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Stadt oder Land?

222 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Natur, Wohnen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Stadt oder Land?

13.03.2023 um 12:24
In der Stadt zu wohnen (Innenstadt) stelle ich mir scheußlich vor. Momentan lebe ich am Stadtrand, das Grundstück grenzt ans Naturschutzgebiet. Nach 50 Metern bin ich wahlweise im Wald oder auf dem Feld.
Alle Ärzte und Versorgungseinrichtungen liegen recht nah. Passt hervorragend.
Habe aber auch noch eine "Datscha" im Weserbergland in einem 800-Seelen-Dorf mitten im Wald. Nächste Stadt gut 10 km entfernt. Hier ist es noch mal erheblich ruhiger. Ich genieße es dort zu entspannen und die gute Luft.
Bin anscheinend kein Typ für die Großstadt.


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Stadt oder Land?

13.03.2023 um 12:27
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:In der Stadt zu wohnen (Innenstadt) stelle ich mir scheußlich vor.
Naja, das ist ja eine Frage der persönlichen Präferenzen. Ich finde es überhaupt nicht scheußlich, weil ich es gern mag. Dazu kommt noch, dass ich in einem Stadtviertel mit originaler Altstadtbebauung lebe, was ich eigentlich ganz schön finde. Und die nächsten Parks sind nicht weit weg. "Scheußlich" ist was anderes - zumindest was meine Bedürfnisse betrifft.

Da hat eben jeder andere Bedürfnisse. Für mich wiederum wäre es nicht so angenehm, wenn ich irgendwo weit draußen leben müsste, weil ich dann dauernd den weiten Weg bis in die Stadt unternehmen müsste, was ich auf die Dauer anstrengend finden würde.


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13.03.2023 um 12:30
Zitat von martenotmartenot schrieb:Naja, das ist ja eine Frage der persönlichen Präferenzen.
Völlig richtig. Ich wollte mit meinem Statement auch keinerlei Bewertung irgendwelcher Mitmenschen verquickt sehen.
Jeder Jeck is anders und das ist auch gut so. Man stelle sich nur vor, alle wollten in der Stadt oder alle auf dem Land leben. Das gäbe erhebliche Probleme.


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13.03.2023 um 12:32
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Man stelle sich nur vor, alle wollten in der Stadt oder alle auf dem Land leben.
Vor allem, wenn alle auf dem Land leben wollten. Dann wäre es auch auf dem Land wahrscheinlich nicht mehr lang idyllisch, sondern es würden sich unübersichtlich große Siedlungsflächen durch die Landschaften ziehen, und das Land wäre irgendwann verstädtert, ohne aber die Vorteile echter Stadtverdichtungen zu bieten. Meistens wächst nämlich dann die Infrastruktur (z.B. der ÖPNV etc.) nicht in demselben Maße mit.


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13.03.2023 um 12:43
Zitat von martenotmartenot schrieb:Vor allem, wenn alle auf dem Land leben wollten. Dann wäre es auch auf dem Land wahrscheinlich nicht mehr lang idyllisch, sondern es würden sich unübersichtlich große Siedlungsflächen durch die Landschaften ziehen, und das Land wäre irgendwann verstädtert,
ich habe den eindruck dass das mitunter schon passiert in vielen regionen.


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13.03.2023 um 12:52
Zitat von flufffluff schrieb:dass das mitunter schon passiert in vielen regionen.
Da wo mein Partner wohnt, ist es im Prinzip auch schon so. Er selbst wohnt zwar in einem alten Haus in einem alten Dorfkern, aber drumherum ergießen sich breite Siedlungsgebiete, die immer weiter wachen. Wiesen und Felder werden zugebaut, und auf den oft zu schmalen Straßen wälzt sich inzwischen viel Autoverkehr, weil eben der ÖPNV kaum mitwächst bzw. von den meisten Anwohnern anscheinend gar nicht erst als Option in Erwägung gezogen wird.

