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Für welches Kind?

141 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Retten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Für welches Kind?

04.01.2013 um 14:58
@Alarmi
nein.
ja was willste sonst machen?

das ist jtzt rein objektiv. ist man mal selbst in dieser Lage wird man eh nicht so reagieren.


@AllmySpott
weil ich wieder nen alten fred ausgebuddelt hab?


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Für welches Kind?

04.01.2013 um 15:00
Zitat von killiminikillimini schrieb:nein.
ja was willste sonst machen?
Na zum Glueck! Wenn Du welche haettest, dann wuesstest Du, dass man von seinen Kindern nicht eins mehr liebt als das andere!

Zum Thread:

Ich habe eine Bericht gelesen vom Tsunami damals in Thailand, bei dem eine Mutter eben diese Wahl treffen musste. Sie konnte nur ein Kind festhalten. Also hat sie das Juengere festgehalten und darauf gehofft, dass das aeltere sich irgendwie retten kann. Es hat tatsaechlich auch ueberlebt, aber ich will nicht wissen, wie dieses Ereignis die ganze Familie fuer den Rest ihres Lebens gepraegt hat!


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Für welches Kind?

04.01.2013 um 15:04
Zitat von AlarmiAlarmi schrieb:Wenn Du welche haettest, dann wuesstest Du, dass man von seinen Kindern nicht eins mehr liebt als das andere!
im normalfall ja. Aber es gibt genügend Eltern die ein kind mehr zu schätzen wissen als andere. :(


Wie würdest denn du reagieren?


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Für welches Kind?

04.01.2013 um 15:05
Zitat von killiminikillimini schrieb:ist dies (hoffentlich) nicht der Fall
übrigens scheinst du meine Klammer übersehen zu haben...


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04.01.2013 um 15:08
Zitat von killiminikillimini schrieb:Aber es gibt genügend Eltern die ein kind mehr zu schätzen wissen als andere
Was sich aber meistens erst herauskristallisiert wenn die Kinder schon dem Erwachsenenalter zustreben. In jungen Jahren in der Regel nicht!
Zitat von killiminikillimini schrieb:Wie würdest denn du reagieren?
Kann man pauschal nicht sagen! Ich kann mir ehrlich gesagt aber auch keine Situation vorstellen, in der beide Kinder totkrank sind, ich aber nur eins retten kann. Mit Sicherheit wuerde ich aber nicht sagen "Das, das ich mehr liebe", weil ich nicht denke, dass es ein solches Kind geben wuerde.


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04.01.2013 um 15:13
Zitat von AlarmiAlarmi schrieb:In jungen Jahren in der Regel nicht!
in der regel. Da liegt der Schlüssel.


Es ist ja reine Theorie. Es ist ein philosophischer Gedankensprung der die Abgründe "?" unseres Ichs aufzeigt.


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04.01.2013 um 15:14
@killimini
Ich glaube da gaebe es fuer mich zuerst die Frage, ob ein Kind wahrscheinlicher ueberlebt als das andere. Wenn nicht, wuerde ich tatsaechlich zum Muenzwurf tendieren.


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04.01.2013 um 15:17
@Alarmi
Siehst du. Eine rationale Entscheidung die der Person mit den höheren Lebenserwartung das Leben schenken wird. Aber man könnte es auch umkehren. Wieso nicht das schwächere Retten in der Hoffnung dass das stärkere auch überlebt?
;)

Stellt man sich nun vor man wäre tatsächlich in dieser Situation würde man vermutlich gar keinen Entscheid fassen können da man beide so sehr liebt und niemanden töten will.


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Für welches Kind?

04.01.2013 um 15:19
Zitat von killiminikillimini schrieb:Wieso nicht das schwächere Retten in der Hoffnung dass das stärkere auch überlebt?
Das wuerde dann Sinn machen, wenn man die Kinder aus dem Wasser holen muesste oder etwas aehnliches, aber nicht wenn es um eine Krankheit geht.

Ich glaube idealerweise wuerde ich die Entscheidung einem Arzt ueberlassen.


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04.01.2013 um 15:23
@Alarmi
Arzt ist natürlich am logischten. Gehn wir aber davon aus wir sind abgeschottet von jeglicher Hilfe, haben nur eine Spritze und zwei Kinder im sterben. Von mir aus erwachsene. Sie sind gleichen alters, wir kennen sie nicht, wissen also nichts über ihren charakter.

