came forward because it was on her conscience and she just wanted to let us know what happened. But, understand, I get these stories all the time.’
Neu war für mich auch, dass Rachels Mutter die Zeugensichtung mit dem Van (bei der ein Mann dem Zeugen gegenüber geäußert haben soll, er solle sich raushalten, das sei eine Familienangelegenheit) für am glaubhaftesten hält.
Eyewitness accounts are notoriously unreliable, but his mother Fran believes the strongest lead came from a man who said he saw the girls in a van behind the Sears store.

Rachel's mother Fran claimed the elderly man was from out of town and had been waiting in his car for a friend when he saw three men with the girls.

He said he looked up and saw Rachel coming towards him. ‘She grabbed hold of his door and begged him to please help her,’ said Fran.

The witness was going to help but was ordered to mind his own business, with the assailant with Rachel adding: ‘This is my wife!’

At the same time, the two other girls exited a van nearby, according to the eyewitness, but were pounced on by two more men and bundled back inside the vehicle.

When the witness was in town a few years later he contacted the family again after seeing the story of the girls on the local news and visited with Fran at her home.

On seeing a picture of her missing daughter, he told her: ‘That’s the baby who asked me to help her and I couldn’t do it.’

Fran added: ‘Now, with all my heart, that's what I believe happened. The witness has been long dead now. That was 45 years ago.

‘The police tried to give him some polygraph tests but he wasn’t healthy enough and was also hard of hearing.’

Rusty, a roofing contractor, said: ‘He wasn’t involved. He was an old man. The police couldn't do anything with it, so they just dropped it.’
Dies ist dahingehend interessant, weil es impliziert, dass Rachels Mutter den Ehemann Tommy für verdächtig hält (obwohl er mit der Polizei kooperiert hat und sich kein offizieller Verdacht gegen ihn ergeben hat). Und etwas später im Artikel wird das auch nochmal konkret thematisiert:
‘I don’t think he really cared. We don't want him in the city limits of Fort Worth,’ said Fran of her former son-in-law.

‘A lot of people say he had something to do with it. Everybody did. They gave him two polygraph tests and he passed them both.'
In diesem Zusammenhang wird auch noch deutlich, dass Tommy wohl nicht unter den Männern war, die das Auto die ganze Nacht über mit Shotguns bewacht haben. Er war an dem Abend beim Bowling.
Tommy had gone bowling in the evening on the same day his young wife went missing.
Befremdlich fand ich darüber hinaus noch das Foto von Rachels Auto, welches auch im Artikel zu sehen ist. Das Auto ist komplett mit weißer Schrift beschmiert. Leider kann ich nicht alles entziffern. Irgendwas mit "honor" und "he honored her promise" - der Rest ist für mich nicht lesbar.


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The Fort Worth Three

30.12.2024 um 01:08
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Da hast Du natürlich recht, aber leider gibt es einfach so wenig Anhaltspunkte, dass man bei einer Theorie auch schnell wieder gegen Wände stößt.
Ja das stimmt leider. Der ganze Fall ist deshalb problematisch. Man kann vieles bis zu einem bestimmten Punkt durchdenken und dann war es das wieder, ohne das ein Ansatz dabei herauskommt der den Täterkreis irgendwie einschränken könnte. Es ist in diesem Fall wirklich frustrierend. Man kann vermuten, dass der Täter mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht zum Umfeld gehörte. Denn je mehr Zufall im Spiel ist, umso schwer wird die Ermittlung/Suche. Aber das muss natürlich nicht stimmen.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Vor kurzem wurde anonym eine Belohnung von 50.000 $ ausgelobt, für Hinweise die zu einer Verhaftung und Verurteilung führen.
Auch wenn es in der Theorie noch möglich ist, kann ich mir gut vorstellen, dass der Täter inzwischen auch schon verstorben ist oder in einem dementen Zustand irgendwo im Heim lebt. Die Auslobung kommt daher etwas spät. Vielleicht hätte es den Ermittlungen gut getan, wenn man die Auslobung getätigt hätte, als die Suche noch kurz nach der Tat in vollem Gange war. Aber wie heißt es so schön: Besser spät als nie.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:In dem Artikel werden die Jeans aus dem Army-Shop auch wieder Rachel zugeschrieben.
Das halte ich auch für realistisch und sehr wahrscheinlich. Man müsste ja im Fahrzeug auch die andere Hose gefunden haben. Die kann man dann ja zuordnen. Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass es Rachels Hose war.

