Thaddeus schrieb:...er hat seelenruhig dabei zugesehen, wie ich den ZWEITWICHTIGSTEN Menschen meines Lebens verloren habe.
Wie ich bereits sagte: Schadensbegrenzung. Rechtfertigen musst du dich vor niemanden.
Thaddeus schrieb:Wobei ich nunmal eine andere Natur habe als Du. Selbstsucht liegt mir nicht.
Ich fahre ganz gut damit, mein Seelenheil nicht in anderen Menschen zu suchen. Niemanden mehr die Pistole an den Kopf zu setzen mit den Worten: Du bist mein Leben.
Thaddeus schrieb:Bist Du wirklich sicher, daß Du mir auf blauen Dunst beim schmerzhaftesten Thema meines Lebens einfach so widersprechen mußt?
Es sollte ein Gedankenanstoß sein – als mehr musst du es freilich nicht betrachten. Im Nachsatz lässt schon anklingen was dich wirklich tangiert.. dass ich mich vermeintlich auf die Seite des „unfähigen Therapeuten“ schlage. Dabei wollte ich dir vermitteln, dass seine „Unfähigkeit“ allein auf DEINER Meinung beruht.
Thaddeus schrieb:Punkt eins, ICH habe damals mein Leben unwideruflich zerstört, nicht er. Aber er hat tatenlos dabei zugesehen.
Ich nehme an, du wirst zu jedem Zeitpunkt der Therapie voll zurechnungsfähig gewesen sein und keine Gefahr für deine Umgebung. Was hätte er deiner Meinung nach tun sollen? Du schreibst, du zerstörtest dein Leben, weil du hirnrissig durch deine Depressionen gehandelt hast. Die „Zerstörungen“ waren dir trotz deines Krankheitsbildes bewusst. Und dann gibt es keine andere Entschuldigung als: Dann sollte es so sein!
Denn egal was er dir geraten hätte – der Schritt zur Trennung hätte sich vielleicht verzögert. Und letztlich gehören zwei Menschen zu einer Beziehung. (Egal in welcher Form.) Er hatte deine Partnerin dabei ganz sicher auf dem Schirm - und deshalb spreche ich ihm diesbezüglich ebenso eine große Verantwortung zu.
Um da nochmal auf das Thema Selbstsucht zurückzukommen.. Aus deiner Perspektive gesehen: Ich wäre dankbar darum gewesen, wenn sie frei sein darf von MEINEN Problemen.
Freiwillig loszulassen – da gehört nicht nur Mut zu, sondern ebenso ein großes Herz. Das ist Liebe! Viele Beziehungen da draußen könnten sich auf ganz anderen Ebenen wiederfinden, wenn die Leute verstehen würden ihr beschissenes kleines Ego einfach mal hinten anzustellen.
Thaddeus schrieb:Er hat 104 Stunden gar nichts geleistet. Das ist nicht flexibel, sondern gleichgültig und nutzlos.
Das ist eine Menge Zeit. Und 104 Stunden bei jemanden zu bleiben, der offensichtlich nix zu taugen scheint ist ne Leistung. Wobei ich mich frage ob das dein Lebensmotto war, zu warten bis sich irgendwann was ändert oder Dinge, die offensichtlich nicht geholfen haben aktiv zu verändern? In Therapie zu sein heißt nicht aus der Eigenverantwortung aussteigen zu können.
Thaddeus schrieb:Wenn der Therapeut nach drei Stunden keinerlei Aussagen treffen kann, hat er keinen Plan.
Das was er in den 3 Stunden von dir zu hören bekommt, ist gerade mal ein Augenblick deines Lebens im Grobschnitt. Daraus kann er vielleicht erkennen, wo er ansetzen muss und welche Form der Therapie ihm am geeignetsten erscheint.
Jeder Klient hat demnach die Möglichkeit den Therapeuten zu wechseln. Warum wolltest du das nicht? Der Regelsatz sind heuer 25 Stunden Therapie – in schwierigen Fällen werden 80 Stunden von der Kasse übernommen. Spätestens nach den 25 hättest du schon sagen können, dass es für dich nicht zielführend erscheint.
Entscheidend für eine gute Therapie ist m.M.n. Empathie. Wenn der Therapeut das fühlen kann, was du fühlst, dann ist die halbe Miete gewonnen. DAS ist Arbeit und geht nicht spurlos an diesen Menschen vorüber, deshalb kann ich jeden Therapeuten verstehen, der sich versucht ein wenig abzugrenzen, wenn er merkt, dass er mit seinen Mitteln nicht mehr weiterkommt.