@fischersfritzi Ja, der auch. Das Problem ist, dass wir unheimlich gut darin sind, unmittelbare gefahren zu erkennen, aber unheimlich schlecht darin, langfristige gefahren ernstzunehmen und warscheinlichkeiten einzuschätzen.
Und wir das eine viel wichtiger als das andere bewerten.
Fettleibigkeit wird meiner Lebenserwartung durchschnittlich wohl mehr zusetzen, als die Terrorgefahr in Deutschland. Trotzdem verlangen wir beim Terrorismus, dass der Staat sofort tätig wird, um unser 'sicher' zu halten.
Dass aber viele Menschen pro Jahr erkranken oder frühzeitig sterben, weil sie dick sind, führt nicht dazu, dass wir fordern, man müsse endlich bei der lebensmittelsicherheit Zucker regulieren und entsprechende Ampeln flächendeckend umsetzen. Zumindest nicht mit derselben Panik.
Am ehesten sieht man das beim Rauchen. 15% aller Raucher erhalten irgendwann die Diagnose Lungenkrebs. Das muss man sich mal vorstellen. Aber dieses sehr reale Risiko ignoriert man, Zigarette um Zigarette. Während man gleichzeitig sich vor einer Doku irgendwo aus einen Armenviertel von Berlin oder Dortmund gruselt, wie schlimm die Gewalt auf den Straßen ist.