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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

89 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Internet, Sucht, Onlinesucht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

25.02.2022 um 09:17
Zitat von martenotmartenot schrieb:Facebook, Instagram etc. interessieren mich nicht.
Mir kommt vor, dass immer mehr Menschen davon abkommen. Wobei ich sagen muss, dass ich Instergram nie genutzt habe. FB war ich zuletzt irgendwann im letzten Jahr. Zu beginn war das ja noch recht witzig. Durch die Chatfunktion konnte man sich auch mal mit Leuten unterhalten, zu denen man so nur wenig Kontakt hat.
Heute finde ich es nur noch lästig, denn wenn man online ist und nicht dies und jenes gleich liked, kommen schon Fragen: Hast du das Bild auf FB nicht gesehen, das ich gepostet habe? Ich überlege sogar, mein Konto dort zu deaktivieren. Löschen geht ja glaub ich nicht, was ich auch nicht in Ordnung finde.


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

25.02.2022 um 09:41
Hin und wieder stelle ich ein paar Fotos in den Status bei Whatsapp, aber das mache ich auch nur selten, weil ich eigentlich oft gar nicht so viel über mich und meine augenblicklichen Aktivitäten bekanntgeben möchte. Schon ein harmloses Landschaftsbild kann Fragen nach sich ziehen: wo ist denn das genau, wieso, was hast du da gemacht, mit wem bist du da gewesen, seid Ihr Wandern gewesen, blabla...?.


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

25.02.2022 um 11:44
@martenot
Auch das mache ich nur ganz, ganz selten. Aber ich habe Leute im WA, die da fast täglich ein Neues Bild rein packen. Meine beste Freundin ist so eine. Bei der würde ich sofort unterschreiben, dass ihr Verhalten schon ins krankhafte abdriftet. Ständig nur auf FB. Ständig nur auf WA. Und immer das gleiche. Der Hund wie er sitzt, der Hund, wie er liegt, der Hund wie er da steht und in die Ferne guckt... ich habe aufgehört, das zu kommentieren, weil es mir zu mühsam wurde.


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

25.02.2022 um 12:06
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:ich habe aufgehört, das zu kommentieren, weil es mir zu mühsam wurde.
Das Problem ist: wenn man erst einmal angefangen hat, die Bilder anzusehen und zu kommentieren, dann erntet man Enttäuschung, wenn man das mal unterlässt. So nach dem Motto "Jetzt sind die Bilder schon seit zwei Stunden im Status, und er hat sie immer noch nicht angeschaut."


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

25.02.2022 um 12:13
Zitat von martenotmartenot schrieb:Das Problem ist: wenn man erst einmal angefangen hat, die Bilder anzusehen und zu kommentieren, dann erntet man Enttäuschung, wenn man das mal unterlässt
Genau so ist es. Ich wurde da dann auch schon mal gefragt: Hast du das denn nicht gesehen? Blöd, beim WA Status kann man das nicht abstreiten, weil das ja angezeigt wird, wer das aller gesehen hat. Ich hab halt gesagt, dass ich viel zu tun hatte und das ist ja zum Teil net mal gelogen. War bei FB früher auch so, dass ich da nur schnell nebenbei mal reingeschaut hab.
Ich kann es nicht nachempfinden, wie man ständig sein Leben in die Öffentlichkeit tragen muss.


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MarinaG. Diskussionsleiter
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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

26.02.2022 um 07:46
..

