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Die Pflege meiner Lieben

246 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freunde, Krank, Angehörige ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Pflege meiner Lieben

22.03.2023 um 16:06
Ich denke, man muss tatsächlich andere Wege finden. Wenn diese Welt etwas nicht braucht, dann ist das immer mehr Kinder in die Welt zu setzen. Die platzt doch eh schon aus allen Nähten.


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Die Pflege meiner Lieben

22.03.2023 um 16:13
Ich würde sofort mehr Kinder zeugen.

Leider bin ich, wie auch die Eltern in unserem Bekanntenkreis zu großen Teilen erschöpft.

Hauptgrund ist, dass die Kinderbetreuung in den Kitas kaum funktioniert.
Mehrfach monatlich bekommen wir abends ne Mail, dass wir am nächsten Tag selber unsere Kinder betreuen müssen.

Daher haben wir mittlerweile ziemlichen Ärger mit unseren Arbeitgebern.

Zudem sind die Park voller unangeleinter großer Hunde, auch an Spielplätzen. Seit ein Hund mein 2jähriges Kind angegriffen hat, kann ich auf den Spielplätzen nicht mehr entspannen.
Die alte, garstige Nachbarin schreit regelmässig mein Kind und seine Mutter an, es wäre zu laut.


Mit den Behörden hat auch nichts geklappt.
Beim Versorgungsamt dachten zwei Sachbearbeiter, dass der jeweils andere für unseren Elterngeld-Antrag zuständig sein. Das führte dazu, dass wir direkt nach der Geburt mehrere Monate komplett ohne Geld da standen. Immerhin hat sich die Behörde bei uns entschuldigt.

Das Kindergeld-Amt hat uns mitgeteilt, unser Kind hätte fälschlicherweise keine SteuerID von irgendeiner Behörde in Bonn erhalten. Grund wäre wohl, dass unser Kind wurde nicht vom Standesamt registriert wurde. Das Standesamt behauptete hartnäckig, es habe unsere Registrierung abgeschickt. Daher bekamen wir ewig kein Kindergeld.
Auch da hat eine Behörde Mist gebaut.

Den Vogel abgeschossen hat die Beamten-Beihilfe. Der Sachbearbeiter dachte fälschlicherweise, ich hätte unser Kind aus einer alten Beziehung mitgebracht. Grund war, dass wir nicht verheiratet sind und unser Kind meinen Nachnamen hat. Das hat wohl den Sachbearbeiter überfordert.
Daher stand unser Kind monatelang ohne Krankenversicherung dar und das, wo man mit nem Kleinkind ständig zum Arzt muss.


Und die Suche nach einem Kita Platz hat mich locker 40 Stunden gekostet. DER WAHNSINN war das. Das hat uns total fertig gemacht. Wir wussten bis zum letzten Augenblick nicht, ob einer den Job kündigen muss.

Und obwohl wir einen Kitaplatz haben - Die Betreuung funktioniert einfach nicht.



So gerne ich weitere Kinder hätte - Unter solchen katastrophalen Bedgingungen schaffe ich das nervlich nicht.
Und genau das sagen auch andere Eltern.
Wir müssen auf weitere Kinder verzichten, obwohl wir wollen würden.

Und wie bereits geschrieben, ist die schlechte Kinderquote der Grund, dass die Pflege und die Rente so schlecht finanziert sind.

Zuwenig berufstätiger Nachwuchs für zuviele Senioren.


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Die Pflege meiner Lieben

22.03.2023 um 16:14
Zitat von JebaJeba schrieb:Ich denke, man muss tatsächlich andere Wege finden. Wenn diese Welt etwas nicht braucht, dann ist das immer mehr Kinder in die Welt zu setzen. Die platzt doch eh schon aus allen Nähten.
Nicht in den westlichen Ländern. Dort nimmt die Bevölkerung seit Jahrzehnten ab. Lediglich durch Migration nahm sie jetzt in D zu.


