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Zweiter Mord an Obdachlosen in Kassel?

3 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tötungsdelikt, Kassel, Obdachlos ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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nodoc Diskussionsleiter
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Zweiter Mord an Obdachlosen in Kassel?

02.12.2015 um 10:28
Wieder ein Tötungsdelikt an einem obdachlosen Menschen? Der zweite schon in Kassel, in diesem Jahr?

Wird leider oft nicht wirklich zur Kenntnis genommen. Möglicherweise, weil es in einem Milieu geschieht mit welchem die meisten Leute nicht unbedingt in Berührung kommen ( wollen ? ). Schlägereien und Streit unter Alkohol/Drogeneinfluss gehören dort oft zum Alltag. Gewalt, ein täglicher Begleiter und diese Menschen sind nicht immer einfach im Umgang. Mache selber einen " Sicherheitsbogen " um die, sich oft untereinander streitende Szene, welche ich täglich passiere auf meinem Weg zum Job.

Gerade aus diesem Grund finde ich es wichtig auch diesen Fällen, hier einen Platz zu geben.

http://nh24.de/index.php/polizei/86432-ks-53-jaehriger-obdachloser-auf-schulgelaende-getoetet (Archiv-Version vom 01.12.2015)
KS: 53-jähriger Obdachloser auf Schulgelände getötet Drucken E-Mail
Montag, den 30. November 2015 um 14:39 Uhr

SymbolfotoKassel. Auf dem Gelände des Beruflichen Gymnasiums der Elisabeth-Knipping-Schule in der Mombachstraße in Kassel ist am Montag ein 53 Jahre alter Mann tot aufgefunden worden. Der Obdachlose ist dort auch getötet worden, wie ein Polizeisprecher in Kassel berichtet.

Fundort ist auch der Tatort

Der Hausmeister der Schule entdeckte den toten Mann am Montag gegen 8:30 Uhr und informierte daraufhin sofort die Polizei. Der Tote lag im Randbereich des Schulgebäudes, angrenzend an ein Gebäude des benachbarten Kulturzentrums Schlachthof. Die Polizei geht davon aus, dass es sich beim Fundort auch um den Tatort handelt. Schlafsack, Kleidung und persönliche Gegenstände lassen den Schluss zu, dass sich der 53-Jährige am Tatort zum Schlafen aufhielt. Vermutlich bereits seit einigen Tagen.

Obduktion noch heute

Bislang sind die Todesumstände noch nicht eindeutig geklärt. Nach bislang unbestätigten Informationen soll das Opfer totgeprügelt worden sein. Eine Obduktion ist noch am heutigen Tag vorgesehen. Die Ermittler erhoffen sich dabei neben der Todesursache weitere Aufschlüsse auf die Todeszeit zu bekommen. Derzeit gehen sie davon aus, dass der 53-Jährige am gestrigen Sonntagabend oder in der Nacht zum heutigen Montag ums Leben gekommen ist.

Hinweise bitte an die Polizei in Kassel, Tel. 0561-9100. (wal | ots)

http://hessenschau.de/panorama/leiche-auf-schulhof-in-kassel-gefunden,toter-obdachloser-in-kassel-100.html


Auf einem Schulgelände in Kassel haben Schüler die Leiche eines Obdachlosen gefunden. Die Obduktion hat ergeben, dass der 53 Jahre alte Mann umgebracht wurde.
Fundort der Leiche auf der Elisabeth-Knipping-Schule in Kassel abgesperrt
Nach einem Leichenfund haben Ermittler einen Teil des Geländes auf der Elisabeth-Knipping-Schule in Kassel abgesperrt. Bild © hr

Die erste Stunde des Schulunterrichts war voll im Gange, als die Aufregung in der Elisabeth-Knipping-Schule in Kassel plötzlich riesengroß war: Am Montag wurde auf dem Schulhof eine Leiche gefunden, der Hausmeister alarmierte die Polizei. Nach Angaben der Ermittler handelt es sich um einen 53-Jährigen aus Kassel, der zuletzt obdachlos war.

Einen Tag danach steht nun fest: Der Mann ist eines gewaltsamen Todes gestorben. Die Obduktion des Mannes habe ergeben, dass "Gewalteinwirkungen gegen den Körper" zum Tod des 53-Jährigen geführt hätten. Das teilten die Staatsanwaltschaft Kassel und die Polizei am Dienstag mit. Die Behörden nannten keine Details dazu, welche Verletzungen der Mann erlitt und wie er getötet wurde. Die Tat in der Nähe des benachbarten Kulturzentrums Schlachthof sei zwischen Sonntagabend und am frühen Morgen passiert.