Wow, die Neuigkeiten sind aber nicht ohne. Die Geschichte mit der Sichtung von den Fremden Männern und das er um Hilfe gebeten aber dann recht barsch daran gehindert wurde klingt plausibel. Zumal er das Kind auf dem Foto erkannte. Dumm nur, dass wir dann trotzdem wieder dort herauskommen, wo es auch bei der Theorie mit dem Pick up endet. Wir haben 1-3 Täter und es war eine Entführung. Okay. Aber sonst nichts neues, außer das jetzt eben ein Van und kein Pickup genannt ist. Auch das keine Seltenheit. Viele fahren Vans in den USA.

Interessant auch, dass sie in der Mall nunwohl definitiv gesehen wurden. So fällt ein Abgreifen vor der Mall noch auf dem Parkplatz aus. Demzufolge müsste die Pickup Sichtung auf dem Parkplatz nach dem Besuch der Mall stattgefunden haben, wenn er den stimmen sollte bzw. den Fall betrifft.

Ist eigentlich irgendwo noch eine Information, ob die Mädels in der Mall Freunde getroffen haben? Die waren doch da auch verabredet oder nicht? hat man die jemals befragt?

Das der Ehemann verdächtigt wurde ist auch neu. Sein Verhalten aber sehr auffällig. Also wenn meine Frau verschwindet, gehe ich sicher nicht seelenruhig bowlen. Da stimmt was nicht. Zudem hatte er eh einen ziemlich komischen Lebenswandel. Er heiratete ja mehrfach noch teilweise sehr junge Frauen und die Ehen hielten nicht lang. Ein ziemlich komischer Vogel also. Hm. Da sollte man sich mal Gedanken machen.

Aber so ein richtiger Ansatz wird trotzdem nicht daraus. Ich schaue noch mal durch die Artikel ob mir noch irgendwas auffällt...


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The Fort Worth Three

30.12.2024 um 19:30
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Auch wenn es in der Theorie noch möglich ist, kann ich mir gut vorstellen, dass der Täter inzwischen auch schon verstorben ist oder in einem dementen Zustand irgendwo im Heim lebt. Die Auslobung kommt daher etwas spät. Vielleicht hätte es den Ermittlungen gut getan, wenn man die Auslobung getätigt hätte, als die Suche noch kurz nach der Tat in vollem Gange war. Aber wie heißt es so schön: Besser spät als nie.
Ich glaube auch, dass der Täter mittlerweile verstorben ist. Aber ich schließe nicht aus, dass es jemanden in seinem Umfeld gibt, der Wissen besitzt, das zur Aufklärung beitragen könnte.

Ob die Ermittler selbst eine Belohnung in Aussicht gestellt haben, weiß ich nicht, aber über die Jahre gab es mehrere Privatpersonen, die eine Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgelobt haben, darunter z.B. auch der zweite Privatermittler mit den abstrusen Theorien, Dan Jones.

Diesmal erfolgte die Auslobung anonym.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die Geschichte mit der Sichtung von den Fremden Männern und das er um Hilfe gebeten aber dann recht barsch daran gehindert wurde klingt plausibel.
Ja, das klingt an sich schon rund. Schwierig finde ich nur, dass die Zeugenaussage einige Jahre später getätigt wurde, zu einem Zeitpunkt als der Zeuge auch nicht mehr fit genug für einen Lügendetektortest war (was auch immer das bedeutet). Im Artikel steht "a few years later", wenn man dem Eingangspost in diesem Thread glaubt, war es 1981, also 7 Jahre später. Das ist eine sehr lange Zeit, weshalb ich auch das Wiedererkennen auf dem Foto etwas skeptisch sehe. Erinnerungen sind einfach trügerisch.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Interessant auch, dass sie in der Mall nunwohl definitiv gesehen wurden.
Ich finde, aus den beiden neueren Artikeln wird vor allem deutlich, dass die Angehörigen die wenigen bekannten Informationen so interpretieren, dass ein für sie einigermaßen plausibles Szenario entsteht. Der menschliche Verstand sucht einfach immer nach einem Sinn.

Für Rusty und seine Mutter ist die Aussage mit dem Van plausibel. Dazu müssen die Mädchen vorher in der Mall gewesen sein. Ergo halten sie die Zeugensichtungen dort für glaubwürdig.

