Nemon schrieb:Es ist nun wirklich nicht jede/r mit seinem Körperbau für das Laufen prädestiniert. Bei Frauen kommt ein typisches Problem aus einem breiten Becken, das eine X-Beinstellung verursacht, die die Knie destabilisiert
Interessanter Artikel. Ich habe zwar keine X-Beine, neige aber trotzdem zu Überpronation. Ich vermute schon länger, dass das bei mir an einer muskulären Dysbalance liegt. Und zufällig habe ich jetzt durchs Radfahren bemerkt, dass ich damit wahrscheinlich Recht hatte. Seit ich Rad fahre, knicke ich nämlich weniger ein, weil bestimmte Muskeln in Beinen und Po merklich trainiert werden, die anscheinend bisher zu schwach waren.
Ich habe auch vorher schon extra Übungen zur Stabilisierung von Knie, Hüfte und Beinen gemacht, um einer Schädigung durch diese Fehlstellung beim Laufen entgegen zu wirken. Aber nichts hatte bisher so einen spürbaren und vor allem schnellen Effekt wie das Radfahren. Ich habe also Hoffnung, das komplett in den Griff zu kriegen. Oder zumindest so weit, dass ich ohne Schäden laufen kann.
Nemon schrieb:Man muss sich von dem Gedanken befreien, dass es irgend jemanden interessiert, wenn man da rumläuft. Weder besonders gut oder besonders schlecht.
So ein Satz gerade von dir hat jetzt aber schon ein bisschen Situationskomik.
;) Nemon schrieb:Wenn man Offensichtliches beobachtet, ist das doch keine Verstiegenheit.
Die Beobachtung an sich nicht, aber daraus voreilige Schlüsse zu ziehen.
Nemon schrieb:Auf jeden Fall ist es so oder so kein gutes Zeichen, wenn es bei jemandem im wahrsten Sinne des Wortes erkennbar nicht rund läuf
Das ist richtig - eigentlich sollte man möglichst nur so lange laufen, dass man eben nicht vor Erschöpfung irgendwann die Technik schleifen lässt. Aber man weiß ja eben nicht, ob derjenige das immer so macht. Oder ob er heute eine längere Strecke gelaufen ist, weil es beim letzten Mal so gut lief, und sich dabei leider verschätzt hat. Oder einen schlechten Tag hat, vielleicht ein Infekt im Anmarsch ist von dem er noch nichts weiß, und er sich jetzt nur noch nach Hause schleppt.
Okay, wenn jemand z. B. mit erkennbaren X-Beinen läuft, denke ich schon auch "Willst du dir das wirklich antun? Und nicht lieber erstmal Übungen zur Stabilisierung machen und / oder Pronationseinlagen tragen?" - Aber das ist letztlich einfach deren Bier und nicht meins.
Nemon schrieb:Und das sieht man halt in Massen bspw. bei Marathons. Auch fangen Leute mit Triathlon an, die nicht die Voraussetzungen haben. Ausdauertrining an 5 Tagen und am 6. zwingt man sich pseudomäßig zu einer halben Stunde „Stabi“, wenn überhaupt. Aus meiner Sicht ein Irrweg. Man braucht für alle nennenswerte Leistungen eine gewisse Athletik nicht nur für die Ausführung, sondern auch für die Prävention. Und die hat der Normal-Otto nicht.
Hier stimme ich zu, wenn jemand mit mäßiger bis durchschnittlicher Fitness meint, sich gleich solche Ziele aufbürden zu müssen. Ich kann den sportlichen Ehrgeiz gut nachvollziehen und eigentlich finde ich es auch toll, dass es Rennen und Wettkämpfe für Jedermann gibt und dass viele mitmachen und dafür trainieren. Aber zu schnell zu viel wollen rächt sich nicht selten ganz übel. Ich finde, da sollte man sich lieber noch ein, zwei Jahre mehr Zeit geben und ernsthaft trainieren, auch mit Ergänzungstraining. Oft ist es ja auch so, dass jemand "seinen" Sport findet und dann nichts anderes macht. Aber das ist eben oft zu einseitig, selbst ohne Wettkampf, und erhöht das Verletzungsrisiko.
