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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

2.286 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wien, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 15:37
Hallo alle zusammen!

Schön, daß wieder etwas mehr über diesen doch recht mysteriösen Fall diskutiert wird! Hier ein paar wichtige Dinge vorab:

- "Manfreds" Aussagen hat die Polizei nicht geglaubt. Das ist in der XY-Folge so offensichtlich wie selten im Laufe der Jahre, seit denen XY läuft Manfred dürfte bis heute der Hauptverdächtige sein. Ich gehe sogar davon aus, daß der Polizei nur ausreichend Beweise fehlen, um ihn dingfest zu machen. Sie wissen es, aber die Beiwese reichen nicht aus.

- "Gronauer" wurde nur so prominent für den Fall da beim Dreh noch nicht bekannt war, daß die seltsamen Anrufe bei Manfred fingiert und nicht echt waren. Eine Bekannte von Manfred hatte diese getätigt. Das man mit Gronauer gerne gesprochen hätte ist zwar klar, aber die Art des Aufrufs sich zu Melden in XY zeigt deutlich, daß Gronauer eher eine Randfigur ist.

- Das der Fiat von UJ von am Mord unbeteiligten Personen entwendet wurde, halte ich für äußerst unwahrscheinlich!Warum? Mehrere Gründe. Um die Schecks dermaßen zeitig am Brenner einlösen zu können wie es geschehen ist, muß der Fiat praktisch direkt nach dem Mord losgefahren sein. Selbst in einer heutigen Großstadt wäre ein solcher Schnelldiebstahl selten, aber im ländlichen Rhein-Lahn-Kreis 1974? Das tendiert gegen Null!
Meine persönliche Theorie ist, daß der Fiat von der "Bekannten", die Manfred auch mit den fingierten Anrufen helfen wollte, an den Brenner gefahren wurde. Sie hat die Schecks eingelöst, um eine Falschspur Richtung Österreich/Italien zu legen. Darum wurde auch der nur am Brenner erhältliche Prospekt in den Kofferraum gelegt. Danach ist die Dame zurück nach Krefeld gefahren.
Auch für die Fahrt des Fiat nach Emden ist eine völlig unbeteiligte Person wenig denkbar. Man hatte versucht, die Identität des Wagens zu verschleiern und auch das Wageninnere penibel von den Glassplittern der zerborstenen Frontscheibe gereinigt. Jemand der das Auto für eine Spritztour geklaut hätte, warum sollte diese Person sich solche Mühe machen? Einfach den Wagen stehen lassen und fertig. Hehler hätten die Karre entweder ausgeschlachtet oder ab aufs Schiff nach Afrika.
Wer auch immer den Fiat Richtung Emden gesteuert hat, MUSS gewußt haben, daß er "Mordsheiß" ist! Eine gänzlich unbeteiligte Person hätte den Spider nahe des Ortes bei Emden, wo die Frontscheibe kaputt ging (mit zerstörter Frontscheibe fährst Du nicht mehr weit), einfach stehen lassen.

Meine persönliche Theorie ist, daß Manfred und Ursula Jahn ein Techtelmechtel hatten, Manfred sich aber letztlich für seine "Bekannte" entschied. UJ mag aber vielleicht das nicht akzeptiert haben, womöglich hatte sie auch etwas gegen Manfred in der Hand. Es ist bekannt, daß Manfred überhaupt nicht ins Bühlertal wollte und nicht wenig ungehalten war.
Womöglich hat er daraufhin den Entschluß gefasst, das "Problem UJ" endgültig zu lösen. Die Bekannte kommt dem Mercedes und Fiat entgegen (gut möglich mit dem Zug bis Diez/Limburg). Manfred beseitigt UJ, während sine Bekannte den Fiat nimmt und zum Brenner fährt, um dort eine Falschspur zu legen und den beiden Zeit verschafft, sich im Laufe der folgenden Tage ein Falschalibi zu geben.

Der Fiat stand dann möglicherweie sogar ein paar Wochen in Krefeld, während man sich überlegte wohin damit. Ein geparktes auto ,vielleicht in einer Hofeinfahrt, daß es wie Besuch aussieht, fällt nicht gar zu sehr auf. Es ist sogar denkbar, daß Gronauer den Wagen in der Stadt gesehen hatte und deshalb in Bierseligkeit anrief, um bei UJ zu landen. Jedenfalls mußte der Fiat weg und nachdem man ja die Spur Richtung Süden gelegt hatte, dachten die Tatbeteiligten, verbringen wir es in die Gegenrichtung nach Norden. Was es jetzt mit der zerbrochenen Scheibe bei Emden auf sich hat, muß ich allerdings passen. Das war allerdings sicher nicht vorgesehen, sonst hätte man sich danach keine Mühen mehr mit dem Fiat gemacht.
Zitat von libero402libero402 schrieb:ie Frage ist nahm ihm die Polizei das ab, oder unterstellten die Ihm eine "Falschaussage" aus eigenem Interesse, oder gab es in diesem Punkt noch andere Gedanken der Behörden?
Wenn man sich die alte XY-Folge ansieht merkt man sehr deutlich, daß die Polizei Manfred nichts glaubt und man die "Scherzanrufe" sehr wohl als "Falschaussagen" ansieht.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 15:45
Zitat von libero402libero402 schrieb:Ich denke auch das Detail mit der Anruferin ist eher unwichtig, aber für XY bzw. die Polizei wichtig genug um es zu erwähnen oder vielleicht auch weitere Hinweise in diese Richtung zu bekommen.
Zum Zeitpunkt, als der XY-Film gedreht wurde, war die Anruferin noch nicht bekannt. Daher wurde das in dem Film so ausführlich dargestellt. Wenn man die Frau vor der Fertigstellung des Films identifiziert hätte, wäre das sicher so nicht mehr aufgenommen worden.

So fehlte aber die Zeit, den Film noch zu ändern und man hat es durch die Nachbesprechung aktualisiert.

Das muss man im Hinterkopf behalten wenn man den Film sieht.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Wenn man sich die alte XY-Folge ansieht merkt man sehr deutlich, daß die Polizei Manfred nichts glaubt und man die "Scherzanrufe" sehr wohl als "Falschaussagen" ansieht.
Dass man Manfred verdächtigt hat, ist sicher richtig, aber im Bezug auf den Scherzanruf kann man den Film nicht als Quelle ansehen, weil er ja auf der Basis von einem ganz anderen Sachstand gedreht wurde, nämlich dass man nicht wusste, wer angerufen hat.