Terry hingegen ist sich nicht sicher, ob die Mädchen überhaupt jemals in der Mall angekommen sind. Ergo spricht er von angeblichen Sichtungen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ist eigentlich irgendwo noch eine Information, ob die Mädels in der Mall Freunde getroffen haben? Die waren doch da auch verabredet oder nicht? hat man die jemals befragt?
Ich hab das bisher nur in dem neuen Artikel vom Star Telegram gelesen. Da ja Julies große Schwester (Terry zweite jüngere Schwester) bei der Verabredung involviert war, kann man glaub ich gesichert annehmen, dass es hierzu von ihrer Seite eine Aussage gibt.

Aber nur weil das Treffen nicht stattgefunden hat, heißt das ja auch nicht, dass die drei nie im Shopping Center angekommen sind. Angenommen sie wären um 12 Uhr mit Julies Schwester verabredet gewesen, hätten sich aber verspätet, dann haben sie sich halt einfach verpasst, weil die anderen vielleicht nicht so lange gewartet haben.


Es ist einfach sehr schwierig mit all diesen ungesicherten Informationen und offenen Möglichkeiten.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das der Ehemann verdächtigt wurde ist auch neu.
Es wird selten davon berichtet, weil die Polizei über die Jahre keine Anhaltspunkte für eine mögliche Täterschaft finden konnte und er immer kooperiert hat.

Am schrägsten finde ich ja, dass die Orte, die ihn mit seinen Folgeheiraten in Verbindung bringen genau die Orte waren, für die die Postleitzahl auf Rachels Brief in Frage kommt. Aber auch daraus hat sich für die Polizei nichts ergeben.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Also wenn meine Frau verschwindet, gehe ich sicher nicht seelenruhig bowlen.
Das stimmt. Aber ich glaub, auch wenn man gerade drei Mädchen entführt hat, geht man vielleicht nicht seelenruhig bowlen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Er heiratete ja mehrfach noch teilweise sehr junge Frauen und die Ehen hielten nicht lang.
Das klingt schon ein bisschen schräg. Ich hab mir gedacht, dass es vielleicht mit seinem kleinen Sohn zusammenhing und er deshalb so erpicht auf's Heiraten war, um eine Stiefmutter für ihn zu haben, die sich um die Erziehung kümmert (da das ja in den 70ern teilweise schon noch ein Thema war). Dass er Rachel evtl. nicht geheiratet hat, weil sie die ganz große Liebe war, sondern es einfach grad gepasst hat, lässt auch die nonchalant aufgelöste Verlobung mit Debra erahnen.

Und man weiß auch nicht, woran die späteren Ehen gescheitert sind. Vielleicht war die frühe Verantwortung für eine Familie den jungen Frauen dann doch bald zu viel.
Und mit seiner jetzigen Frau ist er ja auch schon 40 Jahre verheiratet.

Interessant finde ich im Zusammenhang mit Tommy dessen Aussage, dass es noch eine ganze Menge an interessanten Informationen gibt, die bislang nicht ans Licht gekommen wären.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb am 13.12.2024:“There has been so much information to come to light that you may want to do more investigation into it before you run the story,” he ended.
Quelle:
Damit kann er ja prinzipiell nur Infos meinen, die mit Rachel zu tun haben (oder vielleicht noch Renee, wenn er da über Rachel etwas wusste, was ich aber eher für unwahrscheinlich halte).


Es soll ja noch einen Podcast geben, der anscheinend sehr gut ist. Ich bin leider nicht so der Podcast-Typ, aber vielleicht schaffe ich es doch irgendwann mal, rein zu hören.

Dir @Slaterator auf jeden Fall schon mal vielen lieben Dank für Deine fundierten Beiträge und den interessanten Austausch mit Dir! :)