So - guten Morgen! Zuerst einmal möchte ich mich bei Euch Allen für die Rückmeldungen bedanken, die ich interessiert gelesen habe und mich vielfach wiederfinden konnte. Fazit, wenn ich das für mich selber interpretiere, es liegt sehr viel an einem selbst und mit welcher inneren Haltung (und persönlichen Situation) man an das Ganze herantritt. Besonders Doors weist darauf hin, dass "früher eben NICHT alles besser war", wenn ich das richtig verstehe. Ich sehe es auch nicht als "besser" an. Vielmehr habe ich oft das Gefühl, dass heute schlichtweg mehr Möglichkeiten und damit auch mehr Fallstricke existieren, um über irgendetwas die Kontrolle zu verlieren. Aber, das - also ein großes Kontrollbedürfnis, besonders mich selbst betreffend - ist auch wieder nur eine höchstpersönliche Voraussetzung und die Allgemeinheit bleibt davon in der Tat gänzlich unberührt; was mir dieser Thread nun auch noch einmal vor Augen führte. Wie gesagt, Ich danke Euch für Euere Beschreibungen, Gedanken und Erzählungen. Ich bin schon recht froh, hier im Forum gelandet zu sein. :-)

Liebe Grüße & einen schönen Tag! Mina


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

26.02.2022 um 10:50
Zitat von martenotmartenot schrieb:Smartphone
Mein erstes Smartphone habe ich erst vor ca. 8 Jahren bekommen, ein einfaches gebrauchtes, das ich geschenkt bekam.
Inzwischen nutze ich es täglich schon relativ viel. Es ist halt praktisch, dass man damit fast überall kommunizieren kann. Sich sehr schnell spontan verabreden kann etc.
Die Fotos damit sind auch gar nicht so schlecht (natürlich nicht mit einer richtig guten Kamera vergleichbar). Impfnachweis ist auch drauf und einige für mich sinnvolle Apps. Vieles geht heute ja nun mal elektronisch.
Auch höre ich Hörbücher damit.
Ich möchte darauf nicht mehr verzichten. Auch, wenn ich manches damit nicht mache wie damit bezahlen oder auch Internetbanking mache ich nicht. Vielleicht mal irgendwann....
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Vielmehr habe ich oft das Gefühl, dass heute schlichtweg mehr Möglichkeiten und damit auch mehr Fallstricke existieren, um über irgendetwas die Kontrolle zu verlieren.
Da muss ich Dir Recht geben.


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

26.02.2022 um 14:22
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb: Heute finde ich es nur noch lästig, denn wenn man online ist und nicht dies und jenes gleich liked, kommen schon Fragen: Hast du das Bild auf FB nicht gesehen, das ich gepostet habe? Ich überlege sogar, mein Konto dort zu deaktivieren. Löschen geht ja glaub ich nicht, was ich auch nicht in Ordnung finde.
Löschen geht glaube ich nur mit Tricks - bzw. du kannst deine Bilder und Infos löschen und das Konto dann deaktivieren. In Ordnung ist das nicht.

Solches Verhalten ist total lächerlich. Ich kannte auch jemanden (sogar 20 Jahre lang), die nach Schicksalsschlag mit behindertem Kind alleine daheim war. Das Kind kam irgendwann in den Kindergarten, sie fand keinen Job und war mit dem Kind auch beschäftigt = hatte ein völlig anderes Zeitkontigent als ich und hat mich irgendwann mal von der Freundesliste geworfen, weil ich zu wenig ihrer (wirklich profanen) Beiträge gelikt hatte. Das fand ich dann auch sehr pathologisch.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Auch das mache ich nur ganz, ganz selten. Aber ich habe Leute im WA, die da fast täglich ein Neues Bild rein packen. Meine beste Freundin ist so eine. Bei der würde ich sofort unterschreiben, dass ihr Verhalten schon ins krankhafte abdriftet. Ständig nur auf FB. Ständig nur auf WA. Und immer das gleiche. Der Hund wie er sitzt, der Hund, wie er liegt, der Hund wie er da steht und in die Ferne guckt... ich habe aufgehört, das zu kommentieren, weil es mir zu mühsam wurde.
Ja, das ist nervig, es ist praktisch das normale Leben, das nun die meisten Leute halt mal führen. Ich würde ja auch niemanden anrufen und sagen "ich koche nun eine Nudelsuppe" oder "wir bestellen heuten beim Chinesen". Da werden mitunter alltägliche Dinge gepostet, die einfach für andere Leute keine Relevanz haben.


