Die Pflege meiner Lieben

joleen schrieb:In meinem Wohnort wird aktuell ein neues Gebäude für ein Pflegeheim gebaut, sie ziehen also um. Aber wenn ich da schaue, ist da auch kein Platz an der Natur.

Verstehe ich irgendwie nicht, denn gerade das wäre doch gut für die Bewohner. Wird wohl nicht so viel Wert darauf gelegt, wie man meinen sollte.

joleen schrieb:Die wissen das schon ganz genau, aber dieser Aspekt passt eben einfach nicht ins Profit-Bild.

Ganz so sicher bin ich mir da nicht. Eine Bekannte von mir ist Krankenschwester, da wurde die komplette Abteilung renoviert und zum Teil neu gestaltet und es ist jetzt viel schlimmer, als vorher. Das Personal hat doppelt so lange Wege, weil alles einfach völlig unüberlegt gestaltet wurde und sie sagt, das schlimmste ist, dass sie nun Hängetoiletten haben (was auf einer Internen Station, wo ständig Stuhlproben genommen werden müssen ja total gut kommt).

EnyaVanBran schrieb:ist jetzt viel schlimmer, als vorher. Das Per

Daa kenne ich auch.
Türen, die gegeneinander automatisch aufgehen oder solche Späße. Sehr gefährlich und dumm.

Von den Architekten hat mit Sicherheit noch keiner das Konzept auf Funktionstüchtigkeit geprüft :palm:

Bundeskanzleri schrieb:Daa kenne ich auch.
Türen, die gegeneinander automatisch aufgehen oder solche Späße. Sehr gefährlich und dumm.

Von den Architekten hat mit Sicherheit noch keiner das Konzept auf Funktionstüchtigkeit geprüft :palm:

Ja gut, wenn Türen irgendwie falsch aufgehen, ist das echt nur noch Dumm. Aber sonst scheint es mir eher an fehlender Kommunikation mit jenen Leuten zu liegen, die dort dann täglich arbeiten müssen. Doch gerade das wäre doch sinnvoll. Sich an einen Tisch zu setzen und zu fragen, worauf sollen wir achten, was muss unbedingt berücksichtigt werden.

EnyaVanBran schrieb:fehlender Kommunikation

Ist das nicht die Aufgabe eines solchen Menschen?
Das muss doch professionell durchdacht sein, gerae bei hilfsbedürftigen Personen.

@EnyaVanBran
@Bundeskanzleri

Welchen Bezug habt ihr jetzt nochmal genau zu dem Thema des Threads?

Seid ihr auch Betroffene, die sich um die Pflege von Freunden oder Angehörigen zuhause kümmern? Ich dachte, im Eingangspost geht es insbesondere um den Austausch von Betroffenen?

Shiloh schrieb:Welchen Bezug habt ihr jetzt nochmal genau zu dem Thema des Threads?

Es geht um Pflege und darum, Angehörige optimal versorgt zu wissen. Dazu gehört nun mal auch, dass diverse Einrichtungen, so man sie denn benötigt, dem Bewohner gerecht werden. Wenn es dort jedoch kaum Möglichkeiten gibt, an die frische Luft zu gehen, ist das schade und man fragt sich eben, wieso man das beim Bau nicht bedacht hat.

Shiloh schrieb:Seid ihr auch Betroffene, die sich um die Pflege von Freunden oder Angehörigen zuhause kümmern?

Ja, ich hatte eine demenzkranke Großmutter zu Hause (wie ich hier bereits geschrieben habe), welche wir dann aber in eine Einrichtung geben mussten, da wir die Betreuung alleine nicht übernehmen konnten.

EnyaVanBran schrieb:Es geht um Pflege und darum, Angehörige optimal versorgt zu wissen. Dazu gehört nun mal auch, dass diverse Einrichtungen, so man sie denn benötigt, dem Bewohner gerecht werden. Wenn es dort jedoch kaum Möglichkeiten gibt, an die frische Luft zu gehen, ist das schade und man fragt sich eben, wieso man das beim Bau nicht bedacht hat.

Nö, darum geht's hier überhaupt nicht.

Es geht darum, dass sich Betroffene, die aktuell Freunde oder Angehörige ZUHAUSE PFLEGEN, sich hier untereinander austauschen können.

Es geht hier nicht um Pflegeeinrichtungen und deren bauliche Gegebenheiten oder was sonst alles damit zusammenhängt.
Dazu könnte man ja einen anderen Thread aufmachen.

Shiloh schrieb:Es geht hier nicht um Pflegeeinrichtungen und deren bauliche Gegebenheiten oder was sonst alles damit zusammenhängt.
Dazu könnte man ja einen anderen Thread aufmachen.

