MissMary schrieb am 09.05.2023:Es müsste eine Art geben, den Wohnraum "umverteilen" zu können. Hier bei uns im Dorf war es in den 50ern und 60ern üblich, wenn man das Geld hatte, zwei Familienhäuser zu bauen. Während der Familienphase hat man mitunter das ganze Haus bewohnt, später dann eine Wohnung vermietet. Seit den 70ern baut man größer, opulenter und so, dass nichts unterteilt werden kann: Und oft bleibt einer übrig. Bei uns im Dorf gibt es einen Haufen dieser Häuser, die noch von einem alten Ehepaar oder einer Einzelperson bewohnt werden. Hauptgrund: Man lebte da sein gesamtes Leben, kennt das Umfeld, liebt das Haus.
Auf der anderen Seite gibt es jede Menge junge Familien, die verzweifelt suchen oder aber die Neubaugebiete bevölkern, wo noch mehr der o.g. Häusern entstehen. Da könnte man ansetzen.
Da gibt es etliche Versuche, auch hier in Kleinstädtchen gab es schon eine "Wohnungstauschprämie". Aber nicht mal der Stadtrat, der sie durchgedrückt hat, ist seither umgezogen (obwohl er das ausdrücklich angekündigt hat).
MissMary schrieb am 09.05.2023:Freunde von uns wohnen in einem Niedrigenergiehaus - drei Stockwerke - ehrlich hätte ich darauf keinen Nerv. Hoch, runter, um in den Keller zu kommen 1x ums Haus rennen .... gemütlich ist anders.
EFH ist eh 'ne andere Nummer. Und leider tatsächlich die am wenigsten nachhaltige bzw. ökologische.
Wenn's nur darum geht möglichst klimaneutral, nachhaltig und ökologisch zu bauen ist die beste Lösung hoch (möglichst wenig Bodenversiegelung) und kompakt (möglichst wenig Oberfläche wg. Wärmemanagement) zu bauen.
MissMary schrieb am 09.05.2023:Dazu muss es halt auch regnen. Die Frage ist auch, was dann mit dem Grundwasserspiegel passiert, wenn man das macht und ob es nicht irgendwie kontraproduktiv ist.
Da kann ich nur für meine Situation sprechen, und da ist Grundwasser garkein Thema, weil es keines gibt (wohne oberhalb eines ehemaligen Steinbruchs am Rand des Neckars). Wir grübeln gerade wie wir das Problem hier lösen, das Regenwasser nicht aufzufangen ist die reinste Verschwendung. Für unseren Gemüse-Anbau brauchen wir nun mal Wasser, wenn wir's nicht speichern müssen wir Trinkwasser aus der Leitung nehmen.
MissMary schrieb am 09.05.2023:Das ist total doof. Das Ärgerlich ist, dass man da kein klares Konzept hat - erst gab es weniger Sozialwohnungen, nun geht es den kleinen fairen Vermietern an den Kragen: Wo sollen die armen Leute denn hin?
Das Hauptproblem seh ich gerade darin, dass es vor allem unter den Ärmsten der Armen mittlerweile Spaltung gibt. Flüchtlinge verschiedener Kategorien finde ich schon sehr, sehr schwierig. Aber wenn ich grad meine Anfragen so lese, dann haut's mir echt den Vogel raus.
militarynerd schrieb am 10.05.2023:Es ist die Politik die die Preise für den Bau treibt, angefangen mit Grunderwerbsteuern und Notargebühren bis hin zu überbordenden Umweltauflagen. Niemand baut aus Nächstenliebe, also müssen Mieter die in Neubauten einziehen wollen eben den Marktpreis bezahlen, wie sollte es anders funktionieren? 2 Mio. Neubürger binnen weniger Jahre entlasten den Wohnungsmarkt nun auch nicht gerade.
Grunderwerbsteuern und Notargebühren gab's schon immer, ich glaub die sind auch kaum gestiegen bzw. da sie sich prozentual rechnen die Prozente nicht.
Die allermeisten Privatleute bauen natürlich nicht mal aus Nächstenliebe sondern erstmal für sich selbst. Und schon das ist schon seit längerem sehr schwierig geworden (schon allein an ein Grundstück dafür zu kommen, von den Preisen garnicht erst zu reden).
Die Auflagen sind krass - und obwohl ich absolut dafür bin dass der Staat Einfluß darauf nimmt wie gebaut wird denke ich dass da ganz oft sehr viel Blödsinn und unnötige Bürokratie dabei ist.
militarynerd schrieb am 10.05.2023:Wenn die Politik an sich unnötige Sanierungen im mitunter 6-stelligen Bereich erzwingt (Habecks Heizungsverbot) ist logisch, dass dafür am Ende die Mieter aufkommen müssen, Eigentümer müssen das ja auch selbst stemmen.