Inzwischen scheint mir die Verkehrsbelastung in solchen ausufernden "ländlichen" Siedlungen fast größer zu sein als bei mir in der Stadt, wo es in vielen Stadtteilen verkehrberuhigte Zonen gibt, wo kaum Autoverkehr stattfindet. In meinem Stadtviertel kann ich normalerweise ohne Probleme jederzeit die Straßen überqueren- in der Siedlung meines Partners wartet man oft eine ganze Weile, weil ganze Kolonnen von Autos vorbei rollen.


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14.03.2023 um 16:05
Land, definitiv!!! Mir wäre es in größeren Städten einfach zu laut und zu hektisch. Wenn ich im Sommer Nachts die Fenster offen habe, möchte ich keine Autos hören, die ständig irgendwo herumfahren. Und wenn ich aus dem Haus gehe, möchte ich das tun, ohne Angst haben zu müssen, überfahren zu werden.
Außerdem liebe ich Hunde und in einer Wohnung in der Stadt würde ich das nicht so toll finden.
Und wenn ich wirklich mal was erleben will, dann fahre ich eben nach Wien (wobei sich dieses Verlangen aber bisher einfach nicht einstellen will :D )
Zitat von martenotmartenot schrieb:Inzwischen scheint mir die Verkehrsbelastung in solchen ausufernden "ländlichen" Siedlungen fast größer zu sein als bei mir in der Stadt,
Es kommt natürlich immer drauf an, wo man genau wohnt. Meine Mutter lebt eigentlich total isoliert, das Haus steht sogar außerhalb des Dorfes. Allerdings an einer Durchzugsstraße. Klar ist da viel Verkehr.
Ich lebe hier in der klassischen Einfamilienhaussiedlung. Noch dazu ziemlich am Ende der Siedlung. Hier kommen am Tag keine 30 Autos durch. Ist also schon sehr ruhig hier bei mir.


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14.03.2023 um 16:09
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Wenn ich im Sommer Nachts die Fenster offen habe, möchte ich keine Autos hören, die ständig irgendwo herumfahren.
Obwohl ich mitten in der Stadt wohne, fahren da nachts im Normalfall keine Autos durch die Straßen in meinem Viertel. Es ist keineswegs so, dass die Großstadt ein verkehrstechnischer Moloch wäre - oft wirkt es eher so wie eine Ansammlung von Kleinstädten und ländlichen Siedlungen, nur halt dichter beieinander und gruppiert um einen Stadtkern und mit guter ÖPNV-Infrastruktur. Aber in den einzelnen Stadtteilen geht es meistens nicht viel anders zu als in einer ländlichen Ortschaft.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:nd wenn ich aus dem Haus gehe, möchte ich das tun, ohne Angst haben zu müssen, überfahren zu werden.
Auch das ist in meinem Viertel perfekt möglich, weil es sich um verkehrsberuhigte Straßen handelt. Da fährt auch tagsüber höchstens ein wenig Anliegerverkehr herum. Und das, obwohl es hier einige Geschäfte und Cafés gibt, aber die werden überwiegend von Leuten ohne Auto frequentiert (nämlich von Leuten aus der Nachbarschaft oder von ÖPNV-Nutzern).

Mein Eindruck ist, dass viele Landbewohner eine verzerrte Vorstellung von Großstädten haben, zumindest was die Wohnviertel betrifft. Ich persönlich finde sogar, dass es in vielen Vierteln der Großstädte ausgesprochen ruhig zugeht, wenn man nicht gerade an einer Hauptverkehrsachse wohnt.

Wie erwähnt, eines der Dinge, die mich am Landleben am meisten nerven würden, ist der fehlende ÖPNV. Wenn ich für alles und jedes ein Auto brauche, dann finde ich das einfach nur lästig. Ich möchte einen Teil meiner täglichen Besorgungen zu Fuß erledigen können und für den großen Rest sollte soweit möglich der ÖPNV ausreichen. Darauf lege ich wirklich viel Wert.


