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Stadt oder Land?

222 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Natur, Wohnen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Stadt oder Land?

22.03.2023 um 22:31
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Park: hinfahren (muss mir alles mitnehmen, kann manches nicht mitnehmen), auf einer Decke im Gras liegen, auf einer Parkbank sitzen, spazieren gehen, evl. eine Skulptur bewundern, viele Menschen
An Aussagen wie diesen stelle ich fest, dass du wahrscheinlich eine andere Vorstellung von einem Park hast, als es sie in der Realität in vielen Städten gibt. Da sind die Parks eben nicht unbedingt kleinere eingezäunte Areale mit ein paar Skulpuren, sondern es handelt sich um wirklich große waldartige Areale, in denen auch eben nicht viele, sondern nur sehr wenige bis gar keine Menschen sind. Manchmal heißen solche Areale nur "Park", sind aber in Wirklichkeit Waldgebiete. Ich persönlich sehe keinen wirklichen Unterschied zwischen einem solchen Park und einem Wald, wie du ihn anscheinend bevorzugst.

Klar gibt es auch kleinere Parks, aber es gibt sie eben oft in allen Größen und Variationen, und die, die ich im Sinn habe, sind eben eigentlich Wälder, Flussauen und ähnliches.

Übrigens bin ich auch sehr sehr gern in der Natur unterwegs. Im Sommer mache ich nach Feierabend fast jeden Tag lange Spaziergänge oder kurze Wanderungen. Dank des guten ÖPNV komme ich in kurzer Zeit in die unterschiedlichen schönen Regionen rings um die Stadt, wie z.B. die Seen, den Oberlauf der Isar, die Würm, etc. Eine meiner Lieblingsspaziergänge führt beispielsweise oberhalb vom Tegernsee auf einem Panoramaweg. Ideal für einen sonnigen Abend nach der Arbeit.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:sodass mir die kurzen Strecken und die gute Infrastruktur in Stadtnähe entgegenkommen.
Ich finde ja, dass die ÖPNV-Infrastruktur in der Schweiz fast überall sehr gut ist. Im Gegensatz zu Deutschland kann man bei Euch auch oft gut ländlich leben und braucht trotzdem kein Auto. Selbst kleine Bergdörfer haben oft einen eigenen Bahnhof, und wenn es keine reguläre Eisenbahnlinie gibt, dann führt eine Stand- oder Luftseilbahn hin.


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22.03.2023 um 23:43
Zitat von martenotmartenot schrieb:An Aussagen wie diesen stelle ich fest, dass du wahrscheinlich eine andere Vorstellung von einem Park hast, als es sie in der Realität in vielen Städten gibt. Da sind die Parks eben nicht unbedingt kleinere eingezäunte Areale mit ein paar Skulpuren, sondern es handelt sich um wirklich große waldartige Areale, in denen auch eben nicht viele, sondern nur sehr wenige bis gar keine Menschen sind. Manchmal heißen solche Areale nur "Park", sind aber in Wirklichkeit Waldgebiete. Ich persönlich sehe keinen wirklichen Unterschied zwischen einem solchen Park und einem Wald, wie du ihn anscheinend bevorzugst.
Ich war schon häufiger in Parks, z.B. wenn ich keinen Garten hatte, einfach so um Menschen draußen zu treffen (z.B. ein Forentreffen, oder neue Bekannte die man nicht gleich nach Hause einladen will), bei Aufenthalten in Städten zwecks wissenschaftlicher Kongresse. Ich mag auch Botanische Gärten.
Fazit: Parks unterscheiden sich.

Falls ein solcher Park wie von dir beschrieben ist: Okay, dann mag er waldartig sein. Für mich ist aber z.B. der Palmengarten in Frankfurt, der Stadtpark XYZ [setze beliebige Stadt ein; es ist meist das kleine Areal rund um einen Springbrunnen, etwas gut gepflegtes Grün, paar Bänke], der Schlosspark ABC nun kein Ersatz dafür, in einem Wald spazieren zu gehen, Pilze zu sammeln, Feuersalamander zu beobachten etc.
Manch einem scheint der Unterschied nicht so wichtig zu sein und auch schon z.B. der Stadtpark XYZ als "grün" ausreichen; das ist auch völlig in Ordnung. Selbst sehe ich auch den Unterschied, dorthin ggf. weit fahren zu müssen (wenn man nun nicht ausgerechnet adressenmäßig noch zur Stadt zählt, aber neben einem solchen Park wohnt) vs. sogar fußläufig dorthin zu gelangen.

