Kc schrieb am 20.04.2015:Die modernen Athleten in allen möglichen Disziplinen erbringen hervorragendste, ja zum Teil sogar übermenschlich erscheinende Leistungen, wenn es um Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit oder Beweglichkeit geht.
Angeblich alles nur mit hartem, perfekt geplantem Training und richtiger Ernährung sowie persönlichen Anlagen.
Und so können sich Fans und Funktionäre und Medienvertreter stetig über neue Sensationen und Rekorde freuen.
Wenn doch herauskommt, dass Athleten oder ihre Trainer mit leistungssteigernden Mitteln nachgeholfen haben, ist das Geschrei groß:,,Skandal...Schande...muss streng bestraft werden, lebenslange Sperre...Betrug...".
Ist dieses Geheule nicht eigentlich ziemlich scheinheilig? Wird da die heilige Kuh ,,fairness" angebetet, obwohl man eigentlich wissen müsste, dass viele Leistungen von Athleten sauber gar nicht zu bewerkstelligen sind?
Und ist es nicht letztlich die freie Entscheidung der Sportler, ob sie dopen wollen oder nicht, wobei sie natürlich auch mit den Konsequenzen klarkommen müssen?
Was meint ihr, wird Fairness überbewertet und sollte Doping legalisiert sein?
@KcME muss man klar differenzieren und darf keine Doppelmoral an den Tag legen.
Klar denkt man bei Doping immer sofort an Betrug, aber das ist es nicht immer.
Sagen wir es einmal so:
Menschen sind keine Maschinen und diverse Sportler würden diverse Dinge auch ohne Doping schaffen. Es gibt kein Mittel auf der Welt, der von jetzt auf dann aus einen unsportlichen Menschen einen Ultraman erschafft. Insofern ist die Wirkung von Doping eher
marginal und somit zu vernachlässigen.
Wenn jetzt ein Sprinter z.B. eine Sekunde auf 100 Meter braucht, dann wäre etwas faul und es zudem eine Sensation. Aber, die Hochleistungsmaschinen erbringen doch schon eine enorme Leistung, sodass Doping nicht wirklich nachweislich ins Gewicht fällt. Vielleicht eine Tausendstel Sekunde, einen Mikrometer usw., sodass es unerheblich ist.
Zudem muss man den BEgriff "Doping" auch klar differenzieren.
Ist nicht alles Doping? Wenn ich abnehme, um Gewicht zu sparen, wäre das auch Doping.
Wochen oder Monate vorher auf den Berg spazieren zu gehen, um die Sauerstoffaufnahmefähigkeit vom Blut zu erhöhen, wäre eigentlich auch Doping.
Nahrungsergänzungsmittel zu nutzen, die bestimmte Eigenschaften haben, wäre auch Doping. Dies und jenes wäre auch Doping.
Das Problem ist einfach, dass die Gesellschaft naiv alles glaubt und dann geschockt ist, wenn einmal etwas ans Licht kommt. Schlimmer ist die Doppelmoral, die jeden Tag an den Tag gelegt wird.
Wer "neutral" diverse Dinge betrachtet, weiß doch, dass es den Verantwortlichen "nur" um Geld geht, sodass man sich jeglicher Mittel bedient, um zu gewinnen. Ob man das unterm Strich nun Doping, Trickserei, Leistungsoptimierung usw. nennt, sei doch dahingestellt.
Es ist ja nicht so, dass diverse Sportler vorher grottenschlecht waren und dann von jetzt auf dann Übermenschen. Also kann man mE diverse Dinge nicht ankreiden. Sportler sind schon gut und ohne Doping wären die auch ganz gut, nur wegen der Geldgier der Verantwortlichen muss es eben einen Tick besser sein. Ich mag das jetzt nicht herunterspielen, denn Sportler oder Menschen, die sich verkaufen und versklaven lassen, kein Rückgrat haben usw., sind dahingehend auch schuldig. Nur, das muss halt jeder selbst wissen.
Mir geht eben nur auf de Zeiger, dass die Gesellschaft so naiv ist und denkt, dass es immer und überall seriös zugeht. Eigentlich fordert die Gesellschaft immer mehr und fördert quasi Betrug oder indirektes Doping dadurch. Es haut ja keinen Menschen mehr aus den Socken, sodass diverse Menschen immer zu besseren Leistungen gezwungen werden.
Ich finde es jetzt keinen Betrug, solange der Sportler vorab schon eine Leistung erbringt.
Wäre der Sportler faul und würde dann extrem "gut" sein, dann wäre es bescheiden und ein Betrug gegenüber den anderen. Aber hey, die Konkurrenz dopt doch auch. Es gibt nur keiner zu, um das "rosarote" Bild nicht zu verfälschen.
Und ob man sich diverse Vorteile durch eine Ernährungsumstellung, Spritzen, Medikamente usw. verschafft, ist doch egal. Es ist alles Auslegungssache.
Und wie gesagt, ich kenne "kein" Medikament oder Dopingmittel, welches jetzt Übermenschen aus Sportlern macht. Insofern darf das Geschrei auch ganz verstimmen.