Durch die Tatsache, dass man eine Bekannte von Manfred gefunden hat, die die Anruferin war, stand zumindest mal fest, dass es den Anruf als solchen gegeben hat.

Ob der Anruf nun auf Bitten von Manfred erfolgte, um eine lebende Ursula Jahn vorzutäuschen (wenn die Darstellung bei XY richtig ist, war ja eine Zeugin anwesend als der Anruf kam, also zumindest aussagen konnte, dass das Telefon geklingelt hat und Manfred dran gegangen ist) oder ob die Anruferin das aus eigenem Antrieb gemacht hat und Manfred die Sache dann aber sehr gelegen kam, ist eine andere Frage.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 16:38
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dass man Manfred verdächtigt hat, ist sicher richtig, aber im Bezug auf den Scherzanruf kann man den Film nicht als Quelle ansehen, weil er ja auf der Basis von einem ganz anderen Sachstand gedreht wurde, nämlich dass man nicht wusste, wer angerufen hat.
Den Film nicht, aber das Gespräch mit dem Kommisar danach sehr wohl! Und es ist megaoffensichtlich, daß die Polizei Manfred rein garnichts glaubt (selbst die Abfahrtszeit aus dem Bühlertal ist nicht annähernd gesichert) und man doie "Scherzanrufe" sehr wohl als Falschaussagen auffasst.
Manfred hatte schlicht unverschämtes Glück, daß die Leiche so spät gefunden wurde, daß mit den Mitteln der 70er nur noch wenig machbar war. Der Fall Ursula Jahn ist einer von vielleicht ein oder zwei Dutzend XY-Fällen in mehr als 50 Jahren Sendungsgeschichte, bei denen schon in der Liveausstrahlung völlig offensichtlich war, daß die Polizei den Täter kennt, aber die Beweise nicht ausreichen.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 16:53
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Den Film nicht, aber das Gespräch mit dem Kommisar danach sehr wohl!
In dem Gespräch wird der Anruf (und nur um den ging es mir) doch nur dahingehend erwähnt, dass man sagt, es habe sich erledigt, weil man die Anruferin ermittelt habe und es eben eine Bekannte war, die sich einen schlechten Scherz erlaubt hat. Wo das jetzt als Falschaussage benannt wird, sehe ich nicht.

Und über Manfred gesagt, dass er erzählt hat, er "habe" sich an der Autobahnauffahrt von ihr getrennt. Und dass man diese Aussage "leider" und "bislang" nicht überprüfen konnte.

Ich gebe Dir natürlich Recht, dass Manfred hier nicht gerade unschuldig wegkommt, aber so offensichtlich und eindeutig ist es dann auch wieder nicht. Jedenfalls nicht
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:megaoffensichtlich



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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 17:37
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:In dem Gespräch wird der Anruf (und nur um den ging es mir) doch nur dahingehend erwähnt, dass man sagt, es habe sich erledigt, weil man die Anruferin ermittelt habe und es eben eine Bekannte war, die sich einen schlechten Scherz erlaubt hat. Wo das jetzt als Falschaussage benannt wird, sehe ich nicht.
Das sind alte XY-Folgen aus der Anfangszeit, da wurden viele Vorgänge, Geschehnisse, besonders auch Charakterschwächen des Opfers nur verschlüsselt genannt. Ein Klassiker "Edeltraut war geschäftlich dort unterwegs", im Bild sieht man zwei Mädels vom Straßenstrich sich unterhalten... :-)
Genauso wichtig war es, was über Opfer und Verdächtige gesagt oder auch nicht gesagt wurde! Es ist sehr auffällig, daß im Fall UJ über Manfreds positive Eigenschaften o.ä. nichts zur Sprache kommt, was an sich schon ein Hinweis darauf ist, daß er sehr stark für den Täter gehalten wird.
Und gerade die Art und Weise wie der Kommisar über die "Scherzanrufe" spricht, macht deutlich, daß aus dem alten XY-Slang übersetzt man diese Anrufe sehr wohl für den Versuch hält, neue Falschspuren zu legen.
Normalerweise achtet die Polizei als auch XY sehr darauf möglichst neutral zu bleiben. Aber in ein paar Fällen (ich glaube etwa ein Dutzend oder etwas mehr) über all die Jahre gibt es das nicht. Das sind Fälle, bei denen die Polizei den/die Täter kennt, aber die Beweise nicht ausreichen.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 18:54
Das Gespräch im Studio nach dem Filmfall habe ich mir nun nochmal angesehen. Ganz so auffällig, dass M. verdächtigt wird, finde ich es nicht. Es wird gefragt, wer U. nach der Abfahrt in Bühlertal noch gesehen hat. Aussagen hierzu hätten M. tendenziell entlastet. M. oder sein Auto werden auch nicht näher beschrieben.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:"Manfreds" Aussagen hat die Polizei nicht geglaubt. Das ist in der XY-Folge so offensichtlich wie selten im Laufe der Jahre, seit denen XY läuft Manfred dürfte bis heute der Hauptverdächtige sein. Ich gehe sogar davon aus, daß der Polizei nur ausreichend Beweise fehlen, um ihn dingfest zu machen. Sie wissen es, aber die Beiwese reichen nicht aus.
Hier frage ich mich, wurde dann da später nochmal vom den Ermittlern angesetzt? Das würde man doch erwarten, wenn jemand schon Hauptverdächtiger ist. Eine mögliche Komplizin könnte man erneut befragen, wenn sich Jahre später das Verhältnis vielleicht verändert hat. Obwohl ich zumindest an eine Komplizin nicht recht glaube. Der Fortschritt der Kriminaltechnik z.B. eine DNA Analyse am Kleid hätte vmtl. wenig Mehrwert, da M. Spuren durch eine Umarmung o.ä. zum Abschied erklären könnte.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 19:27
Zitat von ReinaReina schrieb:Es könnte auch sein, dass es sich um ein befreundetes Pärchen handelt, denen er davon erzählte, und dann rief die Frau an.
Im Filmfall wird M. beim Kaffetrinken mit mehren Frauen gezeigt, als eier diese Anrufe erfolgt.
Seltsame Gesellschaft für einen 30 Jährige, sei es drum
Soll aber auch zeigen, das es Zeugen für einen solchen Anruf gibt
Zitat von ReinaReina schrieb:Das stimmt, vmtl. erscheint der Fall so mysteriös, weil einige Teile benannt werden, von denen nicht klar ist, wie sie in Einklang gebracht werden können. Allerdings fehlen uns dann wiederum weitere Informationen;
Aber mit diesen wenigen Informationen, bin ich auf den Schluß gekommen: Der Fiat kann nicht vom Mörder zum Brenner und dann noch nach Emden gefahren.
Zitat von ReinaReina schrieb:inwieweit der Aufenthalt im Schwarzwald geplant war (Kommunikation zur Mutter in Krefeld), Beziehung von M. zur Anruferi
Na man wollte auf dem Weg nach Krefeld einen Abstecher in den Schwarzwald machen
Zitat von ReinaReina schrieb:er bei der Oma war, U. aber in Lörrach wohnte und wohnen blieb
.
???
Sie war doch gerade auf dem Umzug nach Krefeld, als sie verschwand.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:bei der Anruferin um eine Bekannte handelte, deutet ja eigentlich darauf hin, dass man es sicher geklärt hatte und wusste, dass diese Frau mit dem eigentlichen Mord nichts zu tun hatte. Der Anruf also völlig uninteressant geworden war.
Das denke ich auch. Ein Scherz
Hat das auf die Glaubwürdigkeit von Manfred eine Auswirkung? Diese Frage stellt sich mir.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und ich habe auch das Gefühl, dass der "Gronauer" eigentlich in dem Fall keine so zentrale Rolle spielt. Man hätte diesen Mann zwar gerne sprechen wollen, um eventuelle weitere Verbindungen der UJ aufdecken zu können, aber ob er wirklich jemals ernsthaft als Täter in Betracht gezogen wurde, da habe ich meine Zweifel.
Das glaube ich auch. Das mit den Namen bei den xy Fällen hat sich verselbstständig ( siehe "Yogtze Fall)
Ich glaube da hat ein Bekannter angerufen, den Ursula sonst wo her kannte. Nun war es soweit, er war in der Nähe und rief an. Die Mutter wollte ihn aushorchen, er log ihr was vor, mit der wollte er ja nicht sprechen. Vielleicht war ihm das Unangenehm.
Mit der Tat hat der Anruf gar nichts zu tun.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Manfreds" Aussagen hat die Polizei nicht geglaubt. Das ist in der XY-Folge so offensichtlich wie selten im Laufe der Jahre, seit denen XY läuft Manfred dürfte bis heute der Hauptverdächtige sein. Ich gehe sogar davon aus, daß der Polizei nur ausreichend Beweise fehlen, um ihn dingfest zu machen. Sie wissen es, aber die Beiwese reichen nicht aus.
Ja, das merkt man auch an dem Kommentar: Nach Angaben von Manfred habe man sich an der Autubahnauffahrt getrennt.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Das der Fiat von UJ von am Mord unbeteiligten Personen entwendet wurde, halte ich für äußerst unwahrscheinlich!Warum? Mehrere Gründe. Um die Schecks dermaßen zeitig am Brenner einlösen zu können wie es geschehen ist, muß der Fiat praktisch direkt nach dem Mord losgefahren sein.
Damit machst Du eine Annahme der Täter sei mit dem Fiat nach Italien gefahren. Über Grenzen.
Gefährlich wenn man gerade einen Mord begangen hat und im Fahrzeug des Opfers unterwegs ist.

