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Der Ausdauersport-Thread

160 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sport, Schwimmen, Laufen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Ausdauersport-Thread

28.04.2024 um 19:25
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Nicht unbedingt. Man muss nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen oder um es anders auszudrücken... warum aus allem eine Wissenschaft machen?
Die wenigsten treiben Sport um im Leistungssport Höchstleistungen zu zeigen.
Finde ich auch. Andererseits kann es halt helfen, Verletzungen oder Fehlbelastungen vorzubeugen, die einem später den Spaß am Sport verderben können.
Aber das muss wirklich jeder selbst wissen und ich verstehe absolut, warum mancher wirklich einfach nur los läuft. Und das ist auf jeden Fall besser als tagein, tagaus nur rum zu sitzen. :Y:


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Der Ausdauersport-Thread

28.04.2024 um 19:31
Zitat von KitriKitri schrieb:t. Bist du denn sicher, @Nemon, dass die Laufgruppe danach noch weiter gelaufen ist? Vielleicht war die Runde ja auch schon beendet und sie haben zum Abschluss noch zusammen gedehnt, bevor jeder nach Hause geht.
Du, das war keine konkrete case study, sondern einfach nur exemplarisch eine typische Szene geschildert.
Alles in allem scheinen wir ja übereinzustimmen. Ist ja auch mal ganz nett zur Abwechslung ☺️

Ich weiß nicht, ob du es schon genauer geschildert hast. Was für ein Radfahrerei betreibst du denn? Sport oder halt nur so durch die Gegend radeln?


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Der Ausdauersport-Thread

28.04.2024 um 20:02
Zitat von KitriKitri schrieb:Finde ich auch. Andererseits kann es halt helfen, Verletzungen oder Fehlbelastungen vorzubeugen, die einem später den Spaß am Sport verderben können.
Aber das muss wirklich jeder selbst wissen und ich verstehe absolut, warum mancher wirklich einfach nur los läuft. Und das ist auf jeden Fall besser als tagein, tagaus nur rum zu sitzen.
Ja kann es, muss es aber auch nicht. Wie gesagt ich habe irgendwann das Laufen für mich entdeckt um den Kopf frei zu bekommen. Da hatte ich null Bock mich mit Technik oder sonst etwas zu beschäftigen. Irgendwann wurde ich dann eine Weile begleitet von jemandem, da wurde sich unterhalten und Tipps kamen. Ohne die wäre ich trotzdem weiter gelaufen, nicht Olympia war mein Ziel sondern auspowern und frei sein. Habe das tatsächlich lange Zeit jeden Tag gemacht.


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Der Ausdauersport-Thread

28.04.2024 um 20:30
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Kann man eigentlich sagen, welches das effektivste Ausdauertraining ist, also pro Zeit am meisten Kondition bringt? Wenn ja, welches wäre es?
Ich habe mich gestern wohl gründlich geirrt :o:
Es deutet einiges darauf hin, dass es auf Ski hinausläuft. Egal was, Hauptsache auf Skiern. Muss auch nicht Ausdauer sein :lolcry:
Deutscher Biathlet feiert Durchbruch als Radprofi
[...]
Lipowitz ist nicht der einzige Quereinsteiger beim deutschen WorldTour-Team. Kapitän Primoz Roglic war einst als Skispringer aktiv. Anton Palzer hat große Erfolge im Skibergsteigen gesammelt.
Quelle: https://www.welt.de/sport/article251268856/Tour-de-Romandie-Deutscher-Biathlet-feiert-Durchbruch-als-Radprofi.html


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28.04.2024 um 20:41
Zitat von NemonNemon schrieb:Du, das war keine konkrete case study, sondern einfach nur exemplarisch eine typische Szene geschildert.
Aber dann hat das ja wenig Sinn, das zu kritisieren oder als Beispiel zu nehmen, wenn du noch gar nicht gesehen hast, dass welche das so machen.
Ich kenne solche Szenen eigentlich nur von diesen typischen Stockfotos, mit denen Artikel übers Laufen oder Dehnen dekoriert werden.
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich weiß nicht, ob du es schon genauer geschildert hast. Was für ein Radfahrerei betreibst du denn? Sport oder halt nur so durch die Gegend radeln?
Beides :D Mein Ziel ist einerseits auch hier, damit fitter zu werden und irgendwann einen ganz brauchbaren Trainingsstand zu haben. Nicht für die Tour de France, aber trotzdem sportlich.
Da ich im Moment eh noch nicht die Rennkanone auf dem Rad bin, verbinde ich das aber auch mit der Möglichkeit, einfach mal ein bisschen aus der Stadt raus zu kommen. Ohne Auto geht das sonst nicht so gut und macht weit weniger Spaß.

Also im Grunde fahre ich Touren zu einem bestimmten Ziel und wieder zurück, aber eben nicht gemütliches Tourenradeln, sondern versuche dabei, möglichst durchgehend auch sportliche Leistung zu bringen, damit sich das verbessert. Ich gehe dabei grundsätzlich auch an meine Grenzen.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Ja kann es, muss es aber auch nicht. Wie gesagt ich habe irgendwann das Laufen für mich entdeckt um den Kopf frei zu bekommen. Da hatte ich null Bock mich mit Technik oder sonst etwas zu beschäftigen.
Das ist ja interessanterweise für viele der Einstieg. Und wie gesagt, das ist total verständlich. Bei mir spielte sowas auch eine Rolle und ich habe mich auch nur deshalb von Anfang an damit beschäftigt, weil ich bisher aus Angst um meine Gelenke nie gelaufen bin und weil ich da eh so einen kleinen Spleen habe. :D


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28.04.2024 um 20:45
Zitat von KitriKitri schrieb:Das ist ja interessanterweise für viele der Einstieg. Und wie gesagt, das ist total verständlich. Bei mir spielte sowas auch eine Rolle und ich habe mich auch nur deshalb von Anfang an damit beschäftigt, weil ich bisher aus Angst um meine Gelenke nie gelaufen bin und weil ich da eh so einen kleinen Spleen habe
Ich glaube auch, dass dies für viele der Einstieg ist. Um so schlimmer finde ich es wenn sie vorher studiert haben sollen. So kommt nämlich keiner ans Anfang und das ist bekanntlich das schwerste Schritt.


