Bundeskanzleri schrieb: War die Tante schon immer so? Das klingt schon fast nach einer Erkrankung.
Auch paranoide Züge und Halluzinationen können Teil einer geriatrischen Erkrankung sein.
Ja, da passt vieles nicht. Sie und mein Onkel haben sich von der Welt ziemlich abgekapselt. Sie war schon immer sehr in ihrer "Bubbel" und war auch immer sehr auf ihre Gesundheitsdefizite orientiert. Als mein Onkel dann erkrankte, war das Nebensache - sie war immer noch der Mittelpunkt und er hat sich immer um sie gekümmert - bis er dann, ohne viel Aufhebens verstorben ist.
Sie ist klar, nur extrem zickig und schwierig. Will sie wo hin gefahren werden, dann bestellt sie dich auf 9 Uhr - selbst fertig ist sie erst 9.15 Uhr. Sie ist es gewöhnt, dass sie agieren kann, wie sie will.
locutus schrieb:Das mit deiner Nachbarin ist wirklich sehr lieb :)
Es macht ja keine Arbeit und für sie ist es eine Abwechslung - der Supermarkt ist "auf der grünen Wiese" - da käme sie nicht hin. Sie bringt auch manchmal ihren Nachbarinnen und Freundinnen was mit - somit unterstützen wir indirekt noch ihr soziales Umfeld.
locutus schrieb:Das bei deiner Tante, klingt für mich nach einer Depression, es können auch erste Anzeichen einer Demenz sein aber ich gehe von der Beschreibung unf aufgrund meiner Erfahrung von einer Depression aus.
Ich denke auch - aber sie weigert sich, irgendwas machen zu lassen. Wie gesagt - wir sind uns sehr unsicher, wie sie den Tag verbringt und was sie macht. Sie hat praktisch alles, was Arbeit macht, outgesourct (Garten, Hausputz, Wäsche, Einkauf, bekommt Essen auf Rädern, ....). Da sie im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte ist .... muss man sie vermutlich machen lassen.
Eifel86 schrieb:Ich habe nach der Flut 2021 meine Oma für 7 Monate aufgenommen und betreut, nachdem sie ihr Haus durch das Hochwasser verloren hatte. Ich habe meine Arbeitszeit dafür angepasst und fast ausschließlich im Homeoffice gearbeitet.
Das ist total süß von dir,, v.a., weil du ja viele Nachteile hattest: Privatsphäre, Arbeitszeitreduzierung. .
Jeba schrieb:Nachdem sie dann ihr "Todesurteil" bekommen hat, hat sie dann etwas über 2 Monate komplett gelegen, das war natürlich nicht zu vergleichen und auch sehr anstrengend. Ich weiß nicht, wie lange ich das durchgehalten hätte mit der Pflege, es war schon sehr anstrengend. Ich war in der Zeit aber auch komplett zu Hause.
Das ist sehr hart. Gut, dass es "nur" zwei Monate dauerte.
Diätbrötchen schrieb:Und obwohl wir einen Kitaplatz haben - Die Betreuung funktioniert einfach nicht.
Das war bei meiner Schwester auch so - ohne meine Mutter hätte sie ihre Arbeit nicht behalten. Die eine Erzieherin war ständig krank, daher immer "Notgruppe". Von Corona gar nicht zu schweigen. Dann noch das Problem, dass unsere Dorfkita ausgebucht war und man dann im Nachbardorf einen Platz zugewiesen bekam - meine Schwester wohnt praktisch neben dem Kindergarten - völlig bescheuert, sie musste am Tag 4km einfach (also 16km) in den Kindergarten fahren.
Diätbrötchen schrieb:So gerne ich weitere Kinder hätte - Unter solchen katastrophalen Bedingungen schaffe ich das nervlich nicht.
Und genau das sagen auch andere Eltern.
Wir müssen auf weitere Kinder verzichten, obwohl wir wollen würden.
Ich kenne viele Leute, wo das so war. Ich hatte Glück - Mr Mary arbeitet abends, aber es war auch immer hart, da ich wenig Zeit für mich hatte - in der Grundschule wurde auch so viel nach Hause "outgesourct".