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14.03.2023 um 16:20
Zitat von martenotmartenot schrieb:ber in den einzelnen Stadtteilen geht es meistens nicht viel anders zu als in einer ländlichen Ortschaft.
Hier stellt sich die Frage, ist das tatsächlich so oder bist du für gewissen "Lärm" einfach nicht mehr empfänglich? Es ist ja alleine schon ein Unterschied, ob ein Auto in einer Siedlung fährt, wo die Häuser nicht mehr als 2 Stockwerke haben und weiter auseinander stehen oder ob es in einer Gasse fährt, wo die Häuser Wand an Wand gebaut und mehrere Stockwerke hoch sind. Der Akustik ist da völlig anders. Ich erinnere mich da an meinen Urlaub in Rom. Das Viertel an sich war sehr ruhig, aber dennoch fuhr gelegentlich ein Auto vorbei und das war extrem laut im Vergleich zu meiner Siedlung hier.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Auch das ist in meinem Viertel perfekt möglich, weil es sich um verkehrsberuhigte Straßen handelt.
Ich habe das auch eher überspitzt dargestellt. Ich habe meine Kindheit in Wien verbracht, allerdings in einem Randbezirk. Ich weiß, dass es ruhige Zonen gibt. Und selbst auf Hauptverbindungsstraßen, wo viel Verkehr herrscht, gibt es Gehwege.

Dennoch: Wenn ich aus dem Fenster gucke, sehe ich in nicht all zu weiter Entfernung die Berge. Auf der anderen Seite Bäume und dahinter Felder. DAS hat man in der Stadt eben nicht.


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14.03.2023 um 16:30
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Hier stellt sich die Frage, ist das tatsächlich so oder bist du für gewissen "Lärm" einfach nicht mehr empfänglich?
Also, nachts ist es in meinem Viertel wirklich absolut ruhig. Manchmal wundere ich mich sogar darüber, wie ruhig es ist, denn ich höre nicht nur kaum mal ein Auto, sondern auch normalerweise keine Nachbarn. Das glaubt mir immer keiner.

Abgesehen davon bin ich tatsächlich vielleicht etwas weniger lärmempfindlich, was das städtische Leben tagsüber betrifft. Da mag ich es sogar ganz gern, wenn "etwas los ist". Ich fühle mich ja grundsätzlich auch deswegen in Großstädten wohl, weil ich das bunte abwechslungsreiche Leben mag. Städtisches Leben bedeutet nicht einfach viel Autoverkehr, sondern ich mag das breitgefächerte und bunte Leben der Menschen, die hier leben. Und da mein eigenes Viertel ruhig ist, kann ich mich ja jederzeit zurückziehen.

Es klingt wahrscheinlich für viele Landbewohner seltsam, aber bei mir löst das Landleben auf die Dauer eher depressive Gefühle aus, vor allem bei trübem Wetter.


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14.03.2023 um 16:33
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:uf der anderen Seite Bäume und dahinter Felder. DAS hat man in der Stadt eben nicht.
Naja, wenn ich z.B. an Berlin denke: da gibt es viele Ecken, wo man eben doch sehr viel Grün sieht. Klar gibt es da keine Berge, aber viel Wasser und viel Grün. Einige der Stadtviertel wirken fast wie kleine idyllische Urlaubsorte (z.B. Kladow oder am Müggelsee). Da gibt es reichlich Bäume und viel Grün.


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14.03.2023 um 16:43
Zitat von martenotmartenot schrieb:Mein Eindruck ist, dass viele Landbewohner eine verzerrte Vorstellung von Großstädten haben, zumindest was die Wohnviertel betrifft. Ich persönlich finde sogar, dass es in vielen Vierteln der Großstädte ausgesprochen ruhig zugeht, wenn man nicht gerade an einer Hauptverkehrsachse wohnt.
Mag sein; persönlich fand ich (öfter temporär in Großstädten "gewohnt", z.B. bei Besuchen übers Wochenende bis hin zu vier Wochen lang, Firmen-WG während Weiterbildung) an Geräuschen oft lästig: Verkehrslärm, Straßenkehrmaschine, Geräusche aus Geschäften und Restaurants drunter (Belieferung Lokal frühmorgens, An- und Abtransport von Glas bei einer Glaserei), Kneipenheimkehrer.
Mehr Geräusche in einem Hochhaus, selbst dann wenn niemand explizit durch Lärm auffällt.
Neben dem Geräuschpegel: Weniger Platz draußen, also z.B. oft allenfalls ein Miniaturbalkon der oft nicht viel und nur kurz Sonne abbekommt. In Hochhäusern größere Wahrscheinlichkeit dass Geruchsquellen wie Zigarettenrauch, Restaurantabluft, Waschkellerabluft... herüberziehen was für mich, solange das stattfindet, den Balkon auch unbenutzbar macht.

