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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

765 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisstenfall, Maike Thiel, Mord Schwangere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

02.09.2024 um 14:22
Zitat von RitterTrenkRitterTrenk schrieb am 11.06.2024:Diese Narben-Geschichte ist aus den hier bereits genannten Gründen eine denkbar schwache Basis für einen Wiederaufnahmeantrag, selbst wenn man jetzt nach vielen Versuchen einen Gutachter haben will, der bestätigt , dass es nie eine gab:
Fakt ist doch : Die beiden Zeuginnen haben diese Narbe ja niemals selbst gesehen, sondern nur über Dritte bzw den Täter davon erfahren und diese Info dann weitergegeben. Also kann man Ihnen auch keinen Vorwurf machen, wenn man die Narbe heutzutage nicht mehr nachweisbar ist..denn, entweder es gab die Narbe nie, weil der Täter gelogen hat, oder es war nur eine oberflächliche Wunde, die heute nicht mehr nachweisbar ist oder sie haben den Täter mißverstanden oder sie haben sich einfach falsch erinnert nach der langen Zeit...Ein Beleg für die mangelhafte Glaubwürdigkeit ist die angeblich fehlende Narbe auf gar keinen Fall ..und daher hat das Gericht in Cottbus auch die Wiederaufnahme der Verfahrens im August 2024 abgelehnt.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

02.09.2024 um 19:26
Zitat von FranzzzFranzzz schrieb:akt ist doch : Die beiden Zeuginnen haben diese Narbe ja niemals selbst gesehen, sondern nur über Dritte bzw den Täter davon erfahren und diese Info dann weitergegeben.
Na die erste Zeugin hat ja die Narbe bzw Wunde genau beschrieben. Sie muss sie demnach auch gesehen werden.

Ich habe den Fall seinerzeit verfolgt.
Jeden Presseartikel gelesen, vor allem nachdem angeklagt wurde.
Das ist ja alles eine Weile her, aber damals sc hien das Urteil durchaus begründet.

WAs hier in der Doku zu kurz kommt, ist der Mittäter, der Bekannte der Mutter.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat der sogar gestanden im polizeilichen Verhör.
Deshalb wurde auch der genaue Tatablauf bekannt.

Allerdings musste das Verfahren gegen ihn eingestellt werden, da er in der Zwischenzeit verhandlungsunfähig wurde und das abgetrennte Verfahren gegen ihn musste aus gesundheitlichern Gründen eingestellt werden.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

03.09.2024 um 13:17
Ich habe gerade die Doku gesehen und mir sind Mutter und Sohn auch sehr unsympathisch. Nicht ein Wort darüber, dass man sich Gedanken macht, was mit Maike und dem Ungeborenen stattdessen passiert sein könnte. Keine Äußerungen, das der "wahre" Mörder/Entführer/was auch immer durch die Untersuchungen zu ihnen davon kommt. Das allein ist allerdings kein Beweis für ihre Schuld. Trotzdem frage ich mich, warum sich die gesamte Verteidigung darauf konzentriert die Indizien als schwach zu erklären (Aussagen sind Racheakte, die Polizei habe die Alibis gar nicht überprüft, es gibt ja keine Narbe) anstatt mögliche Alternativszenarien zu nennen. Neben den Indizien, dass es Mutter und Sohn waren kommt für mich noch der Mangel an Indizien, dass es jemand anders gewesen sein könnte hinzu.

Zu der Narbe habe ich mehrere Theorien. Wie hier bereits genannt wurde können oberflächliche Narben zumindest für das bloße Auge auch nach Jahren verschwinden und 10 Jahre zwischen der Festnahme und dem Zeitpunkt von dem die 2. Zeugin berichtet sind eine lange Zeit. Nochmal 10 Jahre Gefängnis umso mehr. Hätte die 1. Zeugin die Narbe vielleicht noch selbst gesehen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie bei der Situation in der Dusche lediglich erwähnt wurde und evtl schon am verblassen war, also noch mehr Zeit zur Heilung der Narbe vorliegt. Auch ist ja fraglich, ob es überhaupt eine Narbe gab, oder ob es nicht eher eine Quetschung war, die unter der Haut sichtbar geblieben ist. Ich kenne Personen die nach starken Verletungen eine Art ewigen blauen Fleck haben. Würde man diese mit der neuen Methode unter einem Tatoo erkennen?

Aber auch den Ort der Narbe finde ich noch nicht ganz schlüssig. Ok die Zeuginnen berichten vom Unterarm. Aber wenn ich mich überlege, auf einem Fahrersitz zu sitzen und auf dem Beifahrersitz wird ein Mensch von hinten an den Sitz gedrosselt und ich würde nun meine Kraft einsetzen wollen um diesen Vorgang zu beschleunigen würde ich mich über die Person beugen und die Rückseite (!) meines Unterarms als Knebel benutzen, da ich so wesentlich mehr Kraft hätte. In der Dokumentation kam es nicht so rüber als ob diese untersucht wurde. Das eine Positionierung einer Narbe dann falsch erinnert wird, kann ich mir durchaus vorstellen.
Außerdem frage ich mich, ob es keine Fotos aus dem fraglichen Zeitraum gibt, die man evtl. auf eine Narbe hin untersuchen kann?

