Schwer beziehungsgestört
18.09.2016 um 23:57
Hallo, ich bin schwer beziehungsgestört.
Ich entwickele Abhängigkeiten und verhalte mich wie ein 13 jähriges Mädchen, dass ihren ersten Freund hat. Auf Nachrichten warten macht mich krank. Ich werde wütend, wenn mein Partner sich ein paar Stunden nicht meldet. Ich halte es kaum aus. Ich drehe durch. Er trifft sich mit Freunden? Die Hölle.
Aber eigentlich geht es mir gut.
Nun lerne ich einen neuen Mann kennen. WIE kann ich vermeiden, dass ich wieder in dieses kranke Muster rutsche? Noch geht es, doch ich werde schon nervöser, wenn die Nachrichten länger dauern. Ich werde schon skeptisch, wenn er sich mit Freunden trifft. Ich will das nicht!
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Schwer beziehungsgestört
19.09.2016 um 00:03
An dir selbst arbeiten. Wenns nicht anders geht mit therapeutischer Hilfe.
Ansonsten auch sich die Ängste in der aktuellen Situation genau anschauen. Nicht einfach auf Seite schieben und denken du dürftest in dem Moment nicht so fühlen, sondern einfach erstmal annehmen, dass es so ist. Sprich die Angst konkret benennen, herausfinden woher sie kommt und dann überlegen ob die Angst gerade tatsächlich berechtigt ist oder ob sie einfach aufgrund von früheren Erfahrungen usw. auftritt und auf die aktuelle Situation projiziert wird. Das kann in akuten Situationen schon helfen und wenn du das immer wieder machst, eventuell auch langfristig.
Weil man sich dabei mit sich selbst auseinandersetzt.
Vor allem aber, nicht dem Mann die Schuld dafür geben oder sie bei ihm suchen (sofern er sich nicht tatsächlich wie ein Arsch verhält), sondern wirklich erkennen, dass das "dein Ding" ist, an dem du eben einfach arbeiten musst, wenn du es irgendwie los werden willst.
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Schwer beziehungsgestört
19.09.2016 um 02:43
Schick ihm ne SMS, statt auf den Anruf zu warten, das machen andere Verliebte doch sonst auch ;)
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Schwer beziehungsgestört
19.09.2016 um 04:31
Wie wärs mit einer Beziehung zu mehreren Männern gleichzeitig? Dann könntest du dich eher entspannen, weil du weißt, wenn der eine Weg ist, ist noch mindestens Einer da.
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Schwer beziehungsgestört
19.09.2016 um 09:41
OK, eine Möglichkeit ist folgende. Kann funktionieren, muß nicht. Ich gehe davon aus, daß Du dieses Verhalten lange geübt hast. Es ist also zur Standardantwort Deines Gehirns auf Situation X geworden. Dann ist es extrem schwer, es abzustellen, wenn es gerade ausgelöst wird. Keiner käme auf die Idee, das Schwimmen bei Wettkämpfen zu lernen.
Also geht es leichter, wenn Du gerade nicht nervös bist. Der Trick ist, sich die Situation vorzustellen, lebhaft, und in dem Augenblick sich die richtige Reaktion vorzustellen. Je intensiver, desto besser. Ohne Emotion kein Erfolg. Freu Dich also wie ein kleines Kind, wenn Du die richtige Reaktion in Gedanken geschafft hast. Sieht ja keiner. Belohn Dich für's erfolgreiche Üben mit Sachen, die nicht dick machen.
Du spielst also alles in Gedanken durch und siehst Dich ruhig bleiben. Siehst den Partner, wie er in Deiner Abwesenheit an Dich denkt und sich freut, solche Sachen eben. Das Gehirn macht keinen Unterschied zwischen Dingen, die es erlebt und Dingen, die es sich intensiv vorstellt.
Mach einen Trainingsplan, damit Du dir dein Idealverhalten oft vorstellst. Und wenn Dir jemand dabei hilft. Im Idealfall mehr Training als Ernstfälle. Einmal ist keinmal.
Du kannst dann noch eine zweite Übung machen, die ist heftiger. Du beginnst, Dir so lebhaft wie möglich vorzustellen, was aus Deinem Leben wird, wenn es so weitergeht, wie jetzt. Wie Du den nächsten geliebten Menschen verlierst, und den nächsten, usw. Du stellst Dir vor, wie sie Dich lieben und daran zerbrechen, daß Du ihnen scheinbar nicht vertraust, daß sie sich kontrolliert vorkommen. Du stellst Dir vor, wie Du entweder kinderlos alt wirst oder schlimmer, wie Du diese Angst unbewußt Deinen Kindern beibringst, sodaß auch sie ihr leben lang leiden. Pack den kommenden Schmerz von 30 Jahren in 5 Minuten.
Wenn Du überzeugte Pessimistin bist, laß die Übung lieber sein, weil Du sonst nach der schlechten Hälfte aufhörst. Das wäre nicht gut.
Die Übung läuft richtig, wenn man anfängt zu heulen. Und dann fragst Du Dich, ob das so weitergehen kann: NEIN. Ob Du das ändern kannst: JA. Wann Du's ändern kannst: JETZT. Wer es ändern kann: DU. Da sollte dann der Kampfgeist erwachen. Funktioniert nur mit genug Schmerz und Intensität dahinter. Brav am Tisch sitzen und ruhig argumentieren, das merkt sich das Gehirn nicht.
Ein wirklich guter Therapeut ist natürlich besser als das Internet. Man muß so einen Therapeuten nur erstmal finden.
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Schwer beziehungsgestört
19.09.2016 um 10:15
Ich schreibe mal direkt was ich denke:
Klingt nach Borderline
Bin aber kein Psychologe.
Dem Rat mal einen Therapeuten aufzusuchen pflichte ich bei.
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