"Landgeräusche" stören mich weniger: Z.B. Eulenrufe abends/ nachts, mal der Rasenmäher (dafür ist seltener als in der Stadt der Laubbläser unterwegs), Heimwerkergeräusche. In einem z.B. Ein- bis Zweifamilienhaus, auch zur Miete, ist der Balkon üblicherweise größer und nutzbar (etwas anbauen, mich zum Lesen oder basteln/werken raussetzen), oft kann ein Garten mitbenutzt werden.


Die Sache mit der Autofahrerei stört mich auf dem Land auch.
Ein guter Kompromiss ist für mich: Ländlicher Vorort, sodass er in Kombination mit einer (möglicherweise weiteren, aber noch nutzbaren) Fußstrecke an den ÖPNV angebunden ist. Z.B. 30 Minuten zu Fuß in den Ortskern laufen um dort einige Einkäufe und Besorgungen zu erledigen (Bäckerei, Markt, Supermarkt, Post, ggf. Optiker, Gärtnerei) und dort in den Bus oder die Straßenbahn einzusteigen.
Bzgl. ÖPNV ist mir v.a. wichtig dass er zuverlässig ist und zu den Arbeitszeiten passt. Auf die genaue Taktfrequenz kommt es mir da nicht an. Hatte z.B. mal (Vorort einer Universitätsstadt) eine Verbindung mit Taktfrequenz einmal pro Stunde (zwischen 5 und 22 Uhr) in die Stadt zum Arbeitsplatz, meine Arbeitszeiten waren lang aber flexibel (musste somit nicht nach Busankunft bis zu einem Schichtbeginn o.ä. warten), somit für gar kein Problem.
Richtig "auf dem Dorf" hingegen: Nächster Bus in die Stadt fährt von einer nur per Auto erreichbaren Haltestelle ab (= man braucht also dafür ein Auto oder eine absolut zuverlässige Person mit der man mitfahren kann - bleibt dann immer noch das Problem, was tun wenn derjenige krank ist oder Urlaub hat), und zwischen einziger Hin- und Rückfahrt dieses Busses passt kein normal langer Arbeitstag. Hatte die Situation als Azubi und habe dann so schnell wie möglich den Führerschein gemacht. Fahrstrecke einfach 40 km. Möchte ich so definitiv nicht dauerhaft.

Habe nun seit gut 18 Jahren kein Auto mehr, da stets ein Wohnort wie oben unter "guter Kompromiss" machbar war: ländlicher Vorort, ÖPNV und zu Fuß reicht. (Potenziell mögliches Fahrradfahren ist für mich aufgrund einer Behinderung keine Option.)


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14.03.2023 um 16:57
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Hatte z.B. mal (Vorort einer Universitätsstadt) eine Verbindung mit Taktfrequenz einmal pro Stunde (zwischen 5 und 22 Uhr) in die Stadt zum Arbeitsplatz,
Wenn man bis in die Innenstadt fahren kann, ohne umsteigen zu müssen, dann ist ein Stundentakt okay. Bei meinem Partner ist es aber so, dass der (einmal pro Stunde fahrende) Bus nur bis zur S-Bahnstation fährt. Wenn dann die S- Bahn Verspätung hat, kann man in die Situation geraten, dass man eine knappe Stunde am zugigen Bahnhof warten muss. Das wäre mir persönlich schon etwas zu ungemütlich, um es womöglich häufiger zu erleben.


