Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst
18.01.2024 um 13:21Rotmilan schrieb:Wenn man Inkas Situation realistisch betrachtet, gab es meiner Meinung nach keine Gründe, das bisherige, bürgerliche Leben komplett zu verlassen.Du argumentierst sehr rational. Sie schien aber psychisch sehr angeschlagen gewesen zu sein. Es kann Menschen sehr zu schaffen machen, wenn es am Arbeitsplatz "nicht rund läuft" und man das Gefühl hat, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Je nach persönlicher Veranlagung denkt und handelt man da nicht unbedingt rational. Auch die dreiwöchige Krankschreibung, die offenbar mit ihrer psychischen Verfassung zusammenhing, deutet doch in diese Richtung. Meine Erfahrung ist die: Wenn jemand krankgeschrieben wird, weil er mit den Anforderungen im Job nicht klarkommt, dann führt das eigentlich nie dazu, dass hinterher alles wieder in Butter ist, weil das Grundproblem ja nicht gelöst ist.
Sie war immerhin Akademikerin und selbst wenn es mit der Doktorarbeit nicht weiter geklappt hätte, hätte es andere berufliche Optionen gegeben.
Eine erst vor kurzem geschlossene Ehe, die bis dato kinderlos war, die beiden haben keine Hypothekenschulden gehabt, da kein gemeinsamer Immobilienerwerb statt gefunden hatte, hätte ohne Probleme nach 1 Trennungsjahr geschieden werden können.
Sie war noch keine 30 Jahre alt und hätte sowohl privat, als auch beruflich neu durchstarten können.
Aber wie gesagt: Wie sehr das am eigenen Selbstwertgefühl nagt, hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem davon, inwieweit man von anderen Menschen gestützt wird. Da sah es bei ihr eher düster aus. Der Kontakt zur Familie war eher schlecht. Dem Ehemann hatte sie wohl vorgeschwindelt, dass der Prof ihr entgegengekommen ist, und Freundinnen sagten, dass sie nicht mehr richtig an sie rangekommen sind. Alles Anzeichen dafür, dass sich da etwas zusammengebraut hat.