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Der Ausdauersport-Thread

28.04.2024 um 20:50
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Ich glaube auch, dass dies für viele der Einstieg ist. Um so schlimmer finde ich es wenn sie vorher studiert haben sollen. So kommt nämlich keiner ans Anfang und das ist bekanntlich das schwerste Schritt.
Richtig... Ich hab mir selbst irgendwann gesagt, scheiß drauf, so komplett falsch wirst du es die ersten paar Male auf 1-2 km schon nicht machen, dass du dir gleich einen Schaden fürs Leben zuziehst... Alles andere kann man dann immer noch sehen. Und jetzt los!


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Der Ausdauersport-Thread

28.04.2024 um 23:00
Übrigens, zum Thema "welcher Ausdauersport ist der beste" habe ich letztens ein interessantes Video gesehen. Es geht zwar nur um den Vergleich Läufer vs. Radler, aber trotzdem aufschlussreich.

Youtube: Cyclist VS Runner: Who's The Better Athlete?
Cyclist VS Runner: Who's The Better Athlete?
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SpoilerMich hat das Ergebnis ehrlich gesagt nicht überrascht. Als Anfängerin in beiden Sportarten fällt mir Radfahren von der Kondition her jedenfalls leichter als Laufen.

Bei mir habe ich festgestellt, dass Laufen meinen Puls und die Atmung deutlich schneller nach oben treibt als Radfahren, dafür geht Radfahren bei mir mehr auf die Muskeln. So ein Brennen in den Beinen wie nach ein paar Stunden zügig Radfahren habe ich nach dem Laufen nicht; allerdings könnte ich zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht viel länger laufen als meine ca. 30 Minuten, weil ich von der Kondition her dann einfach nicht mehr kann.

Bei mir sind es also beim Radfahren die Muskeln, die vor der Kondition schlapp machen, und beim Laufen versagt wiederum die Kondition vor den Muskeln.


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Der Ausdauersport-Thread

29.04.2024 um 09:42
Zitat von KitriKitri schrieb:Aber dann hat das ja wenig Sinn, das zu kritisieren oder als Beispiel zu nehmen, wenn du noch gar nicht gesehen hast, dass welche das so machen.
Ich habe es Hunderte Male gesehen, mit meinem Beispiel aber keinen Einzelfall gemeint.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Um so schlimmer finde ich es wenn sie vorher studiert haben sollen.
Schlimm ist da mal gar nichts, und so habe ich das auch nicht gesagt. Ich gege davon aus, dass man sich mit Dingen ein bisschen beschäftigt, die einem wichtig sind.
Zitat von KitriKitri schrieb:Beides :D Mein Ziel ist einerseits auch hier, damit fitter zu werden und irgendwann einen ganz brauchbaren Trainingsstand zu haben. Nicht für die Tour de France, aber trotzdem sportlich.
Also fährst du Rennrad? Wie viele Kilometer denn so bei welchem Schnitt?
Zitat von KitriKitri schrieb:sondern versuche dabei, möglichst durchgehend auch sportliche Leistung zu bringen, damit sich das verbessert. Ich gehe dabei grundsätzlich auch an meine Grenzen.
Wenn es Training wäre und das Ziele hieße, die Grundgeschwindigkeit zu erhöhen, würdest du in den allermeisten Trainingseinheiten ein Intervall-Programm absolvieren und nicht eines mit höchstmöglicher Dauerleistung.
Zitat von KitriKitri schrieb:Es geht zwar nur um den Vergleich Läufer vs. Radler, aber trotzdem aufschlussreich.
Was kommt bei denen raus?
Zitat von KitriKitri schrieb:Bei mir habe ich festgestellt, dass Laufen meinen Puls und die Atmung deutlich schneller nach oben treibt als Radfahren
Man unterscheidet u. U. auch zwischen dem Rad-Puls und dem Lauf-Puls, wenn es um Trainingssteuerung geht. Andererseits sind die Belastungs- bzw. Trainingszonen dieselben, wenn auch etwas verschoben. Man hat ja auch nicht nur den Puls als Anhaltspunkt. Wenn das Trainingsziel einer Einheit etwa in der Verbesserung der VO2max besteht, geht man es auf dem Rad nicht anders an als beim Laufen.
Zitat von KitriKitri schrieb:dafür geht Radfahren bei mir mehr auf die Muskeln
Auf die Oberschenkel, ja. Wenn du trainiert bist, wirst du herausfinden, dass du "ewig" in einem Bereich arbeiten kannst, der außerhalb der Komfortzone liegt. Wobei Radsportler heutzutage danach trachten, nicht unnötig dicke Gänge zu treten. Auch die Profis sind heute mit extrem leichten Übersetzungen unterwegs. Das machen Anfänger oft noch falsch. Und auch Radfahren ist per Definition keine muskuläre Kraftleistung, sondern läuft über die Fähigkeit, Sauerstoff zu oxidieren. (Diese Aussage war missverständlich formuliert, aber mir fällt gerade keine zutreffendere Formulierung ein).
Zitat von KitriKitri schrieb:allerdings könnte ich zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht viel länger laufen als meine ca. 30 Minuten, weil ich von der Kondition her dann einfach nicht mehr kann
Ich kann mich selbst noch daran erinnern, wie das war. Am Anfang schafft man 15 Minuten, dann 20, dann 25 ... Ist ganz normal. Ich würde aber, wie ich schon mal sagt, empfehlen, zunächst mal herauszufinden, wie man ohne Anstrengungsgefühl läuft. Also ganz locker und dann zunächst auch langsam. Von da aus kann man in die Stresstoleranz hineinfinden. Wenn du gleich hechelnd anfängst, ist es ja nicht gerade ein vergnügliches Erlebnis.


