MissMary schrieb:weil er diese 1/3 Regelung (durch den Unterhalt, den er bezahlen muss) nicht erfüllen konnte.
Nachvollziehbares Problem... hatten wir auch schon, nicht durch Unterhalt, aber geringes Einkommen und sparsam und geringe Ausgaben (z.B.: kein Auto, geringe bis sehr geringe Kosten für ÖPNV, auch ansonsten sparsamer Lebensstil), sodass wir auch bei einem Anteil von mehr als 1/3 des Einkommens keine Probleme hatten die Miete zu bezahlen (nebst im Zweifelsfall "lieber" ein bisschen mehr für eine ruhige Wohnung ausgegeben haben, als das Einkommen ein bisschen höher war - wir geben jedenfalls "lieber" 100 - 200 Euro im Monat mehr für die Miete und dann eine vernünftige Wohnung aus, als 100 - 200 Euro im Monat für Dinge wie Streaming, Handy & Co.). Man bekommt so aber kaum eine Wohnung.
wobel schrieb:Das sind dann natürlich keine Luxuswohnungen, beides gleichzeitig geht aber halt nicht, man kann nicht gleichzeitig "bezahlbare" Wohnungen fordern dann aber auf einer Ausstattung bestehen auf "Schöner Wohnen"-Niveau mit freistehenden Küchenblöcken und goldenen Wasserhähnen....
Auf die Idee wären wir gerade bei wenig Einkommen nicht gekommen (und auch jetzt nicht bei gutem Einkommen; brauchen kein Bad als Wellness-Salon und wüsste nicht mal was mir ein "freistehender Küchenblock" bringen soll). Normal funktional sollte die Ausstattung aber schon sein, sprich:
- Wenn Gemeinschaftswaschmaschinen sollte auch eine einigermaßen passende Anzahl da sein, und nicht wegen Ausfall von vier von fünf Maschinen letztendlich eine für gut 100 Mietparteien (hatten wir schon).
- Auch in einer kleinen Wohnung eine Küche mit einem Herd mit mindestens zwei Platten (und nicht nur eine Mikrowelle auf einem Brett). Gerade wenn ich wenig Geld habe kann ich mir nicht unbedingt einen Herd kaufen. Gerade wenn ich wenig Geld habe spare ich mit Selberkochen Geld. Sofern das Nichtmieten der Wohnung nicht Obdachlosigkeit bedeuten würde würde ich eine Wohnung ohne wenigstens spartanische Küche (Herd mit zwei Platten, ggf. Backofen, kleiner Kühlschrank mit Gefrierfach, Spüle um nicht den Abwasch im Mini-Handwaschbecken im Bad machen zu müssen in das kein Teller passt, statt Arbeitsplatte tut's meinetwegen auch ein Tisch) nicht mieten.
- Wenn Bad ohne Fenster sollte der Abzug gut genug funktionieren um bei normaler Badbenutzung (kurzes Duschen, Waschen am Waschbecken) nicht zu einem Schimmelproblem zu führen.
- Wenn die Wohnung klein ist, kommt es insbesondere auf den Wohnungsschnitt an. Eine Wohnung in der kein für zwei Personen geeignetes Bett gestellt werden kann geht zu zweit nicht. Wohlgemerkt, mit "Bett für zwei Personen" meine ich hier 1,40 m Breite, wir sind schmal und eher klein. Wir haben auch schon auf 30 qm zu zweit gewohnt. Wir haben auch schon (etwas) größere Wohnungen schichtweg nicht nehmen können, da diese z.B. voller Nischen war und kein Bett hineinpasste, sowie keine der Wände im rechten Winkel war was das Stellen von Möbeln auch nochmals stark erschwert und den nutzbaren Platz reduziert.
- Sofern das Nichtmieten der Wohnung nicht Obdachlosigkeit bedeuten würde nehmen wir eine Wohnung bei der es durch geschlossene Fenster immer noch klingt als stehe man an einer vielbefahrenen Straße eher nicht. (Wir haben eine solche Wohnung schon gemietet.)
All diese "würde ich nicht mieten"-Punkte habe ich bereits (in Deutschland) in v.a. kleinen Wohnungen gesehen. Teils habe ich die Wohnung, wenn gar nichts anderes aufzutreiben war, wenigstens übergangsweise gemietet.
Wir sind vor kurzer Zeit umgezogen (Paar mit solidem Gehalt). Eine der besichtigten Wohnungen: Guter Wohnungsschnitt, hell, schnelle Internetanbindung verfügbar, moderater Preis - der Grund für den moderaten Preis war bei Besichtigung gleich erkenn- bzw. hörbar: Massiver Straßenlärm selbst bei geschlossenem Fenster. Ohne Übertreibung, jede Unterhaltung drinnen wurde erschwert, Telefonate/ Homeoffice wären nicht möglich gewesen. Mir ist bewusst dass es in einer leeren Wohnung mehr hallt, aber diese war sogar noch eingerichtet.