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Rücksicht bei psychologischen Problemen

142 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Umwelt, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rücksicht bei psychologischen Problemen

10.02.2015 um 23:03
@raitoningu
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Nenn mir mal bitte eine Therapieform, die primär auf "funktionieren" ausgelegt ist und erläutere, warum du das so siehst.
Damit meine ich das Funktionieren in unserem Gesellschaftssystem und der Arbeitswelt.
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Ich denke, viele haben da auch - verständlicherweise - eine unrealistische Erwartungshaltung
Das wird wohl auch das Problem sein. Man möchte im Grunde einfach, dass die Probleme / Ängste / Depressionen verschwinden. Aber es geht ja darum zu lernen, mit ihnen zu leben. Und das ist, wenn überhaupt erreichbar, so ein langwieriger Prozess, für den man weder Geduld noch Kraft hat.

@so.what

Gut, dass Du von Deinen positiven Erfahrungen berichtest. Das kann Mut machen.

Wofür steht denn DB, wenn ich mal blöd fragen darf.
Zitat von so.whatso.what schrieb:Nicht jede Klinik ist scheiße
Es war auch nicht scheiße, wo ich gewesen bin. (War bei mir aber auch kein Akut-Dings, sondern ein mehrwöchiger Aufenthalt nach ewig langer Wartezeit.) Ich fand das sogar eine interessante Erfahrung und vor allem eine "gute" Konfrontationstherapie.
Es geht (siehe oben) mehr um das "Endergebnis". Nicht nur ich, sondern auch viele Mitpatienten sind mit dem unguten Gefühl, dass "es nichts gebracht" hat, wieder in ihr altes Leben entlassen worden, ohne weitere Anbindung. Man war quasi wieder am gleichen Punkt wie vorher.

Wenn ich jetzt das "Programm" an anderen Kliniken, gleich ob stationär oder Tagesklinik / Tagesstätte vergleiche, dann ist alles irgendwie dasselbe. Irgendwie primär auf "Beschäftigung" ausgelegt, dann hier und da ein paar Gruppen oder Einzelgespräche.
Es mag für viele nicht verkehrt sein, einen geregelten Tagesablauf aufgedrückt zu bekommen und mit anderen Menschen zu interagieren (davon habe ich auch profitiert!). Aber nicht für jedes Krankheitsbild ist das allein zielführend.
Zitat von Luna100Luna100 schrieb:Und ich habe gelernt das Verhaltenspsychologischen dich gerne in die Klink packen wollen
Tiefenpsychologe empfahl mir eine Verhaltenstherapie. Verhaltenstherapeuten wollten mich in Klinik stecken / schickten mich weiter an Speziallisten für Störung XY. (Vermeintliche) Spezialisten sind überfordert / ausgebucht / doch nicht die geeigneten Spezialisten und schicken wieder weiter... ;-)


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

11.02.2015 um 07:11
@deja-vu.
DBT steht für dialektisch behaviorale Therapie und wurde von Marsha Linehan entwickelt, um Menschen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung zu therapieren. Hab die Diagnose durchgehend von jedem Psychologen erhalten, der mich behandelt hat. Leider hat bei mir persönlich diese Therapie null angeschlagen. Ob das an der Klinik, am behandelnden Personal oder an der Therapieform lag, weiß ich nicht. Gibt natürlich prinzipiell auch die Möglichkeit, dass es an mir lag. Aber in dem Fall, bezweifelt ich das. Die komplette Therapie in der Zeit in der ich in der LWL in Bochum war, war auf Vermeidung von Selbstverletzung ausgelegt und ich verletze mich nicht selber. Nicht so. Ich bin chronisch scheisse zu meinem Körper durch Drogen und Essstörungen. Ich bin immer innerlich auf 180. Da gibt es keine Spannungsspitzen, die ich erkennen könnte und durch sogenannte Skills (Haargummie am Handgelenk schnippen, Ammoniakampullen brechen und daran riechen...das mit dem Ammoniak mag ich sogar ^^, etc.). Ich bin auch nicht promisk, eher im Gegenteil. Wurde auch einfach über gangen und es wurde ständig darüber gesprochen, wieso Menschen mit der Personlichkeitsstörung so häufig wahllosen Sex haben. War interessant, klar. Betraf mich nur leider nicht.