Ganz genau. Ich würde dann nicht weiter "sozial" vermieten können, das ist jetzt schon hart an der Grenze.
Zumal auch die Möglichkeit der "Modernisierungs-Mieterhöhung" radikal gedeckelt ist.
militarynerd schrieb am 10.05.2023:@wobel solange du weiter gegen Flugreisende polemisierst hast du nichts verstanden, ...
Ich glaube Du verstehst mich da falsch oder hast nicht alles gelesen.
Es geht mir nicht grundsätzlich um Flugreisen sondern darum, dass das nun wirklich nicht sein muß drei, vier mal im Jahr eine Fernreise zu machen die pro Kopf und Flug mehr CO2 ausstößt als eine Mehrfamilienhaus-Heizung im Jahr.
Die Relation stimmt einfach nicht.
Und wenn Du den Link den ich gepostet habe angeschaut hättest, wüßtest Du auch dass Deutschland sehr wohl den internationalen Flugverkehr subventioniert - mit über 12 MILLIARDEN pro Jahr.
Ich würde diese Subventionen einfach lieber in die Energiewende gesteckt sehen als in Luxus für ohnehin privilegierte Menschen.
Wenn man Wohnen als "Menschenrecht" bezeichnen will, dann gehört Wärme, Wasser und Strom dazu.
Und nur um Missverständnissen vorzubeugen (auch wenn ich das schon mal erklärt habe): Ganz sicher werde ich auch irgendwann nochmal eine Fernreise machen ohne jegliche Flugscham. Und ja, ich spare jetzt schon drauf.
Es ist aber ein großer Unterschied ob man sowas zwei, drei Mal im Leben macht oder drei, vier Mal im Jahr.
Meine Kritik geht in die Richtung dass ich der Meinung bin dass wir dringend eine Energiewende brauchen - aber der Übergang beim privaten Wohnungsbau deutlich softer passieren muß - denn wie gesagt, wer Wohnen als "Menschenrecht" bezeichnet muß da zwingend auch Wärme, Wasser und Strom dazurechnen. Und genau da wären Subventionen deutlich wichtiger als für Flugreisen. Auch wenn ich selbst nochmal fliegen will und dann womöglich deutlich mehr bezahlen muß.
Wohnen ist wichtiger als Fliegen!!! Sehr viel wichtiger!!!
militarynerd schrieb am 10.05.2023:... das Problem sind auch nicht Flugreisende, sondern weltfremde, irrationale Politiker, vornehmlich aus dem grünen und linken Lager.
Nunja - bei "weltfremd und irrational" stimme ich zu, beim "vornehmlich aus dem grünen und linken Lager" nicht.
Meine Kritik an den Grünen ist ja, dass sie sich seit sie "den Marsch durch die Institutionen" geschafft haben (also es in den Bundestag geschafft haben) sich nur noch die Ärsche breitgedrückt haben für viel, viel, viel Geld. Das hatten wir uns in den 80ern irgendwie anders vorgestellt...
Wer hat denn die "Energiewende" letztendlich dann eingeläutet? Das war doch Angelika Merkel...
Wie auch immer, das Problem bleibt, denn wie Du richtig schreibst:
militarynerd schrieb am 10.05.2023:Das werden du und deine Mieter noch am eigenen Leib erfahren, ...
Und nicht nur meine Mieter und ich, sondern auch Du und der Rest der Gesellschaft. Einfach weil das ausnahmslos ALLE betrifft - früher oder später.
Mich ärgert dass der CO2-Ausstoß von Heizungen so verteufelt wird, während bei Flugreisen niemand auch nur ein Wort darüber verliert obwohl der immens viel höher ist. DAS ist der Punkt.
militarynerd schrieb am 10.05.2023:aber wähle ruhig weiter Grüne und wettere gegen Flugreisende.
Zum einen hab ich nirgendwo geschrieben dass ich "weiter Grüne wähle" und zum anderen hab ich nicht gegen Flugreisende gewettert sondern gegen die Höhe der Subventionen die Deutschland dafür jährlich raushaut (für Luxus für wenige).
Mich ärgert dass so getan wird als wären die Heizungen das allergrößte CO2-Problem. Sind sie nicht. Flüge sind viel, viel, viel schlimmer!
Und tatsächlich bin ich der Meinung dass es besser ist bestehende "bezahlbare" Wohnungen erstmal noch in Betrieb zu halten als sie durch unbezahlbare Auflagen dem Wohnungsmarkt zu entziehen bzw. durch "unbezahlbare" Wohnungen zu ersetzen. Vor allem wenn der CO2-Ausstoß der vorhandenen Heizung jährlich nicht höher ist als für einen einzelnen (!) Flug nach z.B. Lanzarote.
Es ist eine Frage der Prioritäten.
Und Wohnungsnot ist schlimmer als nur zweimal jährlich zu fliegen anstatt drei- oder viermal.