Also das sehe ich ein wenig anders, denn viele Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, stehen irgendwann vor der Tatsache, das alleine nicht mehr zu können. Dann bleibt ihnen nur die Möglichkeit einer entsprechenden Einrichtung. Das war bei uns nicht anders. Da im Vorfeld einen Blick dafür zu bekommen, worauf man an dieser Stelle vielleicht achten sollte, ist doch nicht verkehrt?
Ich denke, wenn @locutus etwas gegen die Richtung hat, in welche sich der Thread aktuell entwickelt, wird er es bestimmt sagen.

@EnyaVanBran
Du greifst da aber viel zu weit vor und das nun über Seiten und es ist tatsächlich nicht Hauptthema des Threads.

Lass den anderen, die aktuell betroffen sind, doch die Chance, sich über die Pflege Zuhause auszutauschen. Der Thread kann sich aktuell dahingehend gar nicht entwickeln durch deine Kommentare.

Dein 1. Post hätte doch gereicht:

EnyaVanBran schrieb:Ich habe sehr großen Respekt vor dir und allen, die sich in dieser Hinsicht voll und ganz der Pflege ihrer Angehörigen widmen.
Ich bin zum Glück nicht in der Situation. Ich weiß auch nicht, ob ich es Vollzeit schaffe würde. Ich hab ja auch meinen Mann, die Firma, das Haus...
Ich wünsche jedenfalls allen, die in solch einer Situation sind viel Kraft und den zu pflegenden Angehörigen alles Gute.

Ich denke @locutus hatte die Richtung doch klar vorgegeben:

locutus schrieb:wer von euch pflegt seine lieben Zuhause?

Shiloh schrieb:Dein 1. Post hätte doch gereicht:

Und mit Menschen, die Hauptberuflich andere Menschen betreuen über deren Erfahrungen, Bedenken und Einwände zu sprechen findest du falsch?

Da ist die Debatte, die du hier führst aber viel viel weiter weg vom Thema, oder etwa nicht?

Ich wünsche es jedem, dass er seine Angehörigen bis zum Schluss zu Hause pflegen kann (so das gewollt ist) nur leider sieht die Realität oft anders aus. Was bleibt denn dann noch? Und aufzuzeigen, dass es in vielen Einrichtungen Mängel gibt, ist wohl nicht so verkehrt, denn so überdenkt man die Sache mit dem Pflegeheim vielleicht doch noch einmal.

Wir pflegen zZ unsere Mutter, sie hat Krebs im Endstadium. Ich geb zu, dass ich sehr oft sehr überfordert bin sowohl emotional und auch mit der Verantwortung. Ich hoffe sehr, dass wir es schaffen, damit sie zuhause sterben darf und nicht in einem Krankenhaus/Heim

devil075 schrieb:Wir pflegen zZ unsere Mutter, sie hat Krebs im Endstadium. Ich geb zu, dass ich sehr oft sehr überfordert bin sowohl emotional und auch mit der Verantwortung. Ich hoffe sehr, dass wir es schaffen, damit sie zuhause sterben darf und nicht in einem Krankenhaus/Heim

Oh nein... ich wünsche dir viel Kraft dafür.
Meine Schwägerin starb mit 31 Jahren an Magenkrebs und sie ist auch zu Hause gestorben. Gepflegt haben sie ihre Mutter und ihr damaliger Lebenspartner. Sie kamen dabei aber wohl an ihre Grenzen, weil meine Schwägerin durch das viele Morphium total unruhig war. Sie wollte alle paar Minuten aufstehen. Nur konnte sie sich ja kaum auf den Beinen halten. Es war wirklich grauenvoll.
Ich hoffe, bei dir verläuft es ruhiger und ihr schafft es, eure Mutter bis zum Schluss zu begleiten.

devil075 schrieb:Wir pflegen zZ unsere Mutter,

Wer hilft denn alles mit?
Ist sie bei euch zuhause oder fahrt ihr zu ihr?

Bundeskanzleri schrieb:Wer hilft denn alles mit?

Mein Dad und mein Bruder wohnen mit ihr in einem Doppelhaus und ich bin täglich vorm und nach dem Dienst bei ihnen, mein Mann hilft ebenfalls soviel er kann und ein Palliativteam kommt 1 mal die Woche

@EnyaVanBran
Danke - Kraft ist das, was am meisten gebraucht wird

@devil075
Das ist gut, dass es ein paar Schultern sind, die das mittragen.

Ich wünsche euch viel Kraft und einen guten Abschied.
Das muss nicht immer schrecklich sein.
Ist deine Mutter ansprechbar?

Ich bin Wirtschaftswissenschaftler und ursprünglich gelernter Altenpfleger.

