EnyaVanBran schrieb: Oh je, das ist schon doof, wenn da jemand arbeitet, den man schon seit Jahre nicht mag.. Aber Sympathie hin oder her, diskret sollte die Dame grad in dem Job schon sein.
Ich denke sogar, dass sie diskret ist, aber ich will bei manchen Sachen trotzdem nicht, dass man sie weiß. Du kannst ja in der Apotheke aus jedem Rezept herleiten, warum es verschrieben wurde.
Stan_Marsh schrieb: Bei so persönlichen Themen hilft Diskretion ja auch nicht. Ich würde da nicht einkaufen, auch wenn ich 100% darauf vertrauen würde, dass das Personal kein Informationen weiter gibt. Ich würde Läden aller Art so gut es geht meiden, wenn ich da ein persönliches Problem mit dem Personal hätte. Nicht nur bei Gesundheitsthemen.
Da bin ich auch so. Ich kann da auch total nachtragend sein. Mitunter weiß ich einfach auch was über die Geschäftsbesitzer, das möchte ich dann nicht unterstützen, auch wenn es den Einkauf nicht betrifft.
Stan_Marsh schrieb:Ja, denke ich auch. Beide brauchen aber eher weniger Beratung und könn(t)en ihr Auto im Internet bestellen. Mehrwert wird erst durch richtigen Service geschaffen, also wenn der Händler die gesamte Zulassung übernimmt, wenn Mobilitätsversprechen (Ersatzauto im Problemfall) gegeben werden, wenn der Händler den Wagen zur Inspektion oder Reifenwechsel abholt, damit man sein Wochenende nicht mit solchen Sachen verschwenden muss.
Ich habe vergangenes Jahr ein Auto gekauft und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass gar niemand Lust hatte, mir ein Auto zu verkaufen. Ich wollte einen Jahreswagen. In meinem Stammautohaus der Marke angefragt und stattdessen ein Finanzierungsangebot für einen Neuwagen zugesandt bekommen. Dann mehrere Gebrauchtwagenfritzen kontaktiert, zwei haben gar nicht geantwortet. Ich hatte wenige must haves definiert und die haben dann versucht, mir eben das anzudrehen, was sie hatten. Wir haben dann im Internet ein Auto entdeckt, einen Termin ausgemacht, mussten trotz Termin noch 45 Minuten (!) warten, Beratung war unterirdisch, ... Wir haben es dann trotzdem gekauft, aber ich kam mir echt doof war.
Freunde von mir haben sich letztes Jahr einen Neuwagen gekauft. Sie sind Camper und hatten zwei Modelle zur Auswahl und wollte eben noch wissen, wie die sich als Zugfahrzeuge verhalten. Sagt der Typ im Autohaus "keine Ahnung, müssen Sie im Internet nachschauen". Sie antworteten, dass sie gerade dabei wären 45.000€ hinzublättern und für das Geld einen anderen Service erwarten - aufgestanden und gegangen.
Stan_Marsh schrieb:Die PKW Händler haben das schon erkannt, die bieten ja solche Leistungen. Apotheken sind da auch schon weiter mit elektronischen Rezepten und Heimlieferung bei Nicht-Verfügbarkeit. Viele andere Bereiche des Einzelhandels haben diese Nachfrage nach Service komplett verpennt.
Ich glaube aber auch, dass der Markt ein anderer ist. Ich bin ja mit zwei Geschwistern aufgewachsen - meine Mutter hatte den Haushalt durchstrukturiert ... einmal im Frühjahr und einmal im Herbst fuhren wir beispielsweise mit dem gesparten "Schuhgeld" ins nächste inhaberbetriebene Fachgeschäft. Die haben sich beide megaviel Zeit und Mühe gegeben - weil sie wussten, dass meine Mutter immer verlässlich sechs Paar Schuhe mindestens kauft. Das haben ganz viele so gemacht.
Am Schulanfang ließ sich das lokale Schreibwarengeschäft immer schon die Listen von der Grundschule geben - das gibt es nicht miehr und wenn ich daran denke, wie wir in der Grundschule mittags im Drogeriemarkt mit Schreibwarenabteilung (das einzige Ladengeschäft, wo man heute Schulhefte bekommt) im Gedränge standen, weil das Kind von heute auf morgen eine Schreiblernheft 32ARZG mit lilablassblauen Linien brauchte und einen Bleistift mit genau 11mm Durchmesser und Härte .....
Heute kommen ja jede Menge "Bummeltouristen", die durch zehn Läden laufen, ohne was zu brauchen, und dann aber die Zeit des Verkäufers einfach so in Anspruch nehmen ...
sacredheart schrieb:Natürlich hätten die Apotheken auch mehr sinnvolle Präparate, wenn sie dafür nicht noch jede Menge sinnlosen Mist versuchen würden, den Leuten anzudrehen.
Irgendwer kauft diesen Mist halt auch. Gäbe es keinen Markt dafür ...
sacredheart schrieb:Nur kann der kleine Buchladen mit wenig Kundschaft seine Miete nicht mehr reinholen.
Auch hier ist der Markt jetzt anders. Es wird weniger gelesen. Es gibt mehr Ebookkäufe.
sacredheart schrieb:Warum sollte ich in die ehemalige Einkaufsstadt Essen fahren, kostenpflichtig parken, dann noch ein Stück laufen,.um die Wahl zwischen folgenden Produkten zu haben:
Handyhüllen, 1 Euro Shop Kram, Primark, ständig wechselnde Billigfriseure, hochseriöse Goldankaufsläden, Billigdöner, Wettbüros und Shisha Bars?
So ist das überall - zudem sind die Parkgebühren horrend, du schleppst die Einkäufe den ganzen Tag mit, musst du mal aufs Klo, kostet das oft 50 Cent oder einen Euro. Das Gedränge lädt auch nicht zum Shoppen ein. Ich würde mich als sehr durchschnittliche Person sehen und ich schaffe es z.B. inzwischen problemlos, in Stuttgart einmal die Königsstraße rauf und runter zu laufen, ohne was zu kaufen. Vor ein paar Jahren noch undenkbar.
Bei ganz vielen Läden gehöre ich nicht zur Zielgruppe, bei Klamotten, wenn du nicht Größe 36, 38 oder 40 als Frau hast, ist es schon schwierig. Zudem bekommst du oft nur die letzten Trends. Sind also Hüfthosen in, kannst du nur Hüfthosen kaufen. Ist Lila die Trendfarbe, nur Lila. Es gibt auch jede Menge Zeugs, das keine braucht ...
Fairerweise muss ich sagen, dass mein Alltagsbedarf an Alltagskram auch echt gedeckt ist. Und mein Alltag ist so strukturiert, dass ich darüber hinaus auch kaum was erlebe, wo ich anderes Zeug brächte. Zudem habe ich einen soliden Freundeskreis, d.h. hatten wir beispielsweise Kommunion, haben wir bei unseren Freunden sechs Stühle, zehn Kuchenteller, Gabeln, etc. ausgeliehen - und die im Jahr darauf bei uns.