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Der Ausdauersport-Thread

29.04.2024 um 11:06
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich habe es Hunderte Male gesehen, mit meinem Beispiel aber keinen Einzelfall gemeint.
Ach so... Ja okay, und du hast auch das ein oder andere Mal gesehen dass die danach noch weiter liefen? Dann verstehe ich deine Irritation. Wenn aber nicht, dann könnte es ja wie gesagt auch am Ende des Laufs gewesen sein.
Zitat von NemonNemon schrieb:Also fährst du Rennrad? Wie viele Kilometer denn so bei welchem Schnitt?
Nee... Für meine Anforderungen (sowohl Gelände als auch Asphalt und Geschwindigkeit) und die Gegend hier wäre eigentlich ein Gravelbike ideal, aber die sind sogar gebraucht leider einfach zu teuer für mich... Also habe ich günstig ein gebrauchtes, aber ziemlich geiles Hardtail MTB geschossen, superleicht mit Carbonrahmen. Mir ist klar, dass das für Geschwindigkeit auf der Ebene und festen Wegen nicht ausgelegt ist, aber es ist für mich einfach der beste Kompromiss. Meine Strecken führen immer wieder auch über unbefestigte (Wald-) Wege und Kies und zudem sind die Straßen und Radwege hier oft in einem unfassbar desolaten Zustand. Es gibt hier sehr viele Rennradfahrer, aber zumindest auf dem Weg aus der Stadt raus und wieder rein hätte ich Angst a) um mein Fahrrad und b) dass ich mich an einem der Krater im Asphalt mal gewaltig auf die Fresse lege. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht nur im sportlichen Sinn Anfänger bin, sondern unbedingt auch an Sicherheit auf dem Rad gewinnen muss. Ich bin viele Jahre überhaupt nicht Rad gefahren und auch früher war ich nicht gerade die versierteste Fahrerin.
Auch da halte ich (zumindest für mich) ein Mountainbike erstmal für die bessere Wahl, zumal ich das von früher noch gewohnt bin und ein Rennrad für mich was komplett neues wäre.

Nun denn, die Fitness kann man auf einem MTB genauso trainieren - man wird halt nur kaum die Geschwindigkeiten eines Rennrads erreichen bzw nicht dauerhaft halten können. Aber das spielt ja auch erstmal keine Rolle.

Ich werde da mal andere Reifen drauf machen, die für leichtes Gelände und Asphalt geeignet sind.

Bisher haben meine Touren nur so 25-30 km. Geschwindigkeit kann ich ganz schwer sagen. Ich tracke z. B. nicht auf Abschnitten in der Stadt, wo ich dauernd von Ampeln aufgehalten werde oder an Querstraßen abbremsen muss, weil Radfahrer für viele Autofahrer bekanntlich nicht existieren und ich deshalb lieber Vorsicht walten lasse statt auf mein Vorfahrtsrecht zu bestehen.

Wenn ich dann endlich richtig fahren kann, vergesse ich oft den Tracker zu starten, weil ich ja jedes Mal mein Handy aus der Tasche fummeln muss... Und wenn ich doch dran denke kommt es halt auch öfter vor, dass ich alle Nas lang hinter Sonntagsfahrern klebe, was den Schnitt ja nach unten zieht. Deswegen will ich ja einen Tacho, der lässt sich viel unkomplizierter bedienen.

Wenn ich mir die wenigen Abschnitte angucke, die ich bisher ungestört fahren konnte UND wo ich ans Tracken gedacht habe, komme ich aber leider auch nur auf irgendwas zwischen 20 und 22 km/h, was ziemlich deprimierend ist. Aber es kann ja nur besser werden. :P:
Zitat von NemonNemon schrieb:Wenn es Training wäre und das Ziele hieße, die Grundgeschwindigkeit zu erhöhen, würdest du in den allermeisten Trainingseinheiten ein Intervall-Programm absolvieren und nicht eines mit höchstmöglicher Dauerleistung.
Nee, also ständig am Limit fahre ich nicht. Halt so, dass es für meinen aktuellen Stand "Sport" ist und nicht zu gemütlich. Da gibt es auch unterschiedliche Ansichten - die einen sagen, gerade bei unterdurchschnittlicher Fitness auf keinen Fall gleich mit Intervalltraining einsteigen, sondern erstmal lernen, 2-3 Stunden im aeroben Bereich durch fahren ohne hinterher völlig fertig zu sein; wenn das erreicht ist, Intervall einbauen. Die anderen schwören generell auf Intervall. Ich werde es demnächst mal ausprobieren und je nachdem wie das für mich läuft, vielleicht beides abwechselnd machen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Was kommt bei denen raus?
Hab ich eigentlich im Spoiler angeteasert. ;) Der Läufer tat sich auf dem Rad viel leichter als der Radler beim Laufen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Auf die Oberschenkel, ja. Wenn du trainiert bist, wirst du herausfinden, dass du "ewig" in einem Bereich arbeiten kannst, der außerhalb der Komfortzone liegt
Darauf bin ich gespannt. Man denkt ja irgendwie immer, dass das Brennen in den Beinen irgendwann aufhört, wenn man nur trainiert genug ist. Soweit ich gehört habe, ist dem aber gar nicht so. "Es wird nicht leichter, du wirst nur besser". :D

Wie gesagt, ich glaube einen kleinen Vorgeschmack habe ich schon bekommen. Beim Laufen (oder auch beim Radfahren) immer wieder diese Momente, wo ich denke, jetzt geht es nicht mehr - aber dann pushe ich mich prinzipiell immer noch ein kleines bisschen weiter bevor ich gehe oder mich rollen lasse und plötzlich ist der Punkt fürs Erste dann doch überwunden. Das sind auch so kleine Erfolgserlebnisse, die meine Motivation unheimlich steigern. Weil es den tief verankerten Glauben, dass ich mich eh nicht steigern kann, Lügen straft.
Zitat von NemonNemon schrieb:Wobei Radsportler heutzutage danach trachten, nicht unnötig dicke Gänge zu treten. Auch die Profis sind heute mit extrem leichten Übersetzungen unterwegs. Das machen Anfänger oft noch falsch.
Ich weiß. Du meinst, wenn jemand relativ langsam pedaliert und durch den hohen Gang trotzdem abzischt, oder? Das mache ich auch nicht mehr. Früher, so als Kind und Teenie, habe ich das gemacht weil ich es bequemer fand. Aber heute weiß ich, dass höhere Übersetzungen besser sind.
Zitat von NemonNemon schrieb:Radfahren ist per Definition keine muskuläre Kraftleistung, sondern läuft über die Fähigkeit, Sauerstoff zu oxidieren. (Diese Aussage war missverständlich formuliert, aber mir fällt gerade keine zutreffendere Formulierung ein).
Das ist habe ich jetzt nicht verstanden. :troll:
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich kann mich selbst noch daran erinnern, wie das war. Am Anfang schafft man 15 Minuten, dann 20, dann 25 ... Ist ganz normal. Ich würde aber, wie ich schon mal sagt, empfehlen, zunächst mal herauszufinden, wie man ohne Anstrengungsgefühl läuft. Also ganz locker und dann zunächst auch langsam. Von da aus kann man in die Stresstoleranz hineinfinden. Wenn du gleich hechelnd anfängst, ist es ja nicht gerade ein vergnügliches Erlebnis.
Also hechelnd fange ich nicht an (überhaupt gerate ich nie ins Hecheln; ich atme die ganze Einheit hindurch tief und gleichmäßig). Aber zu laufen ohne dass es anstrengt, vor allem auf den ersten paar Metern, kann ich mir gar nicht vorstellen. :ask:


