LillyLego schrieb:Wenn die Polizei sagt, man habe die wichtigen Unterlagen aus dem Wasser gefischt, dann müssen diese ja noch in irgendeiner Weise lesbar gewesen sein, um sie als wichtig einzustufen. Was könnte das sein? Ein Immobilienvertrag/Mietvertrag, Unterlagen wie Versicherungen, Pflege-oder Betreungsvertrag, Testament? Zusammen mit dem Hinweis der Userin, die vorgab dass die Dame eine Verwandte gewesen sei, die ihren Lebensabend am Bodensee verbringen wollte, würde ich am ehesten auf Kauvertrag/Immobilie/Auto oder dergleichen tippen.
Die Polizei hat die "wichtigen Unterlagen" ja nicht konkret benannt. Für mich sind wichtige Unterlagen bereits mein Personalausweis und schlicht mein Führerschein und Krankenkassenkarte. Bei uns dauert es nach Verlust mehrere Wochen bis Monate, bis man nach Antrag/ Diebstahlsmeldung bei der Polizei einen neuen Personalausweis/ Führerschein/ Krankenkassenkarte erhält.
Das ist eine Menge bürokratischer Zeitaufwand für die Beantragung neuer Papiere und unter Umständen greift man ganz reflektorisch nach der Handtasche, wenn sie einem aus Versehen ins Gewässer fällt und bückt sich um sie noch herauszufischen. Obwohl es vernünftiger wäre, die Tasche und Papiere in dem Augenblick weniger Priorität einzuräumen und nichts zu riskieren. Dabei kann man halt auch leicht ins Wasser fallen. Es reicht ja einfach abzurutschen. Und bei 14-15 Grad Kälte und in voller Bekleidung wird man schnell wegen Unterkühlung bewusstlos und ertrinkt dann, die Bekleidung saugt sich mit Wasser voll, die Kräfte reichen nicht aus, um noch selbstständig aus dem Wasser zu gelangen.
Was war das denn überhaupt für eine Handtasche ( Marke?). Wenn das eine teure Handtasche einer Top Marke, wie Hermes ( Kosten ca. 15.000 €, nur auf Bestellung, selbst günstigere Modelle der Marken, Louis Vuitton, Prada, Gucci kosten als Originale ab ca. 1.000 € aufwärts. Da möchte man dann die Tasche evtl.unbedingt "retten". Frauen haben zu Handtaschen oft eine ganz besondere Beziehung.
Wenn sie bei einem Makler war, wird sie einen Kaufvetrag für Immobilien nicht gerade abends ins Restaurant mitgenommen haben, sondern im Safe des Hotelzimmers gelassen haben. Naja, ein Testament trägt man auch nicht einfach spazieren, das glaube ich nun wirklich nicht.
Ich gehe bisher auch immer noch eher von einem Unfallgeschehen aus. Und es kann auch schonmal passieren, dass an einem stark von Touristen besuchten Gewässer innerhalb von 30 Stunden zwei weibliche Personen verunfallen.
Wenn viele Touristen an einem Ort sind, wo viel Gewässer in der Nähe ist, mit Restaurationsbetrieben, die auch spät abends noch geöffnet sind, erhöht sich leider auch einfach die Wahrscheinlichkeit das Personen am Wasser verunfallen und ertrinken.
Sei es weil sie bei der Dunkelheit nicht mehr gut sehen können, ihre Kräfte überschätzen, ausrutschen. Oder sich die zwei- drei Gläser zum Essen genossen nachteilig auf die Reaktionsfähigkeit auswirken. Evtl.Medikamenteneinnahme, Kreislaufprobleme etc. Feuchtigkeit am Uferbereich, durch Verdunstungskälte etc. kann zum Abrutschen führen.
Bei einem Überfall wäre ja eher zu erwarten, dass der Täter die Tasche zunächst mal an sich nimmt und nicht gerade dort wieder ins Gewässer wirft, wo er ein Opfer herein gestoßen hat.
Die leere Tasche hätte er anderen Ortes unauffälliger entsorgen können.