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14.03.2023 um 17:08
@martenot

Selbiges würde mich definitiv auch stören: Der zugige Bahnhof und schlichtweg der Verlust an Freizeit/ Eingriff in den üblichen Tagesablauf (z.B. abends zum Essen nach Hause kommen, oder auch noch tagsüber einen Termin haben/ erst nach einem Termin zur Arbeit).
Hier verhielt es sich so dass nach der Fahrt die nur einmal pro Stunde angeboten wurde kein Umstieg nötig war.

In den Ortskern selbst (30 bis 40 Minuten zu Fuß je nachdem wohin man wollte) gab es keine Busanbindung; das war für mich aber in Ordnung da mich die Gehstrecke nicht störte (und auch heutzutage nicht stören würde) und ich Einkäufe, Pakete zur Post etc. mit einem Einkaufstrolley transportiere um sie nicht schleppen zu müssen.


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14.03.2023 um 17:36
Ich war zeitlebens eine Grossstadt-Pflanze. Hamburg, Berlin, München, Frankfurt, Wien, London...

Aber mit fortschreitendem Alter geniesse ich die Freiheiten des Landlebens. Kein Krach. Keine Nachbarn im Halbkilometer-Radius. Ich kann sonntags mittags mähen, Lagerfeuer machen, Tiere halten - es stört keinen. Für die Kinder, zumindest die beiden jüngeren, war es ideal. Nun, da sie flügge sind, zieht es sie in die weite Welt der Grossstädte (Hamburg, Berlin). Bloss die Älteste lebt mit Frau und Kindern in der dänischen Küsten-Einöde. So hat eben jeder Lebensabschnitt seine Anforderungen ans Wohnen.

Ich bin geborener Hafenrand-Bewohner (St.Pauli) im nordfriesischen Exil - und ich lebe (noch) ganz gern hier.

Ich habe schon vor vielen Jahren mein Alptraumhaus gefunden. Gut 150 Jahre alt ("Zustand baujahrsgemäß" nannte es der Makler), mit über 300 qm Wohnfläche. Da genügt als Antwort auf die Frage "Wo bist Du?" ein "Hier" mitnichten. Dazu zahlreiche Nebengebäude, teils in beklagenswertem Zustand, über 10.000 qm Grundstück in Dschungel-Qualität nebst 500 qm Badeteich. Da hat man zu tun, weiss, wohin mit Geld und Zeit und freut sich auf einen Ruhesitz in Gegenden, wo man nicht Kilometer bis zum nächsten Laden zurück legen muss.

Momentan fühle ich mich hier im Outback im höchsten Norden der Republik noch ganz wohl. Der nächste Nachbar ist einige hundert Meter entfernt und bei gutem Wetter kann man von hier aus den Arsch der Welt sehen.

Ich bin mir der Vorteile eines "Einöd-Hofes" durchaus bewusst, wie wohl ich für fortschreitendes Alter anderes plane. Da möchte man keine Tagestour zum Arzt oder zur Apotheke unternehmen.

"Wenn einer von uns beiden stirbt, ziehe ich in die Stadt!" sagt meine Liebste gern.

Allerdings denken wir nun, da Rentenalter bzw. Rückzug aus dem Unternehmen in den Sichthorizont gerät, bzw. schon geraten ist, schon über einen neuen Lebensmittelpunkt nach. Ich tendiere noch zu überschaubaren Orten wie Flensburg, die Eheliebste denkt an ihre Heimat Irland. Wahrscheinlich treffen wir uns in der Mitte auf einer Bohrinsel in der Nordsee. Jedenfalls haben wir beide keine Lust, hier hocken zu bleiben, bis uns der BFDler von Essen auf Rädern tot findet, wie einst Menschen aus unserer Nachbarschaft.

Noch kann ich anfallende Arbeiten, wenngleich auch manchmal mit Nachbarschaftshilfe bzw. bezahlter Reinigungskraft, bewältigen.

Da meine Frau im Laufe ihres Berufslebens den Globus schon öfter umrundet hat als so mancher Satellit, per Flugzeug und Auto, seltener per Bahn, äussert sie öfters den Wunsch, den Rest ihres Lebens auf dem Sofa zu verbringen. Vermutlich darf ich dann Tee und Gebäck servieren.