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Der Ausdauersport-Thread

29.04.2024 um 12:03
Zitat von KitriKitri schrieb:Ach so... Ja okay, und du hast auch das ein oder andere Mal gesehen dass die danach noch weiter liefen? Dann verstehe ich deine Irritation. Wenn aber nicht, dann könnte es ja wie gesagt auch am Ende des Laufs gewesen sein.
Ganz gleich. Ob vorher oder nachher. Mein punkt war doch, dass keiner weiß, warum genau er was macht. ;)
Zitat von KitriKitri schrieb:Also habe ich günstig ein gebrauchtes, aber ziemlich geiles Hardtail MTB geschossen, superleicht mit Carbonrahmen. Mir ist klar, dass das für Geschwindigkeit auf der Ebene und festen Wegen nicht ausgelegt ist
Das ist gut. Ich fahre selbst auch bevorzugt off-road, wobei ich ein Hardtail habe und nicht ein "neumodisches" Gravel Bike, sondern einen Old-School belgischen Crosser. Das ist die europäische Version des Geländerades, bevor es überhaupt MTB gab. In Flandern ist das krass populär. Die Reifen dürfen nicht breiter als 33mm sein. Man kann auch mit dem MTB schnell fahren, aber ich hätte schon gar nicht nach dem Schnitt gefragt, wenn ich gewusst hätte, dass du offroad fährst. Und auch auf der Straße ist das eine sehr grobe Hausnummer. Allein im Gegenwind, sage ich nur :nerv:
Zitat von KitriKitri schrieb:Ich werde da mal andere Reifen drauf machen, die für leichtes Gelände und Asphalt geeignet sind.
Hier ist die ultimative Seite für Reifen-Nerds. Ich bin selbstverständlich Premium-Mitglied ;) https://www.bicyclerollingresistance.com/
Zitat von KitriKitri schrieb:Da gibt es auch unterschiedliche Ansichten - die einen sagen, gerade bei unterdurchschnittlicher Fitness auf keinen Fall gleich mit Intervalltraining einsteigen, sondern erstmal lernen, 2-3 Stunden im aeroben Bereich durch fahren ohne hinterher völlig fertig zu sein; wenn das erreicht ist, Intervall einbauen. Die anderen schwören generell auf Intervall. Ich werde es demnächst mal ausprobieren und je nachdem wie das für mich läuft, vielleicht beides abwechselnd machen.
Das mit dem aerob und anaerob ist im Grunde auch wieder so ein Mythos bzw. oft falsch verstanden. Ohne Sauerstoff sind wir ziemlich schnell tot. Wie auch immer. 2-3 Stunden muss kein Mensch fahren, um fit zu sein oder zu werden. Klar ist Radsport automatisch auch eine Langstrecken-Angelegenheit, muss es aber nicht sein. Erst recht nicht, wenn das Ziel in der Förderung der Fitness und Gesundheit liegt. Wenn du es richtig machst, kannst du alle Kerninhalte auch in einer Stunde unterbekommen. Und man geht davon aus, dass man ab ca. 100 min. in eine eher katabole Lage gerät, die u. U. kontraindiziert ist.

Man sagt, Anfänger sollen einfach drauf los fahren, und ich denke, das kann man so unterschreiben. Du wirst mal übers Ziel hinausschießen und mal zu lasch sein, aber wenn es nach Lust und Laune ist, ruhig erst mal austoben. Das Gute ist: Am Anfang kann man noch enorme Leistungssteigerungen erreichen, die routinierte Sportler nicht mehr erfahren. Also genieße das :) Wenn man mal auf einem gewissen Leistungsniveau ist, wird das schwieriger und man muss ggf. immer mal die Methode ändern, um überhaupt noch neue Reize setzen zu können. Auf keinen Fall muss dir von Anfang bis Ende die Zunge aus dem Hals hängen, damit es effektiv war. Die richtige Dosierung ist wichtig, verbunden mit der Regeneration, in der der eigentliche Leistungszuwachs stattfindet, in dem der Körper Strukturen verstärkt neu aufbaut.
Zitat von KitriKitri schrieb:"Es wird nicht leichter, du wirst nur besser".
Das ist schon ziemlich zutreffend. :Y:
Zitat von KitriKitri schrieb:Das ist habe ich jetzt nicht verstanden. :troll:
Die Sportwissenschaft definiert Kraftausdauer irgendwo bei 50% bis 30% von 1RM, also des Maximalgewichtes, das man bei einer Wiederholung schafft. Kraftausdauer-Training liegt demzufolge bei relativ vielen Wiederholungen mit relativ wenig Gewicht. Vielleicht so 20 reps. Es ist dann problematisch, Radfahren als Kraftausdauer-Sportart zu bezeichnen, wo wir, sagen wir mal 60 Tritte pro Minute machen, wenn es schwerer wird, und das über lange Zeiträume.
Zitat von KitriKitri schrieb:Aber zu laufen ohne dass es anstrengt, vor allem auf den ersten paar Metern, kann ich mir gar nicht vorstellen. :ask:
Wenn man nicht nach Puls geht und keine Werte unterwegs misst, bleibt es, die Intensität anhand der Atmung einzuschätzen. Und das funktioniert auch sehr gut, wenn man das Gefühl dafür entwickelt hat. Es hat zudem den Vorteil, dass das subjektive Anstrengungsgefühl in Verbindung mit der Atmung "immer Recht hat". Pulswerte können an verschiedenen Tagen schwanken, es kann mal heiß und mal kalt sein - aber wenn du ruhig oder heftig atmest, ist das ein untrügliches, direktes Feedback von deinem Körper.
Die erst Schwelle gibt es an dem Punkt, wo du beim Training nicht mehr flüssig sprechen könntest. Das lässt sich an dieser Abbildung zur sog. Borg-Skala anschaulich darstellen:

Borg Skala

Du musst (noch) nicht danach trainieren. Aber wenn du dich während der Aktivität darauf hin beobachtest, wird es dir helfen, einzuschätzen, wo auf deiner persönlichen Skala du gerade bist. Es könnte einfach mal zum Spaß dein Ziel sein, so laufen zu lernen, dass du dabei locker plaudern kannst.