Vor allem aber gehe ich davon aus, das der Täter nicht mit U s Wagen zum Leichenablageort.
Es wurden auch keine Spuren gefunden, das U im Kofferraum ihres Fiat war.
Ich denke der Mörder entsorgte sich oberflächlich der Leiche und fuhr dann mit seinem eigenen Wagen seiner Wege.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Selbst in einer heutigen Großstadt wäre ein solcher Schnelldiebstahl selten, aber im ländlichen Rhein-Lahn-Kreis 1974? Das tendiert gegen Null!
Me
Das kann man n icht als Argument nehmen.
Hier waren bestimmte Vorraussetzungen
Ursula ist Autobahn gefahren. Das sind erstmal die Informationen.
Das heißt Urlaubszeit, viele Leute, die hin und her reisten.
"Gelegenheit macht Diebe " ist so ein Sprichwort.
Das Ursulas Wagen wohl nach dem Mord irgendwo auf diesem Ihren Weg zurückblieb ist ziemlich sicher

Szenario
Ihr Auto auffällige Auto blieb offen stehend auf einer Autobahn Rastätte zurück. Nach 3 Stunden fiel den seit Morgengrauen wartenden Trampern der offene Wagen auf . Reinkommen kein Problem kurzschließen sowieso nicht, Lenkradschloß war wohl damals auch null Problem.

Vielleicht hat man das nur als Heimfahre Gelegenheit genutzt.
Jemand anderes wie auch der Täter waren am Brenner

Vielleicht aber auch hat man auch noch die Papiere und Schecks gefunden. Von einem Mord wusste man nichts und eine prima Gelegenheit den Urlaub noch eine Woche im schicken Wagen zu verlängern. Die Gefahr als Autodieb aufzufallen bestand zumindest zunächst nicht.

Das der Mörder sowoh am Ablageort, wie auch am Brenner und dann nach i Emden mit dem Wagen der Ermordeten gefahren ist, halte ich für unwahrscheinlich.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Meine persönliche Theorie ist, daß der Fiat von der "Bekannten", die Manfred auch mit den fingierten Anrufen helfen wollte, an den Brenner gefahren wurde. Sie hat die Schecks eingelöst, um eine Falschspur Richtung Österreich/Italien zu legen.
Wie soll das geschehen sein in der Vorhandenen Zeit ?
Das wurde wohl schon ausgeschlossen hier, rechnerisch
Und vor allem wozu soll man einerseits die Leiche an einem wohl x- beliebigen Ort nur grob abdecken und andererseits so einen Aufwand treiben
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Man hatte versucht, die Identität des Wagens zu verschleiern und auch das Wageninnere penibel von den Glassplittern der zerborstenen Frontscheibe gereinigt
Das ist sogar anzunehmen, das man zumindest Zeitweise die Identität des Wagens verschleiert indem man falsche Nummernschilder benutzt. Macht heute jeder Tankbetrüger so.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 19:36
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Sie war doch gerade auf dem Umzug nach Krefeld, als sie verschwand.
Im Filmfall heißt es wörtlich
U.J., die sich bereits eine neue Wohnung, wiederum in der Nähe von Lörrach besorgt hat, will an diesem Tag nach Krefeld fahren, um ihre Tochter zu sich zu holen.
Ca. Bei 9:50 min in der dailymotion Version