Am besten sie schauen noch genau gleich aus, eineiige zwilinge.

dann wird man wohl ne Münze werfen. Weiss man einer der beiden hat einen stärkeren Abwehrmechanismus.
Gibt man dann die Spritze der schwächeren damit sie vermutlich überlebt und hofft das der stärkre mit hilfe des eigenen körpers überlebt oder lassen die schwächere Person sterben ermöglichen aber der stärkeren dadruch eine bessere überlebenschance?


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04.01.2013 um 15:23
@Alarmi
man könnte natürlich auch beiden je die hälte spritzen...


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04.01.2013 um 15:24
Zitat von killiminikillimini schrieb:Gehn wir aber davon aus wir sind abgeschottet von jeglicher Hilfe, haben nur eine Spritze und zwei Kinder im sterben. Von mir aus erwachsene. Sie sind gleichen alters, wir kennen sie nicht, wissen also nichts über ihren charakter.
In dem Fall - ene mene miste, es rappelt in der Kiste....


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natü ehemaliges Mitglied

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Für welches Kind?

04.01.2013 um 17:33
@Alarmi
@killimini
Meines Erachtens gibt es keine wirklich ethischen Dilemmata, nur praktische.
Wenn man nur für einen die lebensrettende Spritze hat, ist man auch nur für die Lebensrettung eines der Kinder verantwortlich, für das zweite überhaupt nicht, da die Möglichkeit dazu entfällt, für das eine aber voll.
Immer vorausgesetzt, ein drittes ist ausgeschlossen, z. B. die halbe Spritze jeweils setzen, weil Hoffnung auf einen rechtzeitigen Nachschub realistisch besteht.

Die verbliebene Rettungspflicht ist danach voll bindend. Man kann die Auswahl durch die Kinder treffen lassen - falls eines freiwillig verzichtet.

Ansonsten aber wird man pragmatisch vorgehen, das heißt die Spritze bei dem setzen, bei dem der Erfolg am sichersten ist, denn der Verlust auch des zweiten Kindes wäre Verschulden.

Man kann um eine Eingebung beten, bei welchem der Kinder die Maßnahme sicherer erfolgreich sein wird, damit man seine Pflicht wenigstens diesem einen gegenüber nicht verspielt.
Und dann hoffen, dass die Umstände einem die Entscheidung diktieren:

Vielleicht wird das eine dringender darum bitten - weil es vitaler ist und mehr Chancen hat - oder das Kleinere schläft gerade und wird vom Übergangenwerden nichts mitkriegen - oder das Größere wird die anschließende Flucht eher durchstehen. Oder eines hält im entscheidenden Moment gerade besser still. Oder bei dem einen liegen die Adern gerade sichtbarer da, oder das andere hat gerade die sterilere Haut...

Hauptsache, man kommt bei einem seiner Kinder zum Rettungs-Ziel. Alles andere muss man während des Spritzens ausblenden. Denn man ist für den Erfolg verantwortlich.

Der Grundsatz heißt: "Ultra posse nemo obligatur." (Über das Können hinaus ist niemand verpflichtet.)


Etwas anderes wäre: aktiv eines zu töten, um ein anderes zu retten. Das darf man nicht, auch nicht bei sicherer Heilungschance für das andere. Dann muss man eher beide sterben lassen.

(Fälle, wo ein Fötus im Mutterleib einem anderen das Leben bedroht, sind selten und schwierige Entscheidungen. Man darf dann vermutlich zugunsten des Lebensfähigeren Notwehr betreiben.)


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04.01.2013 um 17:56
Etwas anderes wäre: aktiv eines zu töten, um ein anderes zu retten. Das darf man nicht, auch bei sicherer Heilungschance für das andere. Dann muss man eher beide sterben lassen.
bersteh nicht ganz was du damit meinst...


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natü ehemaliges Mitglied

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04.01.2013 um 18:39
@killimini
Den Unterschied zwischen Sterbenlassen und Töten. Das eine darf man, das andere nicht.
Wenn man von zweien sowieso nur einen retten kann und dabei untätig dem anderen beim Sterben zusieht, hat man keine Schuld.
Wenn man aber - in einer anderen Situation - einen retten könnte, indem man einen anderen tötet,
darf man ihn nicht töten, auch nicht, wenn man hundert retten könnte.