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22.03.2023 um 16:44
Um wieder aus dem OT Bereich zu kommen… an die, die Menschen pflegen, die nicht mehr lange haben: wie handhabt ihr es, wenn eigentlich ein Krankenhausaufenthalt sein müsste (subjektiv) und der Gepflegte nicht will??


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22.03.2023 um 16:45
Zitat von DiätbrötchenDiätbrötchen schrieb:Nicht in den westlichen Ländern. Dort nimmt die Bevölkerung seit Jahrzehnten ab. Lediglich durch Migration nahm sie jetzt in D zu.
Ich denke, dass es letztendlich egal ist, in welchen Ländern nun zu viele Menschen leben. Insgesamt sind es einfach zu viele.
Alleine in Deutschland sind es in den letzten 60 Jahren wohl über 11 Millionen Einwohner mehr geworden.
Aber das ist eh hier OT. Ich denke einfach, dass man andere Wege geben muss, als einfach mehr Kinder in die Welt zu setzen.
Falls die Entwicklung so weiter geht, befürchte ich auch, dass immer weniger der nächsten Generationen überhaupt in der Pflege arbeiten wollen.


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22.03.2023 um 16:47
@devil075

Hey also wenn die Person nicht will aber noch Vollmündig ist, kann man eigentlich nicht viel machen außer immer mal wieder versuchen durch gutes zu reden etwas zu erreichen.

Gegen den willen der Person ist eigentlich gar nichts möglich auser die Person wäre bewusstlos und du musst in diesen Moment für sie entscheiden.

Wenn du was wissen willst, aber hier nicht reinschreiben kannst du mich per PN anschreiben.


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22.03.2023 um 16:49
Zitat von devil075devil075 schrieb:Um wieder aus dem OT Bereich zu kommen… an die, die Menschen pflegen, die nicht mehr lange haben: wie handhabt ihr es, wenn eigentlich ein Krankenhausaufenthalt sein müsste (subjektiv) und der Gepflegte nicht will??
Wann müssten sie denn Deiner Meinung nach ins Krankenhaus? Wenn Sie ja austherapiert sind gibt es ja wenig, was nicht der Hausarzt machen könnte.


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Die Pflege meiner Lieben

22.03.2023 um 17:22
Zitat von JebaJeba schrieb:a wenig, was nicht der Hausarzt machen könnte.
Also der Hausarzt kommt eigentlich nur um zu sagen, dass wir die Rettung anrufen sollen…

Meiner Meinung nach, wenn ich mich nicht zu helfen weiß, ob zB ein Darmverschluss vorliegt etc


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22.03.2023 um 17:28
@devil075

so ein Fall kam schon vor? Ja die Hausärzte machen heute tatsächlich nicht mehr viel. Liegt denn eine Patientenverfügung vor und eine Vollmacht?


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22.03.2023 um 17:54
Zitat von devil075devil075 schrieb:Also der Hausarzt kommt eigentlich nur um zu sagen, dass wir die Rettung anrufen sollen…
Unser Hausarzt ist Internist, da waren wir eigentlich gut aufgehoben. Er hat geholfen die Schmerzen in Griff zu bekommen. Hat uns ins Krankenhaus überwiesen und den Transport organisiert, um ein Katheder zu legen.
Vom Grundsatz her ist ja eigentlich auch nur noch wichtig, dass die Schmerzen erträglich sind. Ich hätte meine Mutter nie gegen ihren Willen ins Krankenhaus gebracht.


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22.03.2023 um 18:26
Zitat von locutuslocutus schrieb:so ein Fall kam schon vor?
Hatten wir bereits und gsd hab ich sie irgendwie doch überzeugt die Rettung zu rufen, das ist 5 Monate her, sonst gäbe es sie nicht mehr.

Wir fühlen uns von ihrem Hausarzt schon im Stich gelassen, wir haben von Medizin keine Ahnung und können viele Situationen nicht richtig einschätzen, natürlich spielen da auch Emotionen mit, die es noch schwerer machen.