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MarinaG. Diskussionsleiter
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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

26.02.2022 um 14:33
..
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Löschen geht glaube ich nur mit Tricks - bzw. du kannst deine Bilder und Infos löschen und das Konto dann deaktivieren. In Ordnung ist das nicht.
Hm. Ich habe vor einer ganzen Weile mein Konto dort komplett gelöscht. Ablauf: Einstellungen -> Konto bei Facebook auf "deaktiviert" stellen -> Einstellungen: Konto löschen -> Meldung von Facebook: "Wenn Sie nicht innerhalb von 30 Tagen wieder aktivieren wird komplett (samt aller Inhalte) gelöscht" -> 30 Tage nichts tun -> Mail von Facebook nach etwa 26 Tagen, dass in vier Tagen Komplettlöschung erfolgt -> Löschung (nicht mehr auffindbar) indes ohne explizite Löschmeldung, da sämtliche eMail-Daten mit gelöscht wurden.

Das ist allerdings schon einige Jahre her. Ob das heute noch so läuft, keine Ahnung. Müsste indes aber, die DSR wurde ja eher noch verschärft.

Aha, hier: https://de-de.facebook.com/help/224562897555674

LG Mina


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

26.02.2022 um 14:33
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Löschen geht glaube ich nur mit Tricks - bzw. du kannst deine Bilder und Infos löschen und das Konto dann deaktivieren. In Ordnung ist das nicht.
Ja, so hab ich das auch in Erinnerung. Ich muss mich da mal schlau machen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Da werden mitunter alltägliche Dinge gepostet, die einfach für andere Leute keine Relevanz haben.
Und das finde ich schlimm. Gut, den Status auf WA muss man sich eh gezielt angucken, mach ich nur selten und kommentiert wird das nur wenn es mir wirklich gefällt.


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MarinaG. Diskussionsleiter
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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

26.02.2022 um 14:40
..
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, das ist nervig, es ist praktisch das normale Leben, das nun die meisten Leute halt mal führen. Ich würde ja auch niemanden anrufen und sagen "ich koche nun eine Nudelsuppe" oder "wir bestellen heuten beim Chinesen". Da werden mitunter alltägliche Dinge gepostet, die einfach für andere Leute keine Relevanz haben.
Ich vermute, das hat etwas damit zu tun, das eigene Empfinden des alltäglichen (Er)Lebens quasi aufzuwerten. Eigentlich erlebt man es womöglich als öde / banal / profan. Indem man sich indes "ein bisschen dafür feiern" lässt, fühlt es sich besser an. Ergo gehört das (gegenseitige) Liken quasi zum "Deal" mit dazu. Und wer nicht mitmacht (in ausreichend erwartetem Maße), der fällt unangenehm auf. "Freundschaftspflege" heißt in diesem Kontext "Likes" - eine sich womöglich verschiebende Definition, von dem, was sich "zwischenmenschlich als Höflichkeit eben so gehört".

LG Mina


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Ab wann wird (die persönliche) Internetnutzung pathologisch?

26.02.2022 um 20:45
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb: Ich vermute, das hat etwas damit zu tun, das eigene Empfinden des alltäglichen (Er)Lebens quasi aufzuwerten. Eigentlich erlebt man es womöglich als öde / banal / profan. Indem man sich indes "ein bisschen dafür feiern" lässt, fühlt es sich besser an. Ergo gehört das (gegenseitige) Liken quasi zum "Deal" mit dazu. Und wer nicht mitmacht (in ausreichend erwartetem Maße), der fällt unangenehm auf. "Freundschaftspflege" heißt in diesem Kontext "Likes" - eine sich womöglich verschiebende Definition, von dem, was sich "zwischenmenschlich als Höflichkeit eben so gehört".
Ja, ich glaube, damit hast du Recht - die Theorie kann so stimmen.

Was ich ja auch unsäglich finde ist wenn sich Leute irgendwie vorteilhaft oder übermäßig sexy ablichten und dann gefühlt dreißig Filter drüber laufen lassen um dann zwar sehr attraktiv auszusehen, aber nicht so, wie sie eigentlich aussehen :-).


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