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The Fort Worth Three

30.12.2024 um 20:29
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:(...) ich schließe nicht aus, dass es jemanden in seinem Umfeld gibt, der Wissen besitzt, das zur Aufklärung beitragen könnte.
Ja und das wäre auch -nach wie vor- sehr wichtig. Auch wenn inzwischen Täter und Opfer nicht mehr unter den Lebenden weilen könnten, ist es trotzdem wichtig das Verbrechen noch irgendwie aufzuklären. Allein damit der Täter auch zu einem Täter wird. Damit die Opfer tatsächlich Opfer werden und als solche auch betrauert werden können. Allein um etwas zu finden, das dieses Verbrechen nicht zu einem "perfekten" Verbrechen werden lässt, keinen Vorbildcharakter für fehlgeleitete Subjekte hat.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ob die Ermittler selbst eine Belohnung in Aussicht gestellt haben, weiß ich nicht (..)
Das spielt eigentlich auch keine Rolle. Aber damals hätte ein größerer Geldbetrag sicher größere Chancen gehabt, noch Menschen mit frischer Erinnerung in den Zeugenstand zu holen oder die Bürger dazu animiert ihr Umfeld genauer zu beobachten und ggf. merkwürdiges Verhalten oder merkwürdige Dinge eher den Behörden zu melden. Es hätte die Chance ganz allgemein vergrößert das Verbrechen aufzuklären und Täter daran zu hindern ein ganz normales Leben weiterzuführen. Jetzt ist es wahrscheinlich zu spät. Leider. Viele derer die eventuell etwas wussten oder beobachten konnten sind wohl verstorben oder zu alt/gebrechlich.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Schwierig finde ich nur, dass die Zeugenaussage einige Jahre später getätigt wurde, zu einem Zeitpunkt als der Zeuge auch nicht mehr fit genug für einen Lügendetektortest war (was auch immer das bedeutet).
Wenn ich das richtig erinnere hatte er -glaube ich- eine Krankheit am Herzen "Heard desease". Wenn dem so gewesen sein sollte könnte ich mir vorstellen, dass ein Lügendetektortest nicht mehr funktioniert. Er basiert ja auf Puls, Schweiß (Leitfähigkeit der Haut) und Temperatur, manchmal zusätzlich Hirnströmen. Aber letzteres nur sehr selten. Also das muss nicht unbedingt etwas heißen. Aber ja. 7 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Da spielen Erinnerungen gerne einen Streich. Das sehe ich ganz genau so, allerdings mit einer Einschränkung: Nehmen wir an, der Zeuge ahnte schon länger das er besser hätte helfen und sich durchsetzen sollen, anstelle sich abschrecken zu lassen und nichts davon zu melden. Nehmen wir weiter an, dass ihn sein Gewissen plagte und er die Bilder immer wieder vor sich sah. Das junge hübsche Mädchen das da an der Türklinke vom seinem Auto zog und um Hilfe flehte. Das kann einen schon heftig verfolgen. Wenn dem so war, kann ich mir vorstellen, dass er sich noch an das Mädchen erinnern und es auf dem Foto identifizieren konnte.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ich finde, aus den beiden neueren Artikeln wird vor allem deutlich, dass die Angehörigen die wenigen bekannten Informationen so interpretieren, dass ein für sie einigermaßen plausibles Szenario entsteht. Der menschliche Verstand sucht einfach immer nach einem Sinn.
Ja das stimmt. man pickt sich das heraus, was am besten zur eigenen Annahme passt. Das kann man hier im Forum ja auch oft beobachten. :D
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Es ist einfach sehr schwierig mit all diesen ungesicherten Informationen und offenen Möglichkeiten.
So ist es. Das ist -wie gesagt- schon manchmal frustrierend.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Am schrägsten finde ich ja, dass die Orte, die ihn mit seinen Folgeheiraten in Verbindung bringen genau die Orte waren, für die die Postleitzahl auf Rachels Brief in Frage kommt. Aber auch daraus hat sich für die Polizei nichts ergeben.
Das stimmt allerdings. Vielleicht sollte man sich auf ihn konzentrieren und schauen was man über ihn noch zusammentragen kann. Auch wenn das wohl auch nicht ausreicht, einen veritablen Ansatz zusammenzubekommen.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Das stimmt. Aber ich glaub, auch wenn man gerade drei Mädchen entführt hat, geht man vielleicht nicht seelenruhig bowlen.
Oder eben gerade. Er hätte dann ja seine Mission als Täter beendet, der Stress fiel ab, er hatte auch (innerlich) etwas zu feiern, weil er ja erfolgreich war. Beides möglich.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Interessant finde ich im Zusammenhang mit Tommy dessen Aussage, dass es noch eine ganze Menge an interessanten Informationen gibt, die bislang nicht ans Licht gekommen wären.
Absolut. Fraglich warum diese "Informationen" dann nicht preisgegeben wurden. Das verstehe ich nicht. Als wenn es um die Familienehre ging und mit der Wahrheit die ganze Sippe untergehen würde. Ist das vielleicht sogar der Grund?
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Es soll ja noch einen Podcast geben, der anscheinend sehr gut ist. Ich bin leider nicht so der Podcast-Typ, aber vielleicht schaffe ich es doch irgendwann mal, rein zu hören.
Das kann ich auch gerne übernehmen wenn du willst. Ich höre gerne Podcasts. Weißt du zufällig den Namen der Sendung? Dann werfe ich mal Spotify an. ;)
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Dir @Slaterator auf jeden Fall schon mal vielen lieben Dank für Deine fundierten Beiträge und den interessanten Austausch mit Dir! :)
Ganz meinerseits @Schneewi77chen ! Wirklich sehr interessant und jeweils mehr als hochklassig mit viel Mühe von dir aufbereitet. Mein größtes Kompliment! Falls wir uns vorher nicht mehr hören, schonmal einen guten Rutsch!