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 19:37
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Und gerade die Art und Weise wie der Kommisar über die "Scherzanrufe" spricht, macht deutlich, daß aus dem alten XY-Slang übersetzt man diese Anrufe sehr wohl für den Versuch hält, neue Falschspuren zu legen.
Es ist ja eigentlich nur ein Nebenthema, aber er redet ja eben überhaupt nicht weiter darüber, abgesehen von dem Hinweis, dass es eine Bekannte von Manfred war, die da angerufen hat, und den Begriff "Scherzanruf" verwendet er auch nicht.... Sondern es heißt wörtlich "die sich einen schlechten Scherz erlaubt hat" - wo Du da jetzt den Manfred als Auftraggeber, Lügner oder was auch immer herauslesen willst, sehe ich nicht.

In der Sache (Manfred ist der Hauptverdächtige) sind wir uns ja einig, aber ehrlich gesagt, frage ich mich, ob Du Dir den Film überhaupt noch mal angesehen hast. Ich will auch gar nicht weiter darauf herumreiten, aber ich wollte es noch mal klarstellen, bevor hier jetzt gleich der nächste User meint "aber es wurde doch bei XY gesagt, dass der Manfred den Anruf erfunden hat...." - so wurde es nämlich nicht gesagt.
Zitat von ReinaReina schrieb:Hier frage ich mich, wurde dann da später nochmal vom den Ermittlern angesetzt? Das würde man doch erwarten, wenn jemand schon Hauptverdächtiger ist.
Das setzt aber voraus, dass "Manfred" noch lebt, was ja gar nicht gesagt ist. Möglicherweise ist er tot und kann deshalb nicht mehr befragt werden..... Wenn er damals 3o heute war, dann ist er mittlerweile gut 80 Jahre alt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Im Filmfall wird M. beim Kaffetrinken mit mehren Frauen gezeigt, als eier diese Anrufe erfolgt.
Seltsame Gesellschaft für einen 30 Jährige, sei es drum
Nein, es ist eine einzelne Frau. Dazu der Kommentar: "Für dieses Gespräch gibt es zwar einen Zeugen, aber die Anruferin kann nicht Ursula Jahn gewesen sein." Und das könnte dann auch seine neue Flamme gewesen sein, gewissermaßen de Nachfolgerin von UJ.

Wobei natürlich die Frage zu stellen wäre, warum man sagt, es gäbe einen Zeugen für den Anruf- Telefone mit Lautsprecher waren damals in Privathäusern praktisch nicht anzutreffen, und selbst wenn jemand dabei saß, konnte er (bzw. sie) ja gar nicht genau hören, was gesagt wurde. Allenfalls Manfreds überraschtes Gesicht sehen.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 20:46
Zitat von ReinaReina schrieb:Ca. Bei 9:50 min in der dailymotion Version
Gut, überredet -
Ist aber nicht wirklich relevant. Relevant ist, das gezeigt werden soll, dass es Zeugen für einen Anruf gibt
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und das könnte dann auch seine neue Flamme gewesen sein, gewissermaßen de Nachfolgerin von UJ.
Die Frage ist nur : Wozu das Ganze
Wenn M. der Täter sein sollte , kann er das nre einzeln getan haben. Jegliche "Seltsamkeiten" im Anschluß zu inszenieren , ist kontraproduktiv.
E
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wobei natürlich die Frage zu stellen wäre, warum man sagt, es gäbe einen Zeugen für den Anruf- Telefone mit Lautsprecher waren damals in Privathäusern praktisch nicht anzutreffen, und selbst wenn jemand dabei saß, konnte er (bzw. sie) ja gar nicht genau hören, was gesagt wurde. Allenfalls Manfreds überraschtes Gesicht sehen.
Da hab ich auch schon daran gedacht: Manfred gibt irgend eine Kneipenkumpel 5 DM und einen doppelten aus sagt dem, er solle dann und dann anrufen, dann aber aufhängen. Der macht das und Manfred erwähnt einen Anruf wahrscheinlich von Ursula .
SWarum er das tun sollte ? Kann ich nicht nachvollziehen.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 20:57
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das setzt aber voraus, dass "Manfred" noch lebt, was ja gar nicht gesagt ist. Möglicherweise ist er tot und kann deshalb nicht mehr befragt werden..... Wenn er damals 3o heute war, dann ist er mittlerweile gut 80 Jahre alt.
Ja, obwohl zwischen heute und damals ja genug Zeit war,... ob bzw. was auf Seite der Polizei weiter passiert ist, weiß man bzw. ich schlicht nicht, da ich hierzu online nichts gefunden habe. Wenn es hier weitere Ermittlungen gab, würde dies für mich eine Beteiligung einer weiteren Person noch unwahrscheinlicher machen, da ich denke ein gemeinsames Geheimnis ist schwerer zu bewahren, als wenn nur einer ein Geheimnis hat.

Beim erneuten reinschauen in den Filmfall ist mir aufgefallen, dass sich U., laut xy, erst am Tag vor der Fahrt, die dann im Schwarzwald erstmal vorläufig endete, von ihrem Mann getrennt haben soll (und sich scheiden lassen möchte). Ich hatte irgendwie abgespeichert, M. hatte bereits beim Umzug geholfen und angenommen, die Trennung wäre nicht mehr ganz so frisch.
Nachdem ich es nun nochmal angehört habe, erscheint mir entweder die neue Wohnung oder gar der Besuch von M. als "Auslöser" für den finalen Schritt zur Trennung.
Letzteres würde noch mehr "Druck" als von mir angenommen auf deren Verhältnis bedeuten, entweder, dass U. sich mehr versprach oder schwierig war (aber endet das im Mord?), oder M. sich mehr erhofft hatte, z.B. könnte es eine große Enttäuschung/Kränkung gewesen sein, wenn er realisiert, er war ihre Stütze bis zur Trennung, aber weiteres Interesse an ihm als Mann besteht nicht. Oder, dass er in ihrer Gedankenwelt nicht direkt ihren Mann ablösen kann, sie ihren bald Ex-Mann weiter in Schutz nimmt, usw. Denn so eine Trennung braucht seine Zeit. Alles reine Spekulation, selbstverständlich.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn M. der Täter sein sollte , kann er das nre einzeln getan haben. Jegliche "Seltsamkeiten" im Anschluß zu inszenieren , ist kontraproduktiv.
Sehe ich auch so.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 21:51
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da hab ich auch schon daran gedacht: Manfred gibt irgend eine Kneipenkumpel 5 DM und einen doppelten aus sagt dem, er solle dann und dann anrufen, dann aber aufhängen. Der macht das und Manfred erwähnt einen Anruf wahrscheinlich von Ursula .
SWarum er das tun sollte ? Kann ich nicht nachvollziehen.
Und dann musst Du in Deiner Geschichte auch noch die Bekannte einbauen, die dann im Nachhinein sagt, sie hätte angerufen. Denn da die Polizei dies (=Bekannte hat angerufen, war ein schlechter Scherz) ja so mitgeteilt hat, muss man mit ihr gesprochen haben und sie hat es dann zugegeben.