Welche konkreten Parks sind dir positiv als waldartig aufgefallen? Mir eigentlich nur die, die Wälder sind und vorm Wortbestandteil "-park" den Wortbestandteil "Natur-" oder "National-" stehen haben.

Meist habe ich als "Park" sowas gesehen (exemplarisch):
https://castlewelt.com/fileadmin/_processed_/4/2/csm_gr_Schloss_Neuhaus_01_582460f3a8.jpg
https://cdn.getyourguide.com/img/location/5729b7a32ec98.jpeg/68.jpg
Aber nie sowas:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Naturpark_bayerischer_wald_wolfsteiner_ohe.jpg
(Letzteres rausgesucht da dem Namen nach "Park": Naturpark Wolfsteiner Ohe. Ist aber Naturschutzgebiet, kein Park. Ganz wortklauberisch könnte man natürlich sagen: Ein Park.)

Es ist überhaupt nichts verkehrt daran, einen Park oder eine eher im Rahmen eines expliziten Ausflugs zu erreichende Naturlandschaft zu bevorzugen oder sich damit gerne zu begnügen. Wer das mag was ich schrieb oder was Vorposter Nesca schrieb (Nutzgarten, in ein paar Schritten schon in der Natur) wird sich damit aber eher nicht wohlfühlen, nur das zur Verfügung zu haben.


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22.03.2023 um 23:46
Zitat von martenotmartenot schrieb:Im Gegensatz zu Deutschland kann man bei Euch auch oft gut ländlich leben und braucht trotzdem kein Auto. Selbst kleine Bergdörfer haben oft einen eigenen Bahnhof, und wenn es keine reguläre Eisenbahnlinie gibt, dann führt eine Stand- oder Luftseilbahn hin.
Wobei sich da die Frage nach der Rentabilität stellt. In den meisten ländlichen Regionen in Deutschland ist der ÖPNV ja nicht aus Boshaftigkeit so schwach, sondern weil es schlicht an Fahrgästen mangelt.


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22.03.2023 um 23:50
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Wobei sich da die Frage nach der Rentabilität stellt. In den meisten ländlichen Regionen in Deutschland ist der ÖPNV ja nicht aus Boshaftigkeit so schwach, sondern weil es schlicht an Fahrgästen mangelt.
Wobei sich da immer wieder auch die Katze in den Schwanz beißt:
Exemplarisch kann ich mich an einen Wohnort erinnern von dem aus eine mittelgroße Stadt (mit einer kleinen Uni, zwei großen Berufsschulen, vielen Arbeitsplätzen, spezialisierteren Schulen für die Oberstufe/ Erwachsenenbildung) erreichbar war. Das große Manko: Zwischen einziger Hin- und Rückfahrt passte kein ganzer Arbeitstag. Der Bus war voll mit Berufsschülern, Oberstufenschülern die gerade mal so den Bus erwischten (wenn sie mit der Schule vereinbart hatten, in der letzten Stunde früher gehen zu dürfen). Wären die Fahrzeiten so gelegt worden dass man damit auch nach der Arbeit nach Hause kommt: Man hätte locker einen zweiten, ggf. dritten Bus fahren lassen können. Nicht nur ich hätte ihn gerne genutzt. So reichte dieser eine Bus, da es bei dem Fahrplan in der Tat an weiteren Fahrgästen mangelt, da der typische Arbeitgeber nicht unbedingt eine halbe Stunde früher gehen kann um den Bus zu erwischen.


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23.03.2023 um 00:07
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Wobei sich da immer wieder auch die Katze in den Schwanz beißt:
Exemplarisch kann ich mich an einen Wohnort erinnern von dem aus eine mittelgroße Stadt (mit einer kleinen Uni, zwei großen Berufsschulen, vielen Arbeitsplätzen, spezialisierteren Schulen für die Oberstufe/ Erwachsenenbildung) erreichbar war. Das große Manko: Zwischen einziger Hin- und Rückfahrt passte kein ganzer Arbeitstag. Der Bus war voll mit Berufsschülern, Oberstufenschülern die gerade mal so den Bus erwischten (wenn sie mit der Schule vereinbart hatten, in der letzten Stunde früher gehen zu dürfen). Wären die Fahrzeiten so gelegt worden dass man damit auch nach der Arbeit nach Hause kommt: Man hätte locker einen zweiten, ggf. dritten Bus fahren lassen können. Nicht nur ich hätte ihn gerne genutzt. So reichte dieser eine Bus, da es bei dem Fahrplan in der Tat an weiteren Fahrgästen mangelt, da der typische Arbeitgeber nicht unbedingt eine halbe Stunde früher gehen kann um den Bus zu erwischen.
Das klingt in der Tat sehr unglücklich.

