mumm schrieb am 27.02.2020:Ich bin für ein Tiny-Haus das die Mobilität und einfachen Ortswechsel möglich macht.
Ich brauche nicht viel. Der Trend Ballast freier zu leben ist erstrebenswert.
Das stimmt und ist sicher auch der Vorteil beim Tiny House. Allerdings finde ich die Dinger ziemlich gehypt oder eben nicht tiny. Bei mir war es so, dass ich jahrelang ein Zimmer mit Hochbett hatte, weil das Zimmer klein war und durch das Hochbett konnte ich den Platz optimal nutzen, da ich unter dem Hochbett meinen Schreibtisch etc unterbringen konnte und daher praktisch drei Bereiche hatte: Sofa für Freunde, Schreibtisch fürs Lernen und Hochbett zum Schlafen ... ich fand das supergemütlich. Heute könntest du mich damit jagen, schon alleine, dass du immer die Leiter hoch und runter musst. Natürlich bin ich nicht das Maß aller Dinge, aber viele Leute werden im Alter vier bequemer. Mein Mann und ich wohnen gerade mit drei Kindern auf 120qm, die Kinder haben davon ein Stockwerk mit 60qm. Die 60qm reichen uns später locker, allerdings sind dich auch auf unseren Bedarf umgebaut.
Weniger als 60qm hätte ich aber sehr ungern weil: Ich gerne ein Bad mit Wanne habe (auch wenn ich selten bade, aber ich brauche das Gefühl, ich könnte baden), eine "anständige" Küche, keine Zeile, ich koche auch gerne mal mit Freunden, daher brauchen wir eine Essecke die Platz für 8-10 Leute bietet, auch das Wohnzimmer - da müssen sechs Leute reinpassen - mindestens. Das könnte ich persönlich im Tiny House nicht umsetzen.
Wir Campen gerne und haben jahrelang auf dem Campingplatz immer ein 100qm Parzelle gemietet - das klingt sehr viel (okay, wir sind zu fünft), aber bis da zwei Zelte oder ein großes Familienzelt drauf stand (als die Kinder Teenies waren, wollten sie oft ein eigenes Zelt), das Auto geparkt war und bei schönem Wetter die Campingstühle vor dem Zelt - da war das Grundstück voll. Ähnlich stelle ich mir das auch bei einem Tinyhouse vor, dass es gar nicht so ist, dass es so megaviel Platz einspart und damit sicher keine "Breiten"lösung für zukünftiges Wohnen bietet.
mumm schrieb am 27.02.2020:Im Alter: WG im Mehrgenerationenhaus oder WG mit Gleichgesinnten in meinem Alter fände ich auch spannend.
Ich habe ziemlich alle WG Arten durch: 2er WG (eigentlich 3er WG, weil der ätzende Freund meiner Mitbewohnerin ein Jahr lang eigentlich IMMER da war), 5er WG (da reichte schon ein Mitglied, dass es ziemlich ätzend war), dann wieder 2er WG (das war okay, aber v.a., weil meine WG Partnerin jedes WE heimfuhr und wir praktisch nur eine Teilzeit WG waren). Das ist in der wilden Jugend nett, aber mich würde heute schon stressen, wenn der WG Partner Leute mitbringt, die ich nicht kenne ... (geht glaube ich vielen so, jenseits der 30 gibt es nicht mehr so viele WGs). Meine Eltern sind schon in einem Stadium, dass sie vor ca. 10 Jahren das Gästezimmer (extra Stockwerk, eigenes Bad) stillgelegt haben und den Besuch nun konsequent im Hotel einquartieren. Auch das beobachte ich oft. Daher würde ich die These aufstellen: Je älter man wird, desto unsozialer/ un-WG-tauglicher wird man.
Doors schrieb am 27.02.2020:Meinen ersten Umzug bewältigte ich mit einem Koffer und einem Rucksack mit der U-Bahn. Heute müsste ich wohl die gesamte LKW-Flotte des Schenker-Konzerns involvieren.
:-). So geht es mir auch ... aber ich besitze diese Dinge gerne. Ich mag es total, dass ich viele Bücher habe und wenn mir vorm Einschlafen einfällt, ich will noch eines lesen, kann ich es aus dem Regal ziehen ... das ist aber vermutlich Typsache. Im Studium konnte ich mein gesamtes Hab und Gut in drei Umzugskisten + Bettzeug verstauen und zur Not mit dem Taxi umziehen bzw. die Sachen einfach über den Sommer bei jemandem unterstellen.
klompje schrieb am 26.03.2020:ch habe in mein studierzeit ein Projekt gemacht wo es um Wohngemeinschaften ging.
Und es erwies sich alle als schwer auf dauer.
Siehe oben - das glaube ich. Es gibt halt unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Bedürfnissen.