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The Fort Worth Three

30.12.2024 um 21:40
Eine schnelle Antwort zwischendurch, bis ich wieder etwas mehr Zeit hab:
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das kann ich auch gerne übernehmen wenn du willst. Ich höre gerne Podcasts. Weißt du zufällig den Namen der Sendung? Dann werfe ich mal Spotify an. ;)
Das passt ja wunderbar! :) Der Podcast heißt "Gone cold - Texas True Crime" und die Episoden dazu "The Fort Worth Missing Trio". Es sind glaub ich 7 Teile und anscheinend soll es die umfangreichste Zusammenfassung des Falls sein, welche bislang veröffentlicht wurde.

Dir auch einen guten Rutsch und einen fröhlichen Start ins neue Jahr! :)


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The Fort Worth Three

30.12.2024 um 21:44
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Das passt ja wunderbar! :) Der Podcast heißt "Gone cold - Texas True Crime" und die Episoden dazu "The Fort Worth Missing Trio". Es sind glaub ich 7 Teile und anscheinend soll es die umfangreichste Zusammenfassung des Falls sein, welche bislang veröffentlicht wurde.
Alles klar danke! Ist dann in Arbeit. Das schaffe ich wohl nicht vor dem neuen Jahr, aber ist ja nicht mehr so lange bis dahin...
:D
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Dir auch einen guten Rutsch und einen fröhlichen Start ins neue Jahr! :)
Danke dir! Dann lesen wir uns 2025! :Y:


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The Fort Worth Three

31.12.2024 um 02:02
Es sieht für mich leider danach aus, als sei dem/den Tätern hier ein perfektes Verbrechen gelungen (denn ein freiwilliges Verschwinden kann man hier wohl ausschließen). Keine Leichen, keine (zweifelsfrei feststellbaren) Zeugen, keine dringenden Tatverdächtigen, nur Vermutungen wo die Entführung stattgefunden haben könnte. Aber gesichert ist kaum etwas.

Das Verhalten des Ehemannes ist schon etwas verdächtig, aber offenbar hat man davon abgesehen nichts handfestes gegen ihn gefunden. Zumal er ja in all den Jahren offenbar nie in Konflikt mit dem Gesetz gekommen ist. Das ist natürlich kein zwingendes Argument, das gegen eine mögliche Verstrickung in den Fall spricht, macht es aber in meinen Augen weniger wahrscheinlich.

Angenommen, die Tat war geplant, wofür der reibungslose, weil keine Spuren hinterlassene Ablauf spricht: Warum wurde zugeschlagen, als die drei Personen zusammen unterwegs waren? Ein unbekannter Täter hätte vermutlich lieber ein einzelnes Opfer abgepasst, um das Risiko zu minimieren. Wohingegen ein oder mehrere Täter aus einem Bekanntenkreis dann ein starkes Motiv gehabt haben müssen, alle 3 verschwinden zu lassen. Sonst hätte man auch zu einem anderen Zeitpunkt zuschlagen können. Aber von einem solchen Motiv habe ich noch nichts gelesen. Gibt es hierzu Überlegungen/Spekulationen von der Polizei und der Familie?