Ich hätte gerne innere Knoten aufgeknotet und nicht Tag für Tag Verhaltensprotokolle geschrieben über alles mögliche, die dann eh niemand besprochen hat.

Ich empfand es als sehr sehr oberflächlich und wenn ich gesagt habe, dass mich dass alles nicht berührt und nichts in mir trifft, ist man eh nicht darauf eingegangen. Die Psychologin war eh immer krank.

Aber ich durfte an tollen Studien teilnehmen zu meiner Empathie Fähigkeit. Das hat mir wirklich was gebracht und war sehr sehr interessant. Die LWL Bochum ist mit der Uniklinik Bochum verknüpft und eine angehende Psychologen hat da mit mir einige Tests gemacht und mit mir dann auch drüber geredet. Die einzige, die über haupt mal interessiert MIT mir geredet hat und nicht nur zu mir gesprochen hat und Passagen aus Frau Linehans Bücher rezitiert hat.


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11.02.2015 um 07:20
@deja-vu.
Das wäre für mich hart, so viel Menschen Kontakt. .
Ich denke die meisten Kliniken bauen einfach auf eine Gleichen Idee auf...


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11.02.2015 um 08:42
Sorry, musste eben zur Arbeit und schreib jetzt weiter...
@deja-vu.
Hatte die Klinik in der du warst denn irgendeine Fachrichtung? Klingt ja jetzt erstmal wirklich nur nach Beschäftigungstherapie. Kann verstehen, dass du da mehr erwartet hast. Ich kann allgemein verstehen, wenn man halt hofft, dass man Linderung findet. Das Leid ist oft so krass, dass man einfach nur will, dass es aufhört. Und wenn man dann nach 6 Wochen (oder wie viel auch immer), da rausmaschiert und imgrunde alles ist wie immer...ja, ist enttäuschend, verstehe ich.

Auf der anderen Seite...was sollen die auch machen? Irgendwie, ja, sind Fachleute. Wer soll sonst was machen, wenn nicht die? Aber was sollen sie machen? Manche Krankheiten haben sich über Jahre, Jahrzehnte entwickelt und festgesetzt. Manchmal von Kleinkindalter an. Das aufzudröseln dauert sicher auch seine Zeit. Vielleicht gibt es auch keine "Heilung" in dem Sinne, sondern einfach nur...eine Art damit zu leben? Ich weiß es wirklich nicht. Die Fragen stelle ich mir auch täglich zig mal.

Mir hat der Umgang mit den Mitpatienten auch viel gebracht :). Ich mochte das sehr. Bin eigentlich auch sehr der Einzelkämpfer und am liebsten alleine. Aber das fand ich doch gut, hab mich damit wohl gefühlt und hatte auch viel Spaß. Ja, klar, auch da kann man Spaß haben :D.

Ich glaube, die Leute die in solchen Kliniken arbeiten, haben halt auch oft Angst was Falsches zu machen oder vielleicht sogar was, wofür sie rechtlich belangt werden könnten. Vielleicht fahren die auch deswegen oft das Schema F.? Ich hab ja auch oben geschildert wie es bei mir war. Ah, sie ist "Borderliner" (GRÄSSLICHES Wort!), Marsha Linehan hat da was, muss ja klappen. So wirkte es auf mich. Aber ich bin eben NICHT "Borderliner". Ich habe eine Borderlinepersönlichkeitsstörung, aber ich bin sie nicht. Ich bin trotzdem eine Persönlichkeit und keine laufende Diagnose. Aber so hab ich mich behandelt gefühlt.