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Der Ausdauersport-Thread

18.05.2024 um 11:14
Sehr interessant, Thema VO2max.
Hatte ich selbst vor einer Weile erst thematisiert. Irgendwie scheint das ein zentraler Marker zu sein und dann auch wieder nicht. Derzeit wird im Rahmen der Longevity-Welle von einigen (selbst ernannten) Experten auch die VO2max als zentraler Faktor für langes Leben und Gesundheit gehyped. Dabei ist auch das wohl nicht mehr als epidemologische Zahlenspielerei (Seitenhieb auf die sog. "Ernährungswissenschaft".)

Durch dieses interessante Video bin ich jetzt überhaupt erst darauf gestoßen worden, dass die Elite in unterschiedlichen Sportarten jeweils stark abweichende Levels von VO2max haben. Ganz unten die Kraftsportler mit VO2max fast schon von Normalbürgern und ganz oben die überirdischen Skilangläufer, Läufer und Radsportler.
Da würde ich gerne noch mal eine Argumentation hören, wie man mechanistisch VO2max an ein langes Leben knüpft. Zumal Muskulatur, Kraft und Beweglichkeit, ebenfalls ganz offenkundig entscheidende Faktoren sind.
Der Wissenschaftler, der in dem Video seine Studie präsentiert, beschäftigt sich mit Crossfit-Science. Was hier sehr interessant ist, da man im Crossfit zu etwa gleichen Anteilen Kraft, Kraftausdauer und Ausdauer trainiert. Und viel Technik und Skills natürlich auch. In der Spinnennetz-Grafik erreichen sie dann aber auch immer nur so und so viele Prozent an Leistung der jeweiligen Experten.

Für mich ist das interessant, da ich schon sehr lang, über 10 Jahre, Kraft und Ausdauer 1:1 trainiere. Wobei Crossfit und Gewichtheben jetzt seit gut einem Jahr nicht mehr das Thema sind und sich die Schwerpunkte verschoben haben. Meine VO2max habe ich noch nie ermittelt. Aber ich trainiere seit Jahresbeginn fast nur noch auf VO2max, also Intervalle und nur noch intensiv. Keine Zone 2 mehr. das relativiert sich jetzt in der Sommer-Saison etwas, weil ich auch mal länger unterwegs bin und da einfach nicht nur knüppeln kann.

Ich habe das interessante Leistungsprofil, dass ich im Zeitfahren auf lange Strecken keinen hohen km/h-Schnitt erreiche. Das ist ganz klar unter ferner liefen, normales Freizeit-Sportler-Niveau so mit an die 30 km/h, wenn es nicht zu bergig ist. Auf kurzen Rampen, die wiederum nicht so steil sein dürfen, dass das Gewicht die Rechnung negativ beeinträchtigt, und auf eher kurzen Abschnitten generell habe ich allerdings eine ziemlich furchterregende Leistungsentfaltung und lande zum Teil in der Spitzengruppe von 1% aller gemessenen Radfahrer. Das ist alles in den Strava-Segmenten in allen Details erfasst und vergleichbar. Bei den Profis ist einfach mal alles doppelt so schnell, wenn die Gas geben, und dann gibt es eine Elite-Gruppe darunter mit weitem Abstand zu allem, was normalmenschlich ist, aber ich bin immer noch in der erweiterten Spitze der 1-3%.

So. Und wie soll ich nun am besten trainieren?!?
Gute Frage, nächste Frage ;)

Youtube: Why Do CrossFit Athletes Have a LOW V̇O2 max? Challenging Conventional Fitness Metrics
Why Do CrossFit Athletes Have a LOW V̇O2 max? Challenging Conventional Fitness Metrics
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Der Ausdauersport-Thread

18.05.2024 um 11:48
Zitat von NemonNemon schrieb:So. Und wie soll ich nun am besten trainieren?!?
Dazu sagte auch gleich schon das nächste Video Entscheidendes — als Ergebnis gezielter experimenteller Studien:
IMG 0742Original anzeigen (0,2 MB)

Ich scheine mich mit einer Neustrukturierung, bzw. zunächst mal Destrukturierung, vor gut einem Jahr richtig orientiert zu haben: 4 Trainings pro Woche, immer eher kurz und knackig denn extensiv, aber mit der gebührenden Erholung danach.
Das entspricht im Großen und Ganzen dem, was hier als Richtschnur herausgegeben wird. Man kann mit der hybriden Methode auf beiden Seiten Leistungssteigerungen erzielen, wenn auch nicht in dem Maße wie Spezialisten. Geraten die Trainingsblöcke zu nah aneinander, wird es kontraproduktiv. Zumindest gemäß dieser Studienlage. Meine Kraftentwicklung geht progressiv weiter. Aber mit zwei alternierenden Blöcken pro Woche schon sehr langsam. Aber das ist okay, ich strebe ja kein Ziel an außer dem allgemeinen Erhalt und Ausbau von Fitness und Athletik. Und wenn ich auf dem Rad heute fast nach Belieben Rekorde einstelle, die 7 Jahre alt sind, ist das doch auch schon eine Art der Steigerung — bei der Arbeit gegen den Alterungsprozess.

Youtube: How to Build Strength and Endurance Simultaneously (Science of HYBRID training)
How to Build Strength and Endurance Simultaneously (Science of HYBRID training)
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Der Ausdauersport-Thread

18.05.2024 um 14:19
Ich würde sagen, VO2max und Ausdauer sind nicht unbedingt das gleiche.
Ausdauer trainierst du eher mit langen GA1 Einheiten und VO2max eher mit Intensität.

Abwechslung im Training ist die zweitwichtigste Regel. 🙂
Zitat von NemonNemon schrieb:Und wie soll ich nun am besten trainieren?!?
Du wirst besser in dem was du trainierst.
Das bestätigt sich ja in deiner Beschreibung.


So, ich muss raus, Radfahren ...


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Der Ausdauersport-Thread

18.05.2024 um 19:49
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Ich würde sagen, VO2max und Ausdauer sind nicht unbedingt das gleiche.
Ausdauer trainierst du eher mit langen GA1 Einheiten und VO2max eher mit Intensität.
Ja nee, das Ganze ist ja Ausdauersport, das Radfahren. Lang GA1 ist dabei irgendwie auch nicht mehr Stand der Kenntnisse. VO2max ist einer der Parameter für die Energiegewinnung aus Sauerstoff und bezieht sich damit auf jede Ausdauerleistung. Indem ich meine VO2max steigere, steigere ich insgesamt meine Dauerleistungsfähigkeit. Wobei es jetzt wieder tricky wird. Dieses VO2max-Training hat hat viele Effekte bzw. die Arbeit in diesem Intensitätsbereich bei irgendwas mit 85% VO2max. Nun wird ja immer weiter geforscht, und jeglicher Mythos kann schnell überholt sein. So war ich ja gerade wegen dem VO2max heute ganz neu informiert.