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The Fort Worth Three

31.12.2024 um 12:28
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Es sieht für mich leider danach aus, als sei dem/den Tätern hier ein perfektes Verbrechen gelungen (denn ein freiwilliges Verschwinden kann man hier wohl ausschließen). Keine Leichen, keine (zweifelsfrei feststellbaren) Zeugen, keine dringenden Tatverdächtigen, nur Vermutungen wo die Entführung stattgefunden haben könnte. Aber gesichert ist kaum etwas.
Ja korrekt. Das ist erst erstmal die heutige Ausgangslage. Mit einer Einschränkung: MMn ist kein Verbrechen perfekt. Man muss nur die Ungereimtheiten finden.
Was in diesem Fall große Probleme bereitet ist vor allem die Zeit. Das mutmaßliche Verbrechen geschah zu einer Zeit, als es die Auswertung forensischer Spuren noch nicht wirklich gab und generell Polizeiarbeit vor allem auf Zeugenaussagen basierte. Das alles an einem Ort, wo schon Mädchen mit unter 18 Jahren verheiratet waren, Männer über Nacht wie die Cowboys mit Gewehren aber ohne nachvollziehbare Begründung ein Auto bewachten und Polizisten annahmen, dass auch 9 Jährige freiwillig ohne echte Begründung von zuhause weglaufen und man sie deshalb nicht suchen braucht, weil sie für sich selbst sorgen können.
Zeit ist auch nochmal ein Faktor, weil mittlerweile 50 Jahre vergangen sind, die Opfer und Täter heute wohl nicht mehr leben werden, Zeugen ebenfalls aussterben oder keine richtige Erinnerung mehr haben und die spärlichen Spuren heute auch verblasst sind. Kurz: Es ist zu viel Gras über die Sache gewachsen. Aber all das heißt nicht das dieses Verbrechen nicht mehr aufgeklärt werden kann. Der entscheidende Hinweis, das entscheidende Puzzlestück könnte fehlen, um alles zu einem Bild werden zu lassen. Man darf nur nicht aufgeben.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Das Verhalten des Ehemannes ist schon etwas verdächtig, aber offenbar hat man davon abgesehen nichts handfestes gegen ihn gefunden.
Möglicherweise auch nicht finden wollten, weil er kooperativ war seine Sichtweise für die Ermittler offenbar zufriedenstellend genug war um nicht gegen ihn tiefgreifende Ermittlungen zu führen. Der Verdacht ging also nicht von den Ermittlern aus, sondern letzten Endes von den Verwandten der verschwundenen Mädchen bzw. der von ihnen beauftragten Privatermittler.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Das ist natürlich kein zwingendes Argument, das gegen eine mögliche Verstrickung in den Fall spricht, macht es aber in meinen Augen weniger wahrscheinlich.
Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist ja, wer überhaupt ein Interesse daran gehabt haben könnte, diesen drei Mädchen etwas anzutun. Da gibt es -zumindest aus meiner Sicht- zwei Tätergruppen. Entweder kannten sich Täter und Opfer oder eben nicht.
Wenn sie sich kannten, halte ich einen Täter aus dem näheren Umfeld der Mädchen für wahrscheinlich, da hier der Tagesablauf/Vorhaben gut bekannt war und Planungen problemlos längere Zeit im Verborgenen gemacht werden konnten. Allerdings spricht dagegen, dass es dann alle drei Mädchen traf und nicht nur eine. Denn das der Täter es auf genau diese drei Mädchen abgesehen haben könnte ist mehr als unwahrscheinlich.