Ebenfalls am Dienstag bestätigte die Polizei einen Bericht der HNA, wonach Schüler die Leiche entdeckt hätten. "Es war ganz furchtbar, es sah nach einer bösartigen Gewalttat aus", sagte eine Schülerin der Zeitung. Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass der Hausmeister die Leiche entdeckt hätte.
Auch Schlafsack und Kleidung am Fundort

Vermutlich habe der Obdachlose die vergangenen Nächte auf dem Schulhof verbracht, so der Polizeisprecher. Neben seiner Leiche lagen Schlafsack und persönliche Gegenstände sowie Kleidung. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann am Fundort getötet wurde. "Wenn wir morgens in die Klasse kamen, rollte er meistens seinen Schlafsack zusammen und verzog sich", berichtete eine Schülerin in der HNA. Weitere Hinweise erhofft sich die Polizei durch Zeugen.
Fall der Fulda-Leiche noch ungeklärt

Einen ähnlichen Fall hatte es in Kassel Anfang Mai dieses Jahres gegeben – er wurde jedoch nicht geklärt. Spaziergänger hatten die Leiche einer 58-jährigen Obdachlosen unter Gartenabfällen versteckt am Ufer der Fulda gefunden. Die Polizei konnte den Täter jedoch bisher nicht fassen. "Aktuell sehen wir zwischen den beiden Fällen keinen Zusammenhang", sagte ein Polizeisprecher zu hessenschau.de.

Veröffentlicht am 30.11.15 um 14:23 Uhr

Quelle: hessenschau.de


Mich wundert, das zwar das Alter des Toten bekannt ist, aber überhaupt keine Angaben zu seiner Person gemacht wurden. Unter diesen Umständen finde ich es schwierig Zeugen zu finden, die sich nicht direkt auf Beobachtungen am Tatort beziehen.


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nodoc Diskussionsleiter
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Zweiter Mord an Obdachlosen in Kassel?

02.12.2015 um 12:58
Die Identität des Mannes scheint noch nicht geklärt zu sein. Das Obduktionsergebnis liegt vor.


http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/3190712
Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel
POL-KS: Kassel: Folgemeldung zum tot aufgefunden 53-Jährigen: Obduktionsergebnis liegt vor: Gewalteinwirkung gegen den Körper
01.12.2015 – 11:59

Kassel (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen

(Beachten Sie bitte auch unsere Erstmeldung vom gestrigen Montag, 14.32 Uhr: "Kassel: 53-Jähriger tot aufgefunden: Ermittlungen wegen dem Verdacht eines Tötungsdelikts: Kasseler Polizei sucht Zeugen".)

Seit den gestrigen Montagabendstunden liegt das Ergebnis nach der Obduktion des am Morgen tot aufgefunden 53-Jährigen vor. Gewalteinwirkungen gegen den Körper, so die Erkenntnisse aus der Gerichtsmedizin, führten zum Tod des 53-Jährigen. Damit bestätigten sich die ersten Ermittlungserkenntnisse der mit der Sachbearbeitung betrauten Beamten des K 11 der Kasseler Kriminalpolizei.

Tatzeitpunkt zwischen Sonntagabend und Montagmorgen

Im Hinblick auf die Tatörtlichkeit besteht den Kripoermittlern zu Folge kein Zweifel. Der Fundort des Toten auf dem Gelände des beruflichen Gymnasiums an der Mombachstraße ist auch der Tatort. Dafür spricht die eindeutige Spurenlage am Tatort. Wann die Tat genau verübt wurde, ist derzeit noch nicht genau zu beantworten. Der Tatzeitraum erstreckt sich von Sonntagabend bis in die frühen Montagmorgenstunden.

Zeugen gesucht

Auf der Suche nach den oder dem Täter/n bitten die Ermittler des K 11 nun Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen im Bereich des Tatortes gemacht haben, sich bei der Kasseler Polizei zu melden. Bei dem getöteten 53-Jährigen handelt es sich um einen knapp 1,70 m großen Mann, der eher älter als sein tatsächliches Alter aussah. Er hatte eine schmächtige Figur, einen lichten Vollbart und war zuletzt mit einer grauen Baumwoll-Jacke und darunter einer braunen Fleece-Jacke mit einer Zahl auf der Brust bekleidet. Dazu trug er eine blaue Jeanshose und graue Sportschuhe mit einem gelben Muster auf den Seiten.