Leider kenne ich aus eigener Erfahrung von früher (zu meiner Schulzeit), wie uneinsichtig und stur die ÖPNV-Unternehmen sein können. Damals fuhren in meinem Wohnviertel in einer Großstadt im Ruhrgebiet die Busse nur im Halbstundentakt und die waren regelmäßig bis zum Bersten gefüllt. Erst nach einigen Jahren kam die Erkenntnis, dass es geboten wäre, die Linie im Viertelstundentakt zu bedienen.

In der Kleinstadt meiner Verwandten sehe ich wiederum, dass die Busse, die dort immerhin im Stundentakt fahren, meistens ziemlich leer sind. Natürlich, ein paar Leute sitzen immer drin, aber viel mehr als 8-10 sind es nie, außer bei den üblichen Stoßzeiten am frühen Morgen und nachmittags.


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23.03.2023 um 00:18
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:In der Kleinstadt meiner Verwandten sehe ich wiederum, dass die Busse, die dort immerhin im Stundentakt fahren, meistens ziemlich leer sind. Natürlich, ein paar Leute sitzen immer drin, aber viel mehr als 8-10 sind es nie, außer bei den üblichen Stoßzeiten am frühen Morgen und nachmittags.
Eine Vermutung (die nicht zutreffen muss): Ggf. eine etwas unpassende Linienführung? Ggf. sind dort die meisten Leute tagsüber berufstätig und somit gar nicht in einem Bus anzutreffen?* In größeren Städten sind viel mehr Leute auch tagsüber unterwegs, schon allein durch Uni, Fahrten zu in Kleinstädten eher nicht anzutreffenden Terminen (was ich in solchen Städten auch stets an der Auslastung der verschiedenen Linien sah: Linien die die Uni, Kliniken, größere Behörden anfuhren auch tagsüber voll, Linien die nur z.B. ein einzelnes Unternehmen und ggf. touristische Attraktionen anfuhren typischerweise nur zu den bekannten Stoßzeiten voll).

(Einen Bus im Stundentakt würde ich persönlich in den meisten Fällen nutzen. Eine früher genutzte Teilstrecke hatte 1-Stunden-Takt, was bei flexiblen (aber langen) Arbeitszeiten kein zusätzliches Warten bedeutet hat. Unpassend wäre das natürlich bei einer Stelle mit festen Zeiten ("Laden aufsperren") gewesen die dann ggf. jeweils bis zu einer knappen Stunde Warten morgens und abends bedeuten kann. Das wäre für mich ein Grund den Bus nicht zu nutzen wenn irgendwie vermeidbar.)

* Fahre, als berufstätiger Mensch, (logischerweise) auch selten(st) an einem Tag Mo. - Fr. anderweitig als morgens zur Arbeit und abends nach Hause mit dem Bus. Anders am Wochenende oder an den wenigen Tagen im Jahr an denen ich einen Termin habe.


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23.03.2023 um 02:55
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich finde ja, dass die ÖPNV-Infrastruktur in der Schweiz fast überall sehr gut ist. Im Gegensatz zu Deutschland kann man bei Euch auch oft gut ländlich leben und braucht trotzdem kein Auto. Selbst kleine Bergdörfer haben oft einen eigenen Bahnhof, und wenn es keine reguläre Eisenbahnlinie gibt, dann führt eine Stand- oder Luftseilbahn hin.
Ja, die Schweiz ist sehr gut vernetzt, aber in den isolierten Dörfern gibt es oft nur den 1-Stundentakt und abends ist auch früher Schluss. Außerdem gibt es weniger nahe Bushaltestellen und auch öfter ohne Sitzmöglichkeit. Die Cars und kleinen Bahnhöfe sind teilweise noch nicht behindertengerecht umgerüstet. Für jemand mit Geheinschränkung sind das alles ärgerliche Hindernisse. Die Reisezeiten sind auch aufwändiger und anstrengender.