Letztlich ist die Existenz oder nicht Existenz für mich aber kein Beleg für eine generelle Unglaubwürdigkeit der Zeugninnen. Natürlich kann es nach all den Jahren auch passieren, dass die Erinnerung unwillentlich ausgeschmückt wurden.
Den Unmut die Aussage zu tätigen kann man aus meiner Sicht als Indiz werten, dass die Zeugin zur Aussage gedrängt wurde. Die Frage ist nur ob das Drängen/Bitten/Überreden zur Aussage sich auch auf den Inhalt bezieht. Sprich: hatte sie Angst, weil sie den Angeklagten beschuldigen sollte oder Angst, vor den Konsequenzen wenn sie die Wahrheit sagt.

Letztlich noch zu dem kurzen Punkt mit der Substanzeinnahme:
Tatsächlich gibt es Studien, dass man sich besser an etwas erinnert, wenn man im selben Zustand ist, wie in dem Moment in dem man die Erinnerung gebildet hat. Wenn man beispielsweise betrunken Vokabeln lernt kann man diese in betrunkenem Zustand besser wiedergeben. Die Tatsache, dass die Zeugin sowohl beim Geständnis unter der Dusche wie auch vor Gericht Substanzen zu sich genommen hatte könnte in dieser Hinsicht ihre Aussage sogar noch glaubhaft machen.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

04.09.2024 um 13:19
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:WAs hier in der Doku zu kurz kommt, ist der Mittäter, der Bekannte der Mutter.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat der sogar gestanden im polizeilichen Verhör.
Deshalb wurde auch der genaue Tatablauf bekannt.

Allerdings musste das Verfahren gegen ihn eingestellt werden, da er in der Zwischenzeit verhandlungsunfähig wurde und das abgetrennte Verfahren gegen ihn musste aus gesundheitlichern Gründen eingestellt werden.
Ich habe die Doku auch gesehen, und kann mich nicht daran erinnern das von einem Geständnis gesprochen wurde. Auch in anderen Artikeln konnte ich dazu nichts finden.

Das gegen den „Mittäter“ nicht mehr ermittelt wurde, weil es gesundheitlich nicht mehr möglich war, habe ich auch so aus der Doku entnommen.

Ich denke aber, dass wenn man von Ihm ein Geständnis gehabt hätte, hätte man dies auch gegen Michael und Christine verwenden können.

Dann hätte wohlmöglich die Familie endlich Ihre Ruhe.
Ich denke, dass die Doku, der Wiederaufnahmeantrag usw. immer wieder Wunden aufreißt.

Wenn man damals eine Aussage wie die des vermeidlichen Mittäters gehabt hätte, dann könnte man sich das alles wahrscheinlich sparen.
Ich denke nämlich, dass es dennoch Menschen gibt, die auf der Seite von Michael und Christine stehen. Es gibt schlussendlich auch Fälle, bei denen Unschuldige verurteilt wurden.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

04.09.2024 um 13:33
Zitat von weißweiß schrieb:Aber auch den Ort der Narbe finde ich noch nicht ganz schlüssig. Ok die Zeuginnen berichten vom Unterarm. Aber wenn ich mich überlege, auf einem Fahrersitz zu sitzen und auf dem Beifahrersitz wird ein Mensch von hinten an den Sitz gedrosselt und ich würde nun meine Kraft einsetzen wollen um diesen Vorgang zu beschleunigen würde ich mich über die Person beugen und die Rückseite (!) meines Unterarms als Knebel benutzen, da ich so wesentlich mehr Kraft hätte. In der Dokumentation kam es nicht so rüber als ob diese untersucht wurde. Das eine Positionierung einer Narbe dann falsch erinnert wird, kann ich mir durchaus vorstellen.
Außerdem frage ich mich, ob es keine Fotos aus dem fraglichen Zeitraum gibt, die man evtl. auf eine Narbe hin untersuchen kann?
Sehr sehr guter Einwand!
Ich habe gerade mal so über eine „natürliche“ Körper/Armhaltung gedacht.
Was, ohne nachzudenken vielleicht die erste Bewegung wäre.

Ich würde den Arm „gerade“ halten. Da die Knochen an der Seite langlaufen, ist dies vom Gewaltaufwand viel leichter, weil man mit dem Knochen einen härteren widerstand hat.
Also wenn man nicht gerade einen Ast als Arm hat. 😉

Dann kann man mit der anderen Hand, das Handgelenk festhalten und dadurch auch nochmal mehr Druck ausüben.
Ich denke, jeder hat schonmal eine Rangelei zwischen Jungs mitbekommen. Wenn die Jungs sich dann in den Schwitzkasten nehmen, oder aus „spaß“ würgen ist die Arm/Handbewegung meist auch so ähnlich.