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

11.02.2015 um 17:11
@so.what
Zitat von so.whatso.what schrieb:Hatte die Klinik in der du warst denn irgendeine Fachrichtung?
Ich war in einer psychosomatischen Klinik. Dort wurden so gesehen erstmal die unterschiedlichsten Leute mit jeglicher Form von ungeklärten körperlichen Leiden "zusammengewürfelt", um dann zu diagnostizieren und nach körperlich bzw. psychisch bedingten Ursachen zu selektieren. Schwerpunkt waren Essstörungen (was auf mich schon mal nicht zutrifft) und chronische Schmerzen.

Will jetzt nicht zu weit ausholen, aber bei mir war und ist ja überhaupt die Diagnostik schon problematisch, weil es ein sehr komplexes und vielfältiges Beschwerdebild ist - das meinte ich mit "genug Material für drei Fachleute" - und immer noch ist nicht sicher, wie bzw. ob überhaupt alles zusammenhängt und was wodurch bedingt wird. Da habe ich von verschiedenen Ärzten verschiedene Meinungen und (Teil-)Diagnosen. Und da beginnt das Problem: Wenn man noch nicht mal eine sichere Diagnose hat, gibt es auch kein Schema, nach dem man behandeln kann. Und so wandert man (mit langen demotivationsbedingten Pausen) von Arzt zu Arzt.
Zitat von so.whatso.what schrieb:Mir hat der Umgang mit den Mitpatienten auch viel gebracht :). Ich mochte das sehr. Bin eigentlich auch sehr der Einzelkämpfer und am liebsten alleine. Aber das fand ich doch gut, hab mich damit wohl gefühlt und hatte auch viel Spaß. Ja, klar, auch da kann man Spaß haben :D.
Ja, auf jeden Fall! Ich mit meinen verkümmerten sozialen Kompetenzen ;-) hatte wirklich Horror davor, mit so vielen fremden Leuten so lange zusammen sein zu müssen (vor allem auch auf einem Zimmer), aber es war erstaunlich unkompliziert. Hat auf der anderen Seite zwar auch stark an die Schulzeit erinnert (Cliquenbildung, Lästereien, Außenseiter). Doch aufgelockert wurde die Atmosphäre durch die Heterogenität der Patienten - total unterschiedliche Altersgruppen, Persönlichkeitstypen, und Krankheitsbilder - und dadurch, dass die Konstellation so oft wechselte. Jede Woche wurden welche entlassen und kamen neue dazu, die unterschiedlich lange blieben.


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11.02.2015 um 18:43
Ich persönlich hab ja Angst in einer rein zu gehen und dort sehr spät wieder raus zu kommen.
Das ist ja auch die Gefahr einer Klink@deja-vu.


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11.02.2015 um 21:30
@Luna100

Wenn du etwas schwer wiegendes hast, dann wirst du schon länger in einer Klinik bleiben müssen. Doch wenn es dir etwas bringt, dann solltest du in die Klinik gehen, denn das ist besser als wenn du hinterher Zwangseingewiesen werden musst, da es nicht mehr anders geht.


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11.02.2015 um 21:31
@Yotokonyx
Ne ich warte lieber ab, Klink steht bei mir noch als No Go


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13.02.2015 um 00:44
@Luna100

Bei mir war das auch sehr lange ein No-Go. Weil da so ziemlich alles zusammenkam, was mir Angst / Ekel / anderweitige Probleme bereitet. Irgendwann gab es aber keine andere Option mehr.

Es ist, wie so oft, alles nicht so schlimm wie man es sich vorstellt. Und wenn Du nicht zwangseingewiesen wurdest, kannst Du auch jederzeit gehen.


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13.02.2015 um 00:46
@deja-vu.
Ne ich bleib lieber draußen


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

13.02.2015 um 00:49
@Luna100

Will Dich auch nirgendwo "reinquatschen". ;-)
Wie gesagt ist so ein Aufenthalt auch nicht immer erfolgversprechend.

Hast Du Bedenken wegen der Menschen (Mitpatienten) dort oder gibt es noch andere Probleme?