Möglich wäre vielleicht folgender Verlauf:

Manfred bestellt sich den Anruf wie von Dir beschrieben. Zweck der Übung (wie jemand weiter oben schon mal schrieb): Er will Zeit gewinnen indem den Eindruck erweckt, UJ wäre noch am Leben. Denn die Familie sorgt sich um UJ und will zur Polizei gehen. Wenn man ihnen aber irgendwie glaubhaft machen kann, UJ hätte noch bei ihm angerufen, warten sie vielleicht noch ein wenig, eine Zeit, in der vielleicht manche Spur noch vergeht. Der Anruf kam ja, wie auch der vom Gronauer, zu einem Zeitpunkt, als man die Leiche noch nicht gefunden hatte (by the way: Ob der Gronauer auch eine Kneipenbekanntschaft von Manfred war?).

Die Familie lässt sich aber nicht beruhigen und geht zur Polizei. Die wiederum dreht Manfred durch die Mangel. Der Manfred war aber so schlau, dass er von vorneherein eine gewisse Rückfallposition eingebaut hat, indem er (wie bei XY gesagt) angibt, er wäre sich "sicher" dass es UJs Stimme am Telefon war. Damit kann er jetzt natürlich auch sagen; "Ja, hm, ich bin mir eigentlich sicher, aber man kann es natürlich nie 100% sagen... Also, ich glaube es nach wie vor, aber wer weiß?" Und in dem Maße, wie ihm die Polizei auf die Pelle rückt und ihm klar macht, dass man ihn im Verdacht hat, bekommt er bezüglich des Anrufs kalte Füße. Andererseits kann man ihm ja auch nicht nachweisen, dass da am anderen Ende der Leitung kein Gedicht über das lustige Wochenende im Schwarzwald vorgetragen wurde und auch nicht, dass er dahinter steckte.

Dann aber platzt die Bombe: UJ wird gefunden und es ist klar, sie kann nicht angerufen haben weil sie schon ziemlich lange tot ist. Manfred hatte vielleicht die Hoffnung, dass man den Todeszeitpunkt nicht mehr so genau bestimmen kann. Aber er war ja schlau genug, mit dem "ziemlich sicher habe ich die Stimme erkannt" einen Ausweg eingebaut zu haben. Also hat er sich eben geirrt, kann ja mal passieren!

Nur muss Manfred jetzt ja irgendwie eine Erklärung für den Anruf präsentieren, bei der aber nicht rauskommen darf, dass er ihn bestellt hatte. Also überredet er eine "Bekannte" dazu, die Sache auf ihre Kappe zu nehmen, damit der Verdacht zerstreut wird, Manfred habe gelogen und bei dem Anruf ging es gar nicht um den Hotelaufenthalt oder er habe den Anruf von vorneherein bestellt.

Also geht die "Bekannte" ganz zerknirscht zum Herrn Kommissar und beichtet, dass es nur ein "schlechter Scherz" war, eventuell präsentiert sie dann auch das Gedicht, das sie am Telefon vorgetragen hat (selbstredend ein Werk von Manfred). Damit ist Manfred, sofern die "Bekannte" glaubwürdig wirkt, erst einmal aus dem Schneider.

Sollte Manfred auch den "Gronauer"-Anruf in Auftrag gegeben haben, musste er hier keine Rückfallposition einbauen, denn da war er selbst ja an der Ausführung nicht beteiligt.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.06.2024 um 23:00
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das denke ich auch. Ein Scherz
Hat das auf die Glaubwürdigkeit von Manfred eine Auswirkung? Diese Frage stellt sich mir.
Natürlich hat das Auswirkung auf seine Glaubwürdigkeit. Manfred (womöglich auch die "Zeugin") hatte behauptet, daß es die Stimme von Ursula war und über Dinge gesprochen hatte, die nur ihm und ihr bekannt waren.
Da diese Anrufe erst nach(!) Gronauers Nachttelefonat begannen und die "Scherzanruferin" wohl intime Kenntnisse für die Anrufe hatte, die sie wohl kaum von der Toten bekommen konnte, müssen sie von Manfred stammen und waren zur Ablenkung gedacht!
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Damit machst Du eine Annahme der Täter sei mit dem Fiat nach Italien gefahren. Über Grenzen.
Gefährlich wenn man gerade einen Mord begangen hat und im Fahrzeug des Opfers unterwegs ist.
Vor allem aber gehe ich davon aus, das der Täter nicht mit U s Wagen zum Leichenablageort.
Es wurden auch keine Spuren gefunden, das U im Kofferraum ihres Fiat war.
Ich denke der Mörder entsorgte sich oberflächlich der Leiche und fuhr dann mit seinem eigenen Wagen seiner Wege.
Ich glaube nicht, daß der Täter den Fiat nach Italien gefahren hat, sondern ein Komplize bzw. hier eine Komplizin. Den Wagen so kurz nach dem Mord zu nutzen war nicht so gefährlich wie Du annimmst. Die Besitzerin des Spider war tot, wer sollte den Wagen übers Wochenende als gestohlen melden? Das UJs Mutter sie bereits vermisst gemeldet hatte, konnten Täter und Komplize da nicht wissen. Zudem hatten sie die Wagenpapiere was bei einer normalen Kontrolle damals meist ausreichte.
Ursula Jahns sterbliche Überreste wurden mit dem PKW des Mörders nach Birlenbach verbracht, während die Komplizin mit dem Spider zum Brenner aufbrach.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hier waren bestimmte Vorraussetzungen
Ursula ist Autobahn gefahren. Das sind erstmal die Informationen.
Das heißt Urlaubszeit, viele Leute, die hin und her reisten.
"Gelegenheit macht Diebe " ist so ein Sprichwort.
Das Ursulas Wagen wohl nach dem Mord irgendwo auf diesem Ihren Weg zurückblieb ist ziemlich sicher(...)
Mit Verlaub, Du übersiehst bei deinen Ideen wie Wildfremde das Auto geklaut haben könnten, einige wichtige Informationen. Die Schecks wurden wurden dermaßen zeitig am Brenner eingelöst, daß der Fiat fast unmittelbar nach dem Mord aufgebrochen sein muß, nicht erst Stunden später. Reine Scheckbetrüger hätten die Schecks sowohl noch am Samstag irgendwo entlang der Strecke oder im Laufe "ihres Urlaubs" sonstwo einlösen können. Ist aber eben nicht passiert. Darum ist ein Diebstahl des Wagens durch Unbeteiligte bei Birlenbach nahezu unmöglich!
Der Fiat wurde stanta pede zum Brenner kutschiert, die Schecks eingelöst, das Autobahnprospekt, das man nur dort bekommen konnte, wurde in den Kofferraum gelegt. Der Fiat war unten am Brenner und in einer solchen Eilfahrt dorthin bewegt worden, die für am Mord Unbeteiligte völlig sinnfrei gewesen wäre.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