Viele halbgare Coaches und Schreiberlinge verbreiten nach wie vor unfundiert jede Menge Unfug.
Ich bin mir in meinem Fall überhaupt noch nicht sicher, wie im Fettstoffwechsel, der bei mir allmählich auch bis in diesen Bereich von 85% VO2max reichen müsste, andere Parameter eine andere Rolle haben als im konventionellen Modell. Auch die Laktatschwelle als sehr oft verwendeter Parameter :shrug:

Ich gehe schon weiter davon aus, dass das intensive Training das effektivste ist. Aber ganz klar unter der Voraussetzung der Regeneration. Niedrigere Intensitätsbereiche sind dann für Spezialisten der einzige Weg, viele Kilometer zu machen - als Kompromiss.

Ich habe heute Blödsinn geschrieben. Die 30 km/h ist so die übliche durchschnittliche Reisgeschwindigkeit allein im Wind und nicht etwa ein Time-Trial-Zeitfahren. Das wäre auch bei mir schon noch etwas schneller :)


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Der Ausdauersport-Thread

19.05.2024 um 16:45
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich bin mir in meinem Fall überhaupt noch nicht sicher, wie im Fettstoffwechsel, der bei mir allmählich auch bis in diesen Bereich von 85% VO2max reichen müsste, andere Parameter eine andere Rolle haben als im konventionellen Modell.
Ich bin da auch kein Experte, aber klar, dass muss ja schon irgendwie anders sein.
Wenn sich nach 1-2 h deine Glykogenspeicher langsam leeren und du dann nicht nachfüllst, muss das meiste eben aus Fett kommen und dessen Oxidation ist aufwendiger, braucht also mehr Sauerstoff, als bei Glukose. Da müsste also VO2max noch wichtiger sein als so schon.


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Der Ausdauersport-Thread

19.05.2024 um 22:04
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Wenn sich nach 1-2 h deine Glykogenspeicher langsam leeren und du dann nicht nachfüllst, muss das meiste eben aus Fett kommen und dessen Oxidation ist aufwendiger, braucht also mehr Sauerstoff, als bei Glukose. Da müsste also VO2max noch wichtiger sein als so schon.
Das mit den Glykogenspeichern bzw. Energiegewinnung aus Glukose ist doch gar nicht, wie man immer meinte. Und bei mir als Fettstoffwechsler schon mal gar nicht. Einige experimentelle Studien dazu habe ich hier ja vorgestellt. Und ich laufe sowieso 24/7 hauptsächlich auf Fettstoffwechsel, das ist nach meinem Verständnis dann auch nichts, was kompensiert werden muss, weil die Speicher nahezu unendlich sind.
Meine Erfahrungen nehmen jetzt mit jedem Training in der ersten Saison als Keto-Carnivore zu.
Die Sache ist nur die, Indoor habe ich ab Tag x nur noch hartes VO2max-Training gemacht. Zunächst mal habe ich das auch auf Outdoor-Radsport übertragen. Was natürlich mörderisch ist — von ca. 40 Minuten mit ~20 min. an Belastungsintervallen sofort mal auf outdoor ca. doppelte Dauer hochgejagt. Mindestens. Die Erholungs-Intervalle gehen draußen einfach nicht wirklich erholsam. Dem entsprechend habe ich auch mal lässigere Touren eingebaut, die haben dann aber immer noch so viel Intensität drin wie eine knappere harte Indoor-Einheit. Weil ich bei Anstiegen nicht klein beigebe oder weil nun mal Wind weht.

Eine Experten-Aussage zu dieser spezifischen Situation kenne ich derzeit nicht. Aber es wie immer: Mann muss Erfahrungen und Fehler selbst machen. Ich habe natürlich nach all den Jahren ein bisschen Erfahrung damit, vor allem dabei, die Balance zu finden. Wenn jemand sagt, man soll nur hart trainieren, sollte er wissen, dass das bei. Outdoor-Radsport so eine Sache ist. Der Trend ging schon vor Jahren dahin, kein „Rumgeeiere“ zu machen, nur um Kilometer zu sammeln, sondern im Training Qualität abzuliefern, eher kurz und knapp, aber dabei die Entwicklungsprozesse im Körper triggern. Diese Balance hinzubekommen, sodass es nicht kontraproduktiv wird, ist aktuell die Aufgabe. Wie immer eigentlich ;)


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Der Ausdauersport-Thread

31.08.2024 um 15:57
Zitat von mchomermchomer schrieb:Du bist extrem kritisch mit deiner Meinung über Kohlenhydrate, dir fällt aber nicht auf, dass von den fünf Marathons nur ein einziger ein offizielles, sprich unabhängiges Zeitergebnis vorweisen kann?

Alle anderen lassen sich doch außer anhand von Strava-Datensätzen gar nicht nachvollziehen. Und da ich selbst die Smartwatch besitze, die er verwendet, weiß ich auch, dass sich diese Datensätze editieren lassen:
Es wurde alles dokumentiert und nicht nur mit Strava. Er wurde 24/7 gecheckt und ärztlich überwacht. Alles ist dokumentiert, hier die Oberfläche dieser Doku:
https://ketomarathons.com/category/5-marathons/https://ketomarathons.com/category/5-marathons/

Den Mann in Verdacht zu bringen ein Betrüger zu sein, ist deutlich über jegliches Ziel hinausgeschossen. Schreib ihm doch mal eine Mail dazu.


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Der Ausdauersport-Thread

15.10.2024 um 13:22
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Nemon schrieb:
Würde ich an anderer Stelle näher erklären, bei Interesse ;)
Kannst du gerne machen. ^^

Ich versuch das auch immer wieder (schon seit Jahren) in mein Training zu integrieren, aber aufgrund diverser, alter Verletzungen komme ich nur noch selten an meine kardiovaskulären Belastungsgrenzen, weil das erneute Verletzungsrisiko etwas zu hoch ist. Wenn ich also merke, dass irgendwelche Sehnen/Bänder/Muskeln etc nicht ganz so wollen, wie ich es gerne hätte, geh ich vom Gas, und mach ganz normal mit Zone 2-3 weiter..
Okay, dann nutze ich einen Time Slot, der sich gerade auftut, mal eben für eine Grundatzerklärung und Erfahrungsbericht zum Thema Trainingsintensität ;)

Wie bei einigen anderen Themen mit komplexen Sachverhalten im Hintergrund (bspw. Ernährung... ... ...) habe ich mich immer schon gefragt, wie alle Angaben, Empfehlungen und Gebräuche so widersprüchlich und scheinbar unergründlich sein sollen.