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14.03.2023 um 21:58
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:außerhalb des Dorfes. Allerdings an einer Durchzugsstraße
Das finde ich immer die schlechteste Möglichkeit.
Man wohnt auf dem Dorf, hat dann aber die Durchgangsstraße vor der Tür. Hier im Ort auch, es gibt Häuser, da fällst du mit der Haustür auf die Straße.

Da hat man zu den üblichen Nachteilen wie langen Wegen, auch noch Lärm und Unruhe vor der Tür.

Das käme für mich nicht in Frage.


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14.03.2023 um 22:36
Zitat von martenotmartenot schrieb:Da mag ich es sogar ganz gern, wenn "etwas los ist".
Und da unterscheiden wir uns total. Ich mag die Ruhe, die Stille. Ja, wenn mal eine Tag was los ist, ist es okay, aber dann reicht es für längere Zeit wieder.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Naja, wenn ich z.B. an Berlin denke: da gibt es viele Ecken, wo man eben doch sehr viel Grün sieht. Klar gibt es da keine Berge, aber viel Wasser und viel Grün. Einige der Stadtviertel wirken fast wie kleine idyllische Urlaubsorte (z.B. Kladow oder am Müggelsee). Da gibt es reichlich Bäume und viel Grün.
Viel Grün ist aber kein ganzer Wald. Keine Felder. Viel Grün in einer Stadt bedeutet dass am Horizont doch wieder Häuser stehen. Und auch das würde mich auf Dauer echt unglücklich machen.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Da hat man zu den üblichen Nachteilen wie langen Wegen, auch noch Lärm und Unruhe vor der Tür.
Da das Grundstück meiner Mutter sehr groß ist, verliert sich der Lärm etwas und zur Straße hin gibt es eine Einfahrt, also geht das auch. Aber dennoch ist es nicht so still wie man es vielleicht gerne hätte.


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14.03.2023 um 22:51
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Viel Grün ist aber kein ganzer Wald. Keine Felder. Viel Grün in einer Stadt bedeutet dass am Horizont doch wieder Häuser stehen. Und auch das würde mich auf Dauer echt unglücklich machen.
Kann ich nachvollziehen. Ich erinnere mich, als meine Oma (lebte in Berlin) bei einem Besuch mir (damals im Grundschulalter, auf dem Land aufgewachsen, vermisste langsam das Pilzesammeln und das Beobachten von Libellenlarven im Bach, die zu Hause im Garten reifenden Früchte) versprach dass wir "in den Wald" gehen. Durch den Wald führte ein geteerter Weg... irgendwo war ein Eisstand, ein Spielplatz in diesem Wald. War eher ein schwacher Trost ;)


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14.03.2023 um 23:01
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Durch den Wald führte ein geteerter Weg... irgendwo war ein Eisstand, ein Spielplatz in diesem Wald. War eher ein schwacher Trost ;)
Das denke ich mir, dass das nur ein schwacher Trost war. Aber ja, für manche Menschen ist das eben genug, bzw. kennen sie vielleicht nichts anderes. Ich bin jedes Wochenende im Wald, jetzt, wo es länger hell bleibt auch wieder unter der Woche. Alleine dieser wundervolle Geruch... so Grün kann es in einer Stadt gar nicht sein, dass man das jemals dort riechen würde.


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14.03.2023 um 23:51
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ich bin jedes Wochenende im Wald, jetzt, wo es länger hell bleibt auch wieder unter der Woche. Alleine dieser wundervolle Geruch... so Grün kann es in einer Stadt gar nicht sein, dass man das jemals dort riechen würde.
In der Tat :) Und all die Tiere - damit meine ich nicht nur die Vögel und mal ein Reh, sondern was auf den Pflanzen lebt, im Bach schwimmt und krabbelt, was sich über Federn und Losungen (Kot) identifizieren lässt...
(Bin am Nationalpark Bayerischer Wald aufgewachsen.)


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