30.06.2024 um 00:00
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Der Fiat wurde stanta pede zum Brenner kutschiert, die Schecks eingelöst, das Autobahnprospekt, das man nur dort bekommen konnte, wurde in den Kofferraum gelegt.
Das Prospekt war zwar vielleicht nur dort erhältlich, aber wer es wann bekommen hat, ist ja nicht gesagt. Möglich wäre auch, dass der Fiat nie am Brenner war, sondern dass jemand (Manfred?) dieses Prospekt noch von seiner letzten Urlaubsfahrt hatte, dieses in den Wagen gelegt hat und dann genau deshalb ein Komplize die Schecks am Brenner einlösen musste während der Fiat schon in die Gegenrichtung unterwegs war. Wie wahrscheinlich das ist, ist natürlich eine andere Frage, aber das Prospekt ist kein vollkommen sicherer Hinweis, dass das Auto wirklich am Brenner war.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

30.06.2024 um 10:47
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das Prospekt war zwar vielleicht nur dort erhältlich, aber wer es wann bekommen hat, ist ja nicht gesagt. Möglich wäre auch, dass der Fiat nie am Brenner war, sondern dass jemand (Manfred?) dieses Prospekt noch von seiner letzten Urlaubsfahrt hatte, dieses in den Wagen gelegt hat und dann genau deshalb ein Komplize die Schecks am Brenner einlösen musste während der Fiat schon in die Gegenrichtung unterwegs war. Wie wahrscheinlich das ist, ist natürlich eine andere Frage, aber das Prospekt ist kein vollkommen sicherer Hinweis, dass das Auto wirklich am Brenner war.
Das ist auch eine Möglichkeit, die wir nicht ausschließen können. Dann wäre die Komplizin (aufgrund der Anrufe bei Manfred halte ich in diesem Fall eine Komplizin für wahrscheinlicher, ist auch leichter gefälschte Schecks einer Frau von einer anderen Frau einlösen zu lassen) mit dem eigenen Wagen runtergefahren. Denkbar. Ich halte abe eine Fahrt mit dem Fiat für letztlich wahrscheinlicher, da es den Prospekt im Kofferraum einfacher erklärt und eventuelle Sichtzeugen den Spider auf dem Weg nach Süden hätten sehen können, was ja im Sinne von Manfred gewesen ist. Selbst die Familie scheint ja anfangs durchaus damit gerechnet zu haben, daß UJ sich nach Italien abgesetzt haben könnte.
Erst Gronauers nächtlicher Anruf, der fest damit gerechnet hatte "Uschi" anzutreffen und hörber verblüfft war, daß sie sich nicht in Krefeld aufhielt, dürfte letzte Zweifel an einem Verbrechen beseitigt haben.
Ich glaube wir beide stimmen überein, daß die eilige Scheckeinlösung definitiv etwas mit dem Mord zu tun hat und nicht irgendwelche Gelegenheitsdiebe waren, egal welches Auto genutzt wurde.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

30.06.2024 um 13:33
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Dann wäre die Komplizin (aufgrund der Anrufe bei Manfred halte ich in diesem Fall eine Komplizin für wahrscheinlicher, ist auch leichter gefälschte Schecks einer Frau von einer anderen Frau einlösen zu lassen) mit dem eigenen Wagen runtergefahren. Denkbar. Ich halte abe eine Fahrt mit dem Fiat für letztlich wahrscheinlicher, da es den Prospekt im Kofferraum einfacher erklärt und eventuelle Sichtzeugen den Spider auf dem Weg nach Süden hätten sehen können, was ja im Sinne von Manfred gewesen ist. Selbst die Familie scheint ja anfangs durchaus damit gerechnet zu haben, daß UJ sich nach Italien abgesetzt haben könnte.
Ja, es wäre gut möglich, dass man irgendwie eine Sichtung "provozieren" wollte, in der Hoffnung, dass sich jemand meldet und sagt: Ich habe das Auto dann und dann da und da gesehen!"

Und da wäre eine Komplizin natürlich, wenn sie ein bisschen auf UJ zurechtgemacht ist, ideal, weil dann der Zeuge sagt: "Ja, da saß eine Frau drin, die war [hier Beschreibung von UJ einfügen], das ist mir noch aufgefallen." Auch das Einlösen der Schecks wäre sicherer, wenn eine Frau damit auftritt.