Die verdienen alle ganz gut und ob nun der Sportler Nummer 1, 2 oder 3 ist, ändert an den Werbeeinahmen, den Gagen und anderen Millionen gar nichts.
Und wer sich seine Gesundheit durch falsches Doping ruiniert, ist doch selbst schuld.
Ich "heiße" es generell nicht gut, aber gegen Optimierungen usw. habe ich nichts.
Es gibt ja auch natürliche Leistungssteigerungen. Ob das jetzt "natürlich" ist oder durch die Natur, ist ja egal.
Dennoch finde ich, dass es immer fair zugehen sollte. Nur, es handelt sich ja um Extremsportler und die werden jetzt nicht extrem besser, nur weil die eine Spritze bekommen^^ Daher hält sich mein Geschrei in Grenzen.
Ich bin auch bald "Hochleistungssportler" (Fitness) und kenne natürlich meine genetischen und physischen Grenzen. Mir wurden auch schon oft diverse Dinge angeboten. Es mag vielleicht sein, dass man durch diverse Dinge schneller Muskeln auf und Fett abbaut, aber die Nebenwirkungen sind mir zu krass. Meine Gesundheit ist mir wichtiger. Zudem mag ich es durch meinen Ehrgeiz selbt packen und natürlich halten. Es gibt auch natürliche Wege.
Manche Menschen haben seitens Natur Glück und gute/bessere Gene, andere weniger.
Wenn ich z.B. meine Defizite ausgleichen und gleichberechtigt sein könnte, würde ich da auch nachhelfen. Warum nicht? Gleichberechtigung und Fehler der Natur ausmerzen.
Nur, mir ist meine Gesundheit wichtig und zumeist kostet das Zeug auch echt viel.
Also sind es für mich zwei Punkte, die den Ausschlag geben.
Kommen wir zum prof. BEreich bzw. zum Wettkampf.
Irgendwie ist es ja kein Beschiss/Betrug, wenn man optimiert bzw. seinen Körper unterstützt.
Meint denn die Masse, dass jeder Athlet gleichwertig behandelt und vorab analysiert wird?
Jeder Mensch hat andere Gene, ein anderes Gewicht usw. Also kann man nicht vergleichen, wenn beide unterschiedliche "Leistungen" erzielen. Wenn man dann nachhilft, bekommen auch Leute "Chancen", die evtl. seitens Natur schlechter dargestellt werden.
Zum Beispiel gibt es bestimmte Genvorteile bei bestimmten Ethnien, sodass es dann wiederum keine Kunst ist, wenn diese gut sind oder stets gewinnen bzw. krasse Leistungen abliefern.
So, wie soll man alle Athleten gleich bewerten, wenn alle Menschen unterschiedliche Gene haben, aber in einen Topf geworfen werden? Ich sehe da z.B. auch eine Art "Gleichberechtigung", wenn alle Athleten vorab Leistung bringen und jahrelang trainieren.
Dass ein hochathletischer Sportler rein durch Doping nichts großes reißt, mag schon sein. Allerding kann ein benachteiligter Sportler etwas aufholen bzw. die Chancen "fair" verteilen.
In der Formel 1 wurde auch oft getrickst. Das Reglement geschickt umgangen bzw. getrickst. Da war dann das Geschrei auch groß. Ich meine, wer glaubt denn naiv, dass das alles echt und fair ist? Die wollen doch alle Geld verdienen und die Zuschauer wollen immer etwas Neues und Spannung. Wenn es fair wäre, würden alle Fahrer mit gleichen Autos fahren. Es ist doch logisch, dass die Leute, mit schnellen Autos und guten GEldmitteln, auch deswegen besser sind. Das ist im Grunde auch (Geld-)Doping!
Fazit:
Man muss unterscheiden. Wer keine Leistung erbringt, nicht trainiert und sich nicht bemüht, aber dann alle verarscht und sich Vorteile betrügerisch erschleicht, ist echt mies.
Wer Leistung bringt, Chancengleichheit und Defizite ausräumen möchte, aber dopt bzw. optimiert/steigert, der ist legal auf Achse. Welcher Sportler macht denn gar nichts, ist schlecht und dann urplötzlich Weltklasse? Keiner! Das gab es noch nie. Also.
Ich sehe das entspannt, da doch alles nur noch ums Geld geht und nichts mehr mit Sport zu tun hat. Man weiß, was Sache ist und wie der Hase förmlich läuft. Ist nicht neu!
Doppelmoral und Naivität gehen mir auf den Sack!
Man muss "Doping" auch genau definieren. Im Grunde ist alles Doping.
Gehe ich jeden Tag laufen, werde ich trainiert und verschaffe mir dadurch einen Vorteil.
Gehe ich auf die ZUgspitze, dann dope ich irgendwie auch. Es geht auch chemisch.
Esse ich anders, räume meinen Darm leer, ist es auch Doping. Also man kann sich immer Vorteile verschaffen; auch psychologisch!