BerlinerLuft schrieb:Auf der einen Seite will man eine starke, selbstbewußte und emanzipierte Frau sein, aber auf der anderen Seite sich dann in die Opferrolle begeben.
Ja was denn nun?
Ich glaube das hast du an die falsche Adresse gesendet. Bloß weil ich bei diesem fiktiven Beispiel die im Durchschnitt vorhandenen physischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen (und Kindern & Alten) nicht negiere, kann ich mich dennoch an anderer Stelle für Geschlechtergerechtigkeit* einsetzen und sogar dennoch konservativ orientiert sein.
Z.B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist ja noch mal was anderes als friss oder stirb Situationen. Und genau das ist häufig das Problem an solchen Diskussionen, es wird oft nur in schwarz und weiß gedacht, alles mögliche in einen Topf geworfen und nicht mehr differenziert.
Wenn man der Linie von
@rhapsody3004 mal etwas konsequenter folgt, steht irgendwann keiner mehr für den Opi oder die hochschwangere Frau im Bus auf, "weil ja alle gleich viel wert sind". Wollen wir da denn hin? Ich nicht.
Aber zum Teil gebe ich dir Recht, den hardcore Feministinnen der Sorte Frau Kopf oder wie die heißt, die nicht nur Gleichberechtigung (bzw Gerechtigkeit) für Frauen wollen, sondern Männer im inneren für Müllmenschen halten, geht ihre Glaubwürdigkeit spätestens in dem Moment aus, wo es um den eigenen Hintern geht, davon bin ich ebenfalls überzeugt. Die würden es halt nur nie zugeben.
Sterntänzerin schrieb:Und ganz ehrlich, ich glaube, ich würde mich dann maximal um mir nahestehende Personen kümmern bzw. um Fremde nur dann, wenn mich das selbst nicht einem zu großen Risiko aussetze. Also mir z.B. das Kleinkind schnappen, dessen Eltern nirgendwo zu sehen sind, während die Oma mit Rollator, die nicht mehr vorwärts kommt, weil das Schiff schon beträchtlich geneigt ist, dann eher Pech hätte.
So nämlich. Und das dürfte keine Frage des Geschlechts sein, sondern ein ganz normales Verhalten im Rahmen des Überlebensmodus. Wenn man bei der Entscheidung seinen Hintern zu retten noch die Möglichkeit hat zu überlegen, wen man noch mit durchbringen kann, dann selektiert man. Und dann nehme ich vermutlich auch eher jemanden mit, der mit mir noch eine Chance hätte, und meine eigene Rettung nicht gefährdet.
*Der Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gerechtigkeit mal auf die Schnelle verbildlicht
Spoiler