Ich habe mir während einige Zeit den Kopf darüber zerbrochen, wie man die Pflege verbessern kann. Meiner Meinung nach bedarf es dafür drei Punkte:

1. Verbot von Gewinnortierung. Plfegeeinrichtungen sollten nur noch in gemeinnütziger Rechtsform erlaubt sein(gGmbh, E.V.).
Dadurch sind Gewinnausschüttungen verboten. Gewinnausschüttungen reduzieren die finanziellen Mittel, die für bessere Personalbesetzungen benötigt werden. Noch wichtiger: Gemeinnützige Einrichtungen sind von Körperschaftssteuer befreit(§ 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG[]), ebenfalls von der Gewerbesteuerlast(§ 3 Nr. 6 Gewerbesteuergesetz)
Alleine durch die wegfallende Steuerlast hätte eine Pflegeinrichtung so erhelbich mehr Geld zur Verfügung. Ich kann da nur schätzen, rechne aber mit 20%. Wieviel es ist, müsste ich an Beispielen durchrechnen.

Das Geld kann man dann z.B. für bessere Schichtbesetzungen einsetzen.

Leider haben wir Leute wie den FDPler Rainer Brüdlere, der im Vorstand der Verband der gewinnorientierten Pflegeanbieter sitzt und sich gegen sowas stemmt. Wegen ihm leiden Menschen.

2. Abbau der Bürokratie. Gerade die Vorgaben für Qualitätsprfüfungen der Krankenkassen(MDK) sind teilweise riesiger Quatsch. Es wird vorgeschrieben, dass einie Riesenanzahl von Formularen in der Einrichtung vorhanden ist.
Diese müssen von den Pflegekräften ausgefüllt werden und werden danach niemals wieder von irgendwem gelesen. Pflegeplanung, Biografie. Das bindet Personal.

3. Mehr Geld. Es muss mehr Geld in die Pflege gepumpt werden. Leider erheblich viel. Nur so als Beispiel:
Ein Pflegeheimplatz kostet im Schnitt 3.300€(Eigentanteil + Fremandteil). Gleichzeitig gilt: 80% der Kosten einer Pflegeinrichtung sind Personalkosten. Also 0,8 x 3.300=2640€.
Will man nun die Schichtbesetzungen um 20% erhöhen(Was nicht viel ist) und gleichzeitig die Bezahlung um 10% verbessern, kommt man auf einen neuen Personalkosten/Bewohner Wert von 2.640 x 1,2 x 1,1 = 3485€
Das sind 800€ pro Pflegeheimbewohner, die man investieren müsste. Bei 915.000 Pflegeheimplätzen wären das 732.000.000€ die man pro Monat in die Pflegeheime pumpen müsste, um geringe Verbesserungen(20% Schichtbesetzung und 10% Bezahlung) zu erreichen. Das ist unbezahlbar und ich habe jetzt die ambulante Pflege gar nicht mit einbezogen, obwohl die den Markt-Schwerpunkt darstellt. Bezieht man die mit ein, wäre man etwa bei 2 Milliarden Euro pro Monat.

Woher das Geld kommen soll, weiss ich nicht.

Ich weiss nur, dass man Kinderkriegen attraktiver machen sollte, damit wenigstens in 20 Jahren mehr Berufstätige die Pflege finanzieren können.
Woher man jetzt aktuell das viele Geld nehmen soll, das weiss ich nicht.

@Diätbrötchen

Da sprichst du wahre Worte. Grade auch Pflegende Angehörige sollten wie in anderen Ländern , wenn Sie ihren Job aufgeben müssen einen Lohn für die Pflege erhalten. Damit man nicht noch verarmt ect.

Ich denke für eine 24/7 Pflege wären doch 1500 Euro angebracht oder?

Tja, auch da ist die Frage: Wer bezahlt das?
Wir haben etwa 1.500.000 Patienten in der ambulanten Pflege. 1.500€ zusätzlich für je einen pflegenden Angehörigen wären 2.250.000.000 € im Monat.

@Diätbrötchen

Unsere Regierung müsste einfach besser Haushalten... Egal wie gut es Deutschland geht es heißt immer dafür ist kein Geld da. Themen wie Pflege, oder Bürgergeld , Schule ect. Ebenso wie die Deutsche Bahn über Jahrzehnte runtergewirtschaftet wurde ( nur um sich hier zu bereichern ) Wenn aber mal irgendwo auf der Welt eine Kriese ist " Dann sind zum spenden komischerweise wieder Milliarden da ". Für Ausbau von Bundeswehr da sind Milliarden da Für Übertieben hohe Gehälter an unseren Herren Politiker da sind Milliarden da.