So könnte es natürlich sein, dass die Nabe auf der Unter- und Oberseite des Armes zu sehen war. Vielleicht war die Nabe an der Unterseite länger und stärker zu sehen und man hat vielleicht etwas „übersehen“.

Ich persönlich finde es aber spannend, dass GENAU dieser Arm von oben bis unten mit Tattoos bedeckt ist. Diese kamen auch erst nach der Tat, oder?
Kann natürlich ein blöder Zufall sein, aber trotzdem auffällig.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

04.09.2024 um 13:44
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Ich habe die Doku auch gesehen, und kann mich nicht daran erinnern das von einem Geständnis gesprochen wurde. Auch in anderen Artikeln konnte ich dazu nichts finden.
Soweit ich mich erinnere war der halt senil und seine Aussage nicht verwertbar.
Ich denke seinerzteit mal gelesen zu haben, das er den Tatablauf auch beschrieben hat. Aber eben nicht gerichtsfest.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Ich würde den Arm „gerade“ halten. Da die Knochen an der Seite langlaufen, ist dies vom Gewaltaufwand viel leichter, weil man mit dem Knochen einen härteren widerstand hat.
Also wenn man nicht gerade einen Ast als Arm hat.
Mag sein, das es da bessere und schlechtere Methoden gibt. Aber ich denke diese Gedanken macht er sich in der Situation nicht, sondern handelt einfach spontan.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

04.09.2024 um 13:58
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Soweit ich mich erinnere war der halt senil und seine Aussage nicht verwertbar.
Ich denke seinerzteit mal gelesen zu haben, das er den Tatablauf auch beschrieben hat. Aber eben nicht gerichtsfest.
Das Verfahren gegen Manfred S. wurde abgetrennt. Ein Gutachter prüft nun seinen Gesundheitszustand. Manfred S., der Maike Thiel erdrosselt und dafür 3 500 Mark erhalten haben soll, leidet seit Jahren an Parkinson, er hatte einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall.
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/archiv/maike-thiel-prozess-wie-kann-man-nur-so-kalt-sein-li.46451

Das ist ein Artikel aus 2013. Ich glaube auch, dass es ein Geheimniss bleiben wird, ob Manfred S. damals gestanden hat oder nicht. Was wäre das für ein Aufruhr, wenn man ein Geständiss hätte und dies nicht verwendet. Da ist es den Medien auch egal, aus welchem Grund die Aussage nicht aufgenommen wird.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Mag sein, das es da bessere und schlechtere Methoden gibt. Aber ich denke diese Gedanken macht er sich in der Situation nicht, sondern handelt einfach spontan.
Es geht mir darum, dass man an den Stellen, an denen die Narbe gesucht wurde, keine Gefunden wurde. Was nicht heißt, dass da keine ist. Vielleicht hat man an den falschen Stellen geschaut. Wenn von der Seite reingebissen wird, kann man ggf. oben und unten etwas finden.

Ich denke auch, dass die Zeugin vielleicht nur von der Unterseite gesprochen hat, weil sie auch nur diese gesehen hat. Auf der Oberseite ist die Haut etwas dicker und weniger empfindlich als unten. Heißt, dass es möglich ist, dass die Narbe auf der Unterseite besser sichtbar war.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

04.09.2024 um 14:15
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Was wäre das für ein Aufruhr, wenn man ein Geständiss hätte und dies nicht verwendet. Da ist es den Medien auch egal, aus welchem Grund die Aussage nicht aufgenommen wird.
Die Aussage war wohl nicht verwendbar, weil der Mann dement war.
Der hat wahrscheinlich eh schon einiges durcheinandergebracht und vielleicht auch öfters was Anderes erzählt.
Auf jeden Fall wurde der Prozeß gegen ihn abgetrennt, weil er gar nicht mehr hätte folgen können und schließlich ganz eingestellt


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

04.09.2024 um 14:19
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Aussage war wohl nicht verwendbar, weil der Mann dement war.
Hast du hierzu einen Bericht? Ich habe nur von Parkenson, Schlaganfall und Herzinfakt gelesen.
(Siehe auch Beitrag oben).

Dement ist das eine, etwas "schusslig" im Alter sein ist etwas anders.


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Der "Vermisstenfall" Maike Thiel

05.09.2024 um 20:29
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Hast du hierzu einen Bericht? Ich habe nur von Parkenson, Schlaganfall und Herzinfakt gelesen.
(Siehe auch Beitrag oben).

Dement ist das eine, etwas "schusslig" im Alter sein ist etwas anders.
Na so habe ich es in der Lokalpresse damals verstanden:

Seine Aussagen waren nicht schlüssig, sondern wiedersprachen sich wohl teilweise.
Er war nicht in der Lage dem Prozeß zu folgen, so daß dieser abgetrennt verhandelt werden sollte. Aber da war er dann auch nicht prozeßfähig und starb schließlich
Der Mann war wohl auch jahrelang schwerer Alkoholiker ( wenn ich recht entsinne).

Man hat wohl auch bewusst die Aussagen des Mannes im Prozess nicht berücksichtigt, weil man dessen Wahrheitsgehalt nicht einschätzen konnte.


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