Unser Glück ist eine Dipl. Schwester vom Palliativteam, die uns sehr hilft und unterstützt beim Einschätzen was nötig ist.
Zitat von JebaJeba schrieb:Ich hätte meine Mutter nie gegen ihren Willen ins Krankenhaus gebracht.
Ich schaff es leider nicht immer, bis jetzt war es aber immer gut, dass auf Hilfe bestanden hab (sah sie im Nachhinein auch so)


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22.03.2023 um 20:32
Zitat von devil075devil075 schrieb:wie handhabt ihr es, wenn eigentlich ein Krankenhausaufenthalt sein müsste (subjektiv) und der Gepflegte nicht will??
Bei meinem Vater hat der Pflegedienst den Notarzt geschickt und dieser konnte ihn davon überzeugen, dass er im Krankenhaus besser behandelt werden kann,hat ihm genau erklärt was dort gemacht wird und sein Leid dort besser erleichtert werden kann. Das hat meinen Vater dann zum Umdenken gebracht.
Er ist dann im Krankenhaus verstorben, aber das Sterben ist ihm dort so erleichtert worden, wie es zu Hause nicht möglich gewesen wäre.

Bei der Mutter meiner Schwägerin hat der Hausarzt darauf gepocht, dass sie uns Krankenhaus eingeliefert wird, doch sie hat sich geweigert, hatte zudem eine Patientenverfügung. So ist sie dann zu Hause,so gut es ging, behandelt worden und dann innerhalb kurzer Zeit verstorben. Das war auch so ihr Wunsch, dass nur noch die Schmerzen behandelt wurden und nicht auf Lebensverlängerung um jeden Preis gesetzt wird.


Letztendlich hat der Patient das zu entscheiden, wenn er dazu in der Lage ist und eine Patientenverfügung sollte deshalb auch jeder haben.


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22.03.2023 um 23:14
Zitat von JebaJeba schrieb:Ich denke einfach, dass man andere Wege geben muss, als einfach mehr Kinder in die Welt zu setzen.
Wie willst Du denn sonst unsere kaputte Demografiepyramide reparieren?
Das geht nur mit Kindern oder Migration. Das sagen die Ökonomen(Wie ich).
OT finde ich das nicht.
Schließlich ist genau das der Grund für die schlechten Zustände in der Pflege.


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22.03.2023 um 23:20
@Diätbrötchen

Aber wie soll das eine lösung sein? Dann hast du immer mehr Menschen auf den Planeten das geht ja nicht.

Meine würde aus welchen Grund auch immer das was du vorschlägst sofort umzusetzen sein dann in spät. 2 Generationen haste das selbe Problem.


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23.03.2023 um 01:37
Zitat von DiätbrötchenDiätbrötchen schrieb:Schließlich ist genau das der Grund für die schlechten Zustände in der Pflege.
Würde ich nicht als Hauptgrund anführen.

Man darf nicht vergessen, das es ein schlecht bezahlter Job ist, der anstrengend ist u. die eigene Gesundheit körperlich als auch psychisch
ruinieren kann.

Bis ins Rentenalter dürften das die Wenigsten schaffen.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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23.03.2023 um 04:41
Zitat von DiätbrötchenDiätbrötchen schrieb:Schließlich ist genau das der Grund für die schlechten Zustände in der Pflege.
Mal angenommen, es gebe einen "Familien-Pflege-Generationenvertrag", in welchem die Eltern durch ihren Nachwuchs und nicht durch ein Pflegesystem abgesichert wären, wäre das doch die Idealvorstellung oder? Keine Sorge, wer einen im hohen Alter versorgt, keine Sorge, ob man einen Pflegeplatz überhaupt erhält geschweigedenn bezahlen kann, keine Sorge, dass man als wehrloser Mensch ruhiggestellt werden muss, nur weil das Pflegepersonal überlastet ist.

Die Frage, die sich hier niemand stellt, ist, wer betreut dann die Kinderlosen?