Wenn sich Täter und Opfer nicht kannten, würde das die fehlenden Ansätze und Spuren erklären. Denn dann würde man nicht zielgerichtet suchen und finden können. Zudem könnte es erklären, warum es diese drei Mädchen traf, denn das Motiv wird dann nicht auf eine spezifische Person zielgerichtet gewesen sein. Ich möchte in dem Zusammenhang auch nicht gänzlich ausschließen, dass hier auch eine Kombination aus beiden welten vorliegen könnte, also z.B. der Ehemann jemanden mit der Ausführung der Tat beauftragte und dieser dann ggf. mehr Opfer produzierte als vorgesehen weil etwas schief gelaufen war. Man weiß es nicht.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Angenommen, die Tat war geplant, wofür der reibungslose, weil keine Spuren hinterlassene Ablauf spricht
Das mag für die damalige Zeit am damaligen Ort so gewesen sein, weil man damals nur begrenzte Möglichkeiten hatte, Spuren zu finden und man sich fast ausschließlich auf Zeugenaussagen verlassen musste. Erschwerend kam hinzu, dass es einen Tag vor Weihnachten war und die Leute sicher zahlreich und im Stress die letzten Einkäufe erledigten. Das könnte dem oder den Täter(n) genutzt haben und vielleicht konnten man sich sogar ungestraft und unbemerkt erlauben, dass etwas schief läuft. was ich damit sagen will ist, dass man dem/den Täter(n) nicht zwingend besonders professionelles Handeln unterstellen muss. Es war vom Zeitpunkt her auch einfach eine günstige Situation und mögliche Fehler oder Spuren könnten schlicht nicht aufgefallen/gesichert worden sein.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Warum wurde zugeschlagen, als die drei Personen zusammen unterwegs waren?
Ich persönlich vermute das sich das alles ursprünglich primär gegen eine einzelne Person richtete aber die anderen beiden als Zeuginnen oder -makaber ausgedrückt- auch als netter "Beifang" zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Die Entführung der beiden "zusätzlichen" Opfer könnte daher auch etwas sein, dass damals schief gelaufen ist.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Ein unbekannter Täter hätte vermutlich lieber ein einzelnes Opfer abgepasst, um das Risiko zu minimieren.
Die Opfer wurden am helllichten Tag in einer sehr belebten Gegend entführt. Wenn es ein Risiko gab, dann war es dort zuzuschlagen wo es geschehen ist. Das Risikobewusstsein der/des Täter(s) war deshalb mMn erstaunlich gering. Anders ist auch kaum erklärbar, warum alle drei Mädchen entführt wurden. Es waren ja keine Geschwister und deren Konstellation in der sie an dem Tag unterwegs waren ziemlich zufällig.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Wohingegen ein oder mehrere Täter aus einem Bekanntenkreis dann ein starkes Motiv gehabt haben müssen, alle 3 verschwinden zu lassen.
das Problem dabei ist, dass es eigentlich keinen -zumindest mir- bekannten, gemeinsamen Bekanntenkreis gegeben hat. Schon die Altersstruktur (17,14,9) spricht eigentlich dagegen, dass es hier einen gemeinsamen Nenner gab, der sich zudem noch genau gegen diese drei Mädchen richtete. Den Geschwistern ist ja z.B. nie etwas passiert.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Aber von einem solchen Motiv habe ich noch nichts gelesen. Gibt es hierzu Überlegungen/Spekulationen von der Polizei und der Familie?
Nein, nicht direkt. Man verdächtigt den Ehemann von Rachel zumindest irgendwie in die Sache involviert zu sein. Sein Lebenswandel war ja auch -zumindest nach unseren heutigen Maßstäben- ziemlich merkwürdig. Aber ein konkretes Motiv wird nicht explizit zur Sprache gebracht. Es wird mehr oder weniger nur herumgeschwurbelt, ohne wirklich konkret Ross und Reiter zu nennen.


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The Fort Worth Three

31.12.2024 um 17:43
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das ist erst erstmal die heutige Ausgangslage. Mit einer Einschränkung: MMn ist kein Verbrechen perfekt. Man muss nur die Ungereimtheiten finden.
Das stimmt und natürlich gäbe es heute ganz andere Ermittlungsmethoden und die Polizei würde die Ermittlungen vermutlich von Anfang an anders handhaben. Wer weiß, wie die Sache dann ausgehen würde. Allerdings muss man nüchtern feststellen, dass es den/dem Täter gelungen ist, 3 Personen spurlos verschwinden zu lassen, und ihr Leichen wurden bis heute nicht gefunden (bzw. nicht identifiziert). Das ist schon mal keine kleine "Leistung" für einen Mörder und spricht für ein sehr geplantes vorgehen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das Risikobewusstsein der/des Täter(s) war deshalb mMn erstaunlich gering
Entweder das, oder es sollten von Anfang an alle drei verschwinden. Das beide Szenarien denkbar sind, verkompliziert diesen Fall zusätzlich.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Anders ist auch kaum erklärbar, warum alle drei Mädchen entführt wurden. Es waren ja keine Geschwister und deren Konstellation in der sie an dem Tag unterwegs waren ziemlich zufällig
Ein gutes Argument. Ich frage mich nur, ob bei einer geplanten Tat durch einen Bekannten es nicht doch logischer gewesen wäre, eine Gelegenheit abzupassen, bei der das intendierte Opfer allein war? So ein Täter stand ja vermutlich nicht unter Zeitdruck und dann wäre auch der (vermutlich vom Täter stammende?) Brief glaubwürdiger gewesen. Das eine fast erwachsene, verheiratete Frau mal eben allein spontan verreist, ist ja wahrscheinlicher, als wenn noch u.a. ein Kind mit dabei ist.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Sein Lebenswandel war ja auch -zumindest nach unseren heutigen Maßstäben- ziemlich merkwürdig.
Stimmt. Aber es wäre noch was anderes, wenn er später noch mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten wäre, gar durch Sexualdelikte oder weil gegenüber seinen Ehefrauen gewalttätig geworden ist. So ist das schon merkwürdig und Grund ihn mal näher zu durchleuchten, aber konkret scheint nichts auf ihn als Täter hinzudeuten.