Was Training betrifft, kannte ich im Grunde von der Kindheit her auch das einfache Prinzip, dass ich z. B. schnell laufen muss, um schnell zu laufen. Und jetzt, nach einer langen Reise, bin ich genau da wieder angekommen. Ich habe, weil ich nicht mehr offiziell wettkampfmäßig unterwegs bin, den theoretischen Teil der Sportwissenschaft und Trainingslehre immer nur so nebenbei mitgenommen, aber genug mitbekommen, um zu erfahren, dass vieles davon wieder einmal nicht wissenschaftlich evident begründbar ist, sondern vielmehr eben Tradition oder Lehre diverser Trainer-Schulen, die ihre Marke daraus machen.

Für mich stand in den letzten Jahren die Frage im Mittelpunkt meiner Reise, wie ich möglichst effizientes Training so in mein Leben einbaue, dass es nicht zur Belastung und Überlastung führt, sondern die positiven Effekte körperlich, mental und für die gesamte Balance im Life mit Hinblick darauf, fit zu sein uns ins Alter zu schreiten, klar überwiegen.

Ich bin angekommen bei 4 Trainingstagen pro Woche (wenn es nicht geht, halt auch mal weniger, das passiert nichts, so lange die Kontinuität insgesamt erhalten bleibt), zuletzt wurden die Einheiten auch immer kürzer.

Ich vor einer Weile auch auf Standpunkte aus der Wissenschaft gestoßen, die - gegen den Mainstream auf eine gewisse Weise-, die Reduzierung auf sehr einfache Trainings-Prinzipien propagieren. Das heißt in Bezug auf ein gegebenes Trainingsziel (ohne ein solches kann man gar keine Festlegungen treffen und sinnvoll arbeiten und es ist halt nicht Training, sondern eine beliebige Form von Bewegung), dass man so nah wie möglich an einem Zieltempo trainiert: Nur mindestens im Zieltempo oder darüber. Dies ist die härteste Trainingsform. Aaaaber: Das Volumen ist wesentlich geringer, als es in irgendwelchen bekannten Trainingsplänen steht, und die Regeneration deutlich ausgeprägter. Tempo kann man ggf. durch Intensität oder andere aussagekräftige, sportartspezifische Parameter ersetzen.

Nahezu alle hochwertigen neueren (und durchaus auch älteren) experimentellen Studien deuten auch nach Erkenntnis diverser berufener Experten darauf hin, dass die Trainingseffekte am größten sind, wenn die Intensität hoch ist (wobei es natürlich da viele Facetten gibt). SpoilerBitte hier keine Belegschlacht um Studien und Experten-Meinungen. Es ist das, was ich für mich herauslese und als zutreffend und zielführend empfinde, die Argumentation geht in diesem Moment auch nicht als Kontroverse gegen einen Standpunkt, wo dann Belege entscheidend wären.)

Begriffe wie "polarisiertes Training" und "Pyramiden-Training" sind von daher seit einer Weile hoch aktuell: Das polarisierte Training setzt auf ~80% sehr niedrige Intensität (Z1) und ~20% sehr hohe Intensität (je nach Modell Z 3 - Z5 oder Z7. Wobei Zonen-Modelle am Ende eher willkürliche Konstrukte ohne direkte und adäquate Entsprechung in der Physiologie sind). Das Pyramiden-Modell führt am Ende zu einer vergleichbaren Verteilung.

Nun sagt aber der Ansatz, dem ich mittlerweile folge, dass niedrige Intensität im Rahmen eines Trainingsziels, dass eine maximale (Wettkampf-) Intensität anstrebt und verbessern will, immer kontraindiziert ist. Weil, vereinfacht ausgedrückt, die Energiegewinnung im Sport immer über die Kontraktion von Muskelfasern bzw. Zellaktivitäten, die diese herbeiführen, abläuft und diese ertüchtigt werden, indem man sie (über)fordert; dies aber konterkariert wird, wenn man sie im Wechsel submaximal beansprucht und sie sich damit auf ein niedrigeres Level orientieren sollen. Im Zuge dieses Standpunktes geht es auch darum, dass wir nicht verschiedene Typen von Muskelfasern haben, sondern mehr oder weniger ein und derselbe Typus genetisch geprägt ist, sich aber bspw. von T1 zu T2 entwickelt, wenn er entsprechend getriggert wird. Dies nur am Rande.

Ferner geht es bei Trainingsreizen keineswegs darum, das tatsächlich in die Tat umzusetzen, was als Endziel angestrebt wird. Dies ist dem Wettkampf vorbehalten. Es geht vielmehr, darum, die nötigen Reize zu setzen, um diese Vorgänge in den Zellen zu triggern. Mit dem positiven Ausgang, dass wir uns nicht über Gebühr kaputt machen, sondern nach einer Einheit zwei Tage später wieder putzmunter und motiviert sind, um auf mindestens demselben Niveau weiterzumachen. Was für beide Enden der Angelegenheit, ob Kraft- oder Ausdauersport, gleichermaßen gilt.

Nun wird mancher sagen: Logisch, klar, ist doch ein alter Hut. Ist es aber nicht. Der entscheidende Punkt ist bei diesem Ansatz quasi, so wenig Belastung wie möglich durchzuführen und gleichzeitig maximal aufbauend zu regenerieren. Damit ist in dieser Betrachtungsweise die Polarisierung hinfällig. Ich benötige keine Regeneration und keine Z1. Ich setze nur aufbauende Reize, meine Muskelfasern erhalten keine widersprüchlichen Konditionierungen.

Es ist selbstverständlich in der Praxis von sportartspezifischem Training ein gutes Stück komplexer. Man kann meinen, dass ein Marathonläufer hinsichtlich seiner Muskelfasern ziemlich klar auf der einen Seite steht und ein Sprinter ziemlich klar auf der anderen. Das ist auch so, und keiner würde im Ernst Trainingsläufe einbauen, die dem komplett entgegenstehen. Dass Langstreckenläufer Sprints einbauen, Sprinter aber keine Langstreckenläufe, deutet m. E. in diesem Zusammenhang schon an, welches Belastungsprofil der Spezies Mensch eher entspricht. Extreme Ausdauerläufe gehören nicht dazu - jedenfalls nicht in hohem Lauftempo, sondern in flottenm Gang. Das auch erst mal nur am Rande.