Nemon schrieb:Das Richtige auf die richtige Weise so zu machen, dass es einen insgesamt zufrieden und fit macht und das Leben bereichert statt Druck aufbaut, das ist die große Aufgabe. Zumindest wenn man halbwegs ambitioniert ist.
Ja - wobei Ambitionen im Sport leider auch oft falsch verstanden werden. Meiner Meinung nach muss Ambition nicht unbedingt heißen, dass man den Wettbewerb anstrebt. Es kann auch heißen, dass man einfach für sich selbst ein bestimmtes, ganz individuelles Ziel erreichen möchte. Arbeit und Hingabe erfordert beides.
Nemon schrieb:Und der Thread heißt durchaus „Ausdauersport“ und nicht: „Kommt, Leute, die Sonne scheint, jetzt bewegen wir uns mal wieder!“ 😉
Aber auch für ambitionierte Sportler ist das schöne Wetter ein Anreiz.
;) Konnte heute zum Glück dann auch wieder eine kleine Tour fahren. Wäre ich vernünftig, hätte ich mich noch einen Tag geschont, aber ich wollte unbedingt. 😳
Nemon schrieb:Die Frage ist zum Beispiel: Hilft es mir, vor einem Lauf zu dehnen, mobilisieren, aktivieren? Was genau will ich erreichen und was muss ich dafür tun? Ist bspw. statisches dehnen (über welche Zeit) kontraproduktiv, weil es den Muskeltonus senkt und die Leistungsbereitschaft des Muskels?
Aus meiner Tanzerfahrung kann ich sagen, dass intensives statisches Dehnen über längere Zeit absoluter Mist ist, wenn man anschließend noch Muskelkraft braucht. In meiner früheren Ballettschule haben sie das immer zwischen dem Aufwärmen an der Stange und den Übungen in der Mitte gemacht. Ja und dort kommen dann die Drehungen und Sprünge dran... Und ich hatte dann Gummibeine bei den Drehungen und bei den Sprüngen wurde regelmäßig moniert, dass ich nicht hoch genug springe. Ja, wie denn, wenn meine Beine gerade erst weich gedehnt wurden? 🙄 Die sind dann im Feierabendmodus.
Vor dem Training (egal jetzt welches) oder in einer Pause finde ich eher leichtes, dynamisches Dehnen und Lockerungsübungen gut. Heute auf der Tour habe ich auch eine Pause gemacht und Yoga gemacht. Aber nur ein bisschen zum Lockern und die Dehnung eher leicht und kurz gehalten. Ich musste ja noch eine Weile aufs Rad.
So richtiges Dehnen vor oder mitten in einer Sporteinheit verstehe ich von daher auch nicht. Bist du denn sicher,
@Nemon, dass die Laufgruppe danach noch weiter gelaufen ist? Vielleicht war die Runde ja auch schon beendet und sie haben zum Abschluss noch zusammen gedehnt, bevor jeder nach Hause geht.
Ach ja - ich weiß, dass der Nutzen von Dehnen nach dem Sport auch kontrovers diskutiert wird. Ich mache es aber allein schon deshalb, weil man zum Tanzen gar nicht flexibel genug sein kann und nach dem Sport sind die Muskeln halt warm - ideal für Stretching.
Und auch wenn in einer Studie herauskommt, dass man zum Ausgleich von Verkürzungen mindestens 30 Minuten dehnen müsste - da machen im echten Leben sehr viele Menschen einfach andere Erfahrungen. Denn fast jeder wird mit regelmäßigem Stretching flexibler und beweglicher und auch Verkürzungen können dadurch gelöst werden. Und ich wage zu behaupten, dass andererseits fast niemand jemals so lange eine Stretchingposition hält.
Mal ab vom Thema: Dass die das an Tieren getestet haben - 🤢
Sollen sich doch selber ne halbe Stunde in den Spagat zerren lassen. Da kriegen sie bestimmt schön viel zum Auswerten.