Zeugenhinweise werden unter Tel. 0561 - 9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel erbeten.

Torsten Werner Polizeihauptkommissar Tel. 0561 - 910 1020

Götz Wied Staatsanwalt Tel. 0561 - 912 2762

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle

Telefon: 0561/910 10 20 bis 23
Fax: 0561/910 10 25
E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de

Außerhalb der Regelarbeitszeit
Polizeiführer vom Dienst (PvD)
Telefon: 0561-910-0
E-Mail: ppnh@polizei.hessen.de



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Zweiter Mord an Obdachlosen in Kassel?

04.02.2016 um 08:10
Ich bin gerade durch Zufall auf diesen Thread gestoßen.

Andere Mitschreiber/innen und ich haben damals einige Kommentare zu diesem Fall eingestellt.

Allerdings im Thread

Leichenfund in Kassel am 06.05.2015 - Monika S., obdachlos, ermordet (Seite 13)

in welchem über das Tötungsdelikt, begangen an Monika S., diskutiert wird.


Das es einen eigenen Thread für Peter J. gibt, ist damals wohl an uns vorübergegangen.

Da es bisher keine Hinweise darauf gibt, dass beide Taten einem Täter zuzuordnen sind, halte ich es für sinnvoll hier weiterzumachen, sollte es neue Entwicklungen im Fall Peter J. geben.


Ich übertrage gerade mal die Kommentare aus dem anderen Thread:


EDGARallanPOE schrieb:
01.12.2015 um 16:52

Erneut Tötungsdelikt im Kasseler Obdachlosenmilieu


Am gestrigen Montagmorgen, wurde ein Obdachloser von Schülern der Elisabeth-Knipping-Schule, auf dem Schulgelände tot aufgefunden. Am Auffindeort fanden sich Spuren eines Kampfes.

Todesursache ist laut inzwischen erfolgter Obduktion, Gewalteinwirkung gegen den Körper.

Nachfolgend habe ich einige Infos zusammengetragen:

Die Verlinkungen enthalten außer dem Pressetext, zusätzlich Audiodateien, Bildmaterial und 1 Video, so dass man sich einen guten Gesamteindruck verschaffen kann.

http://www.hna.de/kassel/nord-holland-ort304156/nordstadt-schueler-entdeckten-leiche-schulhof-5916610.html


http://www.hna.de/kassel/nord-holland-ort304156/leichenfund-nordstadt-obduktion-spricht-gewalteinwirkungen-5918096.html


Ich habe mir gerade bei Google die Entfernung zum Tatort - bzw. Ablegeort der ersten Tat aus dem Mai diesen Jahres berechnen lassen und erhalte eine Entfernung von 2 Kilometern.

Bis zum Sommer 2010 habe ich 2 Straßen von der Schule entfernt gewohnt und habe deshalb noch gute Ortskenntnisse. Mein Gassiweg mit unserem Hund führte mich seinerzeit oft an den parkartig angelegten Wegen um die Knipping-Schule vorbei.Wenn jemand Fragen hat, beantworte ich sie gerne.

Ich habe um das Jahr 2000 herum, mehrere Jahre in einem Kurs der Volkshochschule Sport betrieben. Dabei benutzten wir die Sporthalle der Schule. Der Kurs begann um 20 Uhr und endete um 21 Uhr 30. Dabei bemerkte ich das in dieser Zeit auch Klassenräume in den unteren Etagen, ebenfalls von der Volkshochschule benutzt wurden.

In diesem Fall, ist das aber wohl ohne Bedeutung, da sich die Tat wohl an einem Wochenende ereignete.
EDGARallanPOE schrieb:
02.12.2015 um 16:29

Neuer Presseartikel

Polizei richtet Soko "Schule" ein um das Tötungsdelikt an einem Obdachlosen aufzuklären-


http://www.hna.de/kassel/nord-holland-ort304156/nach-eines-obdachlosen-polizei-gruendet-soko-schule-5921794.html


Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob die Ermittler Parallelen zur Tat im Mai finden können. Solange halte ich es für sinnvoll beide Fälle in einem Thread zu behandeln.


