Für welches Kind?

@KillingTime
das ist ja die frage hier.

ist es moralisch vertretbar?
kann man ein leben opfern um mehrere zu retten oder nicht? ;)

Die moralische Frage besteht aus den Komponenten Er, du und der Zug.
Daraus entsteht ein Verhältnis von 1 zu 2, du und der Zug, so wie du und der Typ.
Es bleibt so oder so an dir hängen. Wenn du den Zug rettest wird der einzige der dich dafür richten wird du selbst sein. Wie gesagt, weshalb gleich die letzte Konsequenz angehen, zuerst mal schauen ob man es nicht auch so hin bekommt.

Vielleicht sollte man die letzte Konsequenz nicht als Mord betrachten, sondern als letzten Ausweg bevor ein Hundertfaches an Menschen mehr sterben müssen.

killimini schrieb:kann man ein leben opfern um mehrere zu retten oder nicht? ;)

Ich würde zuerst prüfen, ob durch mein Eingreifen oder mein Unterlassen ein Verwandter in Gefahr ist. Diesen würde ich mit Priorität retten.

Falls nicht, würde ich keine Gruppe bevorzugen. Wenn die Weiche so steht, dass 100 Leute sterben, dann ist das eben so. Ich würde mein Gewissen nicht belasten, in dem ich aktiv eingreife und einen anderen vorsätzlich sterben lasse.

@KillingTime
aber dadruch würdest du "vorsätzlich" 100 andere töten.

@killimini
Nö würde ich nicht. Ein passives Unterlassen ist nicht mit einem aktiven Eingreifen zu vergleichen.

Und du bist mir noch eine Erklärung schuldig, warum 100 Menschen mehr wert sein sollen, als einer. ;)

@KillingTime
hundert Menschen nicht aber hunder Leben. ;)

Jedes Leben ist gleich viel Wert. Kann man aber zwischen einem und 100 entscheiden sind somit 100 Leben wertvoller.

killimini schrieb:Kann man aber zwischen einem und 100 entscheiden sind somit 100 Leben wertvoller.

Kotau.

Ich würde mir diese Aussage nicht anmaßen.

@KillingTime
wenn man die einzelnen Menschen als Individuen anschaut und somit nicht kennt schon.

wieso meinst du nicht?

killimini schrieb:wenn man die einzelnen Menschen als Individuen anschaut und somit nicht kennt schon.

Wenn man die Menschen als Individuum anschaut, richtig. Aber bei eben diesem Anschauen kommst du vielleicht auch zu einem anderen Ergebnis. Was ist, wenn der Einzelne ein hochintelligenter Wissenschaftler ist, und die 100 anderen nur Arbeitsdrohnen?

Wie fiele dann deine Wahl? Aber ganz egal, wie deine Wahl ausfällt, oder aufgrund welcher Kriterien, *du* wärst derjenige, der sich zum Herrn über Leben und Tod aufschwingt. Ich könnte das nicht.

KillingTime schrieb:*du* wärst derjenige, der sich zum Herrn über Leben und Tod aufschwingt.

und das ist ja der springende punkt. Man wird zu "Gott".

@killimini

killimini schrieb:Man wird zu "Gott".

Mal ne ganz provokante Frage: Möchtest du 'godlike' sein?

@KillingTime
nicht wirklich. wieso?

@killimini
Und warum maßt du dir dann an, über Leben und Tod entscheiden zu wollen? ;)

@KillingTime
tu ich nicht. Ich möchte einfach theoretisch aufzeigen bzw. herausfinden wie wir bezüglich Leben denken.

@killimini
Doch das tust du. ;) Du hast gesagt, dass 100 Leben mehr wert sind, als 1, und würdest die Weiche entsprechend umlegen.

@KillingTime
In der Theorie wenn ich sie nicht kenne ;)

Da gab es mal eine Dr. House folge... lasst mich überlegen...
Staffel eins, Folge 4. Hieß im Orginal Maternity, in der deutschen Übersetzung "Nichts hilft"
Dort waren mehrere Säuglinge krank, und man musste entscheiden, zwei der Säuglinge unterschiedliche Medizin zu geben.
Eins davon starb schließlich, weil es die falsche Medizin bekam.

Ich würde sagen, diese Situation ist für Eltern nicht auszuhalten, und entscheiden KANN da niemand, glaube ich.
Ich denke auch nicht, dass jemand einen vor so eine Wahl stellen kann. :(

Ein hochintelligenter Wissenschaftler ist auch nicht mehr wert. Also diese Tatsache würde für mich keine Rolle spielen.

Ich denke solch eine Entscheidung kann man nicht im vorraus treffen ohne dabei verrückt zu werden.
Ich schätze mal das wenn man in diese Situation kommt (was hoffentlich niemals der Fall sein wird), auch nicht darüber nachdenkt und abwegt, sondern instinktiv eine Wahl trifft.