ThoFra schrieb:Abgesehen davon, dass Homosexualität damals auch noch offiziell strafbar war.
Verurteilt wurde in der Praxis kaum noch. Das Problem war eher gesellschaftlicher Natur.
Was hätte es für den Dorfftiseur bedeutet als schwul geautet zu werden:
Ende der Ehe mit absoluter Demütigung der Ehefrau
Getuschel im Dorf, bis es auch jeder weis.
Wahrscheinlich hätten seinerzeit viele den Mann gesellschaftlich ausgeschlossen-
Vielleicht hätte er geschäftliche Einbußen gehabt.
Vielleicht hätte er wegziehen müssen.
Vielleicht aber auch hätte sich alles nach einer gewissen Zeit alles wieder beruhigt.
Ein schwuler Friseur, war seinerzeit schon nichts besonderes. Vielleicht haben auch einige in seiner Umgebung schon davon gewusst bzw es geahnt ,
Aber wie sieht es auf Seiten seines mutmaßlichen Partners aus ?
Ich gehe mal davon aus , das er mit diesem zusammen von Zürich aus angereist ist.
Vielleicht stand für diesen ja viel mehr auf dem Spiel. Z.B. die gesamte berufliche Karriere. Reicht ja schon, wenn er höherer Beamter wäre. Oder irgend ein Vorstandsmitglied.
Meine Mutter hat mir mal erzählt, das Ende der 60er ein Mann nicht Staatsanwalt werden konnte, wenn er geschieden war. Erst recht wohl kein "überführter" § 175er,