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The Fort Worth Three

31.12.2024 um 18:23
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Das stimmt und natürlich gäbe es heute ganz andere Ermittlungsmethoden und die Polizei würde die Ermittlungen vermutlich von Anfang an anders handhaben. Wer weiß, wie die Sache dann ausgehen würde.
Ja absolut. Die Ermittlungsmethoden in den USA der 70´er Jahre waren astronomisch weit von dem entfernt, was dort heute stattfindet. Damals konnten z.B. Pressevertreter einfach Tatorte betreten, fotografieren und Dinge anfassen, noch bevor die Polizei alles gesichert und den Tatort freigegeben hatte. Heute völlig undenkbar und nur ein Beispiel. Es gab da noch andere Ermittlungsstandards und Methoden, die jeder Ermittler heute als absolut haarsträubend empfinden würde. Insofern hast du da meine volle Zustimmung, dass der Fall heute sicher weit höhere Chancen hätte, aufgeklärt zu werden. Schon alleine deshalb, weil heute -gerade an Parkflächen und an Kaufhäusern- überall CCD-Kameras hängen. In den Kaufhäusern sowieso.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Allerdings muss man nüchtern feststellen, dass es den/dem Täter gelungen ist, 3 Personen spurlos verschwinden zu lassen, und ihr Leichen wurden bis heute nicht gefunden (bzw. nicht identifiziert). Das ist schon mal keine kleine "Leistung" für einen Mörder und spricht für ein sehr geplantes vorgehen.
Die USA sind auch heute noch ein Gebiet mit einigen riesigen Flächen auf denen nur wenige Gebäude stehen und die quasi kaum infrastrukturell erschlossen sind. Sümpfe, Wüsten, Wälder, Seen... Alles was das Täterherz in Sachen Leichenbeseitigung wünscht, meistens direkt außerhalb von Großstädten und deren Speckgürtel drumherum. Leichen daher irgendwo in der Natur verschwinden zu lassen halte ich deshalb in den USA der 70´er nicht für allzu große "Kunst". Wenn der Täter irgendwo im Einzugsgebiet eine Farm hatte, hätte er die Leichen auch hinter seinem Haus vergraben können und es wäre niemandem aufgefallen. Ich habe Verwandte in den USA. Als ich einmal dort war staunte ich nicht schlecht, was man da so alles rund ums Haus vergraben hatte. Da war dann die Rede von ganzen Autos, Kubikmetern an Bauschutt und Schrott, einfach alles was man als zu unhandlich empfand es irgendwo anders entsorgen zu lassen. Unglaublich.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Entweder das, oder es sollten von Anfang an alle drei verschwinden.
Da frage ich mich eben warum genau diese drei? Zum Beispiel war es Zufall das die 9 Jährige Julie Ann überhaupt dabei war. Das ergab sich am gleichen Tag sehr spontan. Ursprünglich war es anders geplant. Von daher glaube ich eher nicht, dass man es auf genau diese drei abgesehen hatte.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:(...) dann wäre auch der (vermutlich vom Täter stammende?) Brief glaubwürdiger gewesen.
Ich glaube, der Brief sollte nur wenige Stunden überbrücken. Vielleicht wusste(n) der/die Täter, dass in den USA nach freiwillig weggelaufenen Personen nur gesucht wird, wenn ein Verbrechen wahrscheinlich ist. Es also konkrete Hinweise darauf gibt. Ansonsten oblag die Suche denjenigen, welche die Personen vermissten. Wenn also nun ein "Lebenszeichen" auftaucht und ein -wenn auch völlig unglaubhaftes- freiwilliges Verschwinden suggeriert wird, war die Polizei zumindest mal so lange nicht in der Fahndung, bis der Brief als Fake erkannt oder die im Brief angegebene Zeitspanne abgelaufen sein würde. Gesetzt den Fall, der Täter wollte die Opfer von einem Zwischenort nach der Entführung über längere Strecke zu einem sicheren Verwahr- und Tatort bringen, verschaffte er sich mit dem Brief fahndungsfreie Zeit und damit weniger Entdeckungsrisiko.


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