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23.03.2023 um 09:59
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Würde ich nicht als Hauptgrund anführen.
Ich auch nicht.
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Man darf nicht vergessen, das es ein schlecht bezahlter Job ist, der anstrengend ist u. die eigene Gesundheit körperlich als auch psychisch
ruinieren kann.
Genau! Für die Pflege muss man auch u.a. mental geeignet sein, das ist nichts für jeden.
Ich habe als junges Mädchen/junge Frau zwei Praktika in der Krankenpflege gemacht, davon eines in einem Seniorenheim. Beim letzteren wurde ich am ersten Tag mit den Bewohnern, denen ich zugeteilt wurde, bekannt gemacht und hatte da, besonders mit einer Frau ein sehr schönes Gespräch, wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden.
Am nächsten Tag, als ich am Arbeitsort erschien, wurde ein Sarg heraus getragen, in dem genau diese Frau lag. Das war der erste Dämpfer, von vielen anderen für mich, die mir zeigten, dass ich sehr häufig mit Todesfällen in Kontakt treten werde, wenn ich in der Pflege arbeiten würde. Damit muss man erstmal klar kommen können, mit diesen häufigen Abschieden von Personen, um die man sich gerade noch gekümmert hat.
Dazu dann die von Demenz betroffenen Personen, da muss man sehr viel Geduld mitbringen. Eine Frau hat mir ständig dieselbe Frage gestellt, eine andere fühlte sich von mir und anderen Menschen ständig bedroht undundund. Da konzentriert man sich nicht nur auf eine Person, sondern auf mehrere und ich hatte ständig das Gefühl ihnen nicht gerecht werden zu können, was mich zusätzlich überfordert hat.
Für mich stand fest, dass ich in diesem Bereich nicht arbeiten könnte, ohne selbst psychischen Schaden zu nehmen.

Bei meinen Angehörigen sieht das anders aus, da kann ich mich bis zu einem gewissen Grad kümmern. Aber beruflich mich immer wieder auf neue Menschen einzustellen, und die restliche Zeit ihres Lebens ihre Begleitung zu sein, das kann ich mir für mich nicht vorstellen. Ich habe großen Respekt vor allen, die das schaffen und können.


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23.03.2023 um 13:11
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Würde ich nicht als Hauptgrund anführen.

Man darf nicht vergessen, das es ein schlecht bezahlter Job ist, der anstrengend ist u. die eigene Gesundheit körperlich als auch psychisch
ruinieren kann.
Du widersprichst dir gerade selbst.

Schlecht bezahlt ist der Pflegeberuf, weil pro Pflegebedürftigem zu wenig Berufstätige da sind, die bessere Bezahlung finanzieren könnten.
Ein Resulat der Kinderlosigkeit der letzten Jahrzehnte.

Und anstrengend ist es, weil die Schichtbesetzungen sehr knapp sind, da pro Pflegebedürftigem zu wenig Berufstätige da sind, die bessere Schichtbesetzungen finanzieren könnten.
Ebenfalls ein Resultat der Kinderlosigkeit der letzten Jahrzehnte.

Der Kindermangel und daraus resultierende Mangel von Berufstätigen Einzahlern in die Sozialversicherungen IST der Hauptgrund für den Pflegenotstand.


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23.03.2023 um 13:13
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Bei meinem Vater hat der Pflegedienst den Notarzt geschickt und dieser konnte ihn davon überzeugen, dass er im Krankenhaus besser behandelt werden kann,hat ihm genau erklärt was dort gemacht wird und sein Leid dort besser erleichtert werden kann.
Diesen Part übernimmt bei uns die Krankenschwester vom mobilen Palliativteam.
Scheint bei Außenstehenden besser zu funktionieren. Problematisch ist es aber wenn ihr plötzlich mitten in der Nacht richtig schlecht geht


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Die Pflege meiner Lieben

23.03.2023 um 13:26
Zitat von devil075devil075 schrieb:Problematisch ist es aber wenn ihr plötzlich mitten in der Nacht richtig schlecht geht
Das würde ich mit ihr im Vorfeld besprechen, was sie dann erwartet, wie gehandelt werden soll und dies vorsorglich auch schriftlich festhalten.
Meinem Vater ging es auch schon schlecht, bevor der Pflegedienst morgens erschien, doch meine Mutter hat sich an seine Vorgaben gehalten und nichts gegen seinen Willen unternommen.


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