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13.02.2015 um 00:51
@deja-vu.
Ich mag die Nähe nicht und das eingesperrt sein nicht..
meine Pyscho würde Mich min. in einer Tagesklink gerne sehen


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

13.02.2015 um 00:53
@Luna100

Man ist nicht eingesperrt, man darf sich frei bewegen.

Das mit der Nähe kann ich sehr gut verstehen.

Wäre denn Tagesklinik was für Dich?


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

13.02.2015 um 00:56
@deja-vu.
Nein ich mag meine Freiheiten und sie würden sich im Thema Essen einmischen


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22.06.2020 um 15:41
Zitat von Luna100Luna100 schrieb am 27.01.2015:Diskussionsleiter
Da ich der Zeit sehr Angeschlagen bin habe ich schon oft Probleme irgendwie mit Bekannten und co.

Da ist mir aufgefallen das man bei Pyschlogischen Krankheiten keine Rücksicht bekommt von der Umwelt bekommt er her immer mehr Anforderungen.

Ich frag mich warum können Menschen nicht einfach mal Rücksicht nehmen bei Körperlichen Angeschlagen Menschen klappt das auch.
Also irgendwie kenn ich andere Leute, ich hab eine Angststörung (Corona) u Depressionen ( u Zwangsgedanken).
Ich hab meiner Chefin dies ehrlich gesagt , ihre Antwort:" Ich soll mir keine Sorgen machen um meine Stelle u. erstmal in Ruhe gesund werden u . wenn ich man mir helfen kann soll ich bescheid sagen."

Kollegin rief mich an frug was ich hätte , was geredet u meinte auch " Wenn du Hilfe brauchst melde dich"

Vorarbeiterin ruft an fragt wie es geht, wünscht schöne Feiertage etc u wie's mich auch daraufhin das ich niemand sagen muss, was ich habe.

Anruf anderer Kollegin: " Sie würde mich vermissen u ich soll erstmal in Ruhe gucken das ich gesund werde.

Allerdings hab ich auch einige Kollegen, welche psyschiche Probleme haben.

Auch in der Familie haben sie Verständnis , lediglich Freund ( Fernbez) hatte etwas Probleme, weil er nicht wusste, wie er mit helfen kann.


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22.06.2020 um 17:08
@renasia

Ich finde es schön, wenn andere Leute darauf Rücksicht nehmen.
Zitat von renasiarenasia schrieb:Also irgendwie kenn ich andere Leute, ich hab eine Angststörung (Corona) u Depressionen ( u Zwangsgedanken).
Darf ich fragen, ob diese Angststörung und Depression direkt mit Corona zusammen hängt, oder schon davor aufgetreten ist? Corona scheint ja auch psychische Probleme zu bringen.

https://diepresse.com/home/panorama/gesundheit/5813414/Psychische-Belastung_UNO-warnt-vor-mentalen-Stoerungen-durch-die
Zitat von renasiarenasia schrieb:Auch in der Familie haben sie Verständnis , lediglich Freund ( Fernbez) hatte etwas Probleme, weil er nicht wusste, wie er mit helfen kann.
Ich denke, er wird dadurch verunsichert sein, weil er glaubt zu helfen, hieße gut(gemeinte) Ratschläge oder Aufmunterungen zu geben. Soweit ich über Depressionen gelesen habe, bringen diese aber nichts. Es wäre so, als würde man jemanden mit gebrochenen Bein sagen, er soll einen Marathon laufen. (Den Vergleich habe ich mal gelesen.)

Ein anderer User hat geschrieben, was man als Aussenstehender tun kann: Zuhören und die Probleme ernst nehmen.


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

22.06.2020 um 18:33
Zitat von PallasPallas schrieb:Darf ich fragen, ob diese Angststörung und Depression direkt mit Corona zusammen hängt, oder schon davor aufgetreten ist? Corona scheint ja auch psychische Probleme zu bringen.
Ich hatte vorher bereits psyschische Probleme, 2014 inkl Klinikaufenthalt, aber ich war jetzt seit ein paar Jahren wieder medi frei u es ging mir weitestgehend gut. Und dann kam Corona...