Vorstellbar wäre für mich, dass es in der Kasseler Obdachlosenszene zur Zeit eine Person geben könnte, die zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen neigt. Banale Streitigkeiten, beispielsweise um einen besonders begehrten Schlafplatz, könnten dann zu den Taten geführt haben.
Arwen1976 schrieb:
02.12.2015 um 17:41

Also, als ich den ersten Bericht über den nächsten Leichenfund aus dem Obdachlosenmilieu gelesen habe, kam mir spontan auch der Gedanke, daß das schon sehr seltsam ist.
Nach Monika S. nur ein paar Monate ein weiteres Opfer, zwar diesmal männlich, aber trotzdem... Ich bin da ganz bei Dir @EDGARallanPOE und danke Dir, daß du den ersten Schritt getan hast und den Fall hier eingefügt hast, da ich mir selbst unsicher war, ob wir die Fälle tatsächlich vermissen sollten.

Ich kann mich auch nicht entsinnen, ob es so etwas schon einmal in Kassel gegeben hat, daß es eine Serie Tötungsdelikte gezielt an Obdachlosen gegeben hat? Und jetzt auf einmal innerhalb eines halben Jahres gleich 2 Stück?
Sicherlich wird man Zufall nicht ausschließen dürfen, aber bis dahin sehe ich es ähnlich, daß man einen Zusammenhang zumindest abklopfen kann.

Und so grausam sich dies jetzt auch anhören mag: aber, wenn sich ein Zusammenhang andeuten sollte in den weiteren Ermittlungen, dann sehe ich die Chance auf Aufklärung dieser beiden Fälle höher, als zuletzt nur bei Monika S., wo sich nun leider seit Monaten nichts mehr ergeben hat (zumindest nicht für uns einsehbar durch entsprechende Bekanntgaben).
EDGARallanPOE schrieb:
02.12.2015 um 20:34

@Arwen1976



Mir fällt zur Zeit ein Ereignis ein, dass für Unruhe in der Obdachlosenszene sorgen könnte.

Obdachlose und Trinker, die über eine Wohnung verfügen haben im Laufe des letzten Jahres den Friedrichsplatz als ihren Treffpunkt auserkoren. Dort hielten sie sich vorwiegend auf den Bänken und Treppenstufen/Mauern auf. Dieser Treffpunkt fällt im Dezember wegen des dort aufgebauten Weihnachtsmarktes weg. Jetzt können nur noch die Bänke auf der großen Wiese dahinter genutzt werden. Die fallen aber in den nächsten Tagen auch noch weg, weil der Zirkus Flic Flac dort mit dem Zeltaufbau für sein Gastspiel ab 18.Dezember beginnt.

Am vorigen Samstag war ich am Königsplatz, der ja auch komplett vom Weihnachtsmarkt belegt ist und sah eine fröhlich bechernde Runde auf den Sitzplätzen an der Straßenbahnhaltestelle sitzen. Dort passen aber nur 6 Personen nebeneinander.

Man hatte vor einigen Jahren ja seitens der Stadt in die Trickkiste gegriffen um die Szene vom Königsplatz zu vertreiben, indem man den öffentlichen Alkoholgenuss auf diesem zentralen städtischen Platz untersagte. Während des Weihnachtsmarktes ist dieses Verbot natürlich ausgesetzt, da an vielen Buden Alkohol ausgeschenkt wird. Aber außer den Sitzplätzen an der Straßenbahnhaltestelle sind alle anderen Bänke von den Budenbetreibern zugebaut.

Langer Rede...kurzer Sinn. Man muss sich neu aufstellen und Reviere abstecken um seinen Tagesaufenthalt in der Innenstadt zu gestalten. Wenn man mal austreten muss, sich mit Essen oder Getränken versorgt, heißt es dann in der Regel......Weggegangen, (Sitz) Platz vergangen. Eine Situation die den ein oder anderen dazu verleiten könnte, sich das Recht des Stärkeren mit den Fäusten zu sichern. Solch ein Streit, der tagsüber noch mit einer eher harmlosen Rangelei ausgetragen wird, könnte dann in der Nacht ohne direkte Zeugen in der Nähe zu einem tödlich endenden Konflikt eskalieren. Aber das sind nur Spekulationen meinerseits.

