quaerere1 schrieb:Denn der Mörder konnte nicht wissen wann sie vom Doktor nach hause kommt, ob sie nicht doch noch jemanden trifft , mit dem sie Kaffeetrinken geht oder sich eine zusammen raucht und ob sie überhaupt , auch wenn sie es regelmässig tat , genau an diesem Tag nochmal dorthin fährt
Wie gesagt, das musste ein beauftragter Täter auch gar nicht wissen, denn er hätte genügend Gelegenheiten gehabt, falls es zutrifft, dass Frau Graf ihren "persönlichen Rückzugsort" mit Regelmäßigkeit aufsuchte.
quaerere1 schrieb: Und er würde Gefahr laufen laufen gesehen zuwerden , wenn er sich in der Siedlung Ahornstrasse zulange rum drücken würde.
Ja, das stimmt. Möglicherweise "wartete" der Täter deshalb auch an anderer Stelle auf "seine Gelegenheit" und nicht in unmittelbarer Nähe zum Haus des Opfers, wo es zu auffällig gewesen wäre.
Vielleicht hatte der Mörder auch einen Informanten, der ihm rechtzeitig einen Tipp gab (so nach dem Motto "jetzt fährt sie los")...
quaerere1 schrieb:Ausserdem musste der Auftraggeber dann auch ein durchgängiges alibi haben , denn meist werden Auftragsmörder ja engagiert, damit man nicht in den Fokus der Polizei gerät.
Der Auftraggeber dürfte ohne Probleme ein wasserdichtes Alibi für den Tattag haben. Schließlich hatte er für die "Drecksarbeit" ja jemand anders beauftragt...
quaerere1 schrieb:Ausserdem hätter der Täter , wenn informiert es besser am Abend getan, nach der Arbeit , wenn es dunkel ist und Frau Graf mit dem Rad allein nach Hause fährt.
Das kann so sein, muss aber nicht so sein.
Ein Mordanschlag bei Dunkelheit auf das heimradelnde Opfer ist auch mit einigen Unwägbarkeiten verbunden.
Ein Mordanschlag an einem etwas abgelegenen Ort, den das Opfer gewohnheitsmäßig alleine aufsucht, könnte aus Tätersicht den Vorteil einer größeren Planbarkeit der Tat und von mehr Sicherheit im Hinblick auf eine "möglichst perfekte" Tatausführung gehabt haben.
quaerere1 schrieb:Abgesehen davon hätte mMn, ein Auftragstäter sie niemals so umgebracht.Die machen das kurz und bündig , hätten sie und das Rad auch nicht versteckt , mMn
Diese Einschätzung teile ich gar nicht.
Kann es vielleicht sein, dass deine Vorstellungen von Mördern, die für jemand anders tätig werden, all zu sehr auf irgendwelchen amerikanischen Spielfilmen beruhen?
Das wäre aus meiner Sicht eine viel zu enge Betrachtung des Phänomens "Auftragsmord".
Wer will schon behaupten können, dass ein beauftragter Täter generell nicht so, sondern anders vorgegangen wäre?
Ein beauftragter Mörder kann doch (im Rahmen der Vorgaben seines Auftraggebers bzw. in Abstimmung mit diesem) entscheiden, wie er seinen Auftrag bestmöglich glaubt erfüllen zu können.