Nur möglicherweise hat das mit der erwünschten Sichtung leider nicht geklappt, weil das Auto niemandem aufgefallen ist oder derjenige sich nie gemeldet hat, weil er die Sendung nicht gesehen hat.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

30.06.2024 um 18:42
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Sondern es heißt wörtlich "die sich einen schlechten Scherz erlaubt hat" - wo Du da jetzt den Manfred als Auftraggeber, Lügner oder was auch immer herauslesen willst, sehe ich nicht.
Ich denke, das hätte man auch heraus bekommen.
Die Anruferin wurde, wurde sicherlich mit den entsprechenden Verfahren vernommen diesbezüglich
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und dann musst Du in Deiner Geschichte auch noch die Bekannte einbauen, die dann im Nachhinein sagt, sie hätte angerufen
Eben, das macht keinen Sinn, wieso eine Mitwisserin auffällig ins Spiel bringen
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Er will Zeit gewinnen indem den Eindruck erweckt, UJ wäre noch am Leben. Denn die Familie sorgt sich um UJ und will zur Polizei gehen
Als Täter hätte er wissen müssen, das es nur Zufall sein kann , das die Leiche noch n icht gefunden wurde. Er hätte täglich mit dem Fund der schlecht versteckten Leiche rechnen müssen.

Da macht es keinen Sinn, dies verzögern müssen und was fingieren, was einen in den Focus bringen kann oder weiht irdgend welche Bekannten ein, der oder die dann anruft
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Die Familie lässt sich aber nicht beruhigen und geht zur Polizei. Die wiederum dreht Manfred durch die Mangel. Der Manfred war aber so schlau, dass er von vorneherein eine gewisse Rückfallposition eingebaut hat, indem er (wie bei XY gesagt) angibt, er wäre sich "sicher" dass es UJs Stimme am Telefon war.
Die Familie hat ganz anders anders gehandelt.
Die Mutter hat ihre Tochter ganz unabhängig von Manfred vermisst gemeldet (hier wird nirgends erwähnt, das die sich überhaupt kannten)
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dann aber platzt die Bombe: UJ wird gefunden und es ist klar, sie kann nicht angerufen haben weil sie schon ziemlich lange tot ist.
Na ja das ist wohl übertrieben. Die kaum versteckte Leiche wurde endlich gefunden
Damit mußte der Mörder aber vom Zeitpunkt der Leichenablage im Grunde täglich rechnen
Was macht es dann aus, ob das jetzt nach 3 Woihen, oder , wie hier, einige Monate
Wenn M. der Täter wäre, würde er auch wissen , das er automatisch unter Verdacht steht als letzter Begleiter.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:ber er war ja schlau genug, mit dem "ziemlich sicher habe ich die Stimme erkannt" einen Ausweg eingebaut zu haben
Eine Lüge als Ausweg ?
Wieso sollte er das tun
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur muss Manfred jetzt ja irgendwie eine Erklärung für den Anruf präsentieren, bei der aber nicht rauskommen darf, dass er ihn bestellt hatte.
Eben, er macht sich nur Schwierigkeiten ohne irgendwelche Vorteile aus der gesamten Aktion zu ziehen-
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Da diese Anrufe erst nach(!) Gronauers Nachttelefonat begannen und die "Scherzanruferin" wohl intime Kenntnisse für die Anrufe hatte, die sie wohl kaum von der Toten bekommen konnte, müssen sie von Manfred stammen und waren zur Ablenkung gedacht!
Das sehe ich nicht so . Wovon sollte das ablenken. Man müsste wissen über was genau er da tratschte. Kommt man wieder zurück auf die Frage nach der Form der Beziehung die U. und J.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Ich glaube nicht, daß der Täter den Fiat nach Italien gefahren hat, sondern ein Komplize bzw. hier eine Komplizin
Ursula fuhr auf der Autobahn Richtung Krefeld. Niemand wusste wann genau, wann und wo sie pausiert
Sie fuhr eine Zweisitzer.
Wo soll da auf einmal ein Komplize her kommen ?
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Den Wagen so kurz nach dem Mord zu nutzen war nicht so gefährlich wie Du annimmst. Die Besitzerin des Spider war tot, wer sollte den Wagen übers Wochenende als gestohlen melden?
Richtig.
Dennoch ist es gefährlich für den Täter.
Wesentlich mehr steht auf dem Spiel als für jugendliche Tramper, die die Gelegen genutzt haben um den offen stehenden Wagen zu stehlen.

Außerdem: Wenn es sich um einen Einzeltäter handelt, wovon man eigentlich ausgehen, so muß dieser ja auch sein eigenes Auto fahren.
Also ein Auto muß stehen bleiben.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Die Schecks wurden wurden dermaßen zeitig am Brenner eingelöst, daß der Fiat fast unmittelbar nach dem Mord aufgebrochen sein muß, nicht erst Stunden später.
Das ist ja auch kein Widerspruch
Gelegenheitsdiebe klauen den schicken Wagen mit Papieren oder Schecks im Handschuhfach und beschließen den gerade beendeten Italienurlaub doch noch zu verlängern mit dem Geld und im offenen Sportwagen.
Sie können davon ausgehen, das bis nächste Woche noch keine bundesweite Fahndung raus ist.
Das dauerte seinerzeit wahrscheinlich Wochen.
Dann fuhren sie (mit oder ohne gestohlene Kennzeichen) bis nach Hause zurück nach Emden.
oder die Schecks wurden vom Täter weg geworfen, von Anderen gefunden , die eh Richtung Süden unterwegs waren . Die versuchten ihr Glück und besserten die Urlaubskasse auf.

Oder aber es war doch ein reiner Raubmord. Der Täter, vielleicht ein mitgenommner Tramper, ermordete Ursula um an den Spider und die Schecks zu gelangen. Der fuhr dann zum Brenner um die Schecks einzulösen. Aber so richtig Sinn ergibt dieser Weg nicht.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

30.06.2024 um 19:28
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Eine Lüge als Ausweg ?
Wieso sollte er das tun
Eine Rückfallposition habe ich geschrieben. D. h. in dem Augenblick, wo klar wird, dass UJ nicht am Telefon war (weil tot) konnte er immer behaupten: "Ja, dann habe ich mich halt geirrt, kann ja mal vorkommen!"

Etwas anderes wäre es gewesen, wenn er behauptet hätte, aus anderen Gründen sicher zu wissen, dass es UJ war. Denn dann wäre klar gewesen, dass er bewusst gelogen hat. So konnte er sich auf einen Irrtum berufen: Stimme halt doch nicht richtig erkannt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Eben, er macht sich nur Schwierigkeiten ohne irgendwelche Vorteile aus der gesamten Aktion zu ziehen-
Nein, wenn man von dem ausgeht, was ich am Anfang schrieb, nämlich dass er eine Suche nach der UJ verhindern wollte, dann sind diese Dinge folgerichtig. Klar, diese grundsätzliche Sache siehst Du anders, aber wenn man davon ausgeht wie ich es beschrieben habe, dann machen diese Dinge Sinn.