Nein, er sagte, er wüsste nicht, wie er mir über die Entfernung helfen solle, Ratschläge kamen nicht.
Als er hier war nahm er dann auch Rücksicht drauf.


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Jairo ehemaliges Mitglied

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Rücksicht bei psychologischen Problemen

23.06.2020 um 10:32
Das ganze Problem ist einfach weil manche Menschen das Glück haben und keine derartiger Erkrankungen kennen, und sichtbar ist es ja oft nicht.

Ich versuches immer so zu erklären, mit einer schweren Grippe mit hohem Fieber wie elendig man sich da fühlen kann, das kennt Jeder.

Angenommen ein Mensch kennt dies nicht und du musst es erklären Symptome, Gliederschmerzen, Schwäche, Kopfschmerzen usw.

Kann man sich dennoch unmöglich genau so rein fühlen wie das wirklich ist.

Genau so habe ich den Eindruck ist es bei Psychischen Erkrankungen kann man sich auch gleich schlecht und schwer krank fühlen, aber oft ohne Hoffnung das nach 2 Wochen Alles wieder gut ist.

Ich glaube Viele psychisch Erkrankte würden auch gerne tauschen wenn sie danach ein paar Monate gesund sein dürfen/könnten.

Schlussendlich kann ich es aber schon verstehen das Manche das nicht verstehen und weniger Verständnis haben. Da tut sich jeder schwer der/die das nicht kennt.


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

23.06.2020 um 10:42
@Jairo

irgendwo hab ich mal gelesen, einem nich betroffenem eine Depression zu erklärenist wie einem Blinden die Farben zu erklären ( fast unmöglich).
Ich glaub ,da ist viel wahres dran.


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Rücksicht bei psychologischen Problemen

24.06.2020 um 17:31
Zitat von Luna100Luna100 schrieb am 27.01.2015:Da ich der Zeit sehr Angeschlagen bin habe ich schon oft Probleme irgendwie mit Bekannten und co.

Da ist mir aufgefallen das man bei Pyschlogischen Krankheiten keine Rücksicht bekommt von der Umwelt bekommt er her immer mehr Anforderungen.

Ich frag mich warum können Menschen nicht einfach mal Rücksicht nehmen bei Körperlichen Angeschlagen Menschen klappt das auch.

Man sagt ja auch nicht das der Mensch im Rollstuhl laufen soll..
aber von Menschen mit Pyschologischen Problemen wird es erwartet.

Wo ist die Viel Gerufne Toleranz ?
Wie sieht ihr das
Hallo Luna100,

da ich beruflich viel mit Kranken jeglicher Art zu tun habe, kann ich Dir sagen,
dass es unterschiedliche Faktoren gibt, die diverse Reaktionen erklären könnten.

Zum einen ist es so, dass sich viele Menschen (Dritte) nicht damit auskennen, nicht informiert sind und pauschal gerne Dinge schnell einschätzen und abtun. Das ist aber nicht nur bei Krankheiten so, sondern auch bei fast allen Dingen. Zum anderen ist es so, dass man zwar physische und psychische Krankheiten auf einen Nenner bringen sollte, dies aber gesellschaftlich nicht so umgesetzt wird. Denn "physische" Erkrankungen sind oft -nicht immer- sichtbar. Und genau da liegt das Problem! Psychische Erkrankungen werden oft nicht sofort erkannt und sind somit für Dritte unsichtbar. Hinzu kommt auch noch, dass viele MEnschen, die psychisch krank sind, sehr gut schauspielern und manipulieren können, um nicht aufzufallen. Auf der einen Seite ergibt dies Sinn, dass diese Menschen akzeptiert werden, auf der anderen Seite ist es ein Teil des Krankheitsbildes.

Soviel dazu...