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23.03.2023 um 07:50
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ja, die Schweiz ist sehr gut vernetzt, aber in den isolierten Dörfern gibt es oft nur den 1-Stundentakt und abends ist auch früher Schluss.
In Deutschland kann man in vielen ländlichen Regionen nur träumen von einem Einstundentakt. Wir haben ganze Städte, die gar nicht an einen Linientaktverkehr angebunden sind. Ich erinnere mich an meine Versuche, Orte wie Wolnzach (11000 Einwohner) oder Öttingen (ca. 5000 Einwohner) zu erreichen. Wenn man Glück hat, nimmt einen ein Schulbus mit. Dabei gibt es in beiden Orten eigentlich einen Bahnhof und eine noch nicht abgebaute Bahnstrecke (aber stillgelegt). Sogar die touristisch bedeutende Stadt Dinkelsbühl hat keinen regulären Bahnanschluss trotz Bahnhof. Soweit ich mitbekomme, wird seit Jahren erfolglos über eine Wiederinbetriebnahme diskutiert.
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Wobei sich da die Frage nach der Rentabilität stellt.
Wie gesagt, die Schweiz bekommt das eben auch in dünner besiedelten Regionen hin. Abgesehen davon: es ist, wie es ist. In den ländlicheren Regionen in Deutschland gibt es oft keinen guten ÖPNV, was für mich eben einer der entscheidenden Gründe ist, warum ich nicht dort leben wollte bzw. könnte, da für mich die Möglichkeit, ohne Auto auszukommen entscheidend bei der Wohnortwahl ist. Da hilft mir die ganze ländliche Idylle nichts.


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23.03.2023 um 08:07
Bei uns gibt es den sogenannten Bürgerbus.
Dort kann man in der Regel eine Stunde vorher anrufen und wird dann an der Bürgerbus Haltestelle abgeholt.
Sind bei uns aber nicht 7 Tage in der Woche , sondern nur 4 - und außer den gesetzlichen Feiertagen,
da wird dann auch nicht gefahren.

Wikipedia: Bürgerbus


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23.03.2023 um 11:29
Ich habe sowohl auf dem Dorf als auch in der Stadt gewohnt. Momentan wohne ich in der Stadt, in meiner Heimat bzw. dem Dorf gibt es leider kaum Jobs und die Wege in die nächste Stadt für die Arbeit würden mich pro Tag minimum 2 Stunden Fahrzeit kosten.
Mein Arbeitsweg ist mit dem Fahrrad in 10min und zu Fuß in ca. 25min zu bewältigen. Das schätze ich schon enorm. Ich habe alles, was ich brauche, in der Umgebung. Zudem wohnen wir relativ ruhig in einer Seitenstraße in einem kleinen Mehrfamilienhaus mit viel grün drumherum. Wenn man da aus dem Haus schaut denkt man nicht sofort, dass man sich in einer Stadt befindet. Den Autoverkehr oder ÖPNV (Straßenbahn etc) höre ich durch die geöffneten Fenster eigentlich nicht. Außerdem habe ich nur ca. 5min zu Fuß entfern einen großen Park.
Ich bin mit der Wohnsituation im Moment sehr zufrieden, aufgrund der ruhigen Lage unserer Wohnung. Das war hier aber nicht immer so. Zwar würde ich sehr gern näher an meiner Familie wohnen aber das ist nicht so einfach umsetzbar, man muss eben immer Kompromisse eingehen.
Die Mietpreise sind zwar echt heftig, aber da würde es keinen riesigen Unterschied machen wenn wir an den Stadtrand ziehen würden - da spare ich vielleicht einen Teil Miete ein, den ich dann aber in den ÖPNV investieren müsste. Außerdem hätte ich weniger Freizeit, da ich dann länger zur Arbeit brauche.
Derzeit können wir es uns nicht vorstellen aufs Dorf zu ziehen, da wir hier die Familie meines Freundes in der Nähe haben und (speziell seine Mutter) zunehmend unsere Unterstützung braucht.