Das sich beide Opfer kannten ist mehr als wahrscheinlich. Sie liegen in einer Altersklasse ( 53 Jahre, bzw.58 Jahre) , besuchten beide das Hilfszentrum Panama......

Ich vermute in beiden Fällen den Täter im direkten Umfeld der Opfer. Wobei noch eine unbekannte Variable hinzukommt. Seitens der Presse wurde in den letzten Jahren von einer wachsenden Durchmischung der Obdachlosen/Trinkerszene auf der einen Seite und der Szene der Drogenkonsumenten auf der anderen Seite berichtet. Auch dieser Komplex bietet genug Ansatzpunkte für gewalttätige Auseinandersetzungen.
Andy Sipowicz schrieb:
03.12.2015 um 07:08

@Arwen1976
@EDGARallanPOE

Richtig. In den allermeisten Fällen von Gewaltdelikten an Obdachlosen stammt der Täter leider selbst aus dem Milieu und Alkohol oder Drogen spielen eine Rolle. Meistens sind es aus unseren Augen betrachtet nichtige Anlässe, aber für einen Obdachlosen kann so etwas wie ein fester Stammplatz sehr wichtig sein.

Taten von Aussenstehenden gegen Obdachlose kommen leider auch immer wieder vor, das sind dann aber bisher fast immer Gelegenheits-/Spontantaten, d.h. bisher ist wohl sehr selten, dass ein Täter plant, heute mal einen Obdachlosen umzubringen. Eher ist es wohl so, dass man einem Obdachlosen begegnet und dann spontan entscheidet, nun einmal zu beweisen was für ein cooler Kämpfer man ist. Das geschieht dann meistens sogar in Gruppen, was aber die Aufklärung oft auch einfacher macht.

Dieses letzte Opfer, ähnlich wie das erste, wurde nun nicht an einem belebten Platz etc. ermordet, sondern eher in einer versteckten Ecke, seinem bevorzugten Schlafplatz unter dem Vordach der Schule. Dort kommt "zufällig" nachts eigentlich niemand vorbei.

Daher tendiere ich derzeit zu einer Tat innerhalb des Milieus, durch einen Täter, der wusste, wo das Opfer "wohnt." Ein Zusammenhang zur Ermordung der Frau ist da nicht so wahrscheinlich.

Der Hinweis auf die "Unruhe" im Milieu durch den Weihnachtsmarkt ist dabei ganz interessant, denn meistens beruhen solche Taten genau auf solchen "stressoren," wie die Fachleute sagen, auf Umständen, die den Täter jetzt gewalttätig werden lassen, obwohl er sonst vielleicht gar nicht dazu neigt.
EDGARallanPOE schrieb:
04.12.2015 um 01:22

Heute sind 2 neue Artikel erschienen.

Fahndungsaufruf der Polizei. Wenn man die vier Pfeile im Artikel oben rechts anklickt, öffnet sich das Fahndungsplakat.

http://www.hna.de/kassel/nord-holland-ort304156/nach-eines-obdachlosen-fahndungsplakat-veroeffentlicht-5925516.html


Ein weiterer Artikel, beschäftigt sich mit der Persönlichkeit des Verstorbenen.

http://www.hna.de/kassel/nord-holland-ort304156/lieber-kerl-trauer-getoeteten-obdachlosen-5923194.html
Arwen1976 schrieb:
04.12.2015 um 18:46

Heute war auch wieder ein Bericht drinnen, da der ermordete Teil einer Doku war. Ich stelle den Link mal ein und werde mir die Doku auch einmal ansehen.

Quelle: http://www.hna.de/kassel/kasselerin-drehte-dokumentation-ueber-jetzt-getoeteten-peter-5926935.html#




Kurzfilme erinnern an Obdachlosen
Kasselerin drehte Dokumentation über jetzt getöteten Peter J.
04.12.15 - 08:16

Kassel. Am Montag ist der Obdachlose Peter J. aus Kassel tot auf dem Gelände der Elisabeth-Knipping-Schule aufgefunden worden. Jetzt gibt es ein Fahndungsplakat.

Er ist gewaltsam getötet worden, so viel steht fest. Noch hat die Polizei aber keine Erkenntnisse, wer für die Tat verantwortlich sein könnte. Mit einem Fahndungsplakat, auf dem ein Bild des 53 Jahre alten Opfers zu sehen ist, bitten die Ermittler um Mithilfe der Bevölkerung. Die Kripo hat folgende Fragen:

• Wer kann Angaben zu den letzten Aufenthaltsorten machen?

