2 neue Meldungen, die Erkenntnisse des Untersuchungsausschusses beleuchten.
eine wichtige Zusammenfassung vorweg:
Von der Einzeltäterthese, die alle Ermittlungen nach der Tat dominiert hat, ist nichts mehr übrig geblieben. Außerdem stellt sich die Frage, was eigentlich die deutschen Nachrichtendienste von dieser konkreten Terrorplanung gewusst oder eben nicht gewusst haben.
Benjamin Strasser (FDP), Untersuchungsausschuss Breitscheidplatz
und , entgegen allen meinen GEwohnheiten, ein Leserkommentar, der den Sachverhalt richtig trifft:
G. M.BFreitag, 15.03.2019 | 09:49 Uhr
Ohne den gegen den Willen der GroKo zustande gekommenen Untersuchungsausschuss würden alle diese Fakten nie an die Öffentlichkeit gelangen. Wieso sind die Verantwortlichen tatsächlich immer noch im Amt? Es ist unfassbar.
diese Frage muss noch beantwortet werden!
aber nun zu den neuesten ERkenntnissen:
Berlin. Anis Amri muss nervös gewesen sein. Mehrfach versuchte der junge Tunesier, von Berlin aus über den Messengerdienst WhatsApp seinen Freund Clément B. zu erreichen. Schließlich hatten sie einen gemeinsamen Plan. Der schien brutal: Anschläge an mehreren Orten – Amri in Berlin, Clément B. mutmaßlich in Paris. Ein weiterer Angreifer sollte in Brüssel zuschlagen. So sollen sie es offenbar ausgemacht haben.
Doch es kam anders: Amris Versuch, an jenem 17. Dezember 2016 seinen Kumpanen Clément B. zu erreichen, blieb erfolglos. Auch einen Tag später reagierte Clément B. nicht. Am 19. Dezember 2016 entschloss sich der Tunesier dann zum Alleingang. Offensichtlich ignorierte er die Absprache für einen koordinierten Anschlag, erschoss am Friedrich-Krause-Ufer in Wedding einen Lkw-Fahrer und tötete auf dem Breitscheidplatz elf weitere Menschen.
Der Generalbundesanwalt hatte Anis Amri stets als Einzeltäter dargestellt. Diese These gerät jedoch mehr und mehr ins Wanken. So ist bereits bekannt, das Amri von einem IS-Instrukteur in Libyen angeleitet wurde. Kontakte hatte er auch zu Islamisten in Nordrhein-Westfalen, in Niedersachsen und im Dschihadisten-Treff der Moabiter Fussilet-Moschee.
Recherchen der Berliner Morgenpost, des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und des ARD-Magazins „Kontraste“ zeigen, dass er offenbar auch in eine weitere mutmaßliche Terrorzelle intensiv eingebunden war. Im Fokus stehen der im August 2018 in Berlin verhaftete Russe Magomed-Ali C. sowie der im April 2017 in Marseille festgenommene Franzose Clément B. und ein weiterer Franzose. Nach Ermittlungsunterlagen, die die Morgenpost und der RBB einsehen konnten, lernte Amri Clément B. und Magomed-Ali C. in der Fussilet-Moschee kennen. Dort beteten sie, bauten Vertrauen auf – bis sie einen Anschlagsplan fassten. Davon geht jedenfalls der Generalbundesanwalt aus. Vor zehn Tagen erhob er gegen den heute 31 Jahre alten Magomed-Ali C. Anklage.
Besser in der Terrorszene vernetzt als bekannt
https://www.morgenpost.de/berlin/article216667457/Plante-Anis-Amri-Anschlag-auf-Gesundbrunnen-Center.htmlDer Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz war ursprünglich wohl gar nicht das Ziel des Attentäters Anis Amri. Gemeinsam mit zwei anderen Islamisten soll er langfristig einen Sprengstoffanschlag auf das Berliner Einkaufszentrum Gesundbrunnen-Center vorbereitet haben, wie Recherchen der "Berliner Morgenpost", der Redaktion rbb24 Recherche und des ARD-Politikmagazins Kontraste ergeben. Das Recherche-Team hatte Zugang zu Ermittlungsakten des Generalbundesanwalts.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/03/amri-geplanter-anschlag-gesundbrunnen-center-berlin.html (Archiv-Version vom 25.07.2019)was ein Anschlag im Einkaufszentrum GEsundbrunnen für die Stadt und die Menschen in dem Einkaufszentrum bedeutet hätte, will man sich nicht vorstellen.
Die drei Islamisten, zu denen neben Amri der aus Frankreich stammende Clément B. und der in der russischen Teilrepublik Dagestan geborene Magomed-Ali C. gehörten, trafen Ende 2015 in der inzwischen verbotenen Fussilet-Moschee in Moabit aufeinander. Sie war zu diesem Zeitpunkt einer der Anlaufpunkte für Dschihadisten aus ganz Europa. Rund um die Moschee hatte sich ein Islamisten-Netzwerk mit Kontakten nach Osteuropa, Libyen und zum sogenannten Islamischen Staat (IS) gebildet. Es wurden Kämpfer für den Jihad rekrutiert und ihre Ausreise nach Syrien organisiert.
das alles geschah unter den Augen der Ermittler, des BND, des LAndesverfassungsschutzes....
Über mehrere Monate hinweg organisierten C. und B. die für einen Anschlag notwendige Menge Sprengstoff. Es handelte sich dabei um das hochexplosiven TATP (Triacetontriperoxid), das, so die Erkenntnisse der Ermittler, in der Wohnung des schließlich im August vergangenen Jahres festgenommenen Magomed-Ali C. im Berliner Stadtteil Buch gelagert worden war.
der Sprengstoff wurde bis heute nicht gefunden (soweit mir bekannt) , er muss aber irgendwo existieren.
vielleicht gibt es sog Schläfer, die den Sprengstoff "verwahren" , oder gar neue Anschlagspläne aushecken.