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23.03.2023 um 11:51
Zitat von martenotmartenot schrieb:In Deutschland kann man in vielen ländlichen Regionen nur träumen von einem Einstundentakt. Wir haben ganze Städte, die gar nicht an einen Linientaktverkehr angebunden sind. Ich erinnere mich an meine Versuche, Orte wie Wolnzach (11000 Einwohner) oder Öttingen (ca. 5000 Einwohner) zu erreichen. Wenn man Glück hat, nimmt einen ein Schulbus mit. Dabei gibt es in beiden Orten eigentlich einen Bahnhof und eine noch nicht abgebaute Bahnstrecke (aber stillgelegt). Sogar die touristisch bedeutende Stadt Dinkelsbühl hat keinen regulären Bahnanschluss trotz Bahnhof. Soweit ich mitbekomme, wird seit Jahren erfolglos über eine Wiederinbetriebnahme diskutiert.
Das ist schon ein krasser Gegensatz zur Schweiz, die weltweit das beste und zuverlässigste Bahnnetz hat, sogar noch vor Japan. Und es wird fortwährend ausgebaut und auf zukünftige Bedürfnisse und Anforderungen angepasst. Aber das ist auch notwendig in der engen Schweiz mit relativ hoher Bevölkerungsdichte im Mittelland. Die Stadtzentren werden auch zunehmend vom Autoverkehr befreit, was wiederum die Luftqualität verbessert.


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23.03.2023 um 13:48
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Arbeitgeber
Das sollte natürlich v.a. heißen "Arbeitnehmer" - aber ein Arbeitgeber kommt natürlich tendenziell noch schlechter rechtzeitig los.
Rundum: War für Berufstätige nicht nutzbar.
Für Berufsschüler und Azubis auch schon schwieriger, da damit die (hochwertigen) Zusatzkurse und Fortbildungen, die die Berufsschule anbietet (am späten Nachmittag und Abend) nicht nutzbar sind. Mich hat damals ab und zu mein Vater gefahren.
Fahrgemeinschaften habe ich ausprobiert, haben aber leider nicht funktioniert. Ich wäre da auch relativ flexibel gewesen (keine festen Arbeitszeiten), solange ich nur zuverlässig so hin und her gekommen wäre dass ich hätte arbeiten können. Es passierte aber so oft dass derjenige der gefahren ist krank war, spontan einen freien Tag hatte, mittags schon früher los musste... sodass ich Fehlzeiten in der Arbeit anhäufte, Urlaubstage draufgingen, sodass ich das wieder aufgeben musste.


@Nesca
Das Konzept kenne ich und würde es durchaus als Ergänzung zur Nutzung eines (eigenen) Autos nutzen. Nur dass ein Auto zusätzlich nötig ist (die wenigsten arbeiten an nur vier Tagen pro Woche, und ich vermute dass die Linien des Bürgerbusses nicht alle regelmäßig nötigen Strecken (zur Arbeit, zum Einkaufen, zu regelmäßig anfallenden Terminen) abdecken) nötig ist heißt ja nicht dass man es für jede Fahrt einsetzen muss.
Auch in der von mir oben beschriebenen Situation: Man braucht dort für andere Fahrten ein Auto da auf vielen Strecken gar kein Bus fährt. Trotzdem hätte ich einen Pendlerbus für die Fahrten zur/ von der Arbeit gerne genutzt und weiß dass es anderen ebenso ging.


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23.03.2023 um 14:20
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Das ist schon ein krasser Gegensatz zur Schweiz, die weltweit das beste und zuverlässigste Bahnnetz hat, sogar noch vor Japan.
Ich finde es in der Schweiz auch immer wieder super. Im letzten Sommer bin ich mal in Appenzell Innerrhoden in der Region bei Wasserauen unterwegs gewesen, und selbst dort (kleine Siedlungen im Bergtal) verkehrt tagsüber alle 30 Minuten eine Bahn der Appenzeller Bahnen. Das wäre genau die Art von Anbindung, wie ich sie mir wünschen würde, dann könnte ich mir auch ein Leben auf dem Land vorstellen.


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23.03.2023 um 15:43
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Das Konzept kenne ich und würde es durchaus als Ergänzung zur Nutzung eines (eigenen) Autos nutzen. Nur dass ein Auto zusätzlich nötig ist (die wenigsten arbeiten an nur vier Tagen pro Woche, und ich vermute dass die Linien des Bürgerbusses nicht alle regelmäßig nötigen Strecken (zur Arbeit, zum Einkaufen, zu regelmäßig anfallenden Terminen) abdecken) nötig ist heißt ja nicht dass man es für jede Fahrt einsetzen muss.
Nein das tut es wohl nicht. Aber es ist wenigstens eine kleine Hilfe für verschiedene Situationen.
Wer absolut auf ein Auto, auf dem Dorf, verzichten möchte, naja dann siehts natürlich nicht so rosig aus.
Und ständig ein Taxi holen, ist einfach zu teuer, das kann sich ein normal Verdiener ja gar nicht leisten.