• Wer hatte persönlichen Kontakt zu Peter J.?

• Wer hat in die Nacht zu Montag, 29./30. November verdächtige Beobachtungen im Bereich der Schule gemacht?

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro ausgelobt worden.

Bewegende Einblicke in das Leben von Peter J. gewähren die Aufnahmen einer Kasseler Hobbyfilmerin, die im Internet zugänglich sind. Dorothea Künnecke, die als Gemeindereferentin bei der Katholischen Kirche arbeitet, hatte den Obdachlosen ab Herbst 2013 einige Monate begleitet. Daraus entstanden ist eine sechsteilige Kurzfilmreihe mit dem Titel „Life in a box“.

Darin erzählt Peter J., der im Film zum Schutz seiner Identität Berthold L. genannt wird, von seinem Leben auf der Straße. Vom Betteln und dem Sammeln von Dosen und Pfandflaschen, um an ein wenig Geld zu kommen. Auch beim Besuch auf dem Friedhof, wo er am Grab seiner Familie Rosen niederlegt, hat die Filmerin ihn begleitet. Trotz schmalen Geldbeutels hatte er vorher Blumen gekauft.

„Er war ein liebenswürdiger und harmloser Mensch, ohne jegliches Aggressionspotenzial“, erinnert sich Dorothea Künnecke. Umso fassungsloser mache sie, dass er Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Peter J. habe sehr unter seiner Einsamkeit gelitten, erzählt die 49-Jährige. „Sein größter Wunsch war es, einmal zu heiraten.“ Doch das durfte Peter J. nicht mehr erleben.

Hinweise an die Polizei: Tel. 0561/9100.



Man muß den Link anklicken und kommt dann über die Seite der HNA auf die Seite der Katholischen Kirche Kassel, von wo man aus die 6 Teile der Doku einzeln anklicken kann.
Andy Sipowicz schrieb:
05.12.2015 um 04:22

Danke für's Einstellen, das ist sehr bewegend. In der Regel haben wir ja nie eine Vorstellung von den Opfern, über die hier so geschrieben wird. Die Diskussion wird dann oft sehr kalt. Hier wird einem etwas deutlicher bewusst, was es bedeutet, dass ein Mensch ermordet wurde.
Arwen1976 schrieb:
17.12.2015 um 18:34

Es gibt einen neuen Artikel im Fall Peter J. offenbar waren es/sucht man nach 2 Tätern und versucht, die Zeit vor dem Mord zu klären:




Obdachlosen-Mord: Es waren zwei Täter
Donnerstag, den 17. Dezember 2015 um 12:19 Uhr

Kassel. Den obdachlosen 53 Jahre alten Peter J. haben in der Nacht zu Montag (29. / 30. November) auf dem Gelände der Elisabeth-Knipping-Schule in der Kasseler Mombachstraße mindestens zwei Täter totgeprügelt. Dies habe die Spurenlage am Tatort ergeben, wie ein Sprecher der Polizei in Kassel am Donnerstag informiert.

Den Beamten der Soko »Schule sei es auch gelungen, den Tagesablauf am Sonntag von Peter J. zu rekonstruieren. Demnach hatte er am Sonntag gegen 19 Uhr das Klinikum Kassel in der Mönchebergstraße verlassen hatte. Bis zur Tatzeit, die zwischen 22 Uhr und 2 Uhr vermutet wird, fehlen den Ermittlern jedoch die entscheidenden Informationen über seinen Kontakt zu anderen Personen, möglicherweise auch den Tätern. Peter J. wurde schließlich am Montagmorgen auf dem Gelände des beruflichen Gymnasiums an der Mombachstraße tot aufgefunden.

Der getötete 53-jährige Peter J. war 1,67 m groß und sah eher älter aus. Er hatte eine auffallend hagere Figur, rötlichbraune Haare und einen lichten Vollbart. Er war zuletzt mit einer grauen Sweatshirt-jacke und darunter einer olivfarbenen Sweatshirt-Jacke mit der Aufschrift LS 06 auf der Brust bekleidet. Dazu trug er eine blaue Jeanshose und graue Sportschuhe der Firma WALKX mit auffallenden grünen Streifen-Mustern auf den Seiten.