Und "Suche" ist nicht gleichbedeutend mit "Jemand geht zur Polizei" - da habe ich mich unklar ausgedrückt. Mag ja sein, dass die Mutter ganz aufgeregt zur Polizei rennt und dort rumjammert, ihre Tochter wäre verschwunden, alles ganz furchtbar, ganz schrecklich, da muss jetzt sofort gesucht werden, am Besten europaweit. Die arme Ursula war ja in eine "tiefe seelische Krise" geraten, wenn die sich nun was angetan hat? Und überhaupt: sie würde doch ihre Tochter nicht alleine lassen, sowas macht eine anständige Mutter doch nicht!

Sobald dann aber "der Gronauer" bei Mutti anruft und die Polizei dann auf Manfred aufmerksam wird (Reminder: Er hat UJ ja angeblich beim Umzug geholfen, also wird seine Existenz schon auch anderen Leuten bekannt gewesen sein, da er ein "alter Bekannter aus Krefeld" war wohl auch der Mutter), gibt es ja plötzlich doch "Lebenszeichen" von UJ. Und Schecks hat sie ja auch eingelöst.

Also rollt der Polizeibeamte die Augen und meint zu seinem Kollegen: "Ach, was, die Jahn hat sich von ihrem Mann getrennt, die sitzt jetzt irgendwo in der Sonne und macht sich ein paar schöne Tage um in Ruhe nachzudenken. Am Brenner war sie und beim Gronauer in Wien. Weiß der Geier wo die überall noch rumzieht und irgendwelche Kerle besucht. Die wird schon wieder auftauchen. Und ihren alten Bekannten hat sie auch angerufen. Ich sag's Dir: Die Mutter ist doch eine hysterische alte Tante, der die Trennung ihrer Tochter vom Ehemann nicht passt, das untreue Töchterlein wird schon wieder aufkreuzen, dafür mache ich jetzt erstmal keine große Aktion, gib es mal weiter an Frau X, die soll da mal ein Auge drauf halten, aber wir haben Besseres zu tun..."


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

30.06.2024 um 20:54
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Eine Rückfallposition habe ich geschrieben. D. h. in dem Augenblick, wo klar wird, dass UJ nicht am Telefon war (weil tot) konnte er immer behaupten: "Ja, dann habe ich mich halt geirrt, kann ja mal vorkommen!"

Etwas anderes wäre es gewesen, wenn er behauptet hätte, aus anderen Gründen sicher zu wissen, dass es UJ war. Denn dann wäre klar gewesen, dass er bewusst gelogen hat. So konnte er sich auf einen Irrtum berufen: Stimme halt doch nicht richtig erkannt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nein, wenn man von dem ausgeht, was ich am Anfang schrieb, nämlich dass er eine Suche nach der UJ verhindern wollte, dann sind diese Dinge folgerichtig. Klar, diese grundsätzliche Sache siehst Du anders, aber wenn man davon ausgeht wie ich es beschrieben habe, dann machen diese Dinge Sinn.
Das ist glaube ich ein Denkfehler.
Der Täter hatt Ursula abn einem unbekannten Ort abgelegt und nur oberflächlich überdeckt.
Das nach Ursula an diesem Ort gezielt gesucht würde, ist ausgeschlossen.

Das aber ein Spaziergänger mit Hund, Förster oder Spaziergänger die Leiche zwangsläufig entdecken würde , musste dem Täter ebenfalls klar sein.
Das dies relativ lange dauerte, damit konnte man auch nicht rechnen und es auch nicht beeinflussen
Das war schlichtweg Zufall.

Also stellt sich die Frage, warum er, wenn er denn der Täter ist, irgendwie Zeit gewinnen wollte , wenn das doch sowieso gar nicht in seiner Macht stand.
Da macht man sich doch nur vollkommen unnötig verdächtig und gewinnt gar nichts.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

30.06.2024 um 21:35
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das dies relativ lange dauerte, damit konnte man auch nicht rechnen und es auch nicht beeinflussen
Das war schlichtweg Zufall.
Richtig, aber man kann andererseits versuchen, zumindest die Suche zu verzögern, dazu gehört ja nicht nur das Auffinden der Leiche, sondern auch die Befragung von Zeugen. Das kann man immerhin beeinflussen. Und wenn man nach ein paar Monaten erst damit beginnt, da und dort nach UJ zu fragen, sind die Erinnerungen der Zeugen vielleicht bereits verblasst. Vorteilhaft für den Täter.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Der Täter hatt Ursula abn einem unbekannten Ort abgelegt und nur oberflächlich überdeckt.
Das nach Ursula an diesem Ort gezielt gesucht würde, ist ausgeschlossen.
Natürlich, aber das war für den Täter ganz generell nicht beeinflussbar. Die Suche nach und das Entdecken von Ursula konnte er aber sozusagen von anderen Ende her verzögern.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das ist glaube ich ein Denkfehler.
Nein, ich glaube Du machst einen Denkfehler, indem Du davon ausgehst, dass Ursula als solche im Wald gefunden wurde. Gefunden wurde aber zunächst mal nur die Leiche einer unbekannten Frau.

Man konnte sie nicht identifizieren, woraus sich ergibt, dass nichts an ihr war, das die Identifikation ermöglichte, der Täter wird es also weggenommen haben. Wenn ich nun als Täter den Eindruck erwecke, dass UJ noch lebt, wer sollte dann auf die Idee kommen, dass die Tote unter der ollen Zinkwanne UJ ist?

Es müssen also, wie es dann ja auch passiert ist, die zwei Dinge zusammenkommen: a) Eine von der Polizei aktiv bearbeitete Vermisstenmeldung und b) der Fund der Leiche, so dass die Polizei beides zusammenbringt. b) kann ich als Täter nicht (mehr) beeinflussen, aber a) kann ich wenigstens herauszögern.

Und je mehr Zeit vergeht bis a) und b) zusammenkommen, desto besser werden meine Chancen, dass sich niemand mehr z. B. an die Begegnung auf dem Autobahnrastplatz oder wo auch immer erinnert, bei der Täter und Opfer noch zusammenwaren.

Ob der Manfred nun der Täter war oder ob er so viel Zeit und Möglichkeiten hatte war, diesen Plan auszuspinnen, ist natürlich eine andere Frage. Aber ich bleibe dabei: Der Plan hätte ihm genützt.


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