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23.03.2023 um 16:53
Zitat von NescaNesca schrieb:Wer absolut auf ein Auto, auf dem Dorf, verzichten möchte, naja dann siehts natürlich nicht so rosig aus.
Und ständig ein Taxi holen, ist einfach zu teuer, das kann sich ein normal Verdiener ja gar nicht leisten.
Ich habe gar keinen Führerschein gemacht, wie wohl viele Schweizer. Bei dem gut ausgebauten ÖV der Schweiz war das nie nötig.


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23.03.2023 um 16:58
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich habe gar keinen Führerschein gemacht, wie wohl viele Schweizer.
Ich habe einen Führerschein gemacht, weil man da zu meiner Jugend auf dem Land gar nicht daran vorbei kam. Aber ich bin noch nie gern Auto gefahren und habe es schon in meinen jungen Jahren nie gern gemacht. Dementsprechend habe ich schon immer versucht, meine Wohnadressen so zu wählen, dass ein Leben ohne Auto möglich ist. In Deutschland muss man da halt genauer hinschauen als in der Schweiz, wo das fast überall möglich sein dürfte.


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23.03.2023 um 17:07
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich habe einen Führerschein gemacht, weil man da zu meiner Jugend auf dem Land gar nicht daran vorbei kam. Aber ich bin noch nie gern Auto gefahren und habe es schon in meinen jungen Jahren nie gern gemacht. Dementsprechend habe ich schon immer versucht, meine Wohnadressen so zu wählen, dass ein Leben ohne Auto möglich ist. In Deutschland muss man da halt genauer hinschauen als in der Schweiz, wo das fast überall möglich sein dürfte.
Ja, das verstehe ich gut. Schon meine Eltern hatten keinen Führerschein. Ich habe gar keinen Bezug dazu. Jetzt mit 55 wäre ich eine übervorsichtige Lenkerin. Also lasse ich es lieber. :D


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23.03.2023 um 17:20
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Jetzt mit 55 wäre ich eine übervorsichtige Lenkerin. Also lasse ich es lieber. :D
Ich bin auch zeitlebens ein vorsichtiger Autofahrer gewesen, der in den Augen der anderen Autofahrer wohl eher in die Kategorie "Schleicher" gefallen ist (wobei ich schon meistens versucht habe, mich an die üblichen Geschwindigkeiten zu halten, aber eben nicht schneller). Andererseits stresst es mich immer sehr, wenn mir ein anderes Auto hinten an der Stoßstange klebt. Egal, wie ich es mache, empfinde ich das Fahren als Stress (fahre ich relativ schnell, fühle ich mich tendenziell überfordert - fahre ich eher langsam, fühle ich mich wie ein Verkehrshindernis). Also lasse ich es lieber, zu meinem eigenen Wohl und anscheinend auch zum Wohl der anderen Verkehrsteilnehmer.

Aber wenn man selbst nicht Auto fährt, bleibt einem letztlich in Deutschland nur eine Wohnadresse in einer Großstadt oder in unmittelbarer Nähe. Abgesehen davon, dass für mich das Leben in der Stadt auch aus anderen Gründen vorteilhaft und angenehm ist, ist das für mich der Hauptknackpunkt. Wenn ich mir überlege, wo ich bisher auch im ländlichen Raum einen guten ÖPNV erlebt habe, dann fallen mir höchstens Ausnahmen ein, wie z.B. einige touristische Regionen (Usedom, Teile des Schwarzwalds, etc.) oder Gegenden, wo sich aus Traditionsgründen eine Überlandbahn gehalten hat, wie z.B. die Thüringerwaldbahn nach Tabarz.


