Fellhase schrieb:Wir sind davon ausgegangen, das man ihr das zukommen lässt, was sie braucht.
Ich kann ja nur von Erzählungen ausgehen. Der Vater war auch schon im Krankenhaus.
Das Grundproblem ist meiner Meinung nach die fehlende Zeit. Zu viele Bewohner:innen pro Pflegekraft sind vorhanden.
Anscheinend ist es so, dass alte Menschen wie der Vater von meiner Kollegin nicht mehr unbedingt von selbst essen und trinken, weil sie ein reduziertes Hunger- und Durstgefühl haben und/oder nicht daran denken. Manche wissen demenzbedingt nicht mehr, wie das geht. Und zu den Zeiten, wo das Essen serviert wird, mag man vielleicht noch nicht essen. Wer will um 17 Uhr schon zu Abend essen?
Der Vater war auch dehydriert.
Im Krankenhaus wurde also Essen hingestellt und nach einer Weile wieder weggeräumt. Es wurde anscheinend nicht kontrolliert, ob der Patient überhaupt an dem Essen war. Im Grunde müsste sich jemand geduldig eine halbe Stunde hinsetzen und den Senior zum Essen motivieren, ggfs. auch Essen eingeben.
Nach dem Krankenhausaufenthalt wurde z.B. die Tasche nicht ausgepackt und die Sachen nicht gewaschen. Die Kollegin fand die Tasche einfach in den Schrank gestellt vor. Raus kam das, weil die Krankenkassenkarte benötigt wurde. Diese und auch den Ausweis usw. fand die Kollegin in der Tasche vor.
Dann wurde festgestellt, dass die Windel lange nicht gewechselt wurde, die Toilette schlimm aussah. Praktisch für das Personal war es, als der Vater vorübergehend einen Blasenkatheter hatte.
Sie fand im Schrank auch ganz viel Katheterbedarf, als der Katheter schon längst entfernt worden war.
Zeitweise wurde das Heim wegen Corona für Besucher:innen komplett gesperrt. Die Bewohner:innen wurden an die Türe gebracht. Man konnte mit ihren dann z. B. in ein externes Café gehen oder spazieren oder sonstwas. Da kam es vor, dass die Bewohner :innen noch Hausschuhe anhatten, im Winter Sandalen oder unzureichende Kleidung oder ähnliches. Also ohne Nachdenken angezogen wurden und natürlich nochmal neu angezogen werden mussten.
Vor Jahren hat sich eine Frau, die ich kannte, beschwert, dass man ihrer Mutter im Pflegeheim nicht die Nägel gemacht hätte. Damals waren ganz normale Besuche möglich und die Tochter wohnte auch in der Nähe. Damals habe ich bei mir gedacht, dass das doch etwas ist, das man als Angehöriger gut selbst machen kann, weil man einfach mehr Zeit hat. Also im Rahmen des Besuches die Nägel schneiden, feilen, ggfs. lackieren (die Mutter wollte das so).
Ich mache das auch manchmal bei meiner Mutter. Für die Fußnägel muss man aber eine gute Nagelschere oder einen Knipser haben. Die Nägel sind z.T. sehr dick und verformt.
Aber alle paar Wochen ist es halt erforderlich.
Fellhase schrieb:Haben den Schwestern einiges abgenommen.
Das macht man ja sogar gerne, wenn man es denn darf/kann
(Besuchsverbot oder -einschränkungen im Krankenhaus standen oft dagegen).