Dieser Auffassung zufolge würden auch Extrem-Ausdauersportler effizienter und gesünder trainieren, wenn sie Junk Miles auslassen. Das ist nun der Knackpunkt! Erzähl das mal einem Meilen-Junkie, sei es im Rad- oder Laufsport :) Und erzähl das mal einem Coach, dessen Trainingspläne nach altem Schema immer irgendwelche Geheimnisse horten, die seine Expertise stützen, ihn unentbehrlich machen ;) Da gibt es zahlreiche überlagernde Modelle mit Zonen, Laktat-Schwellen, angeblichen aeroben Schwellen usw. usf. Da kann man sich eine Trainingslehre zusammenzimmern, die irgendwie Eindruck macht. Am Ende ist aber alles austauschbar oder ersetzbar. Was jeder Sportler nach ein paar Jahren mit Plänen vielleicht irgendwann mal für sich selbst herausfindet. Und wer möchte schon seine Kilometerzählerei aufgeben, an der er sich jahrelang selbst aufgezogen hat. Und viele fürchten vielleicht sogar den horror vacui im Leben, wenn Zeit frei wird und man sich erstmals fragen muss, was man eigentlich ohne den Sport mit sich anfangen soll.

Eine bestimmte Problematik wohnt dem Ganzen immer inne: Wie beweist man den Erfolg oder Misserfolg eines Trainings-Konzeptes, wenn man keinen validen Vergleich damit hat, welchen Erfolg oder Misserfolg eine andere Vorgehensweise gebracht hätte? Das ist ein Dilemma, das nur gute RCT-Studien ansatzweise durchbrechen können. Immerhin kann man daraus nach einer Weile ja Tendenzen ablesen. Eine davon ist, dass viele Sportwissenschaftler von mittleren Intensitäten, bspw. Sweet Spot oder Z2, abraten, weil das auf Dauer kontraproduktiv ist.

Die low intensity ist dann, wie gesagt, so eine Sache. Wozu braucht man die überhaupt? Bestimmte Leistungssportler meinen, möglichst viel Zeit mit ihrem Wettkampfsport verbringen zu müssen und würden sich niemals trauen, das mal anders anzugehen. das erfordert Mut und eine gewisse Zeit - wie z. B. auch eine Umstellung auf Fettstoffwechsel. Und wenn man die Extrembeispiele Marathon ("+x") und Profi-Radsport nimmt, kommt natürlich ein Ausdauer-Aspekt hinzu, der auf einer anderen Ebene als die Leistungsfähigkeit in den Spitzen-Intensitäten liegt, mit denen man am Ende ein Rennen gewinnt und der Champion ist.

Ich vermute, da wird sich in den nächsten Jahren einiges bewegen. Rückblick: Vor nicht allzu langer Zeit habe ich hier an Ort und Stelle noch das konsequente Z2-Training propagiert. Ich habe damit tatsächlich deutlich messbare Verbesserungen auf dem Rad erzielt. Dies allerdings im Rahmen der Umstellung auf LCHF-Ernährung und auf kohlenhydratfreien (Keto-)Sport. Es erfolgte auch ein enormer Gewichtsverlust. Der Witz bei so etwas, Fun fact am Rande, ist dann , dass die VO2 max als relativer Wert in Bezug zur Körpermasse steigt, in dem das Gewicht abnimmt, auch ohne dass man je anders trainiert hätte. Vo2 max ist noch so ein Thema für sich.

Dieses Jahr trainiere ich sowohl Kraft, als auch Ausdauer und die Metcons, die in der Mitte liegen (Kettlebell/Crossfit etc.), nur noch nach dem vorgestellten Prinzip. Im Outdoor-Radsport muss man seine Definition allerdings finden. Selbst wenn man sich auf Kerninhalte und -Intensitäten beschränkt, legt man immer Wege zurück und verbringt zwangsläufig Zeit damit, irgendwo hinzukommen und auch Hügel zu überqueren, die nicht in die Struktur der jew. Einheit passen wollen. Es kommt mir persönlich dabei entgegen, dass ich Sprinter und kein Langstrecken-Lauch bin und auch nicht viel Spaß an Touren über 2 Stunden habe. Ich habe tatsächlich fokussierte Ausfahrten gemacht, z. B. klassisches 4x4/4 min. VO2max. So etwas kann aber auf der Straße heikel und schwer durchführbar sein, auch mit Blick auf die Erholungsintervalle, Sprints erst recht.

Ich habe mich dann prinzipiell so eingerichtet, das es ein paar solche Einheiten gibt, im warmen Halbjahr aber auch der Spaßfaktor bei den Touren seine Rolle spielt. Es gibt pro Fahrt dann zum Beispiel ein paar gesteckte Ziele, z. B. PR oder Rangliste in einem Strava-Segment oder ein hohes Durchschnittstempo über die ganze Strecke. So oder so halte ich das Prinzip ein, dass fast keine Ausfahrt ohne höchste Intensitäten stattfindet. Die Strecken zwischen diesen ist dann halt Erholungsintervall - bzw. de facto dann doch eher keine erholsame Intensität, wenn es bspw. gegen den Wind geht. Dann ist die gesamte Tour eben eine kleine Wettkampfsituation und ich kompensiere die Überbelastung in der folgenden Trainingsplanung. Wenn die hohen Intensitäten motivationsmäßig too much sind, wird die Dauer reduziert oder auch einfach mal nur rumgeeiert. Was selten vorkommt, weil Erfolge doch am meisten motivieren.

Alles in allem gerate ich kaum noch in die Gefahr des Übertrainings und erziele im Vergleich mit anderen Sportlern, die zum Teil ein Mehrfaches an Kilometern in den Beinen haben, konkurrenzfähige Ergebnisse.

So viel für jetzt. Vielen Dank für Ihr Interesse sowie die Geduld und Aufmerksamkeit ;)


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Der Ausdauersport-Thread

28.11.2024 um 16:06
Bei Interesse:
Eine weitere Case study, diesmal mit einem ambitionierten Athleten:
Der Spitzen-Triathlet Mike Davies hat sich vom Veganer zum LCHF-Carnivoren gewandelt und seitdem beachtliche Leistungssteigerungen erreicht
Quelle: Paradigmenwechsel: Fettstoffwechsel vs. Kohlenhydrate im Sport (Beitrag von Nemon)

Wenn Diskussion, dann nur hier und nicht im Blog :note:


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