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23.03.2023 um 17:22
Zitat von NescaNesca schrieb:Nein das tut es wohl nicht. Aber es ist wenigstens eine kleine Hilfe für verschiedene Situationen.
Wer absolut auf ein Auto, auf dem Dorf, verzichten möchte, naja dann siehts natürlich nicht so rosig aus.
Und ständig ein Taxi holen, ist einfach zu teuer, das kann sich ein normal Verdiener ja gar nicht leisten.
Das sehe ich auch so - wollte v.a. betonen dass man auch bei Besitz und Notwendigkeit eines Autos sich überlegen kann, ob es praktikabel ist einige Fahrten anders (Bus, Fahrrad, zu Fuß) zu ersetzen. Manche Menschen, wennauch nicht alle (ich auch nicht) kommen ja auf die Idee dass bei Vorhandensein eines Autos alle Strecken damit zurückgelegt werden müssen.
Dass Taxifahrten als regelmäßige Art der Mobilität nicht gehen ist mir völlig klar. Auch für mich ist das eine deutliche Ausnahme.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich habe einen Führerschein gemacht, weil man da zu meiner Jugend auf dem Land gar nicht daran vorbei kam.
Ebenso. Bin nie gerne gefahren, aber es musste sein.
Ohne Führerschein: Halbe Stunde früher von der Arbeit gehen, Busfahrt, und jeweils per Auto (von meinen Eltern) zur Bushaltestelle "zu Hause" gebracht werden müssen (weil die so weit weg war dass sie wirklich nicht anders erreichbar war; weder ich noch meine Eltern sind vom Typ "jeden Meter fahren").
Mit Führerschein: Normal lange Arbeitstage, alle betrieblichen Abläufe in der Ausbildung mitmachen können, angebotene Zusatzqualifikationen in der Berufsschule nutzen können (diese Kurse fanden abends und am Wochenende statt).
Auch für andere Erledigungen, sei es zum Arzt, zum Einkaufen... war ein Auto zwingend nötig. Auch zum Erreichen der Schule an der ich das Abitur nachholte war ein Auto nötig.
Verkauft habe ich das Auto - endlich! - zu Beginn meines Studiums. In Unistädten und deren Vororten klappt es glücklicherweise sehr gut bis wenigstens passabel nutzbar mit dem ÖPNV. (Mitfahrten bei Freunden, genauso wie Taxi und Lieferdienste, nutze ich superselten. Lieferdienste auch nur für Waren die man selbst mit einem (normalen) PkW kaum fahren könnte - Lebensmittel lasse ich mir nicht liefern, sondern nur z.B. Möbel, Matratze.)


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23.03.2023 um 17:31
Zitat von martenotmartenot schrieb:Aber wenn man selbst nicht Auto fährt, bleibt einem letztlich in Deutschland nur eine Wohnadresse in einer Großstadt oder in unmittelbarer Nähe. Abgesehen davon, dass für mich das Leben in der Stadt auch aus anderen Gründen vorteilhaft und angenehm ist, ist das für mich der Hauptknackpunkt. Wenn ich mir überlege, wo ich bisher auch im ländlichen Raum einen guten ÖPNV erlebt habe, dann fallen mir höchstens Ausnahmen ein, wie z.B. einige touristische Regionen (Usedom, Teile des Schwarzwalds, etc.) oder Gegenden, wo sich aus Traditionsgründen eine Überlandbahn gehalten hat, wie z.B. die Thüringerwaldbahn nach Tabarz.
Das mit der Großstadt würde ich (auch aus Erfahrung) nicht bestätigen. Viele Universitätsstädte sind keine Großstadt (oder fallen allenfalls unter die Definition der "kleinen Großstadt") aber haben ein gut nutzbares ÖPNV-System. Die umliegenden Kleinstädte mit teils sehr dörflichen Stadtteilen (solche in denen Garten und Hühner wirklich möglich sind und sich die typische Wohnung in einem Ein- bis Zweifamilienhaus befindet) sind oft gut angebunden.
An solchen Wohnorten fühle ich mich persönlich am wohlsten: Nutzgarten verfügbar, Wald und Wiesen in fußläufiger Entfernung, wenig Verkehrslärm, maximal zwei Mietparteien im Haus - aber dennoch in 10 - 30 Minuten zu Fuß zu einer Haltestelle von der aus ich in eine Stadt zur Arbeit, für größere Einkäufe, zu Ärzten... komme und die garantiert einen Bahnhof hat um z.B. auch die Ausstellung in Frankfurt, das Musical in Hamburg... zu erreichen wenn's denn mal sein soll.
Die gute Anbindung liegt dann aber definitiv am Unistandort in der nächsten Stadt; ansonsten sähe es wohl auch mau aus.


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