Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"
03.04.2021 um 20:42Nightrider64 schrieb:Letzten schriebst Du noch, man hatte nun letztlich zwei zusätzliche Tage durch die Verspätung.Habe ich nicht geschrieben, bitte besser lesen. Ich habe geschrieben,daß durch die 2 Tage Verspätung alles in Zeitnot geriet. Mit den 2 Tagen zusätzlichen Tagen am 15.8., wenn das geklappt hätte, wäre viel mehr machbar gewesen.
Nightrider64 schrieb:Schon hier steckt der Denkfehler.Von Menschen die gerade gemordet haben ,eine anschließend logische Abwägung aller Möglichkeiten zu erwarten.Das ist mir bewußt, daß es die "Was mach ich nun" Mörder gibt, aber Du machst da auch einen Denkfehler. Erstens sind nicht alle Mörder nach der Tat durch den Wind, vor allem wenn sie vorher zumindest eine groben Plan hatten. Zweitens bedeutet ein zielloses Umherfahren NICHT, daß man überall rauskommen kann. Umherfahrer folgen normalerweise Hauptachsen und davon abgehende Nebenstraßen, richtig "ausgefallene" Wege sind da äußerst selten drunter weil der Fahrer weitgehend auf internem "Autopiloten" ist und sein Hirn mit anderem beschäftigt. Wenn du auf der A3 nach Limburg kommst und Du Nord oder Süd abfährst, siehst Du noch auf der Autobahn, daß Richtung Taunus bzw. Wetzlar es sehr ländlich wird, mit vielen Verstecken. Richtung Birlenbach mußt Du erst durch Limburg und Diez, bevor man nach Birlenbach kommt. Gerade jemand, der laut deiner These, panisch nach einer Ablagegelegenheit sucht, wird eben nicht in die Stadt hineinfahren! Birlenbach ist nicht ganz so zufällig gewählt worden.
Die fahren auch schon mal in der Gegend rum, müssen erst mal ihre Gedanken ordnen und eine Ablagestelle finden, wo sie sich unbeobachtet fühlen.
ErnstHellfritz schrieb:Es gibt zweifellos bessere Stellen für jemanden, der mit einem Mordopfer auf der Autobahn unterwegs ist, d.h. man würde wohl kaum in Limburg abfahren, wenn man eine Leiche verstecken will. Wenn wir aber annehmen, dass jemand - aus welchen Gründen auch immer - eben doch in Limburg abfährt...Danke und Du schreibst es ja selbst "man würde wohl kaum in Limburg abfahren" beziehungsweise durch Limburg-Diez durch. An allen 3 Abfahrten in der Gegend (Lim-Süd, Lim-Nord und Diez) kann selbst ein absolut Ortsfremder erkennen, daß gute Ablagemöglichkeiten von Limburg Richtung Wetzlar/Taunus entfernend vorhanden sind. Von Abfahrt Diez mußte man zumindest damals über Landstraßen zurückfahren!, um nach Birlenbach zu kommen. Daher meine ich, daß Birlenbach nicht so zufällig gewählt wurde, wie manche hier annehmen.
Rationalheld schrieb:Du scheinst die These möglicher Verschleierungsaktionen durch Manfred in deinen zahlreichen Beiträgen primär deshalb zurückzuweisen, weil sie sich objektiv gesehen als nicht sehr schlau oder nachhaltig erweisen (z.B. schnelles Auffliegen einer gefälschten Unterschrift auf den Schecks). Man kann aber doch nicht einfach davon ausgehen, dass Manfred oder ein anderer Täter so genial wie möglich vorgegangen ist. Die subjektive Sichtweise des Täters ist entscheidend, wenn man sein Verhalten erklären will.(...) Ich will damit lediglich sagen, dass man die Verschleierungsthese nicht mit dem Argument zurückweisen kann, Manfreds Aktionen seien objektiv betrachtet nicht zielführend gewesen. Für mich ist entscheidend, dass sich in ihnen eine gewisse Absicht erkennen lässt.Danke, vielen Dank für diesen tollen Beitrag! vielleicht kommt es jetzt bei einigen Mitdiskutanten an, das Pläne suboptimal durchdacht/ausgeführt sein können bzw. gute Pläne durch Zeitnöte, beispielsweise 2 Tage Verspätung, zwangsabgewandelt werden müssen und dann womöglich nicht mehr so gut sind wie mit genug Zeit.
Etwas Ähnliches möchte ich gegen deine Argumentation einwenden, die vermeintlichen Verschleierungsaktionen seien vor allem deshalb sinnlos, weil die Leiche ja nicht gut genug versteckt gewesen sei und sie jeden Augenblick hätte gefunden werden können. Auch hier gilt: Entscheidend ist, was der Täter glaubte.(...) Selbst wenn Manfred zunächst davon ausgegangen sein sollte, dass die Leiche nicht perfekt, sondern nur notdürftig versteckt ist, so könnte sich seine Meinung hierüber im Laufe der Zeit gewandelt haben, als nämlich Tage, Wochen, Monate vergehen, ohne dass die Tote gefunden wird. Die eventuelle Brenner-Aktion wäre hiervon zugegebenermaßen zwar nicht betroffen – aber die beiden Telefonaktionen wurden Wochen nach der Tat gestartet, nachdem sich das Leichenversteck de facto als tauglich erwiesen hatte.
Und danke, da muß ich jetzt nicht nochmals alle meine Theorien voll durchkauen und niederschreiben, um das aufzuzeigen! Daumen hoch!
RolandoXY schrieb:Mit Verlaub, lieber Höhenburg, aber das ist eine wirklich krude Theorie. Wenn es ein geplanter Mord von Manfred an Ursula gewesen wäre, hätte dieser die Leiche niemals notdürftig mit einer Zinkwanne abgedeckt - er hätte sie vergraben! Nur vergraben und mit Reißig abgedeckt, konnte er sicher sein, dass die Leiche nicht gefunden wird!Mit Verlaub, lieber RolandoXY, lies Dir die Theorie nochmal durch, bevor dDu mit "krude" kommst. Da steht nämlich drin, daß Manfred die Tat für den 15.8.(!) geplant hatte, mit genug Zeit für alles, was dann aber durch die Panne nicht mehr möglich war. Am 17.8., also mit 2 Tagen Verspätung(!), kam Manfred in Zeitnot, was den Plan durcheinander gewirbelt hat und er schwere Kompromisse machen mußte.
Was meinst Du, warum Manfred auf die dumme Idee mit den "Scherzanrufen UJ zuschreiben" gekommen ist. Dem war klar, daß der Plan nicht so gut ausgeführt war wie er es gerne getan hätte.