Nun ein kleiner Blick aus Sicht eines Betreuers:
Die Frage ist doch generell, ob es "gut" oder "dienlich" ist, wenn alle Menschen immer auf alle Rücksicht nehmen? Ich meine jetzt nicht die "allgemeine" Rücksicht, sondern in Bezug auf Erkrankungen der Psyche. Selbst bei körperlich Behinderten/Kranken, mit denen ich auch zu tun habe, ist eine falsche Bemutterung und Rücksicht nämlich weder produktiv noch SInn und Zweck. Bei den meisten psychischen Erkrankungen ist es eben noch viel schlimmer, wenn alle Leute drumherum "Rücksicht" nehmen, bemuttern, Arbeit abnehmen usw. Natürlich kommt es auf den Einzefall an, aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht dienlich ist, wenn man psychisch Kranke beschützt, bemuttert und dieses Verhalten noch triggert. Es muss gelernt werden, "normal" aufzutreten und mit "Normalen" umzugehen. Da hilft eben auch nur das Üben, Üben und Üben. Wenn man beschützt, sich verschließt und ein Schutzschild aufbaut, ist das weder sozial noch psychologisch gut und förderlich.

Und, nur weil ein Mensch "krank" ist, ist es kein Freifahrtsschein oder eine generelle Ausrede/Entschuldigung.

Verstehe mich nicht falsch, denn jeder Mensch ist anders und jede Krankheit wirkt sich auch anders aus. Dies muss man "immer" individuell beurteilen. Nur, sich zu verstecken und immer hinter einer Krankheit als Ausrede zu stehen, ist nie besonders gut. Man kann diverse Dinge erklären, zur Krankheit stehen, aber dann auch das Problem angehen bzw. so gut es geht meistern. Dritte haben oft keinen REspekt und sind oft intolerant, da die Empathie fehlt und der eigene HOrizont begrenzt ist. So ist das bei der Masse. Nur muss man auch sagen, dass man ja mit der Masse lebt und es immer Kontaktmöglichkeiten gibt. Wenn man eben so ist und es nicht anders geht, sollte man das Beste daraus machen. Freunde/Bekannte werden es verstehen. Und Fremden muss man nicht alles erklären und aufs Brot schmieren.

ME hinkt Dein BEispiel mit dem Rollstuhlfahrer gewaltig!
EIn MEnsch, der im Rollstuhl sitzt und aufgrund von einer NErvenschädigung nicht mehr laufen kann, hat wohl kaum Möglichkeiten. Bei den psychischen Krankheiten liegt es oft am Willen und dem Kopf! Und genau da kann man etwas ändern! Es gibt keine Zauberpille, da jeder MEnsch schon wollen muss. Therapie, Medikamente usw. können unterstützend wirken, nehmen aber die Arbeit nicht ab!


Wer sagt denn, dass DU den gleichen Anforderungen gewachsen sein musst?
Ja, die Gesellschaft ist so, aber jeder Mensch ist anders!
Egal, ob gesund oder krank. Das liegt auch am System. Alle müssen studieren, brav sein, GEld verdienen und hörig der Wirtschaft dienen. Freigeister, Querdenker, Logiker und Co. sind ungern gesehen.

Und wenn Du krank bist, dann machst Du eben alles so, wie Du es kannst. Punkt!
Du bist keiner PErson REchenschaft schuldig. Nur, man sollte sich nicht daran festhalten und alles als Ausrede benutzen. Engagement und Versuche sind wichtig. Leider verstecken sich viele Menschen hinter Krankheiten. Das ist nicht gut!

Ich arbeite auch viel mit Behinderten und die sind alle ganz bissig motiviert.
Unser eins "jammert" einmal, wenn etwas nicht gut läuft, aber die Leute, die ich betreue,
sitzen auch teilweise im Rollstuhl, haben schlimme Erkrankungen, aber sind knallhart.
Die haben Mut, sind selbstständig und mögen es nicht, wenn man da bemuttert oder "falsch" hilft. Die werden dann richtig aggressiv.

Und genau so ist es mit der Psyche. Man kann sich verkriechen, Erkrankungen als AUsrede benutzen... MAn kann aber auch ehrlich dazu stehen. Du bist eben, wie Du bist!
Du musst nicht wie Dein Nachbar sein. Du musst nicht wie der Chef sein. JEder MEnsch ist anders.


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