Denn das Verbot zu töten ist strikt, das Gebot zu retten ist dehnbar.


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04.01.2013 um 18:40
@natü
ach so. ja.

Okay aber einen zu töten um hunderte zu retten müsste man schon hinterfragen.

mehrere Leben sind immer Wertvoller als nur eines.


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natü ehemaliges Mitglied

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04.01.2013 um 18:50
@killimini
Es scheint so.
Losgelöst stimmt dieser Satz ja auch. 100 Überlebende sind eine größere Rettungsleistung als 1 Überlebender.

Aber 1 Toter - oder genauer - Getöteter - wird von hundert dadurch Geretteten nicht aufgewogen.

Mein Ethikprinzip ist: Die Schallmauer zum Bösen ist da durchbrochen, wo ich eines der zehn Gebote verletze: im Falle des Tötens ein Hauptgebot.

Die Grenze zum Gutestun ist dagegen nach oben immer offen. Du kannst 10 oder 100 Patienten gesundpflegen.


Es gibt dieses Fangbeispiel mit dem Schrankenwärter, der nur einen von zwei auf eine zerbrochene Brücke zurasenden Zügen per Weichenstellung stoppen kann.
Welchen soll er retten? Wird er nicht schuldig, weil er die Reisenden von der Gegenseite durch seine Weichenstellung in den Tod dirigiert?


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04.01.2013 um 18:53
@natü
Man darf einem Lebewesen niemals absichtlich Leid zufügen, egal welcher Art.

Allerdings wäre es in einem solchen Falle ein moralisches Dilemma...

Deine Gedanken sind interessant...


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natü ehemaliges Mitglied

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04.01.2013 um 19:15
@killimini
Ich denke jetzt nicht emotional. Das ist für mich ein reines gedankliches Problem. Abstrakt-philosophisch.

Wenn ich dir meine Lösung auch zu dem Schrankenwärter-Beispiel sagen darf?
Es soll den Hörern suggerieren, dass es Situationen gebe, wo der Mensch schuldig werden m ü s s e, weil er keine Wahl habe, das Gute zu tun, wenn er nicht andere schädigen wolle.

Dies ist aber falsch. Denn der Schrankenwärter verursacht zwar 'material', so sagt man, glaube ich, in der Ethik, einen Schaden, indem er die 100 Insassen des einen Zuges den 101 Insassen des anderen Zuges zuliebe von der Brücke stürzen lässt.
Da er aber keine Möglichkeit hat, die 100 (bzw. wahlweise die 101) zu retten, ist er auch nicht dazu verpflichtet. Wo aber keine Pflicht bzw. Handlungsmacht, da kein Versäumnis und keine Schuld.
Hier hat er nur die Wahl zwischen der einen guten Tat oder der anderen und wird die effektivere (die 101) wählen.

Stünde aber z. B. auf der Brücke nur ein einziger Mann, den er erschießen müßte, um die Weiche für einen der Züge freizumachen, so wäre er nicht mehr verpflichtet, einen einzigen der Zuginsassen zu retten, da man nie Böses tun m u s s , um Gutes zu erreichen.
Das verlorene Gut der vielen Leben wäre zwar das höchste irdische Gut, würde aber kein verlorenes moralisches Gut, also eine böse Tat, aufwiegen.
Das moralisch Gute gehört einer höheren Kategorie an.

Insofern kann meines Erachtens nie ein Mensch in ein echtes sittliches Dilemma geraten. Die realen Güter kann er jeweils abwägen, die moralischen sind nicht verhandelbar.


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04.01.2013 um 19:22
@mod

vielleicht in Philosophie verschieben?

@natü
naja...
ich verstehe deine Gedankengänge und muss dir auch zustimmen. Allerdings würde wohl jeder Mensch den einen erschiessen um damit andere zu retten. Zumal der zu erschiessende ja ein verbrecher sein muss, ansonsten müsste man ihn nicht erschiessen sondern einfach bitten aus dem weg zu gehen. also wäre es notwehr.


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