Hinweise bitte an die Polizei in Kassel, Tel. 0561-9100. (ots | wal)


Quelle: http://www.nh24.de/index.php/polizei/86764-obdachlosen-mord-es-waren-zwei-taeter
EDGARallanPOE schrieb:
18.12.2015 um 06:45


Demnach hatte er am Sonntag gegen 19 Uhr das Klinikum Kassel in der Mönchebergstraße verlassen hatte. Bis zur Tatzeit, die zwischen 22 Uhr und 2 Uhr vermutet wird, fehlen den Ermittlern jedoch die entscheidenden Informationen über seinen Kontakt zu anderen Personen, möglicherweise auch den Tätern.

Ich vermute das sich Peter J. am Nachmittag in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums aufgehalten hat. Diese Einrichtung ist rund um die Uhr besetzt. Alle Patienten die mit dem Rettungsdienst in die Klinik gebracht werden, sowie alle Patienten die aus eigenem Antrieb mit einem medizinischen Problem vorstellig werden, bekommen dort ihre Erstversorgung. Werden sie stationär aufgenommen, werden sie dann in der Regel am nächsten Morgen auf die jeweiligen Stationen verlegt.

Wenn Peter J. selber mit einem gesundheitlichen Problem vorstellig geworden wäre, hat er wahrscheinlich den halben Tag dort verbracht. Es gilt die Regel: An erster Stelle stehen lebensbedrohliche Erkrankungen...dann werden Patienten bevorzugt die mit dem Rettungsdienst eingeliefert wurden...und dann erst kann der Rest beim Doktor vorsprechen. Letzteren Personenkreis erwarten in der Regel Wartezeiten von +/- 6 Stunden.

Verlassen haben dürfte er das Klinikum am Hinterausgang in Richtung Nordstadtpark. Dort läuft man ca. 300 Meter an einem Bachlauf entlang, überquert eine kleine Brücke über eben diesen Bach und steht dann am Eingang des Nordstadtparkes. Von dort aus kann man die Schule schon sehen. Bis zu seinem Schlafplatz und damit dem Tatort sind es noch mal ca. 300/400 Meter.

An dem Ort wo er die Brücke überquert hatte und sich am Eingang des Nordstadtparkes befunden haben dürfte, steht ein kleines rundes Häuschen mit einer Sitzgelegenheit. Dort befindet sich eine Anlaufstelle für die Trinkerszene, mit Umtrunk bis in die späten Abendstunden. Als ich dort noch wohnte, zogen sich die Trinker gegen 22/23 Uhr zurück, weil dann in der Regel das Ordnungsamt "durchkehrt", um nächtlichen Lärmbelästigungen der Anwohner vorzubeugen.

Der Ermittlungsansatz der Polizei dürfte sich wohl momentan auf eben diesen Szenetreffpunkt konzentrieren, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Peter J. ihn beim Verlassen des Krankenhauses passierte.

Und die "Abmarschzeiten" von diesem Treffpunkt, korrespondieren exakt mit dem sich öffnenden Zeitfenster der vermuteten Tatbegehung. Auch die Richtung passt. Viele der Personen aus der Trinkerszene fahren mit der Straßenbahn weg. Und der Weg zur Haltestelle, führt geradewegs am Eingang der Schule vorbei, wo man den Getöteten fand.

Ich gehe davon aus, das der gesamte Bereich derzeit von der Szene gemieden wird. Denn die Ermittler werden jedem, den sie im Moment dort antreffen ordentlich auf den Zahn fühlen.
Andy Sipowicz schrieb:
18.12.2015 um 09:36

@EDGARallanPOE

Diese Interpretation der Tatortumgebung und der letzten Stunden des Peter J. klingt sehr sinnvoll.

Interessant ist allerdings, dass sich die Polizei mit ihrer Vermutung, es habe sich um zwei Täter gehandelt, ziemlich aus dem Fenster lehnt. Denn so eindeutige Spuren sind eigentlich nach den ersten Berichten nicht zu erwarten gewesen.

Man darf gespannt sein, ob sich da noch mehr tut.
Bedauerlicherweise scheinen die Ermittler bei der Aufklärung des Falles auf der Stelle zu treten. Nach Weihnachten war